Der Mitarbeiter-Magnet (eBook)

394 Hacks für Recruiting, Employer Branding und Leadership
eBook Download: EPUB
2022 | 2. Auflage
204 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-16655-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Mitarbeiter-Magnet -  Michael Asshauer
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Unternehmerinnen, Manager und Führungskräfte erhalten mit diesem Buch Inspirationen, um bessere Mitarbeiter:innen zu finden, besser zu führen und Talente langfristig zu binden. Sie bekommen sofort umsetzbare Anregungen, ohne durch die Unternehmensbürokratie gebremst zu werden, Organisationsstrukturen ändern oder große Budgets beantragen zu müssen. Der Autor bietet 394 kleine, simple, aber unglaublich effektive Kniffe und Tricks für erfolgreiches Recruiting, Leadership, Mitarbeitendenmotivation und -bindung direkt für die Praxis. Vom Employer Branding über den Auswahlprozess bis hin zu Kultur und schließlich zum Offboarding - für jeden Schritt gibt es Anregungen für sofortige Veränderungen mit starker Wirkung. Alle Hacks können einfach und schnell im Team oder im Unternehmen eingesetzt werden. So können Sie die richtigen Leute für das Unternehmen begeistern, sie besser führen und länger mit ihnen zusammenarbeiten. Inhalte: - Talente finden: Employer Branding, Active Sourcing, Recruiting, Auswahlprozess, Networking, Social Recruiting - Talente führen: Onboarding, Motivation, Führung, Agile Prozesse - Talente binden: Teambuilding, Kultur, Benefits - Talente gehen lassen: Trennung, Offboarding - Neu in der 2. Auflage: neue Hacks zu Sichtbarkeit durch Content, LinkedIn-Strategien und Performance RecruitingDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - Zugriff auf ergänzende Materialien und Inhalte - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

Michael Asshauer ist Unternehmer und Mitgründer der Start-ups Familonet und onbyrd, die 2017 von Daimler übernommen wurden. Er war Director of Product und Head of Product Design bei der Daimler- und BMW-Tochter REACH NOW. Er ist Start-up-Mentor beim weltweit größten Accelerator-Programm Founder Institute aus Palo Alto, Kalifornien und Mitglied im globalen Unternehmer-Netzwerk Entrepreneurs' Organization. In seinem TALENTE Magazin und Podcast bilden sich jeden Monat über 10.000 Unternehmer und Führungskräfte weiter.

Michael Asshauer Michael Asshauer ist Unternehmer und Mitgründer der Start-ups Familonet und onbyrd, die 2017 von Daimler übernommen wurden. Er war Director of Product und Head of Product Design bei der Daimler- und BMW-Tochter REACH NOW. Er ist Start-up-Mentor beim weltweit größten Accelerator-Programm Founder Institute aus Palo Alto, Kalifornien und Mitglied im globalen Unternehmer-Netzwerk Entrepreneurs' Organization. In seinem TALENTE Magazin und Podcast bilden sich jeden Monat über 10.000 Unternehmer und Führungskräfte weiter.

1 Einleitung


Meine Erfahrungen als Unternehmer und Führungskraft

Es ist Frühjahr 2007. Während meines Zivildienstes in einer der größten Jugendherbergen Deutschlands bin ich zur Schicht an der Rezeption eingeteilt. Es kommen gerade neue Gäste an die Rezeption zum Einchecken, schwer beladen mit Koffern und erschöpft vom langen Flug. Gleichzeitig klingelt das Telefon auf dem Schreibtisch hinter dem Tresen. Ich muss in diesem Moment eine Entscheidung treffen. Gehe ich ans Telefon und lasse die Gäste erst einmal warten? Oder bediene ich die Gäste und lasse das Telefon im Hintergrund einfach klingeln? Ich entscheide mich dafür, die neuen Gäste sofort zu bedienen und das Telefon nicht weiter zu beachten. In diesem Moment treffe ich als Mitarbeiter proaktiv die Entscheidung für die Zufriedenheit unserer Gäste vor Ort.

