Wie kann die seelische Not der Gegenwart überwunden werden?

Rudolf Steiner (1861-1925) ergänzt die moderne Naturwissenschaft durch eine umfassende Geisteswissenschaft, die Anthroposophie, die in der heutigen Kultur eine einzigartige Heraus­forderung zur Überwindung des Materialismus ist, der die Menschheit zum Untergang zu führen droht. Die Anthroposophie hat ihre Fruchtbarkeit vor allem in der Erneuerung verschiedener Lebensbereiche gezeigt: der Erziehung, der Medizin, der Kunst, der Landwirtschaft. Der Wahrheitsgehalt der Geisteswissenschaft lag Rudolf Steiner ganz besonders am Herzen, weil er in ihm den Inspirations- und Kraftquell für alle äußere Tätigkeit sah.

- Zur Zeit der Griechen und Römer konnten die Menschen sich leichter verstehen und vertragen. Heute ist es schwieriger geworden, weil der Mensch nach mehr Selbständigkeit strebt – nach der Ausbildung der «Bewusstseinsseele».
- Das Erste, was zur Überwindung der seelischen Not führt, ist: soziales Menschenverständnis, das Eingehen auf die ganz individuelle Eigenart eines jeden – durch Überwindung von Sympathie und Antipathie.
- Gedankenfreiheit auf dem Gebiet der Religion ist das Zweite, was Not tut: Toleranz jeder persönlichen Art des religiösen Lebens gegenüber – durch Überwindung des «Jesuitismus» und des Autoritätsglaubens in allen Formen.
- Geisteswissenschaft macht den Menschen in allen Bereichen des Lebens urteilsfähig – durch den realen Umgang mit geistigen Wesen.
- Besprechung eines Zeitphänomens: Wie man sich nach Geist sehnt und sich zugleich gegen konkrete Geisterkenntnis sträubt.
- Konkretes soziales Menschenverständnis, Gedankenfreiheit, Geisterkenntnis – das sind die drei großen Ideale unserer Zeit zur Überwindung der Seelennot des heutigen Menschen.