Resilienz in der Unternehmensführung - inkl. Arbeitshilfen online (eBook)

Karsten Drath Karsten Drath, Dipl.-Ing. und MBA, arbeitet als internationaler Leadership Coach und ist Managing Partner bei Leadership Choices. In den letzten sechzehn Jahren war er Führungskraft bei namhaften Unternehmensberatungen und Industriekonzernen tätig. Er ist Dozent an der WHU in Koblenz sowie Heilpraktiker für Psychotherapie.

Cover 1
Inhaltsverzeichnis 9
??Vorwort von Dr. Joachim Faber? 19
??Vorwort von Dr. Stefan Seiss? 21
??Vorwort von Clas Neumann ? 23
??Vorwort von David Altman? 25
??Vorwort von Gilbert Probst? 29
1 ??Resilienz ? eine erste Annäherung? 33
1.1 ??Research is »Me-Search«? 34
1.2 ??Resilienzforschung? 36
1.3 ??Missverständnisse, Mythen und Märchen? 39
1.4 ??Die Bedeutung von Sinn? 41
1.5 ??Werte geben Sinn? 42
1.6 ??Die Haltung macht den Unterschied? 43
2 ??Woran Executives scheitern? 45
2.1 ??Manager unter Druck? 45
2.2 ??Es geht um alles? 47
2.2.1 ??Psychisch krank?? 49
2.2.2 ??Auswirkungen auf die Unternehmen? 50
2.3 ??Eine Bestandsaufnahme: Wie sieht es in Ihrem Leben aus?? 51
2.3.1 ??Karriere? 51
2.3.2 ??Geld? 52
2.3.3 ??Partnerschaft? 52
2.3.4 ??Familie? 52
2.3.5 ??Freunde? 53
2.3.6 ??Soziales Engagement? 53
2.3.7 ??Persönliches Wachstum? 53
2.3.8 ??Körper? 54
2.3.9 ??Seele? 54
2.3.10 ??Höhere Macht? 54
2.3.11 ??Sinn? 55
2.4 ??Resilient oder tough?? 56
2.5 ??Wege in den Burn-out: von Narzissten und Jeanne d’Arcs? 59
2.5.1 ??Narzissten? 59
2.5.2 ??Idealisten? 60
2.6 ??Entgleiste Executives? 61
2.6.1 ??Emotionen im Business? 62
2.6.2 ??Achtung, Denkfalle!? 63
2.6.3 ??Warum entgleisen Manager?? 65
2.6.4 ??Executive Derailers? 68
2.6.5 ??Derailer und Resilienz? 77
2.6.6 ??Derailer und Persönlichkeitsstörungen? 78
2.7 ??Zu viel Resilienz ? Psychopathen auf der Chefetage? 79
2.7.1 ??Was ist Psychopathie?? 81
2.7.2 ??Ursachen und Symptome von Persönlichkeitsstörungen? 82
2.7.3 ??Empfindsam, resilient, psychopathisch? 83
2.7.4 ??Psychopathie und Erfolg? 84
3 ??Resilienz und Unternehmensführung? 89
3.1 ??Management, Leadership und Resilienz? 91
3.1.1 ??Resilienzfördernde Führung macht erfolgreich? 93
3.1.2 ??Was lässt sich von erfolgreichen Unternehmen lernen?? 94
3.2 ??Was macht Resilienz aus?? 100
3.2.1 ??Starr oder flexibel?? 101
3.2.2 ??Sense of Coherence? 103
3.2.3 ??Die Kinder von Kauai? 105
3.3 ??Die Sphären individueller Resilienz? 108
3.3.1 ??Das Sphären-Modell: Herleitung und Abgrenzung? 110
3.3.2 ??Persönlichkeit? 112
3.3.3 ??Biographie? 134
3.3.4 ??Haltung? 140
3.3.5 ??Ressourcen? 149
3.3.6 ??Hirn-Körper-Achse? 154
3.3.7 ??Authentische Beziehungen? 161
3.3.8 ??Sinn? 167
3.3.9 ??Eine Inventur: Was macht Ihre Resilienz aus?? 172
3.4 ??Von individueller Resilienz zum Resilienzfeld? 176
3.4.1 ??Die Bedeutung von Arbeit für unser Leben? 179
3.4.2 ??Was beeinflusst das Resilienzfeld in Unternehmen?? 181
3.4.3 ??Executive Teams und das Resilienzfeld? 182
3.4.4 ??Eng verwandt: Organisationale Energie? 183
3.5 ??Die Ebenen des Resilienzfeldes? 187
3.5.1 ??Herleitung der Ebenen? 189
3.5.2 ??Zusammensetzung? 190
3.5.3 ??Lernfähigkeit? 192
3.5.4 ??Vertrauen und Unterstützung? 193
3.5.5 ??Konfliktfähigkeit? 194
3.5.6 ??Commitment? 196
3.5.7 ??Accountability? 197
3.5.8 ??Sinn und Identität? 198
4 ??Neurobiologie, Wohlbefinden und Stress? 201
4.1 ??Hirnforschung ? Hype oder Heilsbringer?? 201
4.1.1 ??Das Gehirn ist einzigartig und veränderbar? 203
4.1.2 ??Das Gehirn strebt nach Wohlbefinden und Schmerzvermeidung? 205
4.1.3 ??Im Gehirn dirigiert das Unbewusste das Bewusste? 208
4.1.4 ??Das Gehirn strebt nach Stimmigkeit? 210
4.1.5 ??Das Gehirn trennt nicht zwischen Fakten und Emotionen? 212
4.1.6 ??Aufbau und Entstehung der wesentlichen Bestandteiledes Gehirns? 213
