Engelslicht (eBook)

Die Romantasy-Bestsellerreihe über eine schicksalhafte Liebe

(Autor)

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2013 | 1. Auflage
416 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-08925-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Engelslicht -  Lauren Kate
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Diese Liebe bringt die Welt ins Wanken
»Engelslicht« ist der vierte und letzte Band der Engelssaga um Luce und Daniel: Luzifer will die Welt endgültig vernichten. Nur neun Tage bleiben ihnen, um seinen Plan zu vereiteln. Gemeinsam machen Luce, Daniel und ihre Mitstreiter sich auf die Suche nach drei unschätzbar wertvollen Reliquien. Sollten sie diese rechtzeitig zum Berg Sinai bringen, haben sie noch eine Chance. Doch die Zeit läuft ihnen davon und der letzte Kampf erfordert große Opfer, denn auch Engel können sterben ... Und Luce versteht endlich, wer sie ist. Eine Erkenntnis, die alles für immer verändert. Auch für die unendliche Liebe zwischen Daniel und Luce.

Lauren Kate wuchs in Dallas auf, arbeitete einige Zeit in einem New Yorker Verlag und zog dann nach Kalifornien, wo sie Creative Writing studierte, bevor sie zu schreiben begann. Ihre romantische Fantasyserie über den gefallenen Engel Daniel und seine große Liebe Luce wurde weltweit zum Bestseller.

Eins

Das Wächteramt der Engel

»Guten Morgen.«

Eine warme Hand strich Luce übers Gesicht und schob ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.

Sie rollte sich auf die Seite, gähnte und öffnete die Augen. Sie hatte tief geschlafen und von Daniel geträumt.

»Oh«, stieß sie hervor und betastete ihre Wange. Da war er.

Daniel saß neben ihr. Er trug einen schwarzen Pullover und den roten Schal, wie damals, als sie ihn in der Sword & Cross das erste Mal gesehen hatte. Er sah besser aus als ein Traum.

Sein Gewicht ließ den Rand des Feldbetts ein wenig einsinken, und Lucinda zog die Beine an, um sich enger an ihn zu kuscheln.

»Du bist kein Traum«, sagte sie.

Daniels Augen waren müder als gewöhnlich, aber sie strahlten trotzdem in einem leuchtenden Violett, als er sie anschaute und ihre Züge musterte, als sähe er sie zum ersten Mal. Er beugte sich vor und drückte seine Lippen auf ihre.

Luce schmiegte sich an ihn und schlang ihm die Arme um den Hals, glücklich, seinen Kuss zu erwidern. Seine ungeputzten Zähne und ihr vom Schlaf zerzaustes Haar interessiert sie nicht. Sie interessierte sich für nichts anderes als für seinen Kuss. Sie waren zusammen und konnten nicht aufhören zu grinsen.

Dann stürmte die Erinnerung auf sie ein:

Rasiermesserscharfe Klauen und glanzlose rote Augen. Ein erstickender Gestank nach Tod und Fäulnis. Überall Dunkelheit, so vollkommen in ihrem Verderben, dass sie Licht und Liebe und alles Gute auf der Welt müde, zerstört und tot erscheinen ließ.

Dass Luzifer ihr früher einmal etwas anderes bedeutet hatte – Bill, der störrische steinerne Gargoyle, den sie irrtümlich für einen Freund gehalten hatte, war Luzifer höchstpersönlich gewesen –, schien unmöglich zu sein. Sie hatte ihn zu nah an sich herangelassen, und jetzt, weil sie nicht das getan hatte, was er wollte – ihre Seele im alten Ägypten zu töten –, hatte er beschlossen, reinen Tisch zu machen.

Die Zeit zu verbiegen und alles seit dem Engelssturz auszulöschen.

Jedes Leben, jede Liebe, jeder Augenblick, den jede Seele eines Sterblichen und eines Engels je erfahren hatte, würde von Luzifer nach Lust und Laune zerknüllt und weggeworfen werden, als sei das Universum ein Brettspiel und er ein jammerndes Kind, das aufgab, wenn es zu verlieren begann. Aber was er gewinnen wollte, konnte Luce nicht sagen.

Ihr wurde heiß, als sie sich an seinen Zorn erinnerte. Er hatte gewollt, dass sie es sah, dass sie in seiner Hand zitterte, als er sie in die Zeit des Sturzes zurückführte. Er hatte ihr zeigen wollen, dass es für ihn etwas Persönliches war.

