Prävalenzstudie zum Vorkommen von Salmonella enterica subsp. diarizonae bei Schlachtschafen

Buch | Softcover
133 Seiten
2022
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-7080-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Prävalenzstudie zum Vorkommen von Salmonella enterica subsp. diarizonae bei Schlachtschafen - Ann-Sophie Braun
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Die Salmonella enterica subsp. diarizonae Serovare 61: :1,5,(7) und 61:k:1,5,(7) kommen häufig bei Schafen vor und gelten als an diese Tierart adaptiert (Zweifel et al., 2004; Sörén et al., 2015; Methner und Moog, 2018). Sie werden daher auch als Schaf-assoziierte Salmonella enterica subsp. diarizonae (SASd) bezeichnet (Sörén et al., 2015; Methner und Moog, 2018). Infektionen mit den genannten Serovaren verlaufen bei Schafen in der Regel subklinisch (Sandberg et al., 2002). Sie führen darüber hinaus nur äußerst selten zu humanen Erkrankungen (Hall und Rowe, 1992). In Schweden wurde daher die lebensmittelhygienerechtliche Sanktionierung für die beiden Schaf-assoziierten Serovare ausgesetzt (Sörén et al., 2015).
Für Deutschland lagen bisher keine überregionalen Daten zur Prävalenz dieser Vertreter von Salmonella spp. bei Schafen vor. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch die Untersuchung geschlachteter Lämmer und Schafe einen ersten Überblick hinsichtlich der Verbreitung der Serovare 61: :1,5,(7) und 61:k:1,5,(7) in der Bundesrepublik zu erhalten.
Direkt im Anschluss an die Schlachtung wurden die Tonsillen von 287 Tieren entnommen und zunächst in gepuffertem Peptonwasser vorangereichert. Nach Selektivanreicherung in Rappaport-Vassiliadis-Medium mit Soja (RVS) und Muller-Kauffmann-Tetrathionat-Novobiocin (MKTTn)-Bouillon erfolgten Ausstriche auf Xylose-Lysin-Desoxycholat- und Brillantgrün-Phenolrot-Lactose-Saccharose-Agar. Eine erste Bestätigung der mikrobiologischen Ergebnisse erfolgte mittels konventioneller Polymerase-Kettenreaktion. Zur endgültigen Bestätigung, Serotypisierung und Bestimmung der Antibiotikaresistenz wurden die Isolate an das Nationale Referenzlabor für Salmonellen in Berlin übermittelt.
In der vorliegenden Arbeit wurde für die Schaf-assoziierten Serovare insgesamt eine Nachweishäufigkeit von 26 % ermittelt, dabei waren Schafe mit 76 % deutlich häufiger betroffen als Lämmer mit 15 %. Auch die Herkunft der Tiere aus verschiedenen europäischen Ländern sowie unterschiedlichen Bundesländern innerhalb Deutschlands beeinflusste die Ergebnisse.
Eine Selektivanreicherung in MKTTn-Bouillon war zum Nachweis dieser Serovare wesentlich besser geeignet als das RVS-Medium. Neben den Schaf-assoziierten Serovaren wurden keine anderen Vertreter von Salmonella spp. nachgewiesen. Die monophasische SASd Variante 61: :1,5,7 war vorherrschend. Außerdem erwiesen sich alle Isolate als sensitiv gegenüber sämtlichen getesteten Antibiotika.
Die eigenen Ergebnisse zeigen, dass SASd in deutschen Schafpopulationen etabliert sind und die ermittelten Nachweishäufigkeiten den Resultaten bisheriger Studien entsprechen. Insbesondere adulte Tiere stellen ein Erreger-Reservoir dar. Weitere Untersuchungen hinsichtlich eines möglichen Einflusses der Haltungsform auf die Nachweishäufigkeit von SASd sind gleichermaßen zu empfehlen wie eine genetische Charakterisierung der Isolate.
Das zur Detektion von Salmonellen in Lebensmitteln übliche Normverfahren ist auch zur Isolation der Schaf-assoziierten Serovare geeignet, wobei die Selektivanreicherung in MKTTn Bouillon zu bevorzugen ist.
