Krisenmanagement in Projekten (eBook)

Handeln, wenn Probleme eskalieren
eBook Download: PDF
2010 | 3. Aufl. 2010
XVIII, 278 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-642-12400-6 (ISBN)

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Krisenmanagement in Projekten - Michael Neubauer
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Die Bewältigung von Krisen in einem Projekt muss nicht unbedingt eine schmerzhafte Erfahrung sein. Die aktive Bekämpfung einer Krise kann erlernt werden. Dieses Buch bietet konkrete Hilfestellungen wie Fallbeispiele, Handlungsregeln und Checklisten, die als Werkzeuge für den Umgang mit der Krise eingesetzt werden. Gleichzeitig werden psychologische Aspekte einer Krisenbewältigung dargestellt. Die Inhalte fußen auf jahrzehntelanger Erfahrung im Projektmanagement. Neu in der 3. Auflage werden Fragen der Krisenprävention ausführlicher behandelt. Kern ist das Konzept der Krisenorganisation mit folgender Zielsetzung: -Schnelle Reaktion auf akute Krisensituationen -Regelmäßige Auditierung von Krisenabläufen -Aufdecken von Schwachpunkten im Projektmanagement -Bereitstellung von Ressourcen zur Krisenbekämpfung Eng mit der Krisenorganisation verbunden ist ein angemessenes Risikomanagement zur aktiven, risikoorientierten Bewertung von Krisenlösungskonzepten sowie Maßnahmen zur Deeskalation.

