Grundwissen Klinische Umweltmedizin (eBook)

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2007 | 1. Auflage
144 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-94182-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Grundwissen Klinische Umweltmedizin -  Hans Drexler,  Peter Elsner
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Umweltfaktoren, seien es natürliche oder vom Menschen gemachte, wirken auf alle Organsysteme des Menschen. Umweltmedizin betrifft mithin alle medizinischen Fachgebiete. Die neue Ärztliche Approbationsordnung (ÄAppO) sieht deshalb einen Querschnittsbereich Umweltmedizin vor.



In diesem Kurzlehrbuch werden praxisbezogen die Untersuchungsverfahren in der klinischen Umweltmedizin von der Anamnese über die körperliche Untersuchung, die Labordiagnostik und spezielle Abklärungsmethoden dargestellt. Ausgewählte wichtige physikalische, chemische und biologische Noxen und die dadurch induzierten Erkrankungen werden vorgestellt, wobei auf aktuelle Fragestellungen wie die Belastungen durch Mobilfunk, den Feinstaub und das Passivrauchen besonders eingegangen wird.



Als wichtige umweltmedizinische Krankheitsbilder werden die Reizgas-, Kohlenmonoxid- und Blausäurevergiftung diskutiert. Besonderer Raum ist den speziellen umweltmedizinischen Syndromen gewidmet, die gerade in der Hausarztpraxis vorkommen, wie der Multiple Chemical Sensitivity, dem Chronic Fatigue Syndrome und dem Sick-Building-Syndrom. Schließlich wird auf die umweltbezogenen psychischen Störungen eingegangen, bei denen Ängste auf Umwelteinflüsse projiziert werden.



Das Kompendium bietet eine interdisziplinär ausgerichtete, praxisbezogene Darstellung der Themengebiete dieses wichtigen und aktuellen Querschnittsbereiches.

Inhalt 6
Vorwort 10
Einleitung 12
Teil 1: Allgemeine Umweltmedizin 14
1 Untersuchungsmethoden 16
1.1 Anamnese 16
1.2 Körperliche Untersuchung 18
1.3 Laboruntersuchungen 19
1.4 Erweiterte Diagnostik 20
1.5 Alternative Methoden in der klinischen Umweltmedizin 22
2 Umweltbedingte Einwirkungen 26
2.1 Qualitative Betrachtung 26
2.2 Quantitative Betrachtung 29
Teil 2: Auswahl spezieller umweltbedingter Einwirkungen und Noxen 34
3 Physikalische Einwirkungen 36
3.1 Lärm 37
3.2 Ionisierende Strahlung 39
3.3 Ultraviolette Strahlung 42
3.4 Langwellige elektromagnetische Felder 45
3.5 Mobilfunk 47
3.6 Radon 50
3.7 Feinstaub 50
4 Passivrauchen 54
5 Chemische Einzelnoxen 56
5.1 Asbest 58
5.2 Acrylamid 60
5.3 Benzol 64
5.4 Blei 65
5.5 Cadmium 67
5.6 Lindan 68
5.7 Quecksilber 69
5.8 PCP 71
5.9 Pyrethroide 72
6 Chemische Stoffgruppen 74
6.1 Dioxine 75
6.2 Polychlorierte Biphenyle (PCB) 77
6.3 Lösungsmittel 79
6.4 Weichmacher 82
6.5 Pestizide 83
7 Schimmelpilze 88
Teil 3: Umweltmedizinische Krankheitsbilder und Syndrome 94
8 Reizgas-, Kohlenmonoxidund Blausäurevergiftung 96
8.1 Akute Reizgasvergiftung 96
8.2 Kohlenmonoxid-Vergiftung 99
8.3 Blausäure/Cyanat-Vergiftung 101
9 Spezielle umweltbezogene Syndrome 104
9.1 Amalgam-assoziierte Gesundheitsstörungen 105
9.2 Multiple Chemical Sensitivity (MCS) 106
9.3 Chronic Fatigue Syndrome (CFS) 108
9.4 Sick-Building-Syndrom (SBS) 109
9.5 Elektrosensitivität 110
10 Diagnose und Bewertung umweltbedingter Erkrankungen 112
10.1 Informationsbeschaffung 113
10.2 Interpretation von Befunden in der klinischen Umweltmedizin 113
10.3 Werte zur Beurteilung 114
10.4 Suszeptibilität 115
11 Umweltpsychosomatik und Umweltpsychiatrie 118
11.1 Ängste und Umweltängste 118
11.2 Umweltpsychosomatik 122
11.3 Umweltpsychiatrie 129
Literatur 138
Herausgeber und Autoren 140
Sachregister 142

1 Untersuchungsmethoden (S. 15)

Hans Drexler
- Welche Beweggründe führen Patienten mit umweltmedizinischer Fragestellung zum Arzt?
- Worauf ist bei der umweltmedizinischen Anamnese zu achten?
- Welche spezifischen Untersuchungsmöglichkeiten gibt es?
- Wie sollte eine körperliche Untersuchung bei umweltmedizinischen Patienten durchgeführt werden?
- Welche speziell umweltmedizinischen Diagnoseverfahren gibt es?
- Wie organisiert man eineWohnraumbegehung?
- Wie bewertet man Materialproben?
- Wie bewertet man Raumluftmessungen?