4.2 ??Funktion und Wirkungsweise von Stress? 216
4.2.1 ??Wie funktioniert Stress?? 217
4.2.2 ??Stress und dessen Auswirkung auf Resilienz? 221
4.2.3 ??Erklärungsmodelle für die Wirkung von Stress? 223
4.2.4 ??Stress ist messbar? 226
4.3 ??Resilienzfördernde Führung aus Sicht der Hirnforschung? 232
4.3.1 ??Zugehörigkeit & Verbundenheit?
4.3.2 ??Wachstum & Entwicklung?
4.3.3 ??Selbstwert & Status?
4.3.4 ??Orientierung & Kontrolle?
4.3.5 ??Autonomie & Selbstwirksamkeit?
4.3.6 ??Fairness & Angemessenheit?
4.3.7 ??Kongruenz der Grundbedürfnisse? 243
5 ??Lebenswandel, Psyche und Gesundheit? 245
5.1 ??Das Projekt »Langes Leben«? 245
5.1.1 ??Wohlbefinden & Schmerzvermeidung?
5.1.2 ??Zugehörigkeit & Verbundenheit?
5.1.3 ??Wachstum & Entwicklung?
5.1.4 ??Selbstwert & Status?
5.1.5 ??Orientierung & Kontrolle?
5.1.6 ??Autonomie & Selbstwirksamkeit?
5.1.7 ??Fairness & Angemessenheit?
5.2 ??Psyche, Hirn und Immunsystem? 251
5.2.1 ??Funktionsweise des menschlichen Immunsystems? 252
5.2.2 ??Wechselwirkungen zwischen Psyche und Immunsystem? 254
5.2.3 ??Resilienz und Immunsystem? 259
5.3 ??Geist, Gesundheit und Gene? 270
5.3.1 ??Das menschliche Genom? 270
5.3.2 ??Epigenetik: die Lehre vom »zweiten Code«? 275
6 ??Was gefährdet Resilienz?? 281
6.1 ??Schutzfaktoren und Risikofaktoren? 282
6.2 ??Gesellschaftliche Faktoren: Leben in der VUKA?Welt? 284
6.2.1 ??Volatilität? 285
6.2.2 ??Unsicherheit? 290
6.2.3 ??Komplexität? 292
6.2.4 ??Ambiguität? 295
6.3 ??Organisationale Faktoren? 297
6.3.1 ??Problematische Unternehmensenergie? 298
6.3.2 ??Dysfunktionale Führung? 302
6.3.3 ??Schlechtes Klima? 304
6.4 ??Individuelle Faktoren? 306
6.4.1 ??Überzogene Erwartungen? 306
6.4.2 ??Die Macht der Glaubenssätze? 307
6.4.3 ??Das Phänomen »Insecure Overachiever«? 309
6.4.4 ??Identifikation oder Verschmelzung?? 310
6.4.5 ??Manager als Opfer? 312
6.5 ??Die Folgen fehlender Resilienz? 313
6.5.1 ??Von Neurasthenie zu Burn-out? 314
6.5.2 ??Streit um Zahlen? 316
6.5.3 ??Doping für die Arbeit? 318
7 ??Wie lässt sich Resilienz fördern?? 321
7.1 ??CSF: Das größte Resilienz-Programm der Welt? 322
7.1.1 ??Die Ergebnisse des CSF-Programms? 325
7.1.2 ??Kritische Stimmen? 326
7.2 ??Die eigene Resilienz verbessern? 327
7.2.1 ??Gleiches Ziel, unterschiedliche Gründe? 328
7.2.2 ??Seelisches Krafttraining? 329
7.2.3 ??Arbeit auf verschiedenen Ebenen? 330
7.2.4 ??Die Ebene »Persönlichkeit«? 330
7.2.5 ??Die Ebene »Biographie«? 333
7.2.6 ??Die Ebene »Haltung«? 341
7.2.7 ??Die Ebene »Ressourcen«? 354
7.2.8 ??Die Ebene »Hirn-Körper-Achse«? 360
7.2.9 ??Die Ebene »Authentische Beziehungen«? 367
7.2.10 ??Die Ebene »Sinn«? 369
7.2.11 ??Leben Sie Ihre Werte?? 375
7.3 ??Zielgerichtete Beratungsformate? 377
7.3.1 ??Die Basis: das Modell »Leadership Choices«? 379
7.3.2 ??Executive Resilience? 382
7.3.3 ??Organizational Resilience? 383
7.4 ??Das Resilienzfeld verbessern? 384
7.4.1 ??Resilienzfeld beeinflusst Leistung? 387
7.4.2 ??Stellhebel auf verschiedenen Ebenen? 388
7.4.3 ??Zusammensetzung? 390
7.4.4 ??Lernfähigkeit? 396
7.4.5 ??Vertrauen, Konfliktfähigkeit und Commitment? 399
7.4.6 ??Accountability, Sinn & Identität?
7.5 ??Resilienzorientierte Führung? 414
7.5.1 ??Der resilienzorientierte Führungsstil? 415
7.5.2 ??Die Prinzipien resilienzorientierter Führung? 420
7.5.3 ??Die Erkenntnisse der Forschung nutzen? 426
??Danksagung? 431
??Über den Autor? 433
?Über Leadership Choices? 434
??Literaturverzeichnis? 435
??Kapitel: Resilienz ? eine Annäherung? 435
??Kapitel: Woran Executives scheitern? 436
??Kapitel: Resilienz und Unternehmensführung? 437
??Kapitel: Neurobiologie, Wohlbefinden und Stress? 439
??Kapitel: Lebenswandel, Psyche und Gesundheit? 441
??Kapitel: Was gefährdet Resilienz?? 442
??Kapitel: Wie lässt sich Resilienz fördern?? 443
Stichwortverzeichnis 445

