Der digitale Tod - Tobias Schrödel

Der digitale Tod

Warum ich das Handy eines toten Mädchens knackte

***** 1 Bewertung

Buch | Softcover
IX, 190 Seiten
2018 | 1. Aufl. 2018
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-15651-0 (ISBN)
14,99 inkl. MwSt
Als IT-Experte bei stern TV erhält Tobias Schrödel immer wieder Hilferufe von Menschen, ob er Zugang zu Daten auf Handys oder sonstigen elektronischen Geräten verschaffen kann - auch zu digitalen Inhalten von Toten. Als ihn eines Tages eine sehr berührende Nachricht von Daniela erreicht und er seine Unterstützung zusagt, ahnt er noch nicht, welche Konsequenzen das Thema "Tod und Daten" für ihn mit sich bringt.

Wie soll man mit digitalen Daten nach dem Tod umgehen? Einerseits erklären Erben die Notwendigkeit, die digitale Hinterlassenschaft zu lesen, andererseits besteht der (unausgesprochene) Wunsch der Verstorbenen nach Privatsphäre. Tobias Schrödel nähert sich vorsichtig und umsichtig diesem kritischen Thema und spricht u.a. mit einem Juristen, Pfarrer und Kommunikationsexperten. Findet er damit eine Lösung für seinen verzwickten Fall?

Dieses Buch soll und kann keine 1:1-Anleitung im Umgang mit Daten nach dem Tod liefern, ebenso keine juristische Beratung. Es soll die (teils gegensätzlichen) Ansichten verschiedener Standpunkte darstellen. Die digitale Welt um uns herum ist schon längst im Leben angekommen - sie stellt uns nun aber auch nach dem Tod eines Menschen vor ungeahnte Herausforderungen und Überlegungen.

Tobias Schrödel ist Fachinformatiker und als IT-Experte für stern TV regelmäßig im TV zu sehen. Mit seinen Live-Hacking-Vorträgen zum Thema IT-Sicherheit ist er auf der ganzen Welt unterwegs. Sein erstes Buch „Hacking für Manager“ gewann 2011 den internationalen getAbstract-Award als bestes Wirtschaftsbuch des Jahres.

Der digitale Tod.- Der Hilferuf.- Frühere Fälle.- Zweifel.- Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht.- Die Kontaktaufnahme.- Die zweite Anfrage.- Die Technik trifft die Entscheidung.- Familie und Freunde.- Ein fauler Kompromiss und zu viele Informationen.- Los geht's.- Das Facebook Urteil - Teil 1.- Christian Solmecke - Jurist.- Systemabsturz.- Bernhard Götz - evangelischer Pfarrer.- Das Facebook Urteil - Teil 2.- Bernd Tiggemann - Theologe und Leiter der Kommunikation der Evangelischen Kirche von Westfalen.- 10.000 Fehlversuche.- Birgit Aurelia Janetzky - Trauerrednerin und Expertin für den digitalen Nachlass.- Es ist auf.- Tom Knieper - Lehrstuhl für Computervermittelte Kommunikation.- Es gibt Wichtigeres im Leben, als Daten nach dem Tod.- Inventur der gefundenen Daten.- Auftrag erledigt.- Mein Treffen mit Daniela.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo IX, 190 S. 8 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 127 x 190 mm
Gewicht 206 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Mathematik / Informatik Informatik Theorie / Studium
Sozialwissenschaften
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Datenschutz • Der digitale Tod • Digitaler Nachlass • Facebook • Google • Handy • Handy knacken • IT • Smartphone • Tod • Whatsapp
ISBN-10 3-658-15651-1 / 3658156511
ISBN-13 978-3-658-15651-0 / 9783658156510
Zustand Neuware
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5 Spannende Gedanken

von (Wien), am 03.07.2018

Der Autor Tobias Schrödel, der als Fachinformatiker tätig ist und als ,,Deutschlands erster IT- Comedian´´ bekannt ist, lässt in seinem neuesten Werk ,,Der digitale Tod´´ den Leser an einer Geschichte teilhaben, über dessen Thematik sicher so gut wie keiner noch darüber nachgedacht hat.
Er, der es gewohnt ist anderen Menschen zu helfen, wenn sie Probleme mit dem Computer oder dem Handy haben, bekommt eines Tages den Hilferuf einer Mutter, das Handy ihrer toten Tochter zu knacken. Nach der anfänglichen Zusage beginnt er sich aber die Frage zu stellen, ob er moralisch und juristisch dazu eigentlich befugt ist.
Was nun folgt ist für den Leser eine spannende und interessante Gedankenreise. Der Autor hat sich für sein Lesebuch mit Menschen in Verbindung gesetzt, von denen er immer wieder interessante Meinungen, Tipps und neue Perspektiven hören durfte.
Er lässt den Leser aber auch an seinen vielen Versuchen teilhaben wie er versucht hat das Handy zu knacken, daran merkt man, dass er wirklich ein Spezialist ist, der es versteht selbst komplizierte Vorgänge auch für einen Laien verständlich zu machen.
Auszüge aus diversen Gesprächen:
Christian Solmecke, Jurist: ,, Man erbt ja nicht nur Gegenstände, sondern auch Rechte und Pflichten´´.
Bernhard Götz, evangelische Pfarrer: ,, Wenn das Bild langsam vergilbt, ist das wie, wenn ein Mensch oder eine Seele langsam aus dem Haus verschwindet´´.
Bernd Tiggemann, Theologe: ,, Die Hemmschwelle in sozialen Netzen ist einfach niedriger. Digitale Beileidsbekundungen sind einfacher und haben dann noch eine größere Reichweite.´´
Birgit Aurelia Janetzky, Trauerrednerin: ,,Junge Menschen trauern aber nicht weniger als frühere Generationen. Nur die Ausdrucksweise ist anders.´´
Professor Tom Knieper: ,, Jeder gibt seinen Hinterbliebenen durch sein Verhalten im Leben einen Interpretationsspielraum vor, wie die eigenen Daten behandelt und bewertet werden sollen.´´
Man findet viele Sätze, wo man selber beginnt zu überlegen, weil diese Gedanken bisher unwichtig waren oder weil sich kaum jemand freiwillig über den Tod und seine Folgen bezüglich Daten, Fotos…..Gedanken machen möchte. Es ist ein ständiges Für und Wider, wo man selber nicht weiß, welche Entscheidung die richtige sein kann und wird. Am 12.07.18 wird der BGH sein Urteil sprechen, ob Eltern den Facebook Account ihres verstorbenen Kindes erben.
Ich kann das Buch wirklich empfehlen und es als Denkanstoß zu nehmen, wie freizügig wir heutzutage mit unseren Daten umgehen ohne zu überlegen, welch weitreichende Folgen diese haben können.
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