Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien (eBook)
256 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-98609-505-5 (ISBN)
Jessica Schwarzer (September 1974) ist eine der renommiertesten Finanzjournalistinnen Deutschlands. Die langjährige Chefkorrespondentin und Börsenexpertin des »Handelsblatts« (2008 bis 2018) arbeitet heute selbstständig als Journalistin und Moderatorin. Seit mehr als 25 Jahren berichtet die studierte Historikerin und Politologin über das Geschehen an den Finanzmärkten, aktuelle Trends und langfristigen Vermögensaufbau. Zudem hat die gebürtige Düsseldorferin mehrere Bücher über die Psychologie von Anlegern und Investmentstrategien geschrieben. Zuletzt ist ihr sechstes Buch »Wie wirklich jeder entspannt reich werden kann« erschienen. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit, für die sie sich auch mit Vorträgen und Seminaren sowie bei der Initiative finanzheldinnen starkmacht.
Jessica Schwarzer (September 1974) ist eine der renommiertesten Finanzjournalistinnen Deutschlands. Die langjährige Chefkorrespondentin und Börsenexpertin des »Handelsblatts« (2008 bis 2018) arbeitet heute selbstständig als Journalistin und Moderatorin. Seit mehr als 25 Jahren berichtet die studierte Historikerin und Politologin über das Geschehen an den Finanzmärkten, aktuelle Trends und langfristigen Vermögensaufbau. Zudem hat die gebürtige Düsseldorferin mehrere Bücher über die Psychologie von Anlegern und Investmentstrategien geschrieben. Zuletzt ist ihr sechstes Buch »Wie wirklich jeder entspannt reich werden kann« erschienen. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit, für die sie sich auch mit Vorträgen und Seminaren sowie bei der Initiative finanzheldinnen starkmacht.
KAPITEL 3
Faszination Börse
Das Treiben an der Börse erscheint auf den ersten Blick oft völlig irrsinnig. Schlechte Stimmung, steigende Kurse? Gute Nachrichten, rote Vorzeichen? Was die Kurse wirklich bewegt, wie Sie sich richtig verhalten und wie Sie Trends erkennen.
Das verwirrende Auf und Ab der Kurse
An der Börse wird nicht die Vergangenheit gehandelt, sondern die Zukunft. Die Börse ist eine Art Seismograf. Sie läuft der Wirtschaft voraus, üblicherweise um sechs bis neun Monate, manchmal sogar ein bisschen mehr. Ein gutes Beispiel dafür ist die Corona-Krise. Nach dem Ausbruch der Pandemie stürzten die Börsen ab Mitte Februar 2020 steil ab. Die Angst vor einer Weltwirtschaftskrise löste Panik unter Investoren aus. Doch als die Notenbanken beherzt eingriffen und Billionen von Dollar in die Märkte pumpten und viele Regierungen weltweit milliardenschwere Hilfsprogramme auflegten, drehte die Stimmung schnell.
Die Investoren rechneten nun damit, dass die Rettungspakete das Schlimmste verhindern und bald ihre Wirkung entfalten würden. Sie erwarteten, dass die Weltwirtschaft sich vom Corona-Schock schnell erholen dürfte. Sie prognostizierten zwar weiterhin eine heftige, aber nur kurze Rezession - womit sie übrigens richtig lagen. Der Tiefpunkt des Abschwungs lag im zweiten Quartal, ab der Jahresmitte ging es mit der Konjunktur deutlich aufwärts. Die Aktienmärkte hatten dies bereits vorweggenommen und waren schon seit Mitte März wieder kräftig gestiegen. Es war der heftigste und schnellste Crash der Börsengeschichte, und auch die sportlichste Erholung. Die Börse als Seismograf für die wirtschaftliche Zukunft hatte einmal mehr prima funktioniert.
Doch ganz so einfach ist es dann leider doch nicht. Rückblickend funktioniert das wirklich extrem gut, doch wenn man drin steckt im Schlamassel, ist es nicht so einfach zu erkennen, wohin die Reise geht. Die US-Immobilienkrise beispielsweise, die die weltweite Finanzkrise auslöste, traf die Märkte genau wie die Corona-Pandemie völlig unerwartet und mit voller Wucht. Passend dazu erschien übrigens im selben Jahr das Buch Der Schwarze Schwan - Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse von Nassim Nicholas Taleb, das zum Bestseller wurde. Bis zur Entdeckung schwarzer Schwäne im 17. Jahrhundert herrschte die Überzeugung, dass Schwäne weiß sind. Auch an den Finanzmärkten ging lange Zeit kaum jemand von der Existenz »schwarzer Schwäne« aus. Das änderte sich allerdings 2007 mit dem Ausbruch der Finanzkrise, und zwar schlagartig: Bis dahin galt eine schwere Wirtschaftskrise in den Industrieländern als relativ unwahrscheinlich. Was sollte sie auch auslösen? Und überhaupt, Notenbanken und Regierungen würden es schon richten und die Gefahr bannen, bevor es zu spät sein würde. Es kam bekanntlich anders.
