Logistikmanagement 2007 (eBook)

Analyse, Bewertung und Gestaltung logistischer Systeme
eBook Download: PDF
2007 | 2008
X, 425 Seiten
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8350-5458-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Logistikmanagement 2007 -
Systemvoraussetzungen
64,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Dieser Tagungsband liefert Methoden-, Fakten- und Zusammenhangswissen aus Theorie und Praxis des Logistikmanagements und dokumentiert die Ergebnisse der Tagung 'Logistikmanagement 2007' der wissenschaftlichen Kommission Logistik im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB), die an der Universität Regensburg stattfand. Die ausgewählten Beiträge präsentieren den aktuellen Forschungsstand der betriebswirtschaftlichen Logistik im deutschen Sprachraum.

Prof. Dr. Andreas Otto ist Inhaber des Lehrstuhls für Controlling und Logistik an der Universität Regensburg.
Dr. Robert Obermaier ist wissenschaftlicher Assistent und Habilitand am Lehrstuhl für Controlling und Logistik an der Universität Regensburg.

Prof. Dr. Andreas Otto ist Inhaber des Lehrstuhls für Controlling und Logistik an der Universität Regensburg. Dr. Robert Obermaier ist wissenschaftlicher Assistent und Habilitand am Lehrstuhl für Controlling und Logistik an der Universität Regensburg.