Dann hatte er sie von sich gestoßen und einen Verkünder wie ein Netz ausgeworfen, um all die Engel einzufangen, die aus dem Himmel gefallen waren.

Gerade als Daniel sie in diesem Nirgendwo voller Sterne aufgefangen hatte, war Luzifer mit einem Mal verschwunden und hatte den Sturz von Neuem beginnen lassen. Er war nun bei den fallenden Engeln, zusammen mit der vergangenen Version seiner selbst. Luzifer würde wie die anderen in eine machtlose Isolation fallen – mit seinen Brüdern, aber abseits von ihnen, zusammen, aber allein. Jahrtausende zuvor hatten die Engel neun sterbliche Tage gebraucht, um vom Himmel auf die Erde zu fallen. Da Luzifers zweiter Fall der gleichen Flugbahn folgen würde, hatten Luce, Daniel und die anderen nur neun Tage Zeit, um ihn aufzuhalten.

Wenn ihnen dies nicht gelang, würde es, sobald Luzifer und sein Verkünder voller Engel auf der Erde gelandet waren, einen Zeitsprung geben, der sich bis zurück zu dem ursprünglichen Sturz auswirken würde, und alles würde von Neuem beginnen. Als hätte es die siebentausend Jahre zwischen damals und heute nie gegeben.

Als hätte Luce nicht endlich begonnen, den Fluch zu verstehen, zu verstehen, wo ihr Platz in all dem war, und zu erfahren, wer sie war und was sie sein konnte.

Die Geschichte und die Zukunft der Welt waren in Gefahr – es sei denn, Luce, sieben Engel und zwei Nephilim konnten Luzifer aufhalten. Sie hatten neun Tage Zeit und keine Ahnung, wo sie anfangen sollten.

Luce war am Abend zuvor so müde gewesen, dass sie sich nicht daran erinnern konnte, sich auf diese Pritsche gelegt und die dünne blaue Decke um die Schultern gezogen zu haben. Da waren Spinnweben in den Dachsparren der kleinen Hütte und ein Klapptisch voller halb ausgetrunkener Becher Kakao, den Gabbe am vergangenen Abend für alle gemacht hatte. Aber es erschien Luce alles wie ein Traum. Ihren Flug von dem Verkünder auf diese winzige, vor Tybee gelegene Insel, diese sichere Zone für die Engel, hatte sie vor lauter Müdigkeit kaum wahrgenommen.

Sie war eingeschlafen, während die anderen noch geredet hatten, und hatte sich von Daniels Stimme in einen Traum lullen lassen. Jetzt war es still in der Hütte und in dem Fenster hinter Daniel kündigte der graue Himmel den Sonnenaufgang an.

Sie berührte ihn an der Wange. Er drehte den Kopf und küsste sie auf die Handfläche. Luce kniff die Augen zusammen, um nicht zu weinen. Warum mussten sie nach allem, was sie durchgemacht hatten, erst den Teufel besiegen, bevor sie frei waren, einander zu lieben?

»Daniel.« Rolands Stimme kam vom Eingang der Hütte. Seine Hände steckten tief in den Taschen seiner Cabanjacke und er hatte eine graue wollene Skimütze auf den Dreadlocks. Er lächelte Luce müde an. »Es wird Zeit.«

»Zeit wofür?« Luce stützte sich auf den Ellbogen. »Brechen wir auf? Jetzt schon? Ich wollte meinen Eltern noch Lebewohl sagen. Sie haben wahrscheinlich schon Panik.«

»Ich dachte, ich bringe dich jetzt bei ihnen vorbei«, warf Daniel ein, »damit du dich verabschieden kannst.«

»Aber wie soll ich ihnen erklären, dass ich nach dem Thanksgiving-Dinner verschwunden bin?«

Sie erinnerte sich an Daniels Worte vom vergangenen Abend: Obwohl es ihnen so vorgekommen war, als seien sie eine Ewigkeit in dem Verkünder gewesen, waren in Wirklichkeit nur wenige Stunden vergangen.

Doch für Harry und Doreen Price war es eine Ewigkeit, wenn ihre Tochter ein paar Stunden vermisst wurde.

Daniel und Roland tauschten einen Blick. »Wir haben uns darum gekümmert«, sagte Roland und gab Daniel einen Autoschlüssel.

