Marktmacht und Marktmachtmessung im deutschen Großhandelsmarkt für Strom (eBook)

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2008 | 2008
XVI, 127 Seiten
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8350-5524-7 (ISBN)

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Marktmacht und Marktmachtmessung im deutschen Großhandelsmarkt für Strom - Christoph Lang
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Christoph Lang untersucht die Marktmacht am deutschen Großhandelsmarkt für Strom: Er weist nach, dass alle strukturellen Indikatoren auf ein hohes Marktmachtpotential hindeuten, der Verhaltensspielraum der deutschen Stromproduzenten jedoch nicht in voller Höhe genutzt wurde.



Dr. Christoph Lang ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre der Universität Erlangen-Nürnberg.

Dr. Christoph Lang ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre der Universität Erlangen-Nürnberg.

Geleitwort 6
Abstract 8
Inhaltsverzeichnis 10
Abbildungsverzeichnis 12
Tabellenverzeichnis 14
Abkürzungsverzeichnis 16
1 Einleitung 18
2 Marktmachtausübung und Stand der Forschung zum Thema Marktmacht und Marktmachtmessung 22
2.1 Möglichkeiten der Ausübung von Marktmacht im Stromerzeugungsmarkt 22
2.2 Marktabgrenzung 23
2.3 Forschungsstand für strukturelle Indikatoren zur Marktmachtmessung 24
2.3.1 Herfindahl-Hirschman-Index und Konzentrationsraten 25
2.3.2 Pivotal Supplier Index (PSI) 26
2.3.3 Residual Supply Index (RSI) 27
2.3.4 Residual-Demand-Analysis (RDA) 29
2.4 Verhaltensindikatoren zur Marktmachtmessung 30
2.4.1 Wettbewerbs-Benchmark-Analyse 30
2.4.2 Gebot-Kosten-Marge 37
2.4.3 Netto-Erlös-Benchmark-Analyse 38
2.4.4 Oligopolmodelle 38
3 Einführung in den deutschen Strommarkt 46
4 Bestimmung des relevanten Marktes und kontinentaleuropäisches Außenhandelsregime 50
4.1 Theoretische Grundlagen des Strom-Außenhandels 50
4.1.1 Netzengpässe an den internationalen Kuppelstellen 50
4.1.2 Durchleitungsentgelte für grenzüberschreitende Stromtransporte 53
4.1.3 Nichtadäquate Formen der Marktorganisation 54
4.2 Status Quo der Netzübergangskapazitäten 56
4.3 Status Quo des Engpassmanagements 58
4.4 Stand der Marktintegration 64
4.5 Relevanter Markt und Außenhandelsregime – Zusammenfassung 68
5 Strukturelle Indikatoren für Marktmacht 70
5.1 Marktkonzentration 70
5.1.1 Methodische Grundlagen 70
5.1.2 Entwicklung der Marktstruktur 71
5.1.3 Kapitalverflechtung der Stromproduzenten 78
5.2 Residual Supply Index 81
5.3 Strukturelle Indikatoren und Marktstruktur – Zusammenfassung 83
6 Quantifizierung von Marktmacht am deutschen Stromerzeugungsmarkt 84
6.1 Einführung in die Quantifizierung tatsächlich ausgeübter Marktmacht 84
6.2 Besonderheiten des deutschen Strommarktes und methodisches Vorgehen 85
6.3 Modell und Modellparameter 86
6.4 Modellergebnisse 96
6.4.1 Stündliche Preisaufschläge 101
6.4.2 Ausgeübte Marktmacht durch Stilllegung von Kraftwerken 104
6.4.3 Ausgeübte Marktmacht und Marktmachtindikatoren 105
7 Quantifizierung potentieller Marktmacht – Oligopolmodell 108
7.1 Methodisches Vorgehen 108
7.2 Modellergebnisse 109
7.3 Oligopolmodell – Zusammenfassung 114
8 Preisprognosen für den Spotmarkt 116
8.1 Analyse von Fly-Ups am Spotmarkt der EEX 116
8.1.1 Einführung in die Fly-Up-Problematik 116
8.1.2 Definition von Fly-Ups 117
8.1.3 Theoretische Überlegungen und deskriptive Einführung 118
8.1.4 Das Preisprognosemodell – Theorie und Input 122
8.1.5 Modellergebnis der Fly-Up-Untersuchung 124
8.1.6 Fly-Up-Untersuchung – Zusammenfassung 128
8.2 Preisprognosen mit einem Regressionsmodell 130
8.3 Preisprognosen – Zusammenfassung 131
9 Fazit 132
Literaturverzeichnis 136

2 Marktmachtausübung und Stand der Forschung zum Thema Marktmacht und Marktmachtmessung (S. 5)

In Kapitel 2 wird zunächst eine Einführung in das Thema Marktmachtausübung gegeben. Dies ist unerlässlich um die verschiedenen Messmethoden diskutieren zu können. Hierbei wird auch der Forschungsstand vorgestellt. Kapitel 2 ist wie folgt organisiert: Zunächst wird in 2.1 Marktmacht definiert und es wird beschrieben, wie Stromproduzenten Marktmacht ausüben können. Dann erfolgt in Unterkapitel 2.2 eine Einführung in die Diskussion zur Marktabgrenzung. In Unterkapitel 2.3 wird ein Überblick über Methoden zur strukturellen Marktmachtmessung gegeben.