Vorwort der Herausgeber 6
Programmkommitee 8
Inhalt 10
Anwendung des Informationsintensitätsansatzes zur Realisierung einer RFID- gestützten Prozesskostenrechnung in Supply Chains 12
Inhalt 13
1 Herausforderungen bei der Umsetzung einer Prozesskostenrechnung in Supply Chains 14
1.1 Die Rolle der Informationstechnologie bei der Optimierung unternehmensübergreifender Prozesse 14
1.2 Effizienz der Informationsgenerierung und -verarbeitung bei Anwendung einer Prozesskostenrechnung 14
1.3 Logistische Implikationen des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit 15
1.4 Informationsintegration als technische Voraussetzung einer unternehmensübergreifenden Prozesskostenrechnung – der Ansatz von Dekker und van Goor 17
2 Implementierung einer Prozesskostenrechnung in Supply Chains mit Hilfe des Informationsintensitätsansatzes 19
2.1 Der Informationsintensitätsansatz nach Porter und Millar 19
2.2 Auswirkungen des Einsatzes von maschinenlesbaren Identifikationssystemen auf die Kostenrechnung in der Logistik 21
2.3 Datenmodell und Vorgehensweise zur Informationsintegration mittels RFID- Transponder 25
2.4 Implementierungshürden bei einer RFID-gestützten Prozesskostenrechnung 27
3 Kritische Würdigung des Beitrages des Informationsintensitätsansatzes zur Realisierung einer RFID- gestützten Prozesskostenrechnung in Supply Chains 29
Literatur 31
Zur Exaktheit der Lagerkennlinie nach Nyhuis und Wiendahl 34
Inhalt 35
1 Zur Entwicklung logistischer Kennlinien 36
2 Das Konzept der Lagerkennlinie von Nyhuis und Wiendahl 37
2.1 Lagerkennlinie und Performancemaße des Bestandsmanagements 37
2.2 Anpassung der Lagerkennlinie bei Unsicherheit 41
3 Exakte Ableitung der Lagerkennlinie bei stochastischer Nachfrage 44
3.1 Lagerhaltungstheoretische Kennlinienermittlung 44
3.2 Die Lagerkennlinie bei diskreter Nachfrageverteilung 45
3.3 Lagerkennlinien bei stetiger Nachfrageverteilung 49
4 Die Genauigkeit der Lagerkennlinie nach Nyhuis und Wiendahl 50
4.1 Kennlinienabweichung bei Parametrisierung nach Nyhuis und Wiendahl 51
4.2 Kennlinienabweichung bei optimierter Parametrisierung 54
5 Schlussfolgerung und Ausblick 57
Literatur 59
Kennzahlenbasierte Wirtschaftlichkeitsbewertung in Produktions- und Logistiknetzwerken 62
Inhalt 63
1 Problemstellung 64
2 Forschungsfrage und Zielsetzung 68
3 Theoretische Herangehensweise 69
4 Konzeption des Ansatzes 70
4.1 Identifizierung von Anforderungen 70
4.2 Abgleich der Anforderungen mit Ansätzen 72
4.3 Entwicklung des Ansatzes 72
5 Anwendung des Ansatzes 77
5.1 Grundsätzliches zur Anwendung 77
5.2 Ableitung eines Bewertungssystems zur dynamischen Struktur- und Prozessanalyse von BTO- Konzepten in der Automobilindustrie im Rahmen des Projekts ILIPT 78
5.3 Bestimmung von Bewertungsgrößen zur Potenzialanalyse 79
5.4 Entwicklung eines Konzepts zum Performance Management für kleine und mittlere Unternehmen im Rahmen des Projekts SCPM- KPI 81
6 Fazit 83
Literatur 84
A framework for geovalent supply chain competitiveness of nations 88
Contents 89
1 Introduction 90
1.1 Starting point of considerations 90
1.2 Research objectives and approach 90
2 A conceptualisation of geovalent supply chain competitiveness 91
2.1 The external-environment dimension - 91
2.2 The interaction between environment and internal organization 92
2.3 Geovalent adjustment of supply chain processes for competitiveness 93
2.4 A multi-criterion-decision problem 94
3 Measuring supply chain competency using the AHP 95
3.1 Methodological considerations 95
3.2 A conceptualization of the supply chain competency model 96
4 Empirical exemplification 97
4.1 Data collection 97
4.2 Discussion of the empirical results 97
5 Conclusions and outlook 100
References 101
A Methods and Data 104
B Data grid 106
Zuverlässigkeitsbewertung in der Instandhaltungslogistik 108
Inhalt 109
1 Einleitung 110
2 Ausgewählte begrifflich-konzeptionelle Grundlagen der Zuverlässigkeitstheorie 111
2.1 Zuverlässigkeitskenngrößen 111
2.1.1 Ausfallwahrscheinlichkeit 111
2.1.2 Überlebenswahrscheinlichkeit 111
2.1.3 Ausfalldichte 112
2.1.4 Ausfallrate 112
2.2 Die Weibullverteilung 113
3 Unzulänglichkeit des MTBF-Konzepts 113
4 Maintenance Free Operating Period 117
4.1 Das Grundmodell nach Kumar et al. 118
