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Kulturelles Kapital in der Migration (eBook)

Hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt
eBook Download: PDF
2009
319 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91936-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
26,96 inkl. MwSt
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Für Wissensgesellschaften, die vom Aufbau und der Verwertung kulturellen Kapitals abhängen, kann die Arbeitsmarktintegration von hochqualifizierten Migrant(inn)en eine Chance sein. Der vorliegende Band befasst sich mit verschiedenen Migrantengruppen, die ihre akademischen Bildungstitel in die Arbeitsmärkte von Deutschland, Kanada, Türkei und Großbritannien einbringen. Er rekonstruiert mit qualitativen Methoden die Bildungs- und Berufserfolge der Kinder von Migranten ebenso wie die Chancen und Risiken, mit denen Akademiker/innen konfrontiert sind, die z.B. aufgrund von Partnerschaften, Jobangeboten oder als Flüchtlinge in ein Land kommen. Die An- und Aberkennung von kulturellem Kapital, die Erfahrung von Diskriminierung, aber auch von sozialer Unterstützung gehen in den Lebensgeschichten der Migrant(inn)en komplexe Verbindungen ein, die über ihre erfolgreiche Arbeitsmarktintegration entscheiden.

Dr. Arnd-Michael Nohl ist Professor für Erziehungswissenschaft, insbesondere systematische Pädagogik, an der Helmut Schmidt Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg.

Dr. Karin Schittenhelm ist Professorin für Soziologie an der Universität Siegen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Bildung, Migration und Methoden der empirischen Sozialforschung.

Dr. Oliver Schmidtke ist Associate Professor, Jean Monnet Chair in European History and Politics und European Studies Scholar an der University of Victoria, Kanada.

Dr. Anja Weiß ist Juniorprofessorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Makrosoziologie und transnationale Prozesse an der Universität Duisburg-Essen.

Dr. Arnd-Michael Nohl ist Professor für Erziehungswissenschaft, insbesondere systematische Pädagogik, an der Helmut Schmidt Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Dr. Karin Schittenhelm ist Professorin für Soziologie an der Universität Siegen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Bildung, Migration und Methoden der empirischen Sozialforschung. Dr. Oliver Schmidtke ist Associate Professor, Jean Monnet Chair in European History and Politics und European Studies Scholar an der University of Victoria, Kanada. Dr. Anja Weiß ist Juniorprofessorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Makrosoziologie und transnationale Prozesse an der Universität Duisburg-Essen.