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 10
1Einleitung 15
1.1 Lässt sich Krisenmanagementsystematisieren? 17
1.2 Wodurch zeichnet sich eine Krise aus? 18
1.3 Planung und Krise 23
1.4 Krise und Projekt 24
1.5 Der Krisenmanager muss Problemlöser sein 28
1.6 Übersicht über das Buch 28
1.7 Ziele und Aufbau dieses Buchs 29
2Aspekte von Krisenmanagement in derLiteratur 32
2.1 Fallstudien 33
2.2 Methoden 35
2.3 Komplexität als Krisengrund 36
2.4 Krisen in der Organisation 38
2.5 Finanzkrisen 41
2.6 Zusammenfassung 42
3Krisenlebenszyklus 44
3.1 Typischer Verlauf einer Krise 44
3.2 Krisenentstehung 45
3.3 Krisenerkenntnis 46
3.4 Krisendarstellung 48
3.5 Krisenlösung 49
3.6 Aus der Krise lernen 49
3.7 Zusammenfassung 49
4Methode zur Krisenbewältigung 50
4.1 Die KOPV-Methode 50
4.2 Anwendungsbereich von KOPV 54
4.3 Analyse von Krisensituationen 55
4.3.1 Krisenfaktoren 56
4.3.2 Krisendarstellung 58
4.3.3 Problembeschreibung 66
4.3.4 Zielbeschreibung 68
4.3.5 Wodurch lässt sich das Problem kennzeichnen(Sollabweichung)? 70
4.4 Krisenentscheidung bewusst herbeiführen 71
4.5 Schadenserwartung der Parteien ermitteln 80
4.5.1 Welcher Schaden wird erwartet? 80
4.5.2 Rahmenbedingungen und Problemverlagerung 83
4.5.3 Wie lässt sich der Schaden ermitteln? 89
4.6 Lösungsalternativen systematisch suchen 97
4.7 Darstellung des Nutzens 98
4.8 Vereinbarung über die Lösung 99
4.9 Zusammenfassung 102
5Krisenorganisation 105
5.1 Grundsätzliche Überlegungen zurKrisenorganisation 107
5.2 Krisenhandbuch 111
5.2.1 Gültigkeitsbereich und Begriffe 112
5.2.2 Eskalation 112
5.2.3 Führungsstruktur 113
5.2.4 Dokumentation und Werkzeuge 119
5.2.5 Lernphase 122
5.3 Zusammenfassung 124
6Risikovorsorge und -vermeidung 125
6.1 Motivation 126
6.2 Risikovorsorge in der Krise 127
6.2.1 Störereignisse 127
6.2.2 Entscheidungen 129
6.3 Instrumente der Risikovorsorge in der Krise 131
6.3.1 Krisenimmanente Maßnahmen 132
6.3.2 Versicherungsähnliche Maßnahmen 134
6.3.3 Operative Maßnahmen 136
6.4 Zusammenfassung 138
7Fallstudie über eine Krise 139
7.1 Ausgangslage 139
7.2 Ablauf der Krise 142
8Praktische Krisenbewältigung 151
8.1 Anwendung von Handlungsregeln 151
8.2 Krisenablauf aus praktischer Sicht 152
8.3 Auf Krisennachrichten richtig reagieren 153
8.3.1 Nachricht des Kunden an den Lieferanten 155
8.3.2 Nachrichtenempfang durch den Lieferanten 157
8.4 Mit Interimshandlungen Probleme umgehen 165
8.4.1 Workarounds 167
8.4.2 Vor-Ort-Einsatz 167
8.4.3 Hot-Stand-By 169
8.4.4 Auslagerung 170
8.5 Kommunikation als Mittel zurLösungsfindung 171
8.6 Zusammenfassung 172
9Psychologische Aspekte einer Krise 173
9.1 Kategorien von Persönlichkeiten in derKrise 174
9.2 Unfähigkeit zum Handeln (A-Typ) 175
9.3 Gütererwerb als wichtigstes Bedürfnis(B-Typ) 177
9.4 Verlustangst behindert Kreativität (C-Typ) 180
9.5 Rechthaberei steht einer Krisenlösungentgegen (D-Typ) 181
9.6 Emotionalisierung der Realität (E-Typ) 182
9.7 Formalismus negiert die Welt der Emotion(F-Typ) 184
9.8 Selbstanalyse 185
9.9 Was bewegt Menschen in der Krise? 186
9.10 Zusammenfassung 187
10Durch Verhandlung die Einigungherbeiführen 188
10.1 Verhandlungsvorbereitung 188
10.1.1 Formale Vorbereitung 190
10.1.2 Inhaltliche Vorbereitung 191
10.1.3 Taktische Vorbereitung 192
10.1.4 Verhandlungsführung 194
10.2 Verhandlungsmethoden 195
10.2.1 Bilanzmethode 196
10.2.2 Aussaatmethode 198
10.2.3 Offensivmethode 199
10.2.4 Verschiebemethode 201
10.2.5 Stufenmethode 203
10.2.6 Kesselmethode 204
10.3 Verhandlungsverlauf 205
10.4 Zusammenfassung 207
11Juristisches Basiswissen für dieKrisenbewältigung 209
11.1 Gesetzesaufbau 210
11.2 Projektarbeit aus juristischer Sicht 212
11.3 Verträge und Leistungen 215
11.4 Eigenschaften von Verträgen undLeistungen 217
11.4.1 Vertretung 220
11.4.2 Sonderregeln beim Vertragsabschluss 223
11.5 Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) 224
11.6 Haftungstatbestände 231
11.6.1 Verzug 234
11.6.2 Fixgeschäft 235
11.7 Kaufvertrag 236
11.8 Werkvertrag 238
11.9 Zusammenfassung 242
12Praktische Umsetzung an einem Beispielverdeutlicht 244
12.1 Projekthandbuch 244
12.2 Projektordner 245
12.3 Probleme bei der Grundstückserschließung 247
12.3.1 Analyse 248
12.3.2 Schadenserwartung 249
12.3.3 Lösungsalternativen 254
12.3.4 Nutzen 256
12.3.5 Verhandlung 257
12.4 Zusammenfassung 258
13Leitfaden für Projektmanagement 259
13.1 Grenzen und Einsatzfeld 259
13.2 Einleitung 260
13.2.1 Geltungsbereich 260
13.2.2 Motivation 260
13.3 Projektphasen 261
13.3.1 Rollen 261
13.3.2 Ablauf 262
13.3.3 Projektstart 262
13.3.4 Projektdurchführung 263
13.3.5 Projektabschluss 264
13.4 Wichtige Aufgaben im Projektmanagement 265
13.4.1 Planung 265
13.4.2 Berichtswesen 266
13.4.3 Dokumentation 266
13.4.4 Qualitätssicherung 267
13.4.5 Abnahme 267
Literaturverzeichnis 275
Sachverzeichnis 278

"7 Fallstudie über eine Krise (S. 127-128)

Die in den beiden letzten Kapiteln vorgestellten Konzepte werden im Folgenden anhand einer Fallstudie verdeutlicht. Sie basiert auf einer tatsächlichen Begebenheit, an der der Autor persönlich beteiligt war. Er ist Geschäftsführer der Citkomm. Alle Daten und Uhrzeiten entsprechen den Angaben in dem zugehörigen Untersuchungsbericht (s.a. (Krengel et al. 2009)). Das gilt auch für die im Folgenden dargestellte methodische Vorgehensweise (Führen des Krisentagebuchs, Hypothesenbildung etc.).

