Erfolgreich auf Chinesisch (eBook)

Was wir von Managerinnen aus dem Reich der Mitte lernen können
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
208 Seiten
REDLINE Verlag
978-3-96267-555-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erfolgreich auf Chinesisch -  Ulrike Wieduwilt
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Die Erfolgsgeheimnisse chinesischer Karrierefrauen In nur wenigen Jahrzehnten hat sich China zu einer wirtschaftlichen Großmacht entwickelt und ringt heute mit den USA um die Vorherrschaft in der Welt. Dies ist soweit bekannt. Weit weniger geläufig ist, dass China seinen Aufstieg nicht zuletzt dem außergewöhnlichen Karriereengagement seiner Frauen verdankt, die ihre Chancen seit den 1980ern entschlossen nutzten und den Aufschwung der vergangenen Jahre maßgeblich mitgestalteten. Ulrike Wieduwilt richtet den Fokus auf diese faszinierenden Erfolgsfrauen aus dem Reich der Mitte. Die Chinaexpertin erläutert, welche kulturspezifischen Werte die Rolle der Frau prägen und seit Mao Zedong ihren Aufstieg ins Topmanagement begünstigen. Anhand von Interviews mit chinesischen Topmanagerinnen, die in China, international und auch in Deutschland arbeiten, liefert sie zudem spannendes Wissen darüber, was deren Erfolg ausmacht. Und was wir von diesen lernen können - von den Ausbildungs- und Karrierestrategien bis hin zu ihrer Motivation, sich ein Leben lang weiterzubilden.

Ulrike Wieduwilt studierte an der Universität Hamburg und begann ihre Karriere beim Nahrungsmittelhersteller Mars. Seit über 20 Jahren arbeitet sie schon für das global tätige Personalberatungsunternehmen Russell Reynolds Associates. Seit nunmehr über 30 Jahren reist sie regelmäßig nach China und lebte für zwei Jahre mit ihrer Familie in Shanghai. Heute leitet sie die Geschäfte für Südostasien von Singapur aus.

Ulrike Wieduwilt studierte an der Universität Hamburg und begann ihre Karriere beim Nahrungsmittelhersteller Mars. Seit über 20 Jahren arbeitet sie schon für das global tätige Personalberatungsunternehmen Russell Reynolds Associates. Seit nunmehr über 30 Jahren reist sie regelmäßig nach China und lebte für zwei Jahre mit ihrer Familie in Shanghai. Heute leitet sie die Geschäfte für Südostasien von Singapur aus.

Frauen in der chinesischen Gesellschaft


Das Frauenbild im alten China war über Jahrhunderte sehr traditionell. Das Binden der Füße stand für den Platz der Frau zu Hause und ihre Aufgabe, dem Mann und der Familie zu Diensten zu sein. Dennoch gab es immer wieder Beispiele von Frauen, die viel Einfluss erlangten wie die Kaiserinwitwe Cixi.

 

Freie Füße für freie Frauen? Die ersten Schritte zur Gleichberechtigung

Die Rolle der Frau stand lange Zeit fest. Von der Frühzeit Chinas an waren Frauen in der traditionellen Gesellschaft weitgehend ausgegrenzt. Sie sollten zu Hause bleiben, möglichst ungebildet sein und sich den männlichen Familienmitgliedern unterordnen. Besonders einschränkend war die Tradition des Fußbindens, das vom Ende der Tang-Zeit (10. Jahrhundert) bis zum Aufstieg der Kommunisten praktiziert wurde. Mädchen mit gebundenen Füßen, sogenannten »Lotusfüßen«, konnten ausschließlich im Haus bleiben, da sie nur unter Schmerzen größere Strecken zurücklegen konnten. Vielmehr sollten sie ihre Funktion als Lustobjekt des Mannes erfüllen und sich ihm unterordnen. Indem die Eltern ihren Töchtern die Füße banden, konnte die Familie, die ihre Tochter verheiratete, dem zukünftigen Ehemann demonstrieren, dass er Gehorsam und Leidensfähigkeit von seiner Gattin erwarten konnte.