Inhalt 5
Zur Einführung: Migration, kulturelles Kapital und Statuspassagen in den Arbeitsmarkt 8
1 Kulturelles Kapital und Statuspassagen in den Arbeitsmarkt 9
2 Zum empirischen Design der Studie: Statusgruppen, narratives Interview und dokumentarische Methode 12
3 Nationale Kontexte der Rekrutierung und Integration von EinwanderInnen: Deutschland, Kanada, Großbritannien und die Türkei 16
4 Überblick über die Buchkapitel 22
5 Danksagung 28
A: Die zweite Migrationsgeneration: Der schwierige Weg zum Bildungs- und Berufserfolg 35
Statuspassagen in akademischen Laufbahnen der zweiten Generation 36
1 Einleitung 36
2 Dimensionen einer Statusveränderung im Bildungs- und Berufsverlauf 37
3 Schulische Sozialisation: Differenzierte Wege zum Abitur nach einer frühen Verteilung auf bestehende Schulformen 39
4 Der Berufseinstieg: Phasen und Abläufe am Beispiel von Management- und IT-Berufen 41
5 Schlussdiskussion 45
Das kulturelle Kapital der Migrantenfamilie: Bildungsorientierungen der zweiten Generation akademisch qualifizierter Migrantinnen und Migranten 49
1 Die Rolle der Familie für den Bildungserfolg 50
2 „Kompensation migrationsbedingter Statusverluste“ als Orientierungsrahmen für den direkten Bildungsaufstieg 52
3 Schlussdiskussion 58
B: Mit ausländischem Diplom auf dem Arbeitsmarkt: Komplexe Pfade jenseits der Greencard 62
Hochqualifizierte BildungsausländerInnen in Deutschland: Arbeitsmarkterfahrungen unter den Bedingungen formaler Gleichberechtigung 63
1 Einleitung 63
2 Das Wechselspiel von migrationsbezogenen biographischen Orientierungen und den Phasen der Statuspassage 67
3 Die Verwertung von Wissen und Können im Kontext von migrationsbezogenen Orientierungen und Phasen der Statuspassage 69
4 Schlussbemerkung 77
Zur Verwertung ausländischen Wissens und Könnens auf dem türkischen Arbeitsmarkt 79
1 Zur Migration in die Türkei 79
2 Arbeitsmarktintegration von ausländischen MigrantInnen in der Türkei 80
3 Forschungsergebnisse: Wie können hochqualifizierte MigrantInnen ihr Wissen und Können auf dem türkischen Arbeitsmarkt verwerten? 82
4 Schlussfolgerungen 88
Die Sicht von ExpertInnen auf institutionalisiertes und inkorporiertes kulturelles Kapital im kanadischen Arbeitsmarkt 91
1 Kulturelles Kapital im institutionellen Irrgarten 92
2 Inkorporiertes kulturelles Kapital: Sprachkenntnisse und Kommunikation 96
3 Initiativen zur Anerkennung des institutionellen kulturellen Kapitals 97
4 Schlussfolgerungen 102
Mehrsprachigkeit zahlt sich aus! Multi-legitimes Sprechen akademisch qualifizierter MigrantInnen in Deutschland und Kanada 104
1 Was heißt Sprechen in der Migration? Die Legitimität des Sprechens am Beispiel der deutschen und kanadischen Sprachpolitik 105
2 Kulturelles Kapital migrierter AkademikerInnen und die Legitimität des Sprechens 108
3 Mehrsprachigkeit zahlt sich aus! Multi-legitimes Sprechen als Produkt und Ziel pluraler Gesellschaften 114
C: Arbeitsmarktinklusion unter erschwerten Bedingungen: Zur Lage von hochqualifizierten Flüchtlingen und Illegalisierten 116
Die Erfahrung rechtlicher Exklusion. Hochqualifizierte MigrantInnen und das Ausländerrecht. 117
1 Hochqualifizierte ohne legalen Arbeitsmarktzugang und ohne soziale Absicherung („Illegalisierte“) 118
2 Hochqualifizierte ohne legalen Arbeitsmarktzugang und mit minimaler sozialer Absicherung („Margizens“) 120
3 Zeitliche Restriktionen bei Studierenden 122
4 Professionsrechtliche Restriktionen 125
5 Beschränkung auf einen bestimmten Beruf („ExpertInnen“) 127
6 Schlussbetrachtung 128
Zum Verlauf der Statuspassage hochqualifizierter BildungsausländerInnen mit nachrangigem Arbeitsmarktzugang in den deutschen Arbeitsmarkt 132
1 Einleitung 132
2 Verlaufstypen der Statuspassage in den Arbeitsmarkt 133
3 Fazit 141
D: Zwischen Dequalifizierung und Weiterbildung: Vergleichende Perspektiven auf BildungsausländerInnen 145
Von der Bildung zum kulturellen Kapital: Die Akkreditierung ausländischer Hochschulabschlüsse auf deutschen und kanadischen Arbeitsmärkten 146
1 Berufliche Einübung am Arbeitsplatz im Rahmen professionsrechtlicher Prozessierung: die Fallgruppe der Ärzte 148
