Handelscontrolling (eBook)

Optimale Informationsversorgung mit Kennzahlen
eBook Download: PDF
2006 | 2006
XXVI, 489 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-29612-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Handelscontrolling - Jörg Becker, Axel Winkelmann
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Handelsunternehmen gut zu führen ist in Zeiten turbulenter Veränderungen und dramatischen Preiswettbewerbs ein schwieriges Unterfangen. Um der Aufgabe gerecht zu werden, benötigen alle Unternehmensbereiche zahlreiche Informationen. Die Schaffung, Aufbereitung und Analyse entsprechender Daten zur Vorbereitung zielsetzungsgerechter Entscheidungen ist die Aufgabe des Controllings. Die Autoren stellen in diesem Buch ein Vorgehensmodell zum Aufbau eines gut strukturierten Handelscontrollings vor und zeigen auf, wie ein solches inhaltlich gestaltet werden kann. Dazu werden über 500 Kennzahlen präsentiert. Durch die Darstellung eines methodischen Vorgehens und der inhaltlichen Ausgestaltung wird das Themengebiet Handelscontrolling umfassend durchleuchtet. Die gute Strukturierung anhand des bewährten und erprobten Ordnungsrahmens Handels-H-Modell erlaubt eine fundierte Systematisierung des Handelscontrollings und stellt den Zielbezug der erörterten Kennzahlen sicher.

Vorwort zur 1. Auflage 6
Inhaltsverzeichnis 10
Abbildungsverzeichnis 14
Tabellenverzeichnis 20
Abkürzungsverzeichnis 24
1 Controlling – eine Bestandsaufnahme 28
1.1 Historische Entwicklung des Controllings 28
1.2 Kontroverse Diskussion des Controlling begriffs 31
1.3 Aufgabenfeld des Controllers 32
1.4 Zukünftige Herausforderungen des Controllings 36
1.5 Besonderheiten des Handels und des Handelscontrollings 40
1.6 Stand des Handelscontrollings 59
1.7 Instrumente im Handelscontrolling 63
1.8 Corporate Governance im Handel 67
Autorenverzeichnis 516
2 Entwicklung einer Controlling-Konzeption 75
2.1 Informationsbedarfsanalyse als Ausgangspunkt der Berichtswesengestaltung 75
2.2 Konstrukte des Berichtswesens 90
2.3 Handels-H-Modell als Struktur für eine Berichtswesenkonzeption 117
3 IT-Systeme als Grundlage eines erfolgreichen Handelscontrollings 123
3.1 Interne Datenquellen 124
3.2 Externe Datenquellen 157
3.3 Standardisierung des elektronischen Datenaustauschs 161
3.4 Datenschutz und Datensicherheit 167
4 Handelscontrolling in der Beschaffung 172
4.1 Handelscontrolling im Einkauf 173
4.2 Handelscontrolling in der Disposition 195
4.3 Handelscontrolling im Wareneingang 214
4.4 Handelscontrolling in der Rechnungs prüfung 227
4.5 Handelscontrolling in der Kreditoren buchhaltung 234
5 Handelscontrolling in der Distribution 240
5.1 Handelscontrolling im Marketing 241
5.2 Handelscontrolling im Verkauf 289
5.3 Handelscontrolling im Warenausgang 312
5.4 Handelscontrolling in der Fakturierung 324
5.5 Handelscontrolling in der Debitorenbuch haltung 328
6 Handelscontrolling im Lager 334
7 Handelscontrolling bei betriebswirtschaftlich-administrativen Aufgaben 348
7.1 Handelscontrolling in Haupt- und Anlagenbuchhaltung und Treasury 349
7.2 Handelscontrolling und Kostenrechnung 361
7.3 Handelscontrolling in der Personalwirtschaft 381
8 IT-Controlling im Handel 414
9 Interorganisationales Handelscontrolling und Benchmarking 434
9.1 Interorganisationales Handelscontrolling 434
9.2 Betriebsvergleiche und Benchmarking 445
10 Organisation des Controllings 453
10.1 Effizienzkriterien für ein erfolgreiches Controlling 453
10.2 Organisatorischer Rahmen für das Controlling 459
10.3 Projektcontrolling 468
Literaturverzeichnis 471
Stichwortverzeichnis 506
Autorenverzeichnis 516

3 IT-Systeme als Grundlage eines erfolgreichen Handelscontrollings (S. 97-98)

Das Controlling muss die Informationsversorgung der Entscheider zur Unternehmenssteuerung sicherstellen. Um diese Informationsfunktion im Unternehmen wahrnehmen zu können, ist eine Infrastruktur zur Unterstützung der Planung, Kontrolle und Entscheidungsvorbereitung mit Daten bzw. Informationen unerlässlich. Die Erfüllung der Controllingaufgaben ist ohne geeignete IT-Unterstützung im Handel nicht mehr möglich.