Seit Ausbruch der Finanzkrise gelten schwarze Schwäne an der Börse als Symbol für unvorhersehbare Ereignisse, denen keine Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann. Die Corona-Pandemie? Der kriegerische Überfall Russlands auf die Ukraine? Schwarze Schwäne, ganz klar. Entsprechend reagierten die Finanzmärkte. Welche Auswirkungen diese Schwäne haben, hängt von dem wirtschaftlichen Umfeld ab, auf das sie treffen. Während eine stabile Ökonomie einen Schock abfedern kann, kommt es bei einem instabilen Zustand möglicherweise zu einer Krise. So wie 2007, als sich die Wirtschaft in keiner guten Verfassung befand. Ähnlich wie bei der Großen Depression in den 1930er-Jahren, ging das nominale Bruttoinlandsprodukt in den USA, der Eurozone, Großbritannien und in Japan zurück. Anders als oft vermutet, muss der schwarze Schwan übrigens nicht zwangsläufig für negative Ereignisse stehen. Es kann auch eine positive Überraschung sein.
Börsianer mögen keine Unsicherheit
Schwarze Schwäne, also unvorhersehbare Ereignisse, sind das Eine, eine unsichere Zukunft ist das Andere. Nun hängt die Zukunft normalerweise von vielen Faktoren ab, die niemand zuverlässig voraussagen kann. Börsianer mögen aber keine Unsicherheit. Auch deshalb schwanken die Kurse vor allem kurzfristig stark. Je höher die Unsicherheit, desto größer die Volatilität, wie die Schwankungen auf Börsendeutsch heißen. Je wackeliger die wirtschaftliche Lage, je unsicherer der Ausgang einer politischen Krise, desto eher fahren die Kurse Achterbahn. Investoren wollen lieber Fakten sehen, sie wollen Klarheit über die wirtschaftliche, politische oder vor allem auch unternehmerische Zukunft. Nur ist die Welt eben nicht so einfach, schon gar nicht an der Börse. Deshalb ist die Volatilität mal größer und mal weniger groß. Deshalb übertreiben Investoren mal in die eine und mal in die andere Richtung. Langfristig, das zeigen Studien, bewegen sich die Aktienkurse übrigens in etwa im Gleichklang mit den Unternehmensgewinnen. Doch entwickeln sich diese Zahlen nicht immer so wie gedacht oder prognostiziert. Kursschwankungen sind deshalb auch ein Zeichen dafür, dass Anleger ihre Einschätzungen laufend überdenken und korrigieren. Bei allen wankelmütigen Prognosen und Schwankungen an den Finanzmärkten besinnen sich Anleger über kurz oder lang darauf, dass die Kursentwicklungen von Aktien von harten Fakten untermauert werden müssen. Bleibt die Entwicklung der Finanzmärkte oder die einzelner Aktien hinter den Erwartungen zurück, korrigieren die Kurse. Es kommt zumindest zu zwischenzeitlichen Rücksetzern. Nur wie voraussagen, wann die Mehrzahl der Marktteilnehmer sich auf die Fakten rückbesinnt? Das ist gar nicht so einfach.
Apropos einzelne Aktien: Natürlich schauen wir als Investoren vor allem darauf, wie es »unserem« Unternehmen geht. Wie fallen die Quartalszahlen aus? Wie entwickelt sich der Umsatz? Laufen die Geschäfte gut? Und dann natürlich: Wie fällt die Prognose aus? Vor allem letztere ist entscheidend, eben weil an der Börse die Zukunft gehandelt wird. Der Vorjahresgewinn mag sensationell ausgefallen sein, aber wie sieht es für das laufende und das kommende Geschäftsjahr aus? Mit einer glänzenden Historie ist an der Börse kein Blumentopf zu gewinnen. Fällt die Prognose schlecht aus, enthält die Pressemitteilung zu viele Konjunktive, ist gar alles in Frage gestellt, dann wächst schnell wieder die Unsicherheit und der Kurs gibt nach.