»Ihr habt euch darum gekümmert? Wie?«, fragte Luce. »Mein Dad hat schon mal die Polizei angerufen, als ich nur eine halbe Stunde zu spät aus der Schule gekommen bin …«

»Keine Sorge, Kleine«, entgegnete Roland. »Du kannst dich auf uns verlassen. Du brauchst nur einen schnellen Kostümwechsel.« Er zeigte auf einen Rucksack auf dem Schaukelstuhl neben der Tür. »Gabbe hat deine Sachen hergebracht.«

»Ähm, danke«, murmelte sie verwirrt. Wo war Gabbe? Wo waren die anderen? Die Hütte war am Abend zuvor gerammelt voll gewesen, richtig gemütlich durch den Schein der Engelsflügel und den Geruch von heißer Schokolade und Zimt. Die Erinnerung an diese Behaglichkeit, zusammen mit dem Versprechen, ihren Eltern Lebewohl zu sagen, ohne zu wissen, wohin sie ging, gaben ihr an diesem Morgen ein Gefühl der Leere.

Der Holzboden fühlte sich rau an unter ihren nackten Füßen. Als sie hinabschaute, bemerkte sie, dass sie noch immer das schmale weiße Etuikleid trug, das sie in Ägypten angehabt hatte, in dem letzten Leben, das sie durch die Verkünder besucht hatte. Bill hatte es ihr besorgt.

Nein, nicht Bill. Luzifer. Er hatte anzüglich gegrinst, als sie den Sternenpfeil unter dem Kleid befestigt und über seinen Rat nachgedacht hatte, ihre Seele zu töten.

Niemals, niemals, niemals. Es gab zu vieles, wofür es sich zu leben lohnte.

In dem alten grünen Rucksack, den sie immer mit ins Sommercamp genommen hatte, fand Luce ihren Lieblingsschlafanzug – den rot-weiß gestreiften aus Flanell – ordentlich zusammengelegt, mit den dazugehörigen weißen Pantoffeln darunter. »Aber es ist früh am Morgen«, sagte Luce. »Wozu brauche ich einen Schlafanzug?«

Wieder tauschten Daniel und Roland einen Blick, und diesmal versuchten sie, nicht zu lachen.

»Vertrau uns einfach«, meinte Roland.

Nachdem sie sich umgezogen hatte, folgte Luce Daniel aus der Hütte. Seine breiten Schultern schützten sie vor dem Wind, als sie über den Kiesstrand ans Wasser gingen.

Die kleine Insel lag etwa anderthalb Kilometer vor der Küste. Roland hatte versprochen, dass an Land ein Wagen warten würde.

Daniels Flügel waren verborgen, aber er musste gespürt haben, dass sie auf die Stelle sah, an der sie sich aus seinen Schultern entfalteten. »Ich denke, hier und jetzt ist es besser, wenn wir am Boden bleiben.«

»Okay«, erwiderte Luce.

»Schwimmen wir um die Wette hinüber?« Ihr Atem bildete eine Wolke in der Luft. »Du weißt, dass ich dich schlagen würde.«

»Stimmt.« Er legte einen Arm um sie und wärmte sie. »Vielleicht sollten wir deshalb besser das Boot nehmen. Meinen berühmt-berüchtigten Stolz wahren.«

Sie sah zu, wie er ein kleines stählernes Ruderboot losband. Das sanfte Licht auf dem Wasser ließ sie an den Tag zurückdenken, an dem sie mit ihm ein Wettschwimmen über den verborgenen See an der Sword & Cross gemacht hatte. Seine Haut hatte geglänzt, als sie sich auf dem flachen Felsen in der Mitte hochgezogen hatten, um wieder zu Atem zu kommen, dann hatten sie sich auf den warmen Stein gelegt und sich von der Sonne trocknen lassen. Sie hatte Daniel damals kaum gekannt – hatte noch nicht gewusst, dass er ein Engel war –, doch...

Erscheint lt. Verlag 22.7.2013
Reihe/Serie Die Fallen-Reihe
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Rapture
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • ab 13 • Artefakte • Bestseller • eBooks • Engel • Engel, Romantasy, romantische Fantasy, Luce und Daniel, Liebe, Saga, Bestseller, Artefakte, Europa • Europa • Jugendbuch • Liebe • Luce und Daniel • Romantasy • Romantische Fantasy • Saga • Young Adult
ISBN-10 3-641-08925-5 / 3641089255
ISBN-13 978-3-641-08925-2 / 9783641089252
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