Das Baustoffunternehmen Kemmler

Die Geschichte eines schwäbischen Familienunternehmens über fünf Generationen
Buch | Hardcover
329 Seiten
2010
Campus (Verlag)
978-3-593-39143-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Baustoffunternehmen Kemmler - Wolfgang Fischer
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Traditionsreich und zukunftsfähig

Was im Jahr 1885 mit einer Zementmühle in Dußlingen seinen Anfang nahm, ist im Laufe von 125 Jahren zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte geworden. Das Baustoffunternehmen Kemmler besteht heute aus den vier Schwesterfirmen Beton Kemmler, Kemmler Baustoffe, Kemmler Industriebau und Kemmlit Bauelemente. Über 1 300 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2008 einen Umsatz von 360 Millionen Euro. Bis heute befindet sich das Unternehmen ausschließlich in Familienhand und verfolgt eine nachhaltige, auf solides und eigenfinanziertes Wachstum gerichtete Unternehmenspolitik. Wie hat Kemmler Kriege und Krisen gemeistert, was sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren heute? Diesen Fragen geht der Unternehmenshistoriker Wolfgang Fischer in diesem Buch nach.
Was im Jahr 1885 mit einer Zementmühle in Dußlingen seinen Anfang nahm, ist im Laufe von 125 Jahren zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte geworden. Das Baustoffunternehmen Kemmler besteht heute aus den vier Schwesterfirmen Beton Kemmler, Kemmler Baustoffe, Kemmler Industriebau und Kemmlit Bauelemente. Über 1 300 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2008 einen Umsatz von 360 Millionen Euro. Bis heute befindet sich das Unternehmen ausschließlich in Familienhand und verfolgt eine nachhaltige, auf solides und eigenfinanziertes Wachstum gerichtete Unternehmenspolitik. Wie hat Kemmler Kriege und Krisen gemeistert, was sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren heute? Diesen Fragen geht der Unternehmenshistoriker Wolfgang Fischer in diesem Buch nach.

Dr. Wolfgang Fischer studierte Geschichte, Rhetorik, Politik- und Wirtschaftswissenschaften unter anderem in Tübingen und Gent. Er wurde an der Universität Tübingen in Neuerer Geschichte promoviert und untersuchte in einem mehrjährigen Forschungsprojekt die Unternehmensgeschichte des Familienunternehmens Kemmler.

Inhalt
Von Generation zu Generation
Die Geschichte eines Familienunternehmens zwischen
Bismarck-Reich und Berliner Republik
Von Eckart Conze 7
Einleitung 19
I.Wo alles begann 25
1.Das Oberamt Tübingen im 19. Jahrhundert 25
2.Die Dußlinger Pulvermühle 30
II.
Gründungsphase: "Michael Pflumm Mahlmühle und
Zementfabrik" 1884-1908 (Erste Generation) 35
1.Vom Landwirt zum Zementfabrikanten 35
2.Der Schwiegersohn als Nachfolger 48
3.Die Arbeitsordnung von 1902 52
4.Der Umzug nach Tübingen 56
III.
Aufbauphase: Johannes Kemmler 1908-1939
(Zweite Generation) 61
1.Pflumm & Kemmler 61
2.Neustart in Tübingen 70
3.Die 1920er Jahre 77
4.Weltwirtschaftskrise und Drittes Reich 87
5.Entscheidung über die Nachfolge 96
IV.
Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau: Hans Kemmler 1939-1956 (Dritte Generation) 104
1.Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit 104
2.Ausgebombt 116
3. Entnazifizierung 127
4. Währungsreform und Wirtschaftswunder 134
V.
Wachstum und Spezialisierung: Die Ära Peter Kemmler
(Vierte Generation) 139
1.Der Schicksalsschlag: Hans Kemmlers Unfall 139
2.Bestandsaufnahme und neue Strategie 141
3.Vertrauen, Delegation und Kommunikation 151
4.Zellteilung 154
VI.
Vier Säulen: Die Entwicklung der Geschäftsbereiche
von 1956 bis heute 162
1.Die Keimzelle wächst: Beton Kemmler GmbH 162
2.
"Sanitäreinrichtungen für höchste Ansprüche":
Kemmlit Bauelemente GmbH 174
3.
"Dächer und Wände für Hallen":
Kemmler Industriebau GmbH 182
4.
"Ihr Spezialist für alle Baustoffe": Kemmler Baustoffe GmbH 188
VII.
Erfolgsfaktoren: Das Familienunternehmen Kemmler heute
(Fünfte Generation) 205
1.Baukrise 1995 - Marc Kemmler startet 205
2.Das Kemmler-Managementsystem wird weiterentwickelt 211
3.Erfahrene Mitarbeiter gewinnen Stammkunden 226
4.Eigenkapital ist Trumpf 233
VIII.Zukunftschancen 239
Anhang 243
Anmerkungen 245
Zeittafel 270
Karte: Die Standorte des Baustoffunternehmens Kemmler 280
Dokumente 281
Quellen- und Literaturverzeichnis 320

