Stress, Mobbing und Burn-out am Arbeitsplatz (eBook)
VI, 196 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-46850-9 (ISBN)
Macht Arbeit krank? Die WHO hält Stress für eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts. Hauptursache ist häufig die Arbeit. Konkurrenz begünstigt Mobbing. Druck erzeugt Dauerstress. Wer sich davon auffressen lässt, 'brennt aus'. Betroffene können nicht mehr (Burn-out-Syndrom). Aber Stress muss nicht krank machen. Was Sie wissen müssen, wenn Sie Stress bewältigen, mit Mobbing umgehen und Burn-out vermeiden wollen.
Inhaltverzeichnis 5
1 Vorwort – Stress hat zwei Gesichter 6
2 Stressentstehung und Stressreaktion 10
Was ist Stress? 11
Wann beginnt Stress? 15
Wer emp.ndet was als Stress? 19
Wie zeigt sich Stress? 27
3 Stressfolgen 37
Stress führt zu Daueranspannung 38
Daueranspannung führt zu Krankheiten 44
Grundlagen 55
Kurzfristige Wirkung 58
Langfristige Wirkung 66
Extremstress 115
4 Mobbing – ein extremer sozialer Stressor 120
Was ist Mobbing? 122
Wie zeigt sich Mobbing? 127
Wie verläuft Mobbing? 133
Mobbingursachen 137
Mobbingfolgen 143
Was kann man gegen Mobbing tun? 148
5 Das Burn-out-Syndrom 156
Was ist Burn-out? 158
Was ist Burn-out nicht? 164
Was sind die Folgen von Burn-out? 167
Wie entsteht Burn-out? 167
Wer sind die Betroffenen von Burn-out? 171
Burn-out in bürokratischen Organisationen 172
Gegenmaßnahmen – Wer kann was tun? 174
Literatur 182
Adressen 188
Anhang 190
Sachverzeichnis 193
4 Stressbewältigung (S. 52-53)
Wie gehen Sie mit Stress um? Notieren Sie Ihre Stressbewältigungsstrategien bitte auf einem Blatt Papier. Vergleichen Sie Ihre Strategien mit den später aufgeführten einzelnen Methoden der Stressbewältigung. Erweitern Sie dann Ihr Repertoire. Je mehr Stressbewältigungsstrategien Sie in Ihrem Köcher haben, desto fl exibler können Sie auf Stress reagieren. Denn wer nur den Hammer bedienen kann, für den ist jedes Problem ein Nagel.
Jede Stresssituation erfordert eine spezifi sche Methode der Bewältigung, Patentrezepte gibt es nicht (van der Klink, Blonk, Schene &, Dijk, 2001). Optimale Stressbewältigung setzt ein breites Repertoire an Methoden voraus. Was für den einen gut geeignet ist, hilft dem anderen nicht. Auch kann eine im Berufsleben geeignete Strategie im privaten Bereich versagen. Man braucht einen breiten Fundus an Bewältigungsstrategien, so dass man für verschiedene Situationen gut gerüstet ist (Bamberg, 2005). Der Nutzen von Stressbewältigungsstrategien kann nur an deren Folgen überprüft werden: Der regelmäßige »Entspannungsschluck « hilft vielleicht kurzfristig, langfristig ist er schädlich. Man kann jedoch lernen, sinnvoll mit Belastungen umzugehen. Dies geschieht idealerweise im Vorfeld von Belastungen, deutlich bevor Stressfolgeschäden entstehen.
4.1 Grundlagen
Eff ektive Stressbewältigung kann ansetzen: bei den Stressoren, beim Menschen selbst oder bei der Stressreaktion (vgl. S-O-R-Modell in . Abb. 3). Die Zahl der Stressoren kann verringert werden, indem man einige ausschaltet oder reduziert. Man kann sich selbst durch langfristige Stressbewältigungsmethoden stabiler machen, indem man die Belastbarkeit durch aktive Entspannung erhöht, positives Verhalten aufb aut (Fähigkeiten) oder die Bewertung der Stresssituation verändert. Auch wenn weder Stressor noch eigene Persönlichkeit beeinfl usst werden können, gibt es Techniken der kurzfristigen Erleichterung, die die Stressreaktion so beeinfl ussen, dass Erregungsspitzen gekappt werden und ein Aufschaukeln verhindert wird, zum Beispiel durch Ablenkung von den Stressoren. Einige Stressbewältigungsstrategien wirken kurzfristig stressreduzierend, langfristig aber stresserhöhend, wie beispielsweise Vermeidung und Bagatellisierung (Janke, Erdmann &, Kallus, 1985).
In . Übersicht 4 sind Beispiele für mögliche Stressbewältigungsstrategien aufgelistet. Stressoren bewältigen heißt, stressauslösende Bedingungen zu verändern, zum Beispiel Probleme lösen, ungerechtfertigte Kritik zurückweisen, Gespräche mit Konfl iktpartnern führen, Arbeit delegieren etc. Unter Stress unterlaufen vielen Menschen immer wieder dieselben Fehler. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Sie unter Stress in gewohnte Verhaltensmuster zurückfallen? Das ist normal. Lassen Sie sich nicht entmutigen! Die kontinuierliche Übung in konkreten Situationen führt langfristig zum Erfolg. Eine problemorientierte langfristige Stressbewältigung beeinfl usst die Stressursachen. Belastungen werden direkt angegangen, grundsätzlich verändert, oder der Organismus wird stressresistenter gemacht.
Maßnahmen der langfristigen Stressbewältigung sind besonders wirksam, wenn 4 man Ursachen der Belastung verändern, beseitigen oder reduzieren will und kann,
- ,eine Belastung vorhersehbar ist und man sich darauf vorbereiten will.
Mit Maßnahmen der kurzfristigen Erleichterung kann man Auswirkungen bereits aufgetretener Stressreaktionen mildern und Stressspitzen kappen. Maßnahmen der kurzfristigen Erleichterung sind sinnvoll, wenn man
- ,die Ursache einer Belastung nicht verändern will oder kann,
- ,sich in einer akuten Stresssituation befi ndet und wieder einen kühlen Kopf gewinnen will,
- ,bemerkt, dass die eigene Erregung zu hoch ist und man sie senken möchte,
- ,einen Aufschaukelungsprozess vermeiden möchte.
Das so genannte Gelassenheitsgebot beschreibt kurz und treff end das ideale Verhältnis von langfristiger Bewältigung und kurzfristiger Erleichterung (aus einer englischen Fassung des deutsch-amerikanischen Th eologen Reinhold Niebuhr, von dem Kieler Pädagogen Th eodor Wilhelm unter dem Pseudonym Friedrich Oetinger ins Deutsche übernommen):
Erscheint lt. Verlag | 25.12.2007 |
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Zusatzinfo | VI, 196 S. 14 Abb. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Arbeits- und Organisationspsychologie |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Klinische Psychologie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management | |
Schlagworte | Arbeit • Arbeitsbelastung • Arbeitslosigkeit • Arbeitsplatz • Arbeitspsychologie • Burn-out • Burnout • Burn-Out-Syndrom • Erschöpfung • Gesundheit • Macht • Mobbing • Persönlichkeitsentwicklung • Psychische Gesundheit • Resilienz • Stress • Stressfolgen • Stressforschung • Syndrom |
ISBN-10 | 3-540-46850-1 / 3540468501 |
ISBN-13 | 978-3-540-46850-9 / 9783540468509 |
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