Kommunikative Kompetenz (eBook)

36 Mentalistenkniffe für Führungskräfte, plus E-Book inside (ePub, mobi oder pdf)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
240 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44743-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kommunikative Kompetenz -  Jakob Lipp
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Kommunikationskniffe für den Business-Erfolg Verbal oder nonverbal - Kommunikation ist der Schlüssel für erfolgreiche Führung. Und dabei geht es um weit mehr als nur darum, das Richtige zu sagen oder zu verstehen zu geben. Wer erfolgreich kommunizieren will, muss sich vor allem auf das Gegenüber einstellen können und dessen Sicht der Dinge begreifen. Wie das optimal funktioniert, weiß der Mentalist und Kommunikationsexperte Jakob Lipp: Die meisten Menschen senden genügend Signale, die dem aufmerksamen Gesprächspartner binnen Sekunden alle nötigen Informationen liefern. Wie Sie diese erkennen und optimal darauf reagieren, auch wenn die Situation einmal unangenehm ist, zeigt Jakob Lipp in 36 praxiserprobten Tipps.

Jakob Lipp ist vieles und zu allererst als Mentalist ein absoluter Experte für nonverbale Kommunikation. Nachdem er mit erfolgreichen Shows halb Europa verblüfft hat, ist er inzwischen Gastredner und Berater für Führungskräfte. Er lebt auf einem Bauernhof und engagiert sich für verschiedene Umweltmaßnahmen.

Jakob Lipp ist vieles und zu allererst als Mentalist ein absoluter Experte für nonverbale Kommunikation. Nachdem er mit erfolgreichen Shows halb Europa verblüfft hat, ist er inzwischen Gastredner und Berater für Führungskräfte. Er lebt auf einem Bauernhof und engagiert sich für verschiedene Umweltmaßnahmen.

MITTELALTER KÄSE


Ich bin wirklich heilfroh, dass das Mittelalter schon einige Jährchen hinter mir liegt. Ich wäre ob meiner vermeintlich übersinnlichen Kräfte wohl auf dem Scheiterhaufen gelandet oder wie eine Katze in einem stinkenden Sack im nächsten Bach ersäuft worden. »Der hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen!«, so in der Art hätte die Anklage gegen mich lauten können. Weil ich eine Fähigkeit besitze, für die ein in Mentalismus nicht geschulter Mensch auch heutzutage keine Erklärungen hat, wäre ich vor 500 Jahren zuerst ins Visier der Kirche und dann in die Hände weltlicher Richter und deren Handlanger, der Inquisitoren, geraten.

Der Begriff des Mentalisten existierte in den dunklen Tagen des Mittelalters noch nicht. Und natürlich gab es in dieser unaufgeklärten Zeit auch keine Bereitschaft, etwas, das sich beobachten, aber nicht rational erklären oder begründen lässt, anzunehmen. Phänomene, die sich einer wissenschaftlichen Erkenntnis entzogen, waren Teufelszeug. Schlimmer noch: Wissenschaft an sich war Teufelszeug. Menschen wie mich hätte man wahrscheinlich Hexer genannt. Vor allem im Spätmittelalter waren es Frauen, die verbrannt, gerädert, gevierteilt oder ersäuft wurden. Ob Mann oder Frau: Aus heutiger Weltsicht ist das, was damals gängige Praxis war, absoluter Käse – mittelalter Käse sozusagen.

Um es ganz deutlich zu sagen: Nein, ich habe kein Bündnis mit dem Teufel geschlossen, habe meine menschliche Seele nicht für Macht, Reichtum, magische Kräfte oder ähnliche Gaben feilgeboten. Es ist viel unspektakulärer: In meinen späten Zwanzigern habe ich meine Leidenschaft für die Bühne und mein Talent für die Magie entdeckt. Und dann habe ich dieses Talent professionell geschult und konsequent weiterentwickelt. Rund 20 Jahre habe ich als Mentalist auf der Bühne gestanden – über 2 500 Veranstaltungen, Tagungen, Kongresse absolviert, über 1 Millionen Menschen bezaubert. Das Ganze funktionierte deshalb so erfolgreich, weil sich Menschen einfach gerne verblüffen lassen. Im Umkehrschluss heißt das: Als Mentalist benötigte ich die Bereitschaft des Publikums, an Phänomene zu glauben, die sich offensichtlicher Erklärungen entziehen. Und ich, der Mentalist, musste die Erwartungen des Publikums, das überrascht, erstaunt, verblüfft, unterhalten und illusioniert werden wollte, erfüllen. Darin bestand der Pakt.