Sie wurden tatsächlich so am Krisenabend umgesetzt. Trotzdem dient die Darstellung primär didaktischen Zwecken und hält sich daher nicht sklavisch an die tatsächlichen Ereignisse und Aufzeichnungen. Das Beispiel soll den Aufbau einer Krisenorganisation und die Anwendung der Risikovorsorge verdeutlichen. Es ist kein Beispiel für die Anwendung der KOPV-Methode, da es keine unmittelbaren Krisenpartner gibt. Ein weiteres noch umfassenderes Beispiel folgt zum Ende des Buchs. Hier werden die verschiedenen Aspekte des Krisenmanagements und besonders der KOPV-Methode in einem größeren Kontext dargestellt.

7.1 Ausgangslage


Die KDVZ Citkomm (Citkomm) ist ein IT-Dienstlei- Beispiel ster für Kommunen. Neben vielen anderen Anwendungen (z.B. zur Steuererhebung oder für das Einwohnerwesen) bietet die Citkomm eine Software und deren Betrieb zur Ermittlung von Wahlergebnissen an. Diese Software unterstützt die Kommunen bei der operativen Wahlabwicklung durch die Wahlämter. Am Wahlabend können die Ergebnisse synchron zur Auszählung im Internet über eine Wahlergebnispräsentation (WEP) vom Bürger abgerufen werden.

Hier wird über eine graphische Oberfläche die Analyse des Auszählungsstandes und der aktuellen Wahlergebnisse bei jeder Wahl bis hinab auf Stimmbezirksebene ermöglicht. Aufgrund der kleinräumigen lokalen Ausprägung wird die Wahlergebnispräsentation zur Kommunalwahl in besonderem Maße nachgefragt. Weiterhin werden von den meisten Verwaltungen öffentliche Veranstaltungen (sog. Wahlparties) mit Präsentation der aktuellen Wahlergebnisse ausgerichtet, auf denen sich interessierte Bürger und auch die zur Wahl stehenden Politiker versammeln.

Naturgemäß sind die Wahlergebnisse insbesondere in der Phase der Auszählung von besonderem Interesse, um Trends in der Auszählung erkennen zu können. Praktisch bedeutet dies, dass die Hauptproduktion der Software in nur wenigen Stunden stattfindet, d.h. der Betrieb hat im Wesentlichen am Wahlsonntag von ca. 18:00 bis 24:00 Uhr zu erfolgen. Die Anforderungen an die systemtechnische Infrastruktur sind dementsprechend mit den Anforderungen an ein „normales“ Web-Server-System nicht vergleichbar. Die besonderen Anforderungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Hohe Systemlast durch viele parallele Anfragen, insbesondere bei Kommunalwahlen.
• Hohe Verfügbarkeitsanforderungen in einem relativ engen Zeitfenster (ab dem Beginn der ersten Ergebnismeldungen bis zu weitgehend stabilen Ergebnissen vergehen oft nur 30 – 50 Minuten).
• Besondere Erwartungshaltung an eine uneingeschränkte Verfügbarkeit der verwaltungsseitig angebotenen Wahlergebnispräsentation.

Die Abwicklung der Wahl ist weder ein Projekt noch eine reine Frage der Organisation. Auf der einen Seite ist eine Wahl ein regelmäßig wiederkehrender Prozess. Auf der anderen Seite sind Wahlen relativ selten und aufgrund von gesetzlichen Änderungen einem gewissen Wandel unterlegen. Aus diesem Grund gibt es zwar einen groben organisatorischen Rahmen (ein sog. Masterplan), jede Wahl wird aber in einer Projektorganisation abgewickelt."

Erscheint lt. Verlag 25.5.2010
Zusatzinfo XVIII, 278 S. 42 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Projektmanagement
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Krisenbewältigung • Krisenlebenszyklus • Krisenmanagement • Management • Projekte • Projektmanagement • Risikomanagement • Werkzeuge
ISBN-10 3-642-12400-3 / 3642124003
ISBN-13 978-3-642-12400-6 / 9783642124006
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