Eine nie enden wollende Datenflut
Aber es sind längst nicht nur die Nachrichten und Informationen aus den Unternehmen, die Aktionäre mitunter zweifeln, ja sogar verzweifeln lassen. Wie entwickeln sich die Importe, wie die Exporte, was macht der Arbeitsmarkt und was heißt das für die Wirtschaft insgesamt? Die wirtschaftlichen Aussichten sind nie genau vorhersehbar. Ökonomen, Analysten und Investoren versuchen es trotzdem. Das Problem: Anders als in den Naturwissenschaften, wo es biologische, chemische oder physikalische Gesetzmäßigkeiten gibt, die Ergebnisse vorhersehbar machen, ist das bei der Wirtschaft leider nicht so einfach. Es gibt keine strengen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten, dafür ist das wirtschaftliche Geschehen viel zu komplex. Es gibt zu viele Einflussfaktoren. Zumal nahezu täglich irgendwelche Daten, Analysen und Einschätzungen auf Börsianer einprasseln. Auch politische Entscheidungen und Krisen - national oder geopolitisch - beeinflussen das Marktgeschehen. Und dann sind da noch wir Menschen. Wir handeln emotional, wir sind schließlich keine Roboter. Das gilt nicht nur für Anleger, sondern auch für Unternehmer und ihre Angestellten und für Politiker. Das macht Prognosen für das Wirtschaftswachstum, für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens und auch für die Aktienmärkte so schwierig.
Mit den Prognosen ist es sowieso so eine Sache. Sie sind mitunter kaum das Papier wert, auf dem sie stehen. Trotzdem ist es ein beliebtes Spiel: Zum Jahreswechsel geben die Chefanlagestrategen und Kapitalmarktexperten der großen Banken und Fondshäuser ihre Prognose für das kommenden Jahr ab. Nicht fehlen darf dabei die konkrete Punktprognose für Dax und S&P 500 sowie das konkrete Ziel für Zinsen, Gold und Währungspaare wie Euro/Dollar. Natürlich wissen alle Beteiligten, dass das im Grunde Unsinn ist. Dass es kaum möglich ist, den Stand der Märkte in zwölf Monaten auch nur annähernd vorherzusagen, geschweige denn punktgenau. Viel zu viel kann passieren, man denke nur an die völlig überraschende Corona-Krise oder den schrecklichen Überfall Russlands auf die Ukraine. Selbst in politisch und wirtschaftlich relativ ruhigen Jahren fahren die Börsen manchmal Achterbahn. Es gibt Übertreibungen in die eine oder andere Richtung. Ein vermeintlich neuer Megatrend lässt die Kurse einzelner Aktien oder Branchen stark steigen. Oder die Anleger lassen sich von Gier und Panik leiten und treiben Dax & Co. in die eine oder andere Richtung.
Wer will da punktgenau vorhersagen, wo Deutschlands Börsenbarometer Nummer eins in zwölf Monaten steht? Auch die Journalisten wissen das natürlich. Trotzdem gieren sie nach den Prognosen. Denn die Geschichten, die sie daraus machen, sind beliebt. Schließlich wollen ihre Leser zu gerne wissen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Börsenjahr wird, und vor allem wie gut oder wie schlecht. Also werden die Punktprognosen Jahr für Jahr im Spätherbst veröffentlicht. Spannender für Sie als Anleger ist aber die Begründung, daraus können Sie eine Menge lernen und ableiten. Dax 15.000 oder 17.000 - das ist reine Unterhaltung. Ebenso wie die Geschichten der Journalisten zum Jahreswechsel. Dann wird nämlich abgerechnet. Wer hat die beste Prognose abgegeben, wer lag am weitesten daneben?
Einzelwert-Risiko und allgemeines Marktrisiko
Unternehmen bewegen sich nicht in ihrer eigenen Welt, und schon gar nicht im luftleeren Raum. Sie werden von zahlreichen...
Erscheint lt. Verlag | 17.3.2024 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Geld / Bank / Börse |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management | |
Schlagworte | Aktien kaufen • Börsenstrategien • Entspannt investieren • Erbe • Erbschaft • Erfolg • ETFs kaufen • Fonds • Geld anlegen • Glück • Gutes Leben • Indexfonds • Inflation • Investieren lernen • Lebe ein reiches Leben • Mindset • reiches Leben leben • strategisch investieren • Vererben • Vorsorgen für Kinder • Wertpapiere • Zertifikate |
ISBN-10 | 3-98609-505-5 / 3986095055 |
ISBN-13 | 978-3-98609-505-5 / 9783986095055 |
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