Die Verbreitung von SASd bei deutschen Schafen in Verbindung mit der niedrigen Anzahl humaner Erkrankungen gibt Anlass, auch für die Bundesrepublik lebensmittelrechtliche Ausnahmeregelungen bei einem Nachweis der Schaf-assoziierten Serovare zu prüfen. So könnte bei der Isolation von Salmonella spp. auf Schlachtkörperoberflächen von Schafen eine Differenzierung bezüglich der detektierten Serovare sinnvoll sein. Um bei steigendem zoonotischem Potential von SASd angemessen reagieren zu können, sollten jedoch Maßnahmen zur Überwachung der Serovare 61: :1,5,(7) und 61:k:1,5,(7) aufrecht erhalten werden. Salmonella enterica subsp. diarizonae serovars 61:-:1.5,(7) and 61:k:1.5,(7) are frequently found in sheep and considered to be adapted to this species (Zweifel et al., 2004; Sörén et al., 2015; Methner and Moog, 2018). Therefore, they are also referred to as sheep-associated Salmonella enterica subsp. diarizonae (SASd) (Sörén et al., 2015; Methner and Moog, 2018). Infections with the above serovars are usually subclinical in sheep (Sandberg et al., 2002). Moreover, they extremely rarely lead to human diseases (Hall und Rowe, 1992). In Sweden, the food hygiene sanction for the two sheep-associated serovars has therefore been suspended (Sörén et al., 2015).
For Germany, no nationwide data on the prevalence of these representatives of Salmonella spp. in sheep are available so far. The aim of the present study was to obtain an initial overview of the prevalence of serovars 61: :1,5,(7) and 61:k:1,5,(7) in Germany by examining slaughtered lambs and sheep.
Immediately after slaughter, the tonsils of 287 animals were collected and pre-enriched in buffered peptone water. After selective enrichment in Rappaport-Vassiliadis medium with soya (RVS) and Muller-Kauffmann tetrathionate novobiocin (MKTTn) broth, smears were taken on xylose lysine deoxycholate and brilliant green phenol red lactose sucrose agar. Preliminary confirmation of the microbiological results was done by conventional polymerase chain reaction. For final confirmation, serotyping and determination of antibiotic resistance, the isolates were sent to the National Reference Laboratory for Salmonella spp. in Berlin.
In the present study, a detection frequency of 26 % was determined for the sheep-associated serovars overall, with sheep (76 %) being affected significantly more frequently than lambs (15 %). The origin of the animals from various European countries as well as different federal states within Germany also influenced the results.
Selective enrichment in MKTTn broth was much more effective in detecting these serovars than the RVS medium. Besides the sheep-associated serovars, no other representatives of Salmonella spp. were detected. The monophasic SASd-variant 61:-:1,5,7 was predominant. In addition, all isolates were found to be sensitive to all antibiotics tested.
The own results show that SASd are established in German sheep populations and that the determined detection frequencies correspond to the results of previous studies. Especially adult animals represent a reservoir of these organisms. Further investigations regarding a possible influence of the rearing method on the prevalence of SASd are equally recommended as a genetic characterisation of the isolates.
The standard protocol commonly used for the detection of Salmonella spp. in food is suitable for the isolation of the sheep associated serovars as well, whereby selective enrichment in MKTTn broth is to be preferred.
The distribution of SASd in German sheep in combination with the low number of human cases gives reason to consider food law exemptions for the Federal Republic of Germany in case of detection of sheep-associated serovars. For instance, when isolating Salmonella spp. on carcass surfaces of sheep, differentiation with regard to the serovars detected could be useful. However, in order to be able to react appropriately when the zoonotic potential of SASd increases, surveillance measures for serovars 61: :1.5,(7) and 61:k:1.5,(7) should be maintained.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 215 mm
Gewicht 200 g
Themenwelt Veterinärmedizin Allgemein
Veterinärmedizin Klinische Fächer Parasitologie
Veterinärmedizin Großtier
Schlagworte Salmonellen • Schafe • Vorkommen
ISBN-10 3-8359-7080-1 / 3835970801
ISBN-13 978-3-8359-7080-9 / 9783835970809
Zustand Neuware
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