Hat Europa eine Zukunft?

Mit Beiträgen von Michael Braungart, Maximilian Gege, Peter Heck und Martin Oldeland.
Buch
160 Seiten
2014
Morstadt, A (Verlag)
978-3-88571-375-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hat Europa eine Zukunft? - Stéphane Koch, Michael Braungart, Maximilian Gege, Peter Heck
19,80 inkl. MwSt
Politische Streitschrift

Inhalt
Europa ist erneuerbar (F. Alt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1. Säbelrasseln wie vor hundert Jahren in der
Ukraine und auf der Krim (S. Koch) . . . . . . . . . . . . . . . .11
2. Der Euro: Bindeglied oder Vernichtungsmaschine
der Europäischen Union? (S. Koch) . . . . . . . . . . . . . . . . 22
3. Europas Institutionen: der Schweizer Föderalismus
als Vorbild (S. Koch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
4. Das quantitative Wachstum von gestern eine Chimäre
für Europa im 21. Jahrhundert (S. Koch) . . . . . . . . . . . . .53
5. Cradle to Cradle® (M. Braungart) . . . . . . . . . . . . . . . 62
6. Qualitatives Wachstum und wie es in Europa
finanziert werden kann (M. Gege) . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
7. Nachhaltigkeit, Qualitätsnormen und Neoprotektionismus eine Chance für Europa? (M. Oldeland) . . . . . . . . . . . . 127
8. Die deutsche Energiewende ein Modell für Europa?
(P. Heck) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139
Die Autoren dieses Buches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

