Politisches Denken. Jahrbuch 2006-2007.

Buch | Softcover
325 Seiten
2007
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-12672-9 (ISBN)

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Politisches Denken. Jahrbuch 2006-2007. -
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Zwischen Politik und Ökonomie bestehen enge, aber auch spannungsreiche Wechselbeziehungen. Einerseits bedingen sie einander, da die institutionelle Rahmenordnung der Ökonomie politischer Regelung bedarf und der Spielraum der Politik von ökonomischen Gegebenheiten abhängt. Andererseits geraten sie in Konflikt, wenn die Politik die Eigendynamik einer funktionsfähigen ökonomischen Ordnung konterkariert oder die Ökonomie die Funktionsbedingungen einer dem Gemeinwohl verpflichteten politischen Ordnung untergräbt. Die Autoren wollen das schwierige Verhältnis von Politik und Ökonomie aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Ihre Beiträge gliedern sich in vier Themengruppen.

Die erste Gruppe hat ganz grundlegende Fragen zum Gegenstand: die Begriffe und allgemeinen Systemeigenschaften von Politik und Ökonomie, deren historische Entwicklung in der Neuzeit sowie die Logiken politischen und ökonomischen Handelns. Die zweite Themengruppe behandelt die Differenzen und Interdependenzen zwischen Politik und Ökonomie: die Wechselwirkungen und Reibungsflächen zwischen Markt und Politik, die Funktionsbereiche und Grenzen von Politik und Ökonomie sowie die sozialmoralischen Voraussetzungen der Marktökonomie. Die dritte Gruppe von Beiträgen diskutiert methodische Probleme der Wissenschaften von Politik und Ökonomie: die Rolle von Effizienz und Gerechtigkeit in der ökonomischen Theorie, die Schwierigkeiten einer ökonomischen Modellierung des politischen Parteienwettbewerbs und das Unterfangen einer ökonomischen Begründung der Moral. Die vierte Gruppe ist aktuellen und drängenden Fragen der Gegenwart gewidmet: ob die wachsenden Handelsverflechtungen zum Weltfrieden beitragen, wie die Globalisierung konzipiert werden sollte, um den Weg zu einer angemessenen Institutionalisierung transnationaler Politik zu weisen, und welche Instrumente es gibt, um die sich der nationalstaatlichen Politik zunehmend entziehende Eigendynamik der globalen Ökonomie politisch zu domestizieren.

Martyn P. Thompson is Associate Professor and Senior Political Theorist in the Department of Political Science. His main fields of interest are the history of political thought since the Renaissance, literature and politics, and contemporary German political philosophy. Professor Thompson has two doctorates, the first from the London School of Economics, the second (the Habilitation) from Tuebingen University. He has been a faculty member in the universities of London, Cambridge and Tuebingen. His honors include a Fellow Commonership at Churchill College, Cambridge University; Fellowships at the Huntington Library and the William Andrews Clark Library in California; and honorary life membership of the R.G. Collingwood Society. Professor Thompson founded the Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens in 1989. He was President of the International Conference for the Study of Political Thought from 1995 to 2002 and he was President of the Michael Oakeshott Association from 2008 to 2010. Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig lehrt als Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau. Ihre Schwerpunktthemen sind antike Philosophie, amerikanisches Verfassungsdenken und Totalitarismus, letzterer speziell im Hinblick auf die Erforschung seiner ideologischen Grundlagen. Seit 2004 ist sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD), seit 2006 Mitherausgeberin des »Jahrbuchs Politisches Denken«.

Inhalt: I. Aufsätze: Politik und Ökonomie. Ein schwieriges Verhältnis: Einleitung - Begriffe und Funktionen von Politik und Ökonomie: P. Koller, Politik und Ökonomie: Begriffe und Systeme - T. Simon, Wie die Ökonomie die Politik übermannt hat. Politik und Ökonomie als frühneuzeitliche Handlungslehren - J. Nida-Rümelin, Zur Logik ökonomischen und politischen Handelns - Differenzen und Interdependenzen zwischen Politik und Ökonomie: R. Zintl, Das Verhältnis von Markt und Politik - R. Sturn, Zur Politischen Ökonomie der Beziehung zwischen Politik und Ökonomie - M. Baurmann, Markt und Soziales Kapital: Making Democracy Work - Methodische Fragen der Wissenschaften von Politik und Ökonomie: H. G. Nutzinger, Effizienz und Gerechtigkeit als wirtschaftspolitische Leitideen - M. Prisching, Ökonomie und Politik, Wissenschaft und Wirklichkeit. Einige methodologische Betrachtungen - B. Zehnpfennig, Der ökonomische Imperialismus: die endgültige Lösung des Problems individueller und gesellschaftlicher Moral? - Aktuelle Entwicklungen und Probleme von Politik und Ökonomie: H. Hansen, Schafft Handel Frieden? Politik und Ökonomie in der Globalisierung - I. Pies, Markt versus Staat? Über Denk- und Handlungsblockaden in Zeiten der Globalisierung - M. Zürn, Die Politisierung der Ökonomisierung? Zum gegenwärtigen Verhältnis von Politik und Ökonomie - II. Rezension: H. Münkler, Gerhard Paul, Bilder des Krieges - Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges, Ferdinand Schöningh - Wilhelm Fink, Paderborn/München 2004, 527 S. - III. Nachruf: H. Ottmann, Karl Graf Ballestrem (1939-2007) - Autorenverzeichnis

Erscheint lt. Verlag 10.12.2007
Reihe/Serie Politisches Denken. Jahrbuch ; 16/17
Zusatzinfo Abb.;325 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 440 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitik
Schlagworte Gerechtigkeit • HC/Politikwissenschaft/Politische Wissenschaft, Politische Bildung • Marktökonomie • Politik • Sozialmoral
ISBN-10 3-428-12672-6 / 3428126726
ISBN-13 978-3-428-12672-9 / 9783428126729
Zustand Neuware
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