4.2 Verallgemeinerung und Erweiterung des Modells 120
4.3 Anwendung des erweiterten Modells 122
4.4 Kritische Würdigung 123
5 Zusammenfassung und Ausblick 124
Literatur 125
Koordination von Fertigung und Versorgung in Logistikketten 128
Inhalt 129
1 Einleitung 130
2 Problemstellung 130
3 Unterschiedliche Konstellationen der Fertigungsbeziehung 133
4 Analyse der Unterdeckungssituation 136
4.1 Mögliche Reaktionen auf die Unterdeckungssituation 136
4.2 Analyse unter direkter Einbeziehung eines zusätzlichen Lieferanten 137
4.3 Analyse der Planungssituation an Hand eines vereinfachten Modells 143
4.4 Gegenüberstellung der beiden Ansätze 147
5 Zusammenfassung 148
Literatur 149
A Ermittlung der Lagerkosten 150
B Parametersatz und Kostenfunktion des Beispiels 151
C Weitere Variablen 151
Integrierte Transport- und Verwertungsplanung für Elektrostahlwerksstäube 152
Inhalt 153
1 Einleitung 154
2 Notwendigkeit und Determinanten einer integrierten Logistik- und Verwertungsplanung für Elektrostahlwerksstäube 155
3 Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungswerkzeugs für die Allokation von EAF- Stäuben zu den Verwertungsstandorten 158
3.1 Bestimmung linearer Gleichungen zur Beschreibung der Verwertungsprozesse 158
3.1.1 Simulation der Wälzrohrprozesse 158
3.1.2 Multiple Lineare Regression zur Bestimmung von Input- und Outputfaktoren der Prozesse 160
3.2 Modell zur integrierten Transport- und Verwertungsplanung von EAF- Stäuben 161
3.3 Implementierung eines integrierten Entscheidungsunterstützungssystems 164
4 Exemplarische Anwendung 165
4.1 Planungsszenario 165
4.2 Exemplarische Ergebnisse 167
5 Zusammenfassung und Ausblick 170
Literatur 171
Robuste hierarchische Produktionsplanung mit Bedarfsszenarien 172
Inhalt 173
1 Einleitung 174
2 Literaturüberblick 175
3 Lösungsansatz 177
3.1 Hierarchische Planung 177
3.2 Robuste Planung 179
3.3 Robuste hierarchische Produktionsplanung 179
3.4 Modell der aggregierten Planung 181
3.5 Modell der Losgrößenplanung 185
4 Fallstudie 188
5 Zusammenfassung und Ausblick 192
Literatur 193
A Heuristic Approach for Inventory Control of Spare Parts after End- of- Production 196
Contents 197
1 Introduction 198
2 A heuristic for coordinating final ordering and remanufacturing 200
2.1 Assumptions and notation 200
2.2 The model 202
2.3 A heuristic approach 202
2.3.1 General policy 202
2.3.2 Determination of final order run-out time 204
2.3.3 Determination of final order size 204
2.3.4 Determination of remanufacture-up-to levels 206
3 Numerical examples 206
4 Conclusions 208
References 210
Einfluss- und Erfolgsfaktoren auf den Ramp Up in der Halbleiterindustrie 212
Inhalt 213
1 Einleitung 214
2 Vorgehensweise und Forschungsprozess 215
3 Grundlagen zum Serienanlauf und Stand der Forschung 216
3.1 Begriffe, Zielgrößen und Rolle der Logistik im Anlauf 216
3.2 Literaturüberblick 217
4 Einflussfaktoren des Ramp Up 220
5 Ramp Up in der Halbleiterindustrie 222
5.1 Begriff und Geschäftsprozess 222
5.2 Lernkurve und Datengrundlage 223
5.3 Theoretische und praktische Anlaufkurve 224
6 Erfolgsfaktoren 230
6.1 Empirisch ermittelte Erfolgsfaktoren 230
6.1.1 Volumen 231
6.1.2 Ausbeute 232
6.1.3 Technologiereifegrad 232
6.1.4 Logistik 233
6.2 Lösungsvorschlag zur Realisierung der Erfolgsfaktoren 234
7 Zusammenfassung und Ausblick 237
Literatur 239
Implementierung interorganisationaler Managementinstrumente in logistischen Netzwerken: Strukturationstheoretische Analyse der Besonderheiten bei der Implementierung der CargoScoreCard im Kombinierten Verkehr 242
Inhalt 243
1 Einleitung 244
2 Implementierung von Managementinstrumenten in logistischen Netzwerken 245
2.1 Implementierung von Managementinstrumenten 245
2.2 CargoScoreCard als Managementinstrument im Kombinierten Verkehr 249
2.3 Forschungsthese 253
3 Strukturationstheoretische Betrachtung der Implementierung von interorganisationalen Managementinstrumenten 253
3.1 Theorie der Strukturierung: Dualität von Struktur 253
3.2 Implementierung von Managementinstrumenten durch die Dualität von Technologie 258
3.3 Dualität der CargoScoreCard als interorganisationales Managementinstrument im Kombinierten Verkehr 261
4 Analyse der CargoScoreCard-Implementierung 262
4.1 Forschungsdesign und Vorgehensweise der CargoScoreCard- Implementierung 262