Europa ist erneuerbar Die Europäische Union steckt in der tiefsten Krise ihrer Geschichte. Eine Gesellschaft ohne Visionen hat keine Zukunft – weiß schon das Alte Testament. Welche Visionen hat Europa? Wir verbrauchen heute an nur einem Tag so viel Kohle, Gas, Öl und Uran, wie die Natur in einer ganzen Million Tagen geschaffen hat. Deutschland, Frankreich, Italien, England, Spanien, Österreich, die Schweiz und Luxemburg müssen pro Jahr für circa 380 Milliarden Euro Energie importieren, sind abhängig von Ölscheichs und Gasbaronen und zerstören mit diesem Wahnsinn auch noch die Umwelt. Sind wir noch zu retten? Oder könnte sich Homo Sapiens auch etwas intelligenter benehmen? Die Frage ist schon lange nicht mehr, ob dieses Energiesystem und die auf ihm basierende Wirtschaft Zukunft hat, sondern nur noch wie lange. Allein die Sonne schickt uns 15.000-mal mehr Energie, als alle sieben Milliarden Menschen zurzeit verbrauchen. Hinzu kommen die Windkraft, die Bioenergie, die Wasserkraft, die Geothermie sowie die Wellen- und Meeresenergie der Ozeane. Es gibt von Natur aus gar kein Energieproblem. Öko-Effizienz und Öko-Effektivität sind die Basis erfolgreichen Wirtschaftens in der Zukunft. Morgen erfolgreich sein heißt: Nicht mehr gegen die Natur, sondern mit der Natur wirtschaften und rechnen. Denn heute ist die Übersäuerung der Meere höher als in den letzten 300 Millionen Jahren, haben wir mehr CO2 in die Luft geblasen als in den letzten 800.000 Jahren, emittieren wir täglich 150 Millionen Treibhausgase zusätzlich, rotten wir täglich 150 Tier- und Pflanzenarten aus und vergrößern die Wüsten jeden Tag um 50.000 Hektar. Die nächste industrielle Revolution ist eine ökologische, oder es wird keine industrielle Revolution mehr geben. Produktivität ist, wenn möglichst alle Menschen zu den Gewinnern gehören. Voraussetzung für eine gute Zukunft muss werden, dass wir die Leitkultur grenzenlosen Wachstums auf der Basis der Ressourcenverschwendung rasch überwinden. Nur diese Politik und Wirtschaft ist enkeltauglich, ökologisch vertretbar und ökonomisch sinnvoll. Wir brauchen im alten Europa endlich einen neuen Schwung für eine ökosoziale Marktwirtschaft, also für eine Gemeinwohl-Ökonomie. Das heißt: Wir werden lernen müssen, so zu leben, dass auch unsere Kinder und Enkel sowie die Menschen im noch armen Süden ein gutes Leben führen können. Dass dies möglich ist, beweisen die Autoren dieses Buches. Gandhis Erkenntnis muss zu unserer Leitkultur werden: Es reicht für jedermanns Bedürfnisse, nicht aber für jedermanns Habgier. Fast alle Politiker fast aller Parteien Europas wollen die Probleme unserer Zeit mit immer mehr „Wachstum“ lösen. Doch Stéphane Koch nennt das quantitative Wachstum „Wachstum von gestern“ und „eine Chimäre“. Wie aber geht qualitatives Wachstum? Dieses Buch gibt erste Antworten. Die kleine föderative Schweiz sei ein Vorbild für das große zentralisierte Europa. Also keine Angst vor mehr Föderalismus. Small is beautiful. Eine Verschweizerung Europas ist eine spannende Vision, näher an den Bürgern unseres Kontinents. Michael Braungart zeigt an vielen positiven Beispielen, wie eine intelligente Kreislaufwirtschaft gewinnbringend und nachhaltig organisiert werden kann. Unser Kontinent braucht dringend eine ökologische und soziale Transformation nach dem Motto: Ökosozial statt marktradikal. Wie kluge Unternehmer zukunftsfähig werden können, beweist Maxililian Gege, der seit 30 Jahren kleine, mittlere und große Unternehmen lehrt, wie aus Quantität Qualität werden kann. Martin Oldeland führt an, dass ein Europa, das sich dieses Prinzip Qualität auf den Schild geschrieben hat, sich im Zeitalter des offenen Welthandels entsprechende Qualitätsnormen zulegen muss, um Importen aus Drittländern, die nicht diesen EU-Normen entsprechen, die Einfuhr nach Europa verweigern zu können. Und Peter Heck macht deutlich, dass und wie die EU in wenigen Jahrzehnten den hundertprozentigen Umstieg auf erneuerbare Energie schaffen kann. Sonne und Wind schicken keine Rechnung, es entfallen die Brennstoffkosten und damit die immensen Folgekosten des Klimawandels – welch eine Chance für die gesamte EU-Wirtschaft von morgen. Richtig ist: Die Energiewende kostet, aber keine Energiewende kostet die Zukunft. Je rascher wir das Solarzeitalter erreichen, desto mehr ökologischer Wohlstand für alle. Wir können schon lange Häuser und Fabriken bauen, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen – aber wir tun es noch kaum. Wir können Mobilität organisieren mit einem Fünftel oder einem Zehntel des heutigen Energieaufwands. Stattdessen verbrennen wir weiterhin unser Geld und zerstören unsere Lebensgrundlagen. Dieses Buch zeigt – auch bei der Elektromobilität – dass es nicht an Erkenntnissen fehlt, wohl aber am Willen zur Umsetzung. Deshalb die vielen positiven Beispiele zwischen diesen beiden Buchdeckeln – Geschichten von einem besseren Lebensstil und einer gelingenden Zukunft. Michail Gorbatschow träumte vor 25 Jahren von „einem gemeinsamen Haus Europa“ – er löste dafür den Warschauer Pakt auf. Aber auf diese mutige Politik hat der Westen bis heute noch keine entsprechende Antwort gefunden. Wo bleibt der westliche Gorbatschow? Das große Friedensprojekt Europa braucht eine ökosoziale Erweiterung, damit es auch für andere attraktiv wird. Es gibt Vorreiter für ein neues Europa. Sie kommen aber nicht aus Brüssel, Paris oder Berlin. Sondern sie arbeiten in allen europäischen Bürgergesellschaften: Umweltgruppen, grüne Parteien, ökologisch und nachhaltig orientierte und talentierte Unternehmer und Unternehmerinnen, sozial inspirierte Ingenieure und ökologisch orientierte Architekten, Bürgerinitiativen, die eine menschliche Flüchtlingspolitik fordern, sowie nachhaltig denkende Finanzfachleute. Und der Papst hat angekündigt, dass er erstmals und bald eine Öko-Enzyklika verfassen wird. Wenn Europa Zukunft haben will, muss es anders werden. Nicht nur Deutschland ist erneuerbar, sondern auch Frankreich und die gesamte EU. Dieses anregende Buch möge Lust auf Zukunft provozieren. Franz Alt Baden-Baden, September 2014 www.sonnenseite.com