Während im 10. Jahrhundert weibliche Füße zunächst nur locker bandagiert wurden und es nicht zu Verstümmelungen kam, wurden die Rechte der Frauen in der kurz darauffolgenden Song-Dynastie zunehmend eingeschränkt. Von da an war es üblich, die Füße von Mädchen aus den gehobenen Schichten ab dem frühen Kindesalter einzubinden. Oft übernahmen die Mutter oder die Großmutter diese grausame Aufgabe. Sie warteten darauf, dass die Tochter das »Alter der Vernunft« erreichte, was im Regelfall zwischen fünf und acht Jahren der Fall war, weil die Tochter somit selbst die Argumente für die schmerzvolle Prozedur verstand. Die ideale Länge eines weiblichen Fußes lag bei zehn Zentimetern. Solche Füße wurden »goldene Lotus« genannt. Tatsächlich erreichten jedoch nur wenige Frauen dieses grausame Ziel. Die meisten abgebundenen Füße maßen im Durchschnitt 13 bis 14 Zentimeter.2

Die lebenslangen Schmerzen und die körperliche Behinderung, die das Fußbinden für Frauen mit sich brachten, waren gesellschaftlich akzeptiert und machten junge Frauen bei Männern attraktiv. Es kam vor, dass Männer gar nicht mehr auf das Gesicht ihrer Braut achteten und nur auf die Länge ihrer Füße. Frauen mit größeren Füßen unterlagen gesellschaftlicher Ächtung. Die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit ließ viele Frauen zudem fülliger werden, was ebenfalls dem damaligen Schönheitsideal entsprach. Die Eltern betrachteten das Abbinden der Füße in der Regel als notwendige Investition, um ihre Tochter gewinnbringend verheiraten zu können. In der Regel wurden die Bandagen parfümiert und kunstvoll gestaltet und kleine Spezialschuhe getragen. Bandagen und Schuhe wurden meist auch im Bett anbehalten, um das weitere Wachstum der Füße zu verhindern und Entzündungen und faulige Gerüche zu kaschieren.3

Der Brauch verbreitete sich bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in allen Schichten der Bevölkerung. Nur die ärmsten Bauern, die für die Feldarbeit Frauen mit intakten Füßen benötigten, hielten sich nicht an die Tradition. Die weibliche Erziehung war auf Selbstaufgabe gerichtet. Je weniger sie gebildet war, desto höher wurde ihre Tugend bewertet.4 Der Schriftsteller Fu Xuan fasst das Leben der Frauen im alten China wie folgt zusammen:

»Wie traurig ist es, als Frau geboren zu sein,

nichts auf Erden wird so gering eingeschätzt!

[…] Niemand aber freut sich über die Geburt eines Mädchens,

die Familie legt keinen Wert darauf.

Wird es größer, versteckt es sich in der Kammer,

zu ängstlich, um einem Mann in sein Gesicht zu blicken.

Niemand weint, wenn es schließlich aus dem Hause verschwindet – plötzlich wie eine Wolke nach dem Regen.«5

Die auf die Song- folgende Yuan-Dynastie ab 1279 führte zu keiner Verbesserung der Frauensituation. Die mongolischen Herrscher passten sich der nach ihrer Ansicht nach höheren Kultur der Chinesen an. Im Zuge der Angleichung beider Kulturen wurde das Fußbinden auch in der mongolischen Oberschicht populär. Auch in den folgenden Dynastien wurden eher Rückschritte als Verbesserungen gemacht. In der Ming- (ab 1368) und Qing-Dynastie (ab 1644) nahmen die Selbstmorde frisch verheirateter Frauen zu. Es vermehrten sich die bereits aus früheren Zeiten bekannten Fuchsgeist-Geschichten, in denen sich negative Geisterwesen in Frauen verwandelten und nach der Verführung von Männern diesen die Lebenskraft aussaugten. Frauen wurden nicht nur unterdrückt, sondern zusätzlich als böse Wesen dämonisiert.

Die mandschurische Qing-Dynastie unterdrückte die chinesische Gesellschaft noch mal stärker als zuvor. Einerseits beherrschten die Mandschu die Mehrheitsgesellschaft der Han-Chinesen, andererseits wurden deren traditionelle moralische Vorstellungen noch strenger ausgelegt. Hinzu kam der Fremdeinfluss europäischer Kolonialmächte im 19. Jahrhundert. Angesichts der Bedrohungen durch die Europäer waren die Han-Chinesen lange bereit, eher die kulturell verwandten Mandschu zu unterstützen, als den europäischen Einflüssen zu unterliegen. Dieser innere Widerspruch lastete schwer auf der Bevölkerung. Frauen hatten am meisten zu leiden. Erst als im 19. Jahrhundert die Qing-Dynastie durch Hungersnöte, Naturkatastrophen, eine schwächelnde Wirtschaft sowie die Kolonialisierung durch Japan und der westlichen Länder erschüttert wurde, begann auch die Diskussion über die Stellung der Frauen.