Resilienz - eine erste Annäherung

The greatest glory in living lies not in never falling, but in rising every time we fall.
(Nelson Mandela,südafrikanischer Freiheitskämpfer und erster schwarzer Präsident Südafrikas)

Warum stecken manche Menschen private und berufliche Krisen und Rückschläge augenscheinlich einfach weg, während andere zu Boden gehen? Warum wachsen manche Menschen im Angesicht von Schwierigkeiten über sich hinaus, während andere klein beigeben? Wir alle haben das schon beobachtet: Ein Manager wird nach vielen Jahren harter und guter Arbeit nach einer Restrukturierung gekündigt und findet danach nicht wieder zurück zu seiner alten Stärke und Zuversicht.
Ein anderer Executive in der gleichen Situation schüttelt sich nur einmal kurz und nutzt dann seine Abfindung für Reisen, eine Ausbildung oder andere langgehegte Wünsche, bevor er seine Karriere erfolgreich weiterführt.
Der US-amerikanische Management-Professor Morgan McCall hat 1988 in seinem Buch „The Lessons of Experience" die Karrieren zahlreicher Topmanager untersucht.
Diese berichteten übereinstimmend, dass das Durchleben und Bewältigen beruflicher Herausforderungen und Krisen für sie die größte Quelle persönlichen Wachstums war. Problemstellungen, mit denen man zum ersten Mal konfrontiert ist, die ein großes Fehlerpotenzial haben und bei denen Erfolg oder Niederlage sehr sichtbar sind, sorgen für eine Menge Arbeit, Ärger und die eine oder andere schlaflose Nacht. Ein Manager schwimmt sich dann entweder frei und bewältigt die Herausforderung, oder er geht nicht selten unter, zumindest was den Verlauf seiner weiteren Karriere angeht. Persönliche Herausforderungen und Krisen sind also einerseits eine Gefahr, stellen aber andererseits auch die mit Abstand größte Quelle von Wachstum als Mensch und Führungskraft dar. Warum ist das so? Warum ist die Bewältigung von Herausforderungen so wichtig und was versetzt Menschen in die Lage dazu? Was genau hat es mit dieser Eigenschaft auf sich, die manche Menschen scheinbar mühelos durchs Leben gehen lässt, während andere kämpfen müssen? Experten nennen sie Resilienz. Laien nennen sie Widerstandsfähigkeit oder das Stehaufmännchen-Symptom.