4.2 Analyse der Implementierungsergebnisse 264
4.3 Empfehlung auf Basis der Implementierungserfahrungen 268
5 Kritische Reflexion und Ausblick 269
Literaturverzeichnis 271
Flexible Transport Process Planning in Volatile Environments and the Adaptation of a Cost- Based Objective Function 274
Contents 275
1 Introduction 276
2 A Vehicle Scheduling Problem with Uncertain Demand 276
2.1 Literature 276
2.2 Informal Problem Description 277
2.3 Problem Modelling 278
2.4 Construction of Artificial Test Cases 280
3 Memetic Algorithm Schedule Generation 282
4 Online Optimisation Strategies 282
4.1 Repeated Cost Minimisation 283
4.2 Situation-Based Adaptation of the Objective Function 283
5 Computational Experiments 286
5.1 Layout of the Experimental Field 286
5.2 Presentation and Interpretation of Numerical Results 287
6 Conclusions 292
References 293
Kontraktlogistikbeziehungen – Dokumentenanalyse und erste Ergebnisse einer Befragung von Anbietern und Nachfragern von Kontraktlogistikleistungen 296
Inhalt 297
1 Gegenstand und Forschungsfragen 298
2 Kontraktlogistik und spezifische Anpassung 302
3 Dokumentenanalyse von Anfrageunterlagen 307
4 Befragung von Anbietern und Beziehern von Kontraktlogistikleistungen 309
5 Zusammenfassung und weiterer Forschungsbedarf 316
Literatur 317
Der Container als Artefakt eines Transportparadigmas: Akteure und Diffusionsphasen 320
Inhalt 321
1 Problemstellung 322
2 Container und Containersystem im Seeverkehr 322
2.1 Begriff und Inhalt von Container und Containersystem 322
2.2 Produktive Logik des Containersystems 325
2.2.1 Homogenisierungseffekt 325
2.2.2 Intermodalisierungseffekt 326
3 Containersystem als komplexe Innovation 327
4 Entstehung und Ausbreitung des Containers 328
4.1 Diffusion von Innovationen in sozialen Netzwerken 328
4.2 Inventionsphase 330
4.2.1 Vorläufer und experimentelle Anfänge des Containersystems 330
4.2.2 Intermodales Transportparadigma als Ergebnis der Inventionsphase 332
4.3 Innovationsphase 334
4.4 Diffusionsphase 335
4.4.1 Diffusion durch Imitation 335
4.4.2 Darstellung des Akteurs-Netzwerks der Containerschiffahrt 336
4.4.3 Akteursspezifische Analyse der Ausbreitung des Containers Netzwerk- Externalitäten als Strukturierungshilfe 339
4.5 Durchbruch des Containers 348
5 Zusammenfassung 352
Literatur 352
Eine bibliografische Analyse zum Supply Chain Risikomanagement unter besonderer Berücksichtigung der Risikoquantifizierung 358
Inhalt 359
1 Einleitung 360
2 Untersuchungsmethodik und Auswertung 360
3 Analyse der Methoden zur Risikoquantifizierung im Supply Chain Risikomanagement 364
4 Zusammenfassung 368
5 Untersuchte Literatur 368
6 Literatur 385
Rigorosität in der Fallstudien-Methodologie – eine kritische Analyse der Dokumentation in der Logistikforschung 388
Inhalt 389
1 Einleitung 390
2 Methodologie 391
3 Klassifikationsrahmen 393
4 Analyse der Fallstudien-Methodologie 395
4.1 Theoretische Ziele der Arbeiten 397
4.2 Auswahl der Fälle 398
4.3 Datenerhebung 398
4.4 Datenauswertung 400
5 Implikationen für zukünftige Fallstudienforschung 400
6 Fazit und kritische Würdigung des Vorgehens 401
Literatur 403
A Liste der analysierten 66 Beiträge 404
Supplier integration and the challenge of relationship- exit strategies 408
Contents 409
1 Introduction: Contemporary challenges of supply markets 410
2 Supplier integration as a common supplier-buyer relationship strategy 412
2.1 The concept of supplier integration 412
2.2 Drivers of supplier integration 413
a) Environmental and supply uncertainty 413
b) Relational rents and competitive advantages 415
2.3 Benefits of integrated supplier-buyer relationships 416
2.4 Challenges and risks of integrated supplier-buyer relationships 418
3 Disintegrating exit-strategies as a challenging management option in integrated supplier- buyer relationships 421
3.1 Motivations to supplier-buyer relationship disintegration 421
a) Transaction cost economics 422
b) Relational based-view of strategy 424
c) Social exchange theory 425
3.2 Exit, voice, and loyalty strategies as responses to supplier’s weaknesses 426
3.3 Challenges of supplier-buyer relationship exit strategies 428
4 Further research and management implications 431
5 References 432