Europa ist erneuerbar

Die Europäische Union steckt in der tiefsten Krise ihrer Geschichte. Eine Gesellschaft ohne Visionen hat keine Zukunft weiß schon das Alte Testament. Welche Visionen hat Europa?
Wir verbrauchen heute an nur einem Tag so viel Kohle, Gas, Öl und Uran, wie die Natur in einer ganzen Million Tagen geschaffen hat. Deutschland, Frankreich, Italien, England, Spanien, Österreich, die Schweiz und Luxemburg müssen pro Jahr für circa 380 Milliarden Euro Energie importieren, sind abhängig von Ölscheichs und Gasbaronen und zerstören mit diesem Wahnsinn auch noch die Umwelt. Sind wir noch zu retten? Oder könnte sich Homo Sapiens auch etwas intelligenter benehmen? Die Frage ist schon lange nicht mehr, ob dieses Energiesystem und die auf ihm basierende Wirtschaft Zukunft hat, sondern nur noch wie lange.
Allein die Sonne schickt uns 15.000-mal mehr Energie, als alle sieben Milliarden Menschen zurzeit verbrauchen. Hinzu kommen die Windkraft, die Bioenergie, die Wasserkraft, die Geothermie sowie die Wellen- und Meeresenergie der Ozeane. Es gibt von Natur aus gar kein Energieproblem.
Öko-Effizienz und Öko-Effektivität sind die Basis erfolgreichen Wirtschaftens in der Zukunft. Morgen erfolgreich sein heißt: Nicht mehr gegen die Natur, sondern mit der Natur wirtschaften und rechnen. Denn heute
ist die Übersäuerung der Meere höher als in den letzten 300 Millionen Jahren,
haben wir mehr CO2 in die Luft geblasen als in den letzten 800.000 Jahren,
emittieren wir täglich 150 Millionen Treibhausgase zusätzlich,
rotten wir täglich 150 Tier- und Pflanzenarten aus und
vergrößern die Wüsten jeden Tag um 50.000 Hektar.
Die nächste industrielle Revolution ist eine ökologische, oder es wird keine industrielle Revolution mehr geben. Produktivität ist, wenn möglichst alle Menschen zu den Gewinnern gehören. Voraussetzung für eine gute Zukunft muss werden, dass wir die Leitkultur grenzenlosen Wachstums auf der Basis der Ressourcenverschwendung rasch überwinden.
Nur diese Politik und Wirtschaft ist enkeltauglich, ökologisch vertretbar und ökonomisch sinnvoll. Wir brauchen im alten Europa endlich einen neuen Schwung für eine ökosoziale Marktwirtschaft, also für eine Gemeinwohl-Ökonomie. Das heißt: Wir werden lernen müssen, so zu leben, dass auch unsere Kinder und Enkel sowie die Menschen im noch armen Süden ein gutes Leben führen können. Dass dies möglich ist, beweisen die Autoren dieses Buches. Gandhis Erkenntnis muss zu unserer Leitkultur werden: Es reicht für jedermanns Bedürfnisse, nicht aber für jedermanns Habgier.
Fast alle Politiker fast aller Parteien Europas wollen die Probleme unserer Zeit mit immer mehr Wachstum lösen. Doch Stéphane Koch nennt das quantitative Wachstum Wachstum von gestern und eine Chimäre . Wie aber geht qualitatives Wachstum? Dieses Buch gibt erste Antworten. Die kleine föderative Schweiz sei ein Vorbild für das große zentralisierte Europa. Also keine Angst vor mehr Föderalismus. Small is beautiful. Eine Verschweizerung Europas ist eine spannende Vision, näher an den Bürgern unseres Kontinents.
Michael Braungart zeigt an vielen positiven Beispielen, wie eine intelligente Kreislaufwirtschaft gewinnbringend und nachhaltig organisiert werden kann. Unser Kontinent braucht dringend eine ökologische und soziale Transformation nach dem Motto: Ökosozial statt marktradikal. Wie kluge Unternehmer zukunftsfähig werden können, beweist Maxililian Gege, der seit 30 Jahren kleine, mittlere und große Unternehmen lehrt, wie aus Quantität Qualität werden kann. Martin Oldeland führt an, dass ein Europa, das sich dieses Prinzip Qualität auf den Schild geschrieben hat, sich im Zeitalter des offenen Welthandels entsprechende Qualitätsnormen zulegen muss, um Importen aus Drittländern, die nicht diesen EU-Normen entsprechen, die Einfuhr nach Europa verweigern zu können...

Erscheint lt. Verlag 23.10.2014
Vorwort Franz Alt
Sprache deutsch
Maße 135 x 210 mm
Gewicht 228 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre Finanzwissenschaft
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre Makroökonomie
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitik
Schlagworte Cradle to Cradle • Europäische Union • Europapolitik • Europa; Politik/Zeitgeschichte • Europa; Wirtschaft • Kreislaufwirtschaft • Zukunftsfähigkeit
ISBN-10 3-88571-375-6 / 3885713756
ISBN-13 978-3-88571-375-3 / 9783885713753
Zustand Neuware
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