2 Akkreditierung von Hochschulabschlüssen auf dem freien Markt: die Fallgruppe der Manager 151
3 Formale Weiterbildung und Verlust kulturellen Kapitals 154
4 Muster der Anpassung an die Erwartungen des Arbeitsmarktes 156
Berufliche Integrationsförderung für immigrierte ÄrztInnen – Good Practice-Ansätze und die Entwicklung neuer Integrationsstrategien in Deutschland und Großbritannien 159
1 Einleitung 159
2 Berufliche Partizipation und Integrationsförderung von hochqualifizierten MigrantInnen im Kontext politischer Rahmenbedingungen 160
3 Ansätze zur Förderung der beruflichen Integration von ÄrztInnen in Deutschland und Großbritannien 162
4 Fazit 169
Teufelskreis im Ankunftsland: Zur Verstetigung hochqualifizierter MigrantInnen im Arbeitsmarkt für unspezifische Qualifikationen 173
1 Einleitung 173
2 Einflussfaktoren auf das erreichbare Tätigkeitsniveau von MigrantInnen 174
3 Die Verstetigung im Arbeitsmarkt für unspezifische Qualifikationen als relativ unumkehrbarer Positionierungsprozess 183
4 Fazit 184
E: Diskriminierung: Zum Verlust kulturellen Kapitals durch rechtliche und symbolische Exklusion 188
Migrationsbezogene biographische Orientierungen und ihre ausländerrechtliche Institutionalisierung 189
1 Migrationsbezogene biographische Orientierungen 190
2 Die staatliche Kontrolle von Migration – legalisierbare und „illegitime“ Motive 193
3 Typen rechtlicher Exklusion im Ländervergleich 194
4 Handlungsspielräume von MigrantInnen im Rahmen ausländerrechtlicher Institutionalisierung 200
Negativ wahrgenommene und klassifizierte Differenz. Zu Nichtanerkennungs-, Missachtungs- und Diskriminierungserfahrungen von BildungsinländerInnen in Kanada und Deutschland 203
1 Das symbolische Kapital bei Pierre Bourdieu 204
2 Axel Honneths Theorie der Anerkennung und des „Anerkennungskapitals“ 206
3 Nichtanerkennungs- und Missachtungserfahrungen von akademisch qualifizierten BildungsinländerInnen in Deutschland und Kanada 208
4 Schlussbetrachtung 213
Symbolische Exklusion als Erfahrung von BildungsausländerInnen mit akademischem Abschluss 216
1 Einleitung 216
2 Wahrnehmungs- und Bewältigungsformen symbolischer Exklusion 218
3 Zur gesellschaftlichen Reproduktion symbolischer Exklusion 224
Die paradoxen Auswirkungen des kanadischen Multikulturalismus auf Diskurse über symbolische Exklusion 227
1 Einleitung 227
2 Internalisierter Rassismus – eine Perspektive aus Großbritannien 228
3 Der kanadische Kontext 231
4 Schlussbetrachtung 236
F: Die Verwertung sozialen Kapitals: Familien, Netzwerke und ihre Bedeutung für die Arbeitsmarktintegration 237
Ethnisches kulturelles Kapital in der Arbeitsmarktintegration: Zwischen ethnischer Nischenökonomie und Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt 238
1 Einführung und interpretatorischer Zugang 238
2 Empirische Befunde: Eine typologisierende Interpretation zur Rolle ethnischer Netzwerke und ethnischen kulturellen Kapitals 240
3 Typen der Arbeitsmarktinklusion und die Bedeutung ethnischer Nischenökonomien 242
4 Schlussbetrachtung 248
Mehr als „weak ties“ – Zur Entstehung und Bedeutung von sozialem Kapital bei hochqualifizierten BildungsausländerInnen 251
1 Berufliche Kontakte: Arbeitsmarktrelevantes soziales Kapital mit hoher Rendite 252
2 Nicht berufliche Kontakte: Arbeitsmarktrelevantes soziales Kapital mit beschränkter Rendite 257
3 Schlussbetrachtung 261
„Social Capital Matters“ – als Ressource im bildungsbiographischen Verlauf der zweiten Generation 263
1 Soziales Kapital im Kontext von Migration und Bildung 264
2 Familie und Peers – entscheidende Ressourcen im Bildungsverlauf 266
3 Schlussdiskussion 273
Familiäre Orientierungen und Arbeitsmarktintegration von hochqualifizierten MigrantInnen in Deutschland, Kanada und der Türkei 276
1 Partnerschaft als Migrations-/Verbleibemotiv 278
2 Ameliorationsperspektiven: Wunsch nach einem besseren Leben 285
3 Schlussbemerkungen 289
Sozialräumliche Koordinaten beruflicher Orientierung. Hochqualifizierte der zweiten Generation in Deutschland und Großbritannien 292
1 Einleitung 292
2 Lokale Bezugspunkte sozialer Räume 294
3 Sozialräumliche Koordinaten beruflicher Orientierungen 296
4 Schlussdiskussion 302
Die Autorinnen und Autoren 305

