Auswirkungen von PPID auf die kardiale Funktion anhand von Gewebedoppler, Speckle Tracking, EKG und Blutdruckmessung
Seiten
2021
|
1. Aufl.
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-96729-086-8 (ISBN)
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-96729-086-8 (ISBN)
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Das Synonym für PPID “Equines Cushing Syndrom” leitet sich von dem humanen Cushing Syndrom ab. Beide Syndrome zeigen ähnliche Symptome, wie Immunschwäche, Muskelschwäche, abnormale Fettverteilung, Lethargie und verändertes Haar-/ Fellwachstum. Anders als in der Pferdemedizin existieren in der Humanmedizin Studien in denen am Cushing Syndrom erkrankte Patienten mittels Gewebedoppler, Speckle Tracking, EKG und Blutdruckmessung untersucht wurden. Ihre Herzfrequenzvariabilität wurde ebenfalls untersucht. Es wurden hierbei eine diastolische Myokarddysfunktion mit subklinischer systolischer Dysfunktion und eine arterielle Hypertension festgestellt. Die Ergebnisse über die Herzfrequenzvariabilität divergierten auseinander.
Ziel dieser Studie war es mögliche Auswirkungen auf die kardiale Funktion auch beim Pferd mit PPID nachzuweisen. Um die Herzfunktion beurteilen zu können wurden die Geschwindigkeiten und die Verformungsparameter des Myokards, im Speziellen des interventrikulären Septums und der linksventrikulären freien Wand, bestimmt. Methoden der Wahl waren hierbei die sensitive Gewebedoppler- und die zweidimensionale Speckle Tracking-Echokardiographie. Zur Bewertung der autonomen Funktion konnte ein Elektrokardiogramm mit anschließender Herzfrequenzvariabilitätsanalyse durchgeführt werden. Die via Sinusknoten vermittelten Erregungsraten geben Rückschlüsse über die autonome Funktion. Zudem wurde die Messung des Blutdrucks vorgenommen, um eine mögliche arterielle Hypertension beweisen zu können.
Im Rahmen der Erstuntersuchung wurden insgesamt 28 Pferde mit PPID untersucht. Es handelte sich um aktuelle und ehemalige Patienten der Klinik für Pferde der Freien Universität Berlin. Die Analyse der Herzfrequenzvariabilität zeigte eine erhöhte Parasympathikusaktivität mit reduziertem LF/HF-Verhältnis (0,67 ms2). Der Blutdruck war normotensiv. Gegenüber gesunden Pferden zeigten die Probanden eine diastolische und eine beginnende systolische myokardiale Dysfunktion. Sie zeigten eine reduzierte frühdiastolische Spitzengeschwindigkeit von IVS (PW: 12,18 ± 4,11 cm/s; c-GD: 7,75 ± 4,78 cm/s) und LFW (PW: 14,79 ± 5,79 cm/s; c-GD: 15,47 ± 4,62 cm/s), was für eine herabgesetzte Relaxation durch eine verminderte Elastizität des Myokards spricht. Zusätzlich zeigte sich eine reduzierte systolische Spitzengeschwindigkeit des IVS (PW: p = 0,002; c-GD: p = 0,011), welches auf eine verminderte Kontraktionsfähigkeit hinweist. Einige Tiere zeigten zusätzlich ein reduziertes E/A-Verhältnis. Die spätdiastolische
Spitzengeschwindigkeit wies im Gewebedoppler schon eine Erhöhung auf, welche für einen bekannten Kompensationsmechanismus steht (IVS:PW: 8,07 ± 3,89 cm/s; c-GD: 3,41 ± 2,42 cm/s; LFW: PW: 13,14 ± 4,21 cm/s; c-GD: 9,73 ± 3,48 cm/s). Aufgrund der fehlenden Relaxationsfähigkeit wird die atriale Kontraktionskraft erhöht um eine ausreichende Füllmenge bereitstellen zu können. Ähnliche Ergebnisse konnte auch das Speckle Tracking hervorbringen, hier zeigte sich die spätdiastolische Relaxationsgeschwindigkeit jedoch nicht signifikant erhöht (IVS_SR_A: p = 0,867; LFW_SR_A: p = 0,394). Die GDE zeigte sich in diesem Fall die sensitivere Methode. Diese Befunde konnten schon in Studien zum humanen Cushing Syndrom nachgewiesen werden.