Die Arbeit des Mentalisten beruht auch heute noch auf einem Vertrag mit dem Publikum, nicht mit dem Leibhaftigen. Es ist ein stiller Pakt, bei dem Vertrauen das verbindende Element ist. Und das haben Mentalmagie und Alltagskommunikation gemeinsam. Beide bauen auf Vertrauen auf. Ohne Vertrauen geht nichts.

Heute trete ich als Keynote Speaker und Gastredner vor ein Publikum, das nur manchmal von meiner »magischen« Vorgeschichte weiß, das ich aber immer an meinem Expertenwissen in puncto »mentale« Kommunikation teilhaben lassen möchte. Das ist im wahrsten Wortsinn meine Gabe, die ich in den Pakt mit dem Publikum einbringe. Und natürlich lasse ich auch manchmal noch etwas Mentalmagie aufblitzen. Es ist wie das Salz in der Suppe meiner Auftritte. Für die einen bin ich dann der Speaker mit außergewöhnlicher Vorgeschichte. Für die anderen der Menschenkenner mit außergewöhnlicher Kommunikationsexpertise.

Ob Speaker oder Menschenkenner – ich bin ein Beobachter, eine Person mit einer nach außen gerichteten Aufmerksamkeit. Ich nehme die Menschen in meiner Umgebung und mein Umfeld schlicht und ergreifend bewusst wahr. Eine Eigenschaft, die heute vielen von uns verloren gegangen ist. Indem ich wahrnehme, was andere nicht oder nicht mehr wahrnehmen, unterscheide ich mich bereits von vielen meiner Zeitgenossen, die eine übersteigerte Selbstaufmerksamkeit zelebrieren. Es ist kein Novum, wenn ich feststelle, dass sie diese überhöhte Selbstaufmerksamkeit pausenlos in Selbstdarstellung umwandeln: Selfies, Facebook, Instagram und Co. sind die Ich-Medien übersteigerter Selbstaufmerksamkeit. Wer aber nur sich selbst sieht, lebt in einer Blase. Er lebt in einer Ego-Gesellschaft, in der sich die Mitglieder dieser Gesellschaft auch gegenseitig gar nicht mehr wahrnehmen. Total paradox. Aber wenn es an Beobachtung und Aufmerksamkeit mangelt, fehlt es an zwei wichtigen Voraussetzungen für Kommunikation und Interaktion. Und diese Voraussetzungen sind nicht nur für den Mentalisten wichtig, sondern sie sind überhaupt von Bedeutung für ein soziales Miteinander; in der Privatheit wie im öffentlichen Leben. Einfach überall, wo Menschen Beziehungen knüpfen oder pflegen, braucht es Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Bewusstsein. Aufmerksamkeit ist die wichtigste Voraussetzung, um die Qualität von Kommunikation auf ein höheres Level zu heben.

»Herr Lipp, wie tickt ein Mensch? Ticken wir alle gleich? Und wie schaffen Sie es, so unglaublich viele unterschiedliche Charaktertypen in Ihren Gedankenexperimenten zu knacken? Gibt es einen Generalschlüssel für alle Menschen?« Diese Fragen habe ich in meiner Zeit als Mentalist oft gehört. Vorab nur so viel: Einen Generalschlüssel, um Menschen zu knacken, gibt es nicht. Aber es gibt Verhaltens- und Reaktionsmuster, die eine Generalisierung zulassen. Dazu müssen wir aufmerksam hinsehen. Das wichtigste Tool ist naturgemäß die Beobachtung. Das heißt, wir müssen Menschen wahrnehmen und ihre Mimik und ihre Gesten deuten lernen. Anders gesagt: Es geht darum, das Verhalten eines Menschen zu lesen und daraus Schlüsse zu ziehen.