Plötzlich kommt der Chef der Jugendherberge aus seinem Büro hinter der Rezeption gestürmt und schreit mich wutentbrannt vor den Gästen an der Rezeption und allen anderen Mitarbeitern mit hochrotem Kopf an: »Was fällt dir ein, das Telefon einfach klingeln zu lassen? Es könnten neue Reservierungen reinkommen!« Auf meinen schüchternen Hinweis, dass ich mich dazu entschieden habe, zuerst die Gäste zu bedienen, reagiert er mit noch lauterem Rumgebrülle und der Drohung, mir ein Disziplinarverfahren an den Hals zu jagen. Ich solle gefälligst ans Telefon gehen. Ich bin total perplex. Die Gäste an der Rezeption würden am liebsten umdrehen und wieder gehen. Ich bin mir in diesem Moment zu 100% sicher: Hätte ich anders entschieden, also wäre ich ans Telefon gegangen und hätte die Gäste warten lassen, dann hätte es das gleiche Theater gegeben – nur andersherum. Ich hätte mir dann anhören müssen: »Wie kannst du, verdammt nochmal, die Gäste an der Rezeption einfach so warten lassen, nur weil das Telefon klingelt?!«

Als ich einige Wochen vor diesem kuriosen Ereignis in der Jugendherberge anfange zu arbeiten, meinen Dienst als Zivi antrete, kommen mir einige Sachen irgendwie komisch vor. Mir fällt auf, dass unter den Kollegen, sowohl den Zivis als auch den Festangestellten, eine eigenartige Stimmung aus Misstrauen und Schweigsamkeit herrscht. Ich merke, dass die Mitarbeiter sich nicht mit ihrem täglichen Job in der Herberge identifizieren. Ihr größtes Ziel ist morgens schon, so schnell wie möglich den Dienst hinter sich zu bringen und endlich wieder »raus hier« zu sein. Dabei hatte ich das in anderen Jugendherbergen, in denen ich vorher gearbeitet hatte, anders erlebt: Meist gibt es dort eine unglaublich schöne Stimmung von Herzlichkeit und Weltoffenheit, es können ein tolles Gemeinschaftsgefühl und eine familiäre Atmosphäre herrschen.

Mit der Zeit wird mir klar: Der Chef der Jugendherberge sorgt durch seinen Führungsstil dafür, dass alle seine Mitarbeiter ausschließlich ihre Dienstzeit absitzen und versuchen, so wenig wie möglich mit ihm in Kontakt zu kommen. Es herrscht eine Stimmung der Angst, des Misstrauens und des Missmutes. Auch tut sich der Chef sehr schwer damit, neue Mitarbeiter für seine Jugendherberge zu finden – geschweige denn, dafür zu sorgen, dass die bestehenden Mitarbeiter lange motiviert bleiben. Das erklärt für mich dann auch, warum der Betrieb der Herberge hauptsächlich von einem Dutzend Zivildienstleistenden aufrechterhalten wird – und damit ein Großteil des Teams im Rhythmus von neun Monaten automatisch immer wieder neu besetzt wird.

Es ist gut vier Jahre später. In der Zwischenzeit habe ich mein Studium der Volkswirtschaftslehre abgeschlossen. Ich habe eine Zeit lang International Business in Australien studiert und Erfahrung als ganz kleiner Fisch in Konzernen wie Sixt und Philips gesammelt. Im Frühling 2011 beginnt nun meine Zeit beim Start-up etventure1.

Hier komme ich zum ersten Mal in Berührung mit neuartigen Konzepten der Teamführung und Mitarbeitermotivation. Einer der Gründer, Philipp, kommt gerade von der Stanford University im Silicon Valley zurück nach Deutschland und bringt von dort Methoden der modernen Team-Zusammenarbeit und des Design Thinking mit. Der andere Mitgründer, ebenfalls Philipp, ist einer dieser Menschen, die ich als eine »positive natürliche Autorität« bezeichnen würde. Ein scheinbar geborener Leader, dem die Menschen an den Lippen hängen und der es schafft, durch sein Auftreten, sein Charisma, seine Art mit anderen zu interagieren und kommunizieren, Menschen mitzureißen, sein Team zu Bestleistungen zu befähigen und jedem Einzelnen den Sinn und Zweck seiner Arbeit jeden Tag aufs Neue intrinsisch spüren zu lassen.

Für mich sind das die ersten Gehversuche in der Technologie- und Start-up-Szene. Ich bin fasziniert davon und lerne in diesen wenigen Monaten bei etventure viel darüber, was es heißt, eine Firma von vornherein mit einer klaren Vision, einer motivierenden Mission und einer klaren strategischen Zielrichtung aufzubauen, sodass das gesamte Team an einem Strang zieht und gemeinsam die eine große Sache erreichen will.

Es sind nicht nur dieser ausgeprägte Teamgeist und der Start-up-Spirit, die mich begeistern. Ich bemerke auch, dass hier beim Thema der Mitarbeiterakquise etwas signifikant anders läuft, als ich es bei Sixt, Philips oder in der Jugendherberge erlebt hatte.