In der Nachkontrolle nach drei bis sieben Monaten konnten trotz Therapie keine signifikanten Verbesserungen festgestellt werden. Einige Parameter zeigten sogar eine weitere Verschlechterung der Werte. Dies spricht für einen progressiven Verlauf der Erkrankung.
Die vorliegende Studie konnte eine kardiale Dysfunktion und eine sympathovagale Imbalance mit erhöhter Parasympathikusaktivität belegen, eine Hypertension lag jedoch in der Studienpopulation nicht vor. Zum Ausschluss des Einflusses des Alters sollten zukünftige Studien auf PPID-Patienten jüngeren Alters zurückgreifen. Hierfür wäre die longitudinale Verformungsanalyse eine interessante Wahl, da diese sich in Studien der Kleintiermedizin sensitiver in der Früherkennung von Dysfunktionen zeigte. Zudem wäre eine größere Fallzahl von Vorteil. Effects of PPID on cardial function shown with tissue Doppler, speckle tracking, ECG and blood pressure measurement
The synonym for PPID „Equine Cushing Syndrome“ is derived from the human cushing syndrome. Both of them show similar symptoms such as immunodeficiency, myasthenia, abnormal fat distribution, lethargy and diversified hair/fur growth. In contrast to equine medicine, studies in humans have been performed in which patients with Cushing Syndrome were examined by tissue Doppler, speckle tracking, ECG and blood pressure measurement. In addition, heart rate variability was investigated. Patients were found to have diastolic myocardial dysfunction with sub-clinical systolic dysfunction in addition to arterial hypertension. Heart rate variability was divergent.
The main goal of the present study was to investigate cardiac function of horses with PPID. For this, velocity and deformation parameters of the interventricular septum and the leftventricular free wall were determined via tissue Doppler and speckle-tracking-Echocardiography. An electrocardiogram with following heart rate variability analysis was executed to evaluate the autonomic function. The excitement rate, transmitted via sinus node, gives feedback on the autonomic function. In addition, a blood pressure measurement was performed to detect a possible arterial hypertension.
28 horses with PPID were investigated during the primary examination. All of them were current or former patients of the „Klinik für Pferde der Freien Universität Berlin“. When compared to those from healthy horses, measurements indicated a beginning diastolic and systolic dysfunction. The systole displays a rising pressure and contraction of the ventricle. The subject group featured a reduced early diastolic peak velocity of the interventricular septum (PW: 12,18 ± 4,11 cm/s; c-GD: 7,75 ± 4,78 cm/s) and the leftventricular free wall (PW: 14,79 ± 5,79 cm/s; c-GD: 15,47 ± 4,62 cm/s), indicating a lowered relaxation through decreased elasticity of the myocardium. Furthermore, a reduced systolic peak velocity of the interventricular septum (PW: p = 0,002; c-GD: p = 0,011) was observed, suggesting a decreased contractility. Additionally, several animals indicated a reduced E/A-ratio. Through tissue Doppler analysis, a late diastolic peak velocity increase was diagnosed, which represents a known compensatory mechanism (IVS:PW: 8,07 ± 3,89 cm/s; c-GD: 3,41 ± 2,42 cm/s; LFW: PW: 13,14 ± 4,21 cm/s; c-GD: 9,73 ± 3,48 cm/s). Due to missing relaxation ability, the atrial contractile force rises to ensure a sufficient filling quantity. Similar results were observed by speckle tracking, though the late diastolic relaxation speed was not significantly increased (IVS_SR_A: p = 0,867; LFW_SR_A: p = 0,394). These findings resemble those in humans suffering from Cushing Syndrome. The analysis of heart rate variability indicated a raised parasympathetic activity in correlation with reduced LF/HF-ratio (0,67 ms2). The blood pressure was normotensiv.
A follow-up check after three to seven months did not, show any significant improvements, despite a therapy Some parameters even indicated a further decline of the values, suggesting a progressive development of the disease.
The current study demonstrates cardiac dysfunction and sympathