Form und Vergegenwärtigung (eBook)

Funktionalistische Studien zur Organisation des Sterbens zu Hause

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
IX, 344 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-40678-3 (ISBN)

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Form und Vergegenwärtigung - Anna Bauer
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Das eigene Zuhause gilt vielen nach wie vor als der ›ideale‹ Sterbeort. In mehreren Fallstudien zeigt der vorliegende Band am Beispiel der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), wie das Sterben zu Hause in organisierte Formen übersetzt und professionell begleitet bzw. versorgt wird. Die Ergebnisse der Fallstudien zeigen, wie zwischen vielfältigen und zum Teil auch widersprüchlichen professionellen Anforderungen, aber auch den Erwartungen von Patient:innen und Angeho¨rigen vermittelt werden kann. Durch die Analyse der beruflichen Perspektiven von Palliativärzt:innen und Palliative Care Fachkräften wird ersichtlich, wie die sich in Folge von Ausdifferenzierung und Spezialisierung immer weiter verselbstständigende medizinische und pflegerische Expertise im privaten Raum gegenüber einem ›Laienpublikum‹ aus Patient:innen und Angehörigen bewähren kann. Es wird beispielhaft am Thema der Palliativversorgung zu Hause aufgezeigt, wie die ›Produkte‹ eines Prozesses der funktionalen Differenzierung gesellschaftlich anschlussfähig werden. 



Anna Bauer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Teil I Einleitung und Forschungsstand 10
1 Versozialwissenschaftlichung des Sterbens 11
2 Sterbebegleitung und Palliativversorgung zu Hause – eine kurze Geschichte 23
2.1 Die Vorläufer – Clinic-Home-Interface und Brückenpflege 24
2.2 Ambulante Palliativversorgung in Deutschland 30
2.3 Gegenwart und zukünftige Entwicklung 31
3 Gegenwarten der Einschreibung – zur soziologischen Thematisierung der Organisation des Sterbens 33
3.1 Die Anfänge – Herbeischreiben des Gegenstandes 36
3.2 Die Nachkriegsgeneration – polarisierte Konstellationen 47
3.3 Die Organisation der Hospiz- und Palliativarbeit als »Labor des guten Sterbens« 58
3.4 Die Gegenwart – Kritik der Kritik und Elitenkritik 68
3.5 Resümee: Selbstthematisierung und libido sciendi 78
Teil II Analytische Perspektiven 86
4 Erkenntnistheoretische Vorannahmen 87
4.1 System und Umwelt 90
4.2 Organisation als System 100
4.3 Gegenwarten 112
Teil III Methodik und Material 118
5 Methodologische Grundannahmen 119
5.1 Zur Medialität des problemzentrierten Leitfadeninterviews 119
5.2 Funktionale Analyse – Beobachtung von Selektivität 126
6 Datengrundlage und Auswertungsmethode 134
Teil IV Gegenwarten des Sterbens zu Hause: empirische Fallstudien 142
7 Gegenwart des Arztes am Sterbebett – die Empirie der Palliativmedizin 143
7.1 Der ärztliche Blick – oder: »Wonach richten sich die Ärzte?« 146
7.2 Grenzen in Bewegung – zur kommunikativen Verflüssigung der Koinzidenz von Körper und Symptom 160
7.3 Die Empirie der Palliativmedizin 166
7.3.1 Der Schmerz als Zeichen – wenn das Gespräch ›in Serie‹ geht 167
7.3.2 Synästhetische Wahrnehmung – hören, sehen, riechen 171
7.3.3 Symptome ohne Krankheiten – Diagnosen und Taxonomien 176
7.4 Zwischenfazit I: Medizinische Optionssteigerungen – der Arzt als ›wilder Leser‹ 185
8 Gegenwart der Familie – organisierte Regulation von Nähe und Distanz 193
8.1 Soziologie familialer Lebensformen 196
8.2 Strukturelle Differenzen – Familie und Organisation 204
8.3 Umgang mit Eigensinn – Schnittstellen zwischen Organisation und Familie 207
8.3.1 Die Familie erleben – Takt, Höflichkeit und zwangloser Zwang 207
8.3.2 Die Organisation als Familie - Displaying Family 220
8.3.3 Die Familie als Organisation – Organizing Family 225
8.4 Zwischenfazit II: Organisationale Inklusionsmuster – vermischte Geschichten 232
9 Ausgedehnte Gegenwarten – operative und topografische Räume 237
9.1 Exkurs: Präsenz als Praxis 242
9.2 Prolog: Stationär und ambulant – fühlende und gefühlte Präsenz 254
9.3 »in Reichweite rücken« – Medienformen ›ausgedehnter Gegenwarten‹ 261
9.3.1 Episodische Gegenwarten – Kontinuität durch Diskontinuität 264
9.3.2 Kalte Gegenwarten – »anrufen und gucken« 277
9.3.3 Materiale Gegenwarten – Dinge als ›Avatare‹ 290
9.4 Epilog: Gegenwarten des Todes – Ratlosigkeit und Routine 297
9.5 Zwischenfazit III: Ausgedehnte Gegenwarten als ›Sicherheitsversprechen‹ 304
Teil V Palliativversorgung zu Hause und funktionale Differenzierung 308
10 Drei Bezugsprobleme ambulanter Palliativversorgung und Sterbebegleitung 309
10.1 Erzeugen von Deutbarkeiten 310
10.2 Ermöglichung von Präsenz 314
10.3 Darstellung von Organisationsferne 317
11 Die Palliativversorgung der Gesellschaft: Ausblick & Fazit
A Literatur 325

Erscheint lt. Verlag 9.3.2023
Zusatzinfo IX, 344 S. 1 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Wirtschaft
Schlagworte Familien • Hospiz • Medizin • Organisationssoziologie • Palliative Care • Palliativmedizin • Soziologie • Sterben • Systemtheorie • Tod
ISBN-10 3-658-40678-X / 365840678X
ISBN-13 978-3-658-40678-3 / 9783658406783
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