Produktmanagement im digitalen Zeitalter (eBook)

Leitfaden zur effizienten Steuerung von Produkten und Dienstleistungen während des gesamten Produktlebenszyklus

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
420 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-14794-8 (ISBN)
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Als Produktmanager:in erstellen Sie Marketingkonzepte, positionieren das Produkt am Markt und betreuen es über alle Lebenszyklen hinweg. Dieses Buch beschreibt unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften, wie Sie diese Aufgaben in der heutigen digitalen Zeit erfüllen können. Es enthält konkrete Empfehlungen für allen Phasen des Produktes und zeigt, mit welcher Zielsetzung Sie vorgehen und die modernen Kollaborationsinstrumente für sich nutzbar machen können. Dabei geht der Autor auch auf Innovations- und Marktdurchsetzungsmanagement als zentrale Erfolgsfaktoren ein und stellt Vermarktungskonzepte im Verlauf des Produkt-Lebenszyklus vor. Inhalte: - Selbstverständnis und Rahmen für das Produktmanagement - Prozesse im Produktmanagement - Führung eines Produktbereiches ohne Vorgesetztenfunktion - Innovationsmanagement als erste Hauptaufgabe - Marktdurchsetzungsmanagement als zentraler Erfolgsfaktor - Vermarktungskonzepte im Verlauf des Produkt-Lebenszyklus als zweite HauptaufgabeDigitale Extras: - Checklisten - Anleitungen

Lothar Keite ist Inhaber des 'Institut effibrain. Consulting and Training.' Zudem arbeitet er als Trainer bei der Haufe Akademie.

Lothar Keite Lothar Keite ist Inhaber des "Institut effibrain. Consulting and Training." Zudem arbeitet er als Trainer bei der Haufe Akademie.

2 Zentrale Zielsetzung und Rahmenbedingungen im Produktmanagement


Produktmanagement haben wir als eine sehr verantwortliche Funktion in einem Unternehmen herausgearbeitet. Die Aufgabe lässt sich charakterisieren als Unternehmerin, als Unternehmer für einen Produktbereich. Die inhaltliche Grundlage dafür ist mit dem Verständnis der Stelle geschaffen.

Management bedeutet, eine Folge von Entscheidungen zu treffen. Dafür wird ein Kompass gebraucht. Gedankliches Grundinstrument zur Entscheidungsfindung bildet die Kundenanforderungs-Produkteigenschafts-Matrix. Der zentralen Denkmatrix fehlt aber noch die Ausrichtung, denn ohne Zielsetzung können keine zielführenden Entscheidungen getroffen werden:

Abb. 9: Denkmatrix des Produktmanagements – erweitert um die zentrale Zielsetzung

Es geht darum, die Produkte für Kunden zu jeder Zeit so auszugestalten, dass die Zielgruppe diese gerne kauft. So wird doppelter Wert geschaffen, ein Nutzen für Kunden, die Realisation eines finanziellen Mehrwerts für das Ergebnis des Produktmanagements. Das primäre Ergebnis ist der Deckungsbeitrag.

Der Deckungsbeitrag des Produktbereichs wird durch den Vertrieb an Kunden realisiert. Es kann sein, dass diese Kunden die Produkte verwenden, es kann aber auch sein, dass diese Kunden sie weiter veräußern, sei es weitgehend unverändert als Handel, sei es als Komponente eines komplexeren Produkts.

Im Produktmanagement kommt es darauf an, den ganzen Weg bis zur Nutzung im Blick zu haben. Erst das Verständnis dieser Zusammenhänge erlaubt eine fundierte Beurteilung.

Quantitative Zielsetzung

Ein Unternehmen hat insgesamt das Ziel, einen Gewinn auszuweisen, und zwar Jahr für Jahr, am liebsten steigend. Mit der Erwirtschaftung eines dauerhaften Deckungsbeitrags trägt ein Produktmanagement zu den wirtschaftlichen Zielen des Unternehmens bei.

Damit stellen sich zwei Fragen:

  • Was bedeutet die Größe Deckungsbeitrag und warum gerade diese?
  • Wie kann diese Größe am besten erreicht werden? Gibt es Indikatoren auf dem Weg dorthin, die helfen?

Zum Management gehören Kennziffern. Sie lenken auf dem Weg zur zentralen Zielgröße. Am Ende möchte jedes Unternehmen Jahr für Jahr Gewinn erzielen.

Sämtliche Erfolgskennziffern sind von der Akzeptanz des Angebots durch die Zielgruppe abhängig und lassen sich nur über den Wertschöpfungsmechanismus der Kundenzufriedenheit erreichen. Es ist fahrlässig, mangelnde oder wachsende Zustimmung erst mithilfe der Ergebnisziffern zu ermitteln. Dann ist das Geschehen abgeschlossen, es ist ein nachlaufendes Urteil.

Qualitative Kenngrößen

Deshalb werden qualitative Kenngrößen zur frühzeitigen Steuerung benötigt. Der Kaufentscheidungsprozess beginnt mit einem Anreiz, der auf ein Bedürfnis trifft und einen Antrieb auslöst. Insofern gibt es zwei zentrale Anforderungen:

  • Die Maßnahmen des Produktmanagements wirken in die angestrebte Richtung, erzeugen einen Anreiz. Es ist also eine jeweilige Überprüfung der Maßnahmen hinsichtlich der Kundenresonanz erforderlich. Das sind Einzeluntersuchungen.
  • Die Kundeneinstellung stellt ein vorauslaufendes Urteil dar: Sinkt die Akzeptanz, folgt mit zeitlicher Verzögerung der Rückgang von Umsatz und Deckungsbeitrag. Steigt sie, folgt ein Anstieg der Erfolgsziffern.
    Insofern ist das Produktmanagement gut beraten, den Vorlaufindikator der Beurteilung und der Veränderung der Beurteilung der angebotenen Leistung für die Steuerung heranzuziehen.