C: Arbeitsmarktinklusion unter erschwerten Bedingungen: Zur Lage von hochqualifizierten Flüchtlingen und Illegalisierten (S. 123-124)

Die Erfahrung rechtlicher Exklusion. Hochqualifizierte MigrantInnen und das Ausländerrecht.

Anja Weiß

Das Ausländerrecht in Deutschland ist komplex und wird zudem in Abständen von wenigen Jahren immer wieder reformiert. Für hochqualifizierte MigrantInnen finden sich wichtige Bestimmungen in Gesetzen, in denen man nichts ausländerrechtlich Relevantes vermuten würde. Z.B. begrenzt das am 1.1.1999 in Kraft getretene Psychotherapeutengesetz das Recht zur vollen Berufsausübung auf Deutsche, EU-BürgerInnen und heimatlose AusländerInnen und es enthält längere Passagen mit Sonderregelungen für alle anderen ausländerrechtlichen Statusgruppen.

Die Komplexität des Ausländerrechts erzeugt einen eigentümlichen Widerspruch für eine Sozialforschung, die sich mit rechtlicher Exklusion von MigrantInnen auseinandersetzt: Auf der einen Seite ist rechtliche Exklusion eine „harte Tatsache“, die für diejenigen, die rechtlich ausgeschlossen bleiben, kaum hintergehbare Folgen hat. Das würde eine Analyse rechtlicher Institutionen nahelegen, die aber aufgrund der Komplexität des Rechts sehr differenziert ausfallen müsste.

Auf der anderen Seite orientieren sich die Handelnden selbst aber meist nicht an rechtlichen Institutionen – zumal sie häufig nicht über ausreichende Rechtskenntnisse verfügen –, sondern sie beziehen sich auf die geteilten Erfahrungen von Personen in einer ähnlichen Situation. Wenn man sich für die Auswirkungen rechtlicher Exklusion auf die Statuspassage in den Arbeitsmarkt interessiert, sollte man die Erfahrungen rechtlicher Exklusion rekonstruieren, da diese die Handlungsoptionen vor dem Hintergrund tatsächlicher rechtlicher Restriktionen strukturieren.

Im Rahmen der internationalen Studiengruppe „Kulturelles Kapital in der Migration“1 wurden in Deutschland 25 Personen mit ausländischem Universitätsabschluss interviewt, die für längere Phasen ihrer Statuspassage in den Arbeitsmarkt von rechtlicher Exklusion betroffen waren. Die Befragten waren zwischen 26 und 51 Jahre alt.

Erscheint lt. Verlag 18.11.2009
Zusatzinfo 319 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Akademiker • Arbeitsmarkt • Arbeitsmarktintegration • Bildung • Diskriminierung • Einwanderer • Flüchtling • Gesellschaft • Hochqualifizierte • Integration • Kapital • Kultur • Kulturkapital • Migranten • Migration • Qualifizierung • Weiterbildung
ISBN-10 3-531-91936-9 / 3531919369
ISBN-13 978-3-531-91936-2 / 9783531919362
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