Um die Datenherkunft von Kennzahlen genauer betrachten zu können, ist eine Unterteilung in interne und externe Kennzahlen sinnvoll. Dabei haben interne Kennzahlen ihren Datenursprung im Unternehmen, während externe Kennzahlen sich auf Datenquellen außerhalb des Unternehmens beziehen. Internen Datenquellen wird insofern eine höhere Genauigkeit und Zweckdienlichkeit zugesprochen, als davon ausgegangen wird, dass jederzeit die Korrektheit der Daten überprüft werden kann und die Art des Zustandekommens der Daten bekannt ist. Die Datenherkunft gewinnt insofern an Bedeutung, als dass rationale Entscheidungen im Wesentlichen von der Aktualität und der Genauigkeit der Informationen abhängen.

Dabei sollte der Nutzen den Kostenaufwand für die Datenbeschaffung und die Kennzahlenermittlung rechtfertigen. Das betriebliche Rechnungswesen wird häufig als wesentliche Datenquelle des Controllings hervorgehoben. Es „erfasst, speichert und verarbeitet betriebswirtschaftliche relevante quantitative Informationen über realisierte oder geplante Geschäftsvorgänge und -ergebnisse." Zusätzlich werden in der Controlling-Literatur ausgehend von monetären Plangrößen folgende Teilbereiche als wichtige Datenquellen betont:

• Investitionsrechnung,
• Finanzplanung und -rechnung, Kostenrechnung oder kalkulatorische Erfolgsrechnung,
• Externes Rechnungswesen (inkl. Finanzbuchführung und Jahresabschluss).

Im Folgenden werden die im Handel wichtigsten Softwaresysteme vorgestellt und ihr Nutzen hervorgehoben. Die Bedeutung von ITSystemen zeigt sich nicht zuletzt darin, dass bei der Erarbeitung einer unternehmensindividuellen Kennzahlenbibliothek neben Zweck und Beschreibung einer Kennzahl auch immer angegeben werden sollte, aus welchen Datenquellen die Formel stammt, um so ein Zustandekommen der Kennzahlgröße jederzeit zurück verfolgen zu können.

3.1 Interne Datenquellen

3.1.1 Operative Systeme (OLTP)


Operative IT-Systeme sind transaktionsorientierte Datenbanksysteme (Online-Transaction-Processing (OLTP)-Systeme), bei denen vor allem eine effiziente Datenspeicherung und ein schneller Datenzugriff zu Lasten einer langjährigen Datenarchivierung im Vordergrund stehen. Da sich die Datenbestände laufend ändern, werden hierbei nur die aktuelle Datenzustände (aktuelle Kontostände, Rechnungen, Lieferantenstammdaten usw.) gespeichert. Einzeltransaktionen stehen im Vordergrund, eine Archivierung findet hierbei nur in geringem Maße statt. Zu den OLTP-Systemen zählen im Handel Warenwirtschaftssysteme, Systeme des Rechnungswesens, der Personalwirtschaft, des Customer Relationship Managements usw. Auch Scannerkassen und E-Commerce-Anwendungen können zu den OLTP-Systemen gerechnet werden.

Zielsetzung des Einsatzes von IT-Systemen ist die effiziente und effektive Bereitstellung von Informationen und zu verarbeitenden Daten in geeigneter Form. Jene Unternehmen, die statt einer integrierten IT-Lösung eine Vielzahl an Insellösungen aufweisen, verlieren durch das aufwändige manuelle Zusammentragen von Daten im Rahmen der Berichtserstellung wichtige Ressourcen und im schlimmsten Fall den Überblick über die Zusammenhänge im Unternehmen. In solchen Fällen existieren häufig auch keine definierten Monatsstände, so dass sich Monatsberichte durch Buchungen nach Berichtsschluss noch ändern können, was die Adressaten verunsichert. Zentraler Kern der Handels-IT ist das Warenwirtschaftssystem. Auch Systeme zur Optimierung der Supply Chain oder für das Customer Relationship Management sind von hoher Bedeutung.

Erscheint lt. Verlag 6.3.2006
Zusatzinfo XXVI, 489 S. 159 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Wirtschaftsinformatik
Schlagworte Betriebswirtschaft • Controlling • Controlling im Handel • Controlling-Konzept • Entwicklung • Handel • Handelscontrolling • Handels-H • Handelsunternehmen • IT-Controlling • IT-System • Kennzahlen • Organisation • Reporting
ISBN-10 3-540-29612-3 / 3540296123
ISBN-13 978-3-540-29612-6 / 9783540296126
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