Einleitung
Zu den besonders prägenden Erfahrungen seiner Lehrzeit gehörte für Jo-hannes Kemmler ein kleines Erlebnis, das er später gerne im Familienkreis erzählte: Als Lehrling in einem Spezereigeschäft am Tübinger Marktplatz hatte er die Aufgabe, jeden Morgen aus dem gleichen großen Sack Rosinen in drei verschiedene Bastkörbe abzufüllen und diese mit unterschiedlichen Preisen zu versehen. Häufig probierten die Kunden aus allen drei Körben Rosinen. Dann aber geschah etwas, was den jungen Mann nachhaltig be-eindruckte: Die Wahl der Kunden richtete sich häufig nach ihrem gesell-schaftlichen Status. Regelmäßig schmunzelte der Lehrling in sich hinein, wenn sich die Gattinnen der Universitätsprofessoren für die teuersten Rosi-nen entschieden und dies damit begründeten, diese schmeckten mit Ab-stand am besten. Früh erkannte der junge Johannes Kemmler, dass im wirklichen Leben das wirtschaftliche Handeln von Menschen von vielem bestimmt wird - aber nicht von rein rationalen Kriterien.1
Einige Jahre später mag ihm dieses Erlebnis wieder in den Sinn gekom-men sein. Inzwischen hatte Johannes Kemmler die Zementwarenfabrik seines Schwiegervaters Michael Pflumm als alleiniger Inhaber übernom-men, und die Firma lieferte für den Bau der Tübinger Hautklinik neben an-deren Materialien auch Kunststeine. Ein pedantischer Baurat, mit dem er bereits mehrfach Schwierigkeiten gehabt hatte, beanstandete "unter wüs-tem Geschimpfe", wie sich Kemmler erinnert, einen der gelieferten Steine "wegen einer geringen Narbe an einem großen Quader von circa 40 Zent-ner Gewicht". Johannes Kemmler nahm daraufhin den beanstandeten Stein zurück und lieferte ihn nach mehreren Tagen wieder auf die Baustelle, ohne dass daran Änderungen vorgenommen worden waren. Der Baurat war aber offensichtlich zufrieden und kommentierte den Stein mit den Worten: "So, jetzt ist er recht, warum geht's denn jetzt!"2
Liest man das auf den 1. Mai 1941 datierte Manuskript über die "Ge-schichte der Firma Pflumm & Kemmler, Tübingen von 1884-1940", wel-ches Johannes Kemmler an seinen Sohn und Nachfolger Hans adressierte und das von ihm wohl als Wegweiser für die unternehmerische Tätigkeit gedacht war, so muss man den Eindruck gewinnen, dass eine unternehme-rische Tätigkeit als Zementwarenfabrikant in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit viel Ärger und Verdruss für den Unternehmer verbun-den war. Mit den Worten des spanischen Kulturphilosophen José Ortega y Gasset bestand unternehmerischer Fortschritt für Johannes Kemmler scheinbar nur darin, die bekannten alten Sorgen gegen neue, noch kompli-ziertere Sorgen einzutauschen.
Dennoch hatte sich Johannes Kemmler dazu entschieden, die Firma sei-nes Schwiegervaters Michael Pflumm zu übernehmen, als alleiniger Inhaber zu betreiben und als Familienunternehmen schließlich an seinen Sohn wei-terzugeben. Am Ende des erwähnten Manuskripts konstatiert er: "So ist bei meinem Weggang im Jahr 1939 der Betrieb auf eine Grundlage gestellt, dass man ohne besondere Mühe mit jeder anderen Firma den Wettbewerb aufnehmen kann."3
1901 war der gelernte Kaufmann Johannes Kemmler in die Zementwa-renfabrik seines Schwiegervaters Michael Pflumm in der Dußlinger Pulver-mühle eingetreten. Am 26. September 1908 ließen Michael Pflumm und Johannes Kemmler eine gemeinsame, nun in Tübingen ansässige Firma ins Handelsregister eintragen. Nach dem Ausscheiden Michael Pflumms wurde die Firma Pflumm & Kemmler seit Dezember 1910 von Johannes Kemmler als alleinigem Inhaber weitergeführt. Das Familienunternehmen entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten unter der Leitung von Johannes Kemm-lers Nachfahren Hans, Peter und Marc Kemmler weiter zur Unternehmens-gruppe Kemmler, die heute aus den vier Schwesterfirmen Kemmler Bau-stoffe, Beton Kemmler, Kemmlit Bauelemente und Kemmler Industriebau besteht und im Jahr 2008 mit über 1?300 Mitarbeitern 360 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete.
Die Geschichte eines Unternehmens, s

Erscheint lt. Verlag 12.4.2010
Zusatzinfo zahlreiche Fotos und Grafiken
Sprache deutsch
Maße 152 x 228 mm
Gewicht 665 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Wirtschaft Volkswirtschaftslehre
Schlagworte Baden-Württemberg • Baustoffe • Bauunternehmen • Deutschland • Dusslingen • Familienunternehmen • Hardcover, Softcover / Wirtschaft/Volkswirtschaft • Kemmler Gruppe • Kemmler Gruppe (Firma) • Kemmler Gruppe (Unternehmen) • Tübingen • Tübingen, Geschichte; Sozial-/Wirtschafts-Geschichte • Unternehmensgeschichte • Wirtschaftsgeschichte
ISBN-10 3-593-39143-0 / 3593391430
ISBN-13 978-3-593-39143-4 / 9783593391434
Zustand Neuware
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