Wer das »Menschenlesen« selbst erlernen oder anwenden möchte, für den habe ich vor allem einen Tipp: Weg mit dem Handy! Wer das banal findet, sollte wissen, dass wir im Schnitt fast einhundert Mal am Tag auf unser Mobiltelefon glotzen. Dazu kommen die Aufmerksamkeitsfresser Soziale Medien wie Facebook, WhatsApp, Instagram oder Snapchat: Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 17 Jahren sind durchschnittlich 2,4 Stunden täglich online. Das geht aus einer Befragung des Hamburger Leibniz-Instituts für Medienforschung1 aus dem Jahre 2019 hervor. Wie soll man da eine Aufmerksamkeit für seine Umwelt entwickeln? Aber nur durch Beobachtung entwickelt man Menschenkenntnis.

Aus Sicht der Gesellschaft ist ein Mentalist eine ungewöhnliche Person mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, der sich der Aufmerksamkeit des Publikums dadurch schon fast per se sicher sein darf. Aus der Sicht des Publikums ist er – häufig vereinfacht – ein Mindreader, ein Gedankenleser, der auf der Bühne zu unterhalten und zu verblüffen weiß.

Und wenn ich mich selbst frage: Was bin ich? Dann lautet die Antwort wohl schlicht: Ich bin ein Menschenkenner. Nicht mehr und nicht weniger. Fragen wir uns also: Welchen Nutzen können mein Expertenwissen und meine Erfahrung als Mentalist in der zwischenmenschlichen Beziehung abseits der Bühne für Sie haben?

In diesem Buch geht es nicht vordergründig um Mentalismus. Es geht vielmehr um Kommunikation und Menschenkenntnis sowie um die Frage, wie Sie die Techniken und Mechanismen der Mentalmagie in diesem Kontext für sich positiv nutzen können. Vereinfacht gefragt: Welchen Nutzen kann es für Sie haben, Menschen »lesen« zu können? Dazu gibt es mehrere mögliche Antworten: Wer sich in andere Personen hineindenken kann, wird immer einen Schritt weiter sein. Wer die Gedanken des Gegenübers »lesen« kann, kann Menschen führen, anleiten und in einem positiven Sinne beeinflussen. Er kann Menschen für sich gewinnen. Er kann aber auch Entscheidungen schneller treffen oder in Gesprächen und Diskussionen oder Verhandlungen jeder Art die Führungsrolle übernehmen.

Wenn Sie meinem Buch Aufmerksamkeit schenken und es lesen – wofür ich mich schon jetzt herzlich bedanke –, werden Sie Ihre Mitmenschen zukünftig deutlich besser kennen und verstehen lernen. Und zwar in jeder Lebenslage. Sie gewinnen Kommunikations- und Sozialkompetenz. Sie lernen Ihr Gegenüber einzuschätzen. Sie vermeiden Fehlschlüsse. Sie werden zum »Menschenleser«.

Gemeinsam werden wir eine ganze Reihe von Fähigkeiten beleuchten, von denen Aufmerksamkeit und Wahrnehmung nur zwei sind. Und wir werden Kommunikations- und Interaktionssituationen im Geschäftsleben betrachten; interne zwischen Mitarbeitern beziehungsweise zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Aber auch externe, die in die Kundenbeziehung, insbesondere in den Vertrieb und Verkauf, hineinzielen. Denn in diesem Umfeld ist gute Kommunikation ...

Erscheint lt. Verlag 14.4.2021
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Wirtschaft
Wirtschaft Allgemeines / Lexika
Schlagworte Führungskraft • Human Relations • Kommunikation • Mentalist • Nonverbal • Personalentwicklung • Personalwesen • Soft Skill • Unternehmenskultur
ISBN-10 3-593-44743-6 / 3593447436
ISBN-13 978-3-593-44743-8 / 9783593447438
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