Brutale Kämpfe für Gleichberechtigung – Frauen in der Taiping-Bewegung


Eine der ersten Bewegungen, die die Gleichstellung der Frauen forderte, war die Taiping-Bewegung. Das ist umso erstaunlicher, als dass die Taiping-Bewegung eine totalitäre und christliche Rebellengruppe war, die Mitte des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Teil Südchinas vereinnahmte. Die Rebellen waren die Ersten, die Frauen nicht als minderwertige Wesen betrachteten und Rechte für sie einforderten. Die Rebellen erklärten die Gesellschaft für klassenlos, wollten die Ungleichheit der Geschlechter aufheben und das Fußbinden bei Frauen verbieten. Die Armee der Aufständischen zeichnete sich durch hohe Disziplin bis hin zum Fanatismus aus. Die Soldaten trugen rote Jacken, blaue Hosen und lange Haare. Banditentum in ihren Reihen wurde durch die strenge Disziplin so weit wie möglich unterdrückt. Gehorsam war alles. Wer zum Beispiel nicht vor einem vorbeigehenden Befehlshaber niederkniete, wurde sofort getötet.

Frauen nahmen als Soldatinnen an den Kriegszügen der Taiping-Bewegung teil. Seite an Seite kämpften sie mit den Männern gegen die herrschende Qing-Dynastie. Unter den Rebellen waren Frauen als gleichberechtigt anerkannt, sodass sie sich bis in die Offiziersränge emporarbeiten konnten. Ab einem Alter von 16 Jahren standen ihnen die gleichen Landrechte zu. Eine Neuerung aufgrund der christlichen Gesinnung der Bewegung war, dass Männer und Frauen zunächst in getrennten Lagern schlafen mussten. Sexualkontakt, auch zwischen Eheleuten, wurde mit dem Tod bestraft; neue Heiraten waren untersagt. Nach 1855 musste man diese Regeln aber stark lockern und letztlich sogar ins Gegenteil umkehren, weil sie Soldatinnen und Soldaten demoralisierten.

Die Kämpfe der Taiping-Bewegung waren extrem brutal. Allein in der dritten Schlacht von Nanjing (1864) wurden innerhalb von nur drei Tagen 100 000 Menschen getötet. Kurz danach rückten die Taiping im Mai 1853 gegen Peking vor. Sie kamen bis Tianjin, eine Stadt etwa 100 Kilometer vor Peking. Der Kaiser und sein Hof flohen aus der Hauptstadt, aber überraschenderweise hielt Senggerinchin, ein mongolischer Befehlshaber, die Bewegung mit nur 4500 Reitern auf. Die Moral unter den Truppen sank, der Winter brachte Hunger und damit das baldige Feldzugsende. Im Frühjahr 1855 wurden die letzten Soldaten mithilfe von ausländischen Streitkräften vertrieben. Zwar hatte die Qing-Dynastie den Aufstand überlebt, geriet aber durch die militärische Abhängigkeit immer mehr auf das Niveau einer Kolonie. Das mandschurische Kaisertum, dass 2000 Jahre geherrscht hatte, war in einer schweren Krise.6

Frauen erheben sich gegen Kolonialmächte – der Kaiser dankt ab


Die Kolonialmächte entmachteten die alte Regierung Schritt für Schritt. Für Tee und Gewürze, welche die Briten im 19. Jahrhundert aus China exportierten, bezahlten sie mit indischem Opium. Der chinesische Kaiser verbat den Opiumhandel aufgrund der wachsenden Suchtkranken und erklärte den Briten im Jahr 1839 den Krieg, der mit einer fürchterlichen Niederlage...

Erscheint lt. Verlag 16.7.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Wirtschaft
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte angela zhu • business • China • Ehrgeiz • entschlossen • Erfolg • Flexibilität • Frauen im Beruf • Führung • Karriere • Leistung • Management • Mao Zedong • Motivation • Produktivität • Topmanagement • Unternehmer
ISBN-10 3-96267-555-8 / 3962675558
ISBN-13 978-3-96267-555-4 / 9783962675554
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