Hierbei wird auch ihre bisherige Verwendung vorgestellt. In Unterkapitel 2.4 werden Verhaltensindikatoren zur Marktmachtmessung vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Wettbewerbs-Benchmark- Analyse und auf Oligopolmodellen liegt. Hier werden auch methodische Aspekte der Modellierung diskutiert. Bei beiden werden sowohl internationale Studien als auch solche für den deutschen Markt kurz vorgestellt.

2.1 Möglichkeiten der Ausübung von Marktmacht im Stromerzeugungsmarkt

Bevor die Möglichkeiten diskutiert werden, wie Stromproduzenten Marktmacht ausüben können, muss zunächst definiert werden, was in dieser Studie unter Marktmacht verstanden wird. Die hier vorgelegte Definition lehnt sich an Twomey u.a. an: Marktmacht ist die Fähigkeit eines Anbieters den Marktpreis zu beeinflussen und gleichzeitig davon zu profitieren.

Diese Definition lässt drei verschiedene Strategien der Stromproduzenten zu:

1. Die Produzenten bieten nicht zu Grenzkosten, sondern zu Grenzkosten und einem Aufschlag. Dies ist der einfachste Fall.

2. Die Produzenten halten Kapazität vom Markt zurück. D.h. Kraftwerk x produziert an einem bestimmten Tag nicht um den Marktpreis zu erhöhen und somit die Produzentenrente für alle anderen Kraftwerke des Eigentümers von x zu erhöhen.

3. Die Stromanbieter legen Kapazität still, um die Grenzkostenkurve im Strommarkt zu „versteilen". Damit steigen sowohl der Preis als auch die Produzentenrente für alle anderen Kraftwerke. Der Unterschied zwischen Strategie 3 und Strategie 1 ist, dass bei Strategie 3 die Marge zwischen Preis und Grenzkosten Null sein kann. Dies ist zwar prinzipiell ähnlich wie bei Strategie 2, allerdings, wenn die Ausfälle von Kraftwerken nicht oder nur unzureichend veröffentlicht werden, ist von externer Seite kein Unterschied zwischen den Strategien 1 und 2 auszumachen. Vergleicht man beispielsweise geschätzte Grenzkosten aus einem Marktmodell mit den tatsächlichen Börsenpreisen, so sind Strategie 1 und 2 nicht zu unterscheiden.

Aus den Strategien lässt sich Folgendes ableiten: Will man Marktmacht messen, benötigt man die Grenzkosten der Stromerzeugung. Alle anderen Messmethoden, so auch die in Kapitel 2.3 vorgestellten, messen nicht direkt ausgeübte Marktmacht, sondern nur strukturelle. Tatsächlich ausgeübte Marktmacht ist – außer bei Anwendung von Strategie 3 – die Differenz aus Preis und Grenzkosten.

2.2 Marktabgrenzung

Bevor strukturelle Faktoren für Marktmacht in Kapitel 2.3 diskutiert werden sollen, muss zunächst geklärt werden, wie man den „relevanten Markt" bestimmt. Die Bestimmung des relevanten Marktes muss den strukturellen Faktoren für Marktmachtmessung vorausgehen, da die beiden populärsten Indikatoren für strukturelle Marktmacht auf Marktanteilen beruhen. Die Standpunkte bezüglich des relevanten Marktes gehen für Deutschland relativ weit auseinander. Üblicherweise wird der relevante Markt durch das „Gesetz des einheitlichen Preises" bestimmt.Wenn in verschiedenen Regionen der gleiche Großhandelspreis für Strom gilt, kann man davon ausgehen, dass es sich um einen Markt handelt.

Erscheint lt. Verlag 27.1.2008
Vorwort PD Dr. Hans-Günter Schwarz
Zusatzinfo XVI, 127 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Volkswirtschaftslehre
Schlagworte Effizienzgewinne • Industrieökonomik • Marktmachtpotential • Preisgekrönt • Stromerzeugung • Stromerzeugungsmarkt • Strommarkt • Stromproduzenten
ISBN-10 3-8350-5524-0 / 3835055240
ISBN-13 978-3-8350-5524-7 / 9783835055247
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