1 Herausforderungen bei der Umsetzung einer Prozesskostenrechnung in Supply Chains (S. 3)

1.1 Die Rolle der Informationstechnologie bei der Optimierung unternehmensübergreifender Prozesse

Durch sinkende Kosten zum Sammeln, Verarbeiten und Übermitteln von Informationen wurden Geschäftsprozesse dramatisch verändert. Mittels Informationsintegration soll die gesamte Supply Chain befähigt werden, schneller und effektiver auf Marktentwicklungen reagieren zu können. Informationstechnologien können einen wertvollen Beitrag zur Optimierung von Schnittstellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrieblicher Prozesse erbringen.

Bereits Johnson und Kaplan (1987) sowie Porter und Millar (1985) haben vorgeschlagen, mittels Barcodes Prozessfortschritte fortlaufend zu verfolgen und zu bewerten. , Eine automatisierte Erfassung der Inanspruchnahme von Betriebseinrichtungen erlaubt eine efiziente, detaillierte und verursachungsgerechte Zuordnung von Kosten.

Allerdings scheiterte eine durchgängige Prozessanalyse zum damaligen Zeitpunkt an dem manuellen Zusatzaufwand bei der Erfassung durch optische Identifikationsverfahren, für die eine „Line of sight" gewährleistet sein muss. Erst durch den Einsatz von pulkerfassungsfähiger RFID-Technologie eröffnen sich neue Möglichkeiten der automatisierten Prozesserfassung.

1.2 Effizienz der Informationsgenerierung und -verarbeitung bei Anwendung einer Prozesskostenrechnung

Für die Gestaltung von Kostenrechnungssystemen bedarf es der Abwägung zwischen Genauigkeit der Ergebnisse und den Kosten der Erhebung und Verarbeitung von Ergebnissen. , Unter dem Gesichtspunkt des Erfordernisses einer wirtschaftlichen Implementierung und Pflege von Kostenrechnungssystemen, stellt die Prozesskostenrechnung eine besondere Herausforderung dar. Die erheblichen Kosten der Implementierung und des Unterhalts einer Prozesskostenrechnung haben dazu geführt, dass sie nie in signifikantem Umfang eingesetzt wurde.

Der Grund hierfür wird besonders darin gesehen, dass dynamische Prozessstrukturen aufgrund ihrer Komplexität zu einem Anschwellen der zu verarbeitenden Datenmenge führen, so dass diese auch bei Verwendung aktueller Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme nicht beherrschbar ist.

Weber (1995) verweist darauf, dass Prozessgestaltung per Definition Prozessveränderung bedeutet und eine fortlaufende Anpassung der Prozessmodelle zu unwirtschaftlich hohen Kosten bei dem durchgängigen Unterhalt einer Prozesskostenrechnung führt.

Daher kennzeichnet er die Prozesskostenrechnung als fallweisen Ansatz für die außerordentliche Verwendung bei Prozessveränderungen. Brede (1998) formuliert die These, dass Prozesskostenrechnungen nur zur Nachkalkulation von Zuschlagssätzen eingesetzt werden können. Eine zentrale Verarbeitung von Daten der Prozesskostenrechnung in ERP-Systemen birgt zudem die Gefahr, dass – aus Scheu vor einem hohen Aufwand für die Aktualisierung von EDV-Systemen – notwendige Anpassungen der Prozesskostenrechnung unterbleiben.

1.3 Logistische Implikationen des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit

Bei der Betrachtung der Prozesskostenrechnung aus der Perspektive der Logistik ist von besonderer Bedeutung, dass ein wesentlicher Anteil an Kosten von Produkten und Wertschöpfungsprozessen durch vor- und nachgelagerte Akteure in der Supply Chain determiniert werden, welche als Wertschöpfungskette ein System interdependenter Aktivitäten ist.

Die Kostenposition einer Supply Chain (im Vergleich zuWettbewerbern) hängt somit von den Kosten aller durch die Akteure der Supply Chain erbrachten Wertschöpfungsprozesse ab. Jeder einzelne Wertschöpfungsprozess hat wiederum Kostentreiber, die potenzielle Quellen für kostenbezogene Wettbewerbsvorteile bieten.

Diese Wechselwirkung von Prozessen soll anhand eines fiktiven Beispiels aus der Automobilindustrie veranschaulicht werden: Ein Zulieferer stellt eine Abgas-Anlage für einen Automobilhersteller her.

Um das Handling zu vereinfachen, wird die Anlage nicht als Ganzes geliefert, sondern in zwei Komponenten zerlegt, um sie mit Standardbehältnissen transportieren zu können, was eine Prozessbeschleunigung und eine Erhöhung der Prozesseffizienz zur Folge hat.

Erscheint lt. Verlag 14.12.2007
Zusatzinfo X, 425 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Logistik / Produktion
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Beschaffung • Betriebswirtschaftslehre • Logistik • Logistikmanagement • SCM • Supply Chain Managment
ISBN-10 3-8350-5458-9 / 3835054589
ISBN-13 978-3-8350-5458-5 / 9783835054585
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 9,1 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Null-Fehler-Management in der Praxis

von Kurt Matyas; Berndt Jung; Stefan Schweißer

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
49,99
Manufacturing Excellence in der Smart Factory

von Jürgen Kletti; Jürgen Rieger

eBook Download (2023)
Springer Vieweg (Verlag)
69,99