1.1 Anamnese
Die Anamnese gibt die Symptomatik wieder, wie sie vom Patienten selbst empfunden wird. Es ist sinnvoll, zunächst mit dem Patienten über seine spezielle Beschwerdeproblematik zu sprechen, die zum Arztbesuch geführt hat, bevor sich der Arzt dann strukturiert und systematisch einen Überblick über die Krankheitsvorgeschichte, den Krankheitsverlauf und die Symptomatik verschafft. Mehr als in anderen klinischen Fächern wird der Arzt in der klinischen Umweltmedizin in der Regel damit konfrontiert, dass der Patient spezifische Krankheitsmodelle bereits parat hat, auf die er mehr oder weniger fixiert ist.

Nicht zuletzt deshalb wurde bereits in die Definition der klinischen Umweltmedizin aufgenommen, dass diese die medizinische Betreuung von Einzelpersonen mit gesundheitlichen Beschwerden oder auffälligen Befunden beinhaltet, die von ihnen selbst oder ärztlicherseits mit Umweltfaktoren in Verbindung gebracht werden. Bereits zu Beginn der Anamnese wird man daher den Grund der Konsultation in Erfahrung bringen. Erfahrungsgemäß stellen sich Patienten mit umweltmedizinischer Fragestellung mit abnehmender Häufigkeit aus folgenden Gründen vor:

1. Abklärung eines Schadstoffes oder einer anderen Umweltbelastung, die aktuell diskutiert wird (Noxenbezug)

2. Abklärung einer mehr oder weniger unspezifischen Beschwerdesymptomatik, die mit Umwelteinwirkungen erklärt wird (Symptombezug)

3. Abklärung von manifesten, oftmals chronischen Erkrankungen, bei denen ein umweltbezogener ätiopathogenetischer Faktor postuliert wird

4. Personen ohne Beschwerdesymptomatik und ohne aktuellen Bezug wollen einen Gesundheitscheck mit Bestimmung von umweltmedizinischen Schadstoffen im Körper.

Viele Patienten mit einer Beschwerdesymptomatik mit Umweltbezug haben bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Die Anamneseerhebung erfordert daher oftmals viel Zeit und Geduld. Viele dieser Patienten waren in Betreuung alternativer Heiler oder haben sich anderweitig Wissen über Umwelteinwirkungen besorgt und sind damit oftmals bereits fixiert auf ein Erklärungsmodell.

Bei der Anamneseerhebung darf es keinesfalls zum Wettstreit der Krankheitsmodelle zwischen Arzt und Patient kommen, dies würde eine sachdienliche informative Anamneseerhebung behindern. Es braucht sowohl einen unvoreingenommenen Arzt als auch einen gesprächsbereiten Patienten, damit alle für die spezielle Krankheitssymptomatik bedeutsamen Informationen auch kommuniziert werden können.

In umweltmedizinischen Ambulanzen werden vielfach Fragebögen verwendet. Für wissenschaftliche Fragestellungen ist ein derartiges Instrument oft unverzichtbar. Für die individualmedizinische Betreuung umweltmedizinischer Patienten sind standardisierte Fragebögen weniger geeignet. Bei der umweltmedizinischen Anamnese muss auf einen Ursachenwirkungsbezug eingegangen werden. Dabei sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

- Wirkungen: Gibt es einen spezifische Beschwerdesymptomatik, die auf eine bestimmte Schädigung hinweist (z. B. spezifische Intoxikation, Soforttypallergie, Idiosynkrasie). Dabei ist es wichtig zu erfragen, ob eine chronische Beschwerdesymptomatik besteht, oder ob die Beschwerden rezidivierend und jeweils gekoppelt an eine spezielle Expositionssituation auftreten. Weiter ist von großer Bedeutung, ob auch Personen im direkten Umfeld (Familienmitglieder, Hausgemeinschaft, Arbeitskollegen) über ähnliche Beschwerden klagen.

- Exposition: Neben dem von Patienten spontan geschilderten Expositionsbedingungen ist gezielt nach den Arbeitsplatzverhältnissen, den Lifestylefaktoren (Tabak, Nikotin, Drogen) sowie nach der Einnahme von Medikamenten und den Ernährungsgewohnheiten zu fragen.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2007
Verlagsort Bern
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie
Technik
Schlagworte Gesundheitsförderung • Medizinstudenten • Prävention
ISBN-10 3-456-94182-X / 345694182X
ISBN-13 978-3-456-94182-0 / 9783456941820
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