Imperialismus 1

Karl Held (Herausgeber)

Buch | Softcover
102 Seiten
2022 | 5. durchgesehene Auflage
Gegenstandpunkt (Verlag)
978-3-929211-18-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Imperialismus 1 -
10,00 inkl. MwSt
Der vorliegende Band der „Resultate“ enthält die Ableitung des modernen Imperialismus sowie einen Nachtrag mit kritischen Anmerkungen zu linken Varianten in der Auffassung des leichenträchtigsten Geschäfts der bürgerlichen Welt.
Er erläutert die Konkurrenz auf dem Weltmarkt, in der sich die Staaten als politische Subjekte ihrer Ökonomie gegeneinander bewähren, wobei die nationalen Interessen den bürgerlichen Internationalismus, unter reichlichem Gebrauch militärischer Gewalt, bis zur Aufkündigung des Friedens gebieten. Die Ableitung legt in 5 Paragraphen die Notwendigkeiten der so hervorgebrachten weltweiten „Völkerfamilie“ dar. „Imperialismus“ bezeichnet hier also nicht eine längst vergangene Epoche der Aufteilung der Welt zwischen konkurrierenden Kolonialmächten, und auch nicht – mit Lenin – das „höchste Stadium des Kapitalismus“, sondern den Zusammenhang der weltweiten Interessen des kapitalistischen Geschäftslebens und der Gewalt der bürgerlichen Staaten, die ihm – in Konkurrenz zueinander – alle Schranken aus dem Weg zu räumen suchen.
Der Aufbau der Ableitung entspricht der Darstellungsweise, die wir bereits in der Analyse des bürgerlichen Staats gewählt haben. Daß die Prinzipien, nach denen der Weltmarkt funktioniert, aus den aktuellen und historischen Verlaufsformen der Völkerfreundschaft erschlossen wurden, sei hier einmal mehr erwähnt: Die mehr oder minder blutigen Ereignisse, die sich jeden Tag der Zeitung entnehmen lassen, sind nämlich nicht die „Empirie“, die zur Theorie hinzutritt, um sie zu bestätigen. Eine Ableitung hat nur für denjenigen einen Mangel, der in ihr nicht die Gesetze – mit Gründen vorgetragen – einer Sache erkennt, sondern ein Instrument, unter das er die Welt subsumiert. Eher schon stehen die alltäglichen Vorkommnisse zu ihrer Erklärung als Notwendigkeiten im Verhältnis des Beispiels – allerdings nicht so, daß sie „bloß“ ein Beispiel wären. Denn als „Illustrationen“ taugen sie nur für Gesetze, die wirklich die ihren sind, also korrekt erschlossen wurden.

Imperialismus 1

§ 1
Die Überwindung der Schranken nationaler Akkumulation durch die Wendung der Staatsgewalt nach außen
a)Staaten als Agenten des Weltmarkts – Völkerrecht
b)Abhängigkeit und Erpressung: der allgemeine Charakter der Weltpolitik
c)Die Leistung des Kolonialismus: die Aufteilung der Welt und ihr modernes Resul­tat. Konzessionierte Herrschaft
d)Ideologische Verklärung der weltpolitischen Gegensätze

§2
Die Besonderheiten des Weltmarkts aufgrund der staatlichen Modifikation der Konkurrenz
a)Kommunikationsmittel
b)Besonderheiten der internationalen Zirkulation
c)Währungs- & Handelspolitik: der wirtschaftspolitische Umgang des Staates mit dem internationalen Handel
d)Handelsverträge – Bündnisse – Kredit
e)Die Scheidung der Staaten nach den Kriterien des internationalen Handels
f)Vorgeschichte des Weltmarkts
g)Ideologien über den Weltmarkt und für ihn

§ 3
Die Unterwerfung fremder Nationen unter die Bedürfnisse des Kapitals:
„Kapitalexport“: die Überwindung der mit dem Handel gegebenen bzw. erzeugten Schranken –
Zerstörung unbrauchbarer Produktionsweisen
a)Die Verwendung der Völker für die weltweiten Anliegen des nationalen Kapitals
b)„Entwicklungsländer“: Souveränität in auswärtigen Diensten
c)„entwickelte Länder“: Internationalisierung der Akkumulation – Konkurrenz und Bündnisse
d)Die imperialistische Nutzung des „realen Sozialismus“
e)Der Weltmarkt als Kapitalmarkt der Weltmacht Nr. 1
f)Neue Kriterien für die Gliederung der Staatenwelt
g)Historisches
h)Ideologien über den kapitalisierten Globus

§4
Die Emanzipation der politischen Gewalt vom Geschäft, das sie sichert: Militär – Diplomatie – Krieg
a)Die Notwendigkeit des Militärs
b)Zum Soldatenhandwerk
c)Diplomatie: Verlaufsformen internationaler Handlungsfähigkeit – UNO
d)Scheidung der Staaten nach Einflußsphären – Leistung des Gewaltapparats
e)Spionage
f)Historisches zum Verhältnis von Militär und Politik
g)Ideologien über Krieg & Frieden

§5
Kulturimperialismus oder die neben der Politik praktizierte Ideologie
a)Pflege des Nationalismus: Anerkennung und Kritik anderer Nationen
b)Staatsbürgerliche Zurichtung – Xenophobie & Völkerfreundschaft – Von den Konjunkturen imperialistischer Moral
c)Massenkultur auf imperialistisch: Sport als Begegnung der Völker
d)Massenkultur 2: Die Welt des Schlagers und des Films
e)Internationalisierung des höheren Blödsinns
f)Die geschichtliche Leistung des Christentums
g)Wissenschaft imperialistisch

Anhang
Anti-imperialistische Illusionen über Staat und Revolution

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften
Wirtschaft
Schlagworte Imperialismus • Internationale Konkurrenz • Kapitalexport • Krieg • Staaten • Weltmarkt
ISBN-10 3-929211-18-1 / 3929211181
ISBN-13 978-3-929211-18-4 / 9783929211184
Zustand Neuware
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