Es sind die qualitativen Maßgrößen, welche dem Produktmanagement ein systematisches Vorgehen ermöglichen.

Noch weiter vorausgedacht wird es notwendig werden, rechtzeitig passende Angebote einzuführen. Hier kommt es auf eine Orientierung an zukünftigen Anforderungen und Märkten an. Das kann nur gelingen, wenn im Produktmanagement die Zielgruppe so tiefgreifend verstanden wird, dass eine Kombination mit Zukunftstrends möglich wird.

Entscheidungen werden im Management auf Basis einer Informationsgrundlage getroffen. Die ermittelten Informationen stammen notwendig aus der Vergangenheit oder Gegenwart. Das Management trifft aber Entscheidungen mit Wirkung in der Zukunft. Deshalb gehört neben die Informationsgrundlage ein Ansatz für die zukünftige Entscheidungssituation mit fundierter Annahme über die Reaktionen in diesem Rahmen. Die gesamte Managementgrundlage lässt sich so gliedern:

Abb. 10: Entscheidungsgrundlage für das Management

In diesem Kapitel werden wir den Weg von der Informations- zur Entscheidungsgrundlage gehen:

Auf der Basis kann es an die Arbeit gehen, können geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Wenn von einer Toolbox des Produktmanagements gesprochen wird, besteht das entscheidende Vorgehen im Management darin, die Aufgabe im ersten Schritt zu strukturieren. Gut organisiert ist meist halb bewältigt und entschieden.

2.1 Quantitative Analyse des Produktbereichs


Die Arbeit des Produktmanagements lässt sich anhand des Lebenslaufs eines typischen Produkts von dessen Anfang bis zum Ausscheiden aus dem Markt verstehen: Erst wird eine Produktidee benötigt. Die ist zu einem Konzept zu formen, das in der Zielgruppe ankommt. Dann ist das Konzept umzusetzen zu einer gelungenen Produktlösung, was immer wieder mit Kunden überprüft wird.

Wenn aus der Produktidee ein veritables Produkt geworden ist, werden für die Produkteinführung eine Einführungskampagne und vor allem die systematische Begleitung gerade der ersten Schritte im Markt erforderlich. Hat sich das neue Produkt im Markt etabliert, wächst es idealerweise bis zu einem Plateau, kann vielleicht noch einmal mit einem Relaunch angeschoben werden, muss irgendwann dann zur rechten Zeit durch ein aktuelleres Ersatzprodukt abgelöst werden. Der Lauf beginnt von Neuem – und hinterlässt Spuren: Das Produkt erzielt Umsätze, Deckungsbeiträge, kann sich in einer Zielgruppe durchsetzen. Das gilt es zu erfassen und auszuwerten.

2.1.1 Analyse des Produktlebenszyklus als Struktur


Starten wir mit der quantitativen Analyse des Produktbereichs. Einen ersten Informationsschatz enthält der Sales Report. Dahinter steht die interne Betriebsbuchhaltung, deren aufbereitete Zahlen häufig im Customer-Relationship-Management-System (CRM-System) zur Verfügung gestellt werden. Das ist nicht alles. Es gilt natürlich das Prinzip, dass nur verlässliche und verarbeitbare Daten informativ sein können. Insofern kommt es auf die Ausstattung und Mitwirkung im Unternehmen, vor allem im Vertrieb an. Typischerweise sollten hier schon Fragen des Produktmanagements beantwortet werden können (Welche Kunden kaufen was?), zusammen mit der Betriebsbuchhaltung (Welche Deckungsbeiträge werden mit welchen Kunden erzielt?).

»Ein Customer-Relationship-Management-System (CRM-System) unterstützt das Management von Kundendaten. Es erleichtert das Vertriebsmanagement [wie das Produktmanagement], liefert nützliche Erkenntnisse, kann mit sozialen Netzwerken integriert werden und vereinfacht die Teamkommunikation. Cloudbasierte CRM-Systeme ermöglichen komplett mobiles Arbeiten und bieten Zugang zu einem Ökosystem maßgeschneiderter Apps.«61 Dieses bildet eine erste wichtige Quelle des Produktmanagements.

Sollten sich die Zahlen nicht für den verantworteten Produktbereich abgrenzen lassen, ist eine Anpassung erforderlich. Diese stellt typischerweise kein Problem dar, da die Betriebsbuchhaltung doch alle relevanten Informationen enthält. Es ist eine Frage der Aufbereitung. Das Produktmanagement benötigt eine PM-bezogene Grundlage.

Bisher erzielte Ergebnisse

Meist handelt es sich um mehrere Produkte in einem Produktbereich. Dann stellt sich natürlich die Frage, welches Produkt wie viel zum Ergebnis beiträgt. Die folgende Tabelle stellt einen guten Einstieg in die Analyse dar:

Produkt 1 Umsatz 1 Deckungsbeitrag 1 Im Programm seit Veränderung Budget 1
Produkt x Umsatz x Deckungsbeitrag x Im Programm seit Veränderung Budget x

Tab. 5: Analyse des Produktbereichs

Man...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2022
Reihe/Serie Haufe Fachbuch
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Dienstleistung • digital • Führung • Innovation • Konzept • Lebenszyklus • Marketing • Marktdurchsetzung • Portfolio • Positionierung • Produkt • produktbereich • Produktmanagement • Steuerung • Vermarktung
ISBN-10 3-648-14794-3 / 3648147943
ISBN-13 978-3-648-14794-8 / 9783648147948
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