Im Laufe meiner recht kurzen Zeit bei diesem Start-up wird auch mein Unternehmergeist geweckt. Ich konsumiere die Gründerszene-Videos von Joel Kaczmarek, in denen er deutsche Digital-Gründer interviewt, rauf und runter. Wir beschäftigen uns viel mit neuen Produkten im Online- und Mobile-Bereich und analysieren, welche Produkte wir auf den Markt bringen könnten. Es ist die Zeit der Goldgräberstimmung im Bereich der Smartphone-Apps. Viele der Apps, die wir heute jeden Tag nutzen, sind damals noch unbekannt. Von Instagram gibt es noch keine Android-Version und es gehört noch lange nicht zu Facebook.

Irgendwann lese ich einen Artikel darüber, dass es in den USA bereits sehr populär ist, dass Familienmitglieder untereinander ihren Standort über ihr Smartphone teilen. Dass man als Eltern also auf dem Handy sehen kann, ob das Kind gut in der Schule angekommen ist oder die Kinder sehen können, dass Papa noch bei der Arbeit ist. Ich finde diese Idee so genial wie einfach und mache mich sofort schlau, ob es ein solches Produkt bereits in Europa gibt. Das gibt es noch nicht! Gleichzeitig denke ich mir: Wie cool wäre es, wenn ich meiner Oma nicht mehr per Anruf Bescheid geben müsste, nachdem ich sie besuche und wieder gut bei mir zu Hause angekommen bin? Welch eine Erleichterung wäre das für uns beide, wenn sie einfach automatisch darüber Bescheid bekommen würde. Die Idee für unser eigenes Start-up Familonet2 war geboren.

In einem Gründungsseminar in der Uni lerne ich meinen Mitgründer Hauke kennen. Über einen Freund kommen wir in Kontakt mit unserem dritten Mitgründer David, den wir glücklicherweise für uns und unser Produkt begeistern können. Zu diesem Zeitpunkt ahne ich noch nicht, als welch großer Vorteil sich der Fakt, dass wir mit David einen visionären Mathematiker und Software-Programmierer im Gründerteam haben, entpuppen wird – insbesondere wenn es später um den Aufbau unseres Teams aus hoch qualifizierten Software-Engineers geht. David ist auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass unsere Firma stets eine Technologiefirma mit einem hohen Anteil von Forschung und Entwicklung bleiben wird – und keine reine marketinggetriebene Verkaufsmaschine, was ich bei vielen Start-ups beobachte. Für uns wird es immer eine Stärke sein, auch über unser Produkt und unsere Technologie die besten Leute sowie große Partner und potenzielle Käufer unserer Firma anzuziehen.

Es sind wilde Zeiten am Anfang unserer Gründung. Wir drei arbeiten jeden Tag mindestens 12 Stunden, sieben Tage die Woche im Lager der Firma eines befreundeten Gründers.

Abb. 1: Meine Mitgründer David und Hauke in den ersten Tagen unseres Start-ups Familonet

Als wir es tatsächlich schaffen, allein mit einer PowerPoint-Präsentation den ersten Business Angel von unserer Idee für Familonet zu überzeugen, sammeln wir die ersten 50 Tausend Euro Investment-Kapital ein. Wir drei Gründer zahlen uns natürlich noch kein Gehalt, sondern nutzen das Startgeld dafür, unsere ersten Mitarbeiter einzustellen.

Während unser erster Mitarbeiter anfängt, die erste Version unserer App zu programmieren, wird das Geld bei uns Gründern immer knapper. Bei David kommt es sogar so weit, dass er seine Wohnung kündigen muss und es sich nachts auf einer Matratze im Schlafsack unter dem Tisch des Konferenzraumes unseres ersten Büros gemütlich macht.

Mit dem ersten Prototyp unserer App können wir weitere...

Erscheint lt. Verlag 6.10.2022
Reihe/Serie Haufe Fachbuch
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte ActiveSourcing • Auswahlprozess • Benefits • EmployerBranding • Hoerbuch • Hörbuch • HR • Mitarbeiterbindung • Networking • Offboarding • Onboarding • Personal • Personaler • Personalmanagement • Recruiting • SocialRecruiting • Talentmanagement • Teambuilding
ISBN-10 3-648-16655-7 / 3648166557
ISBN-13 978-3-648-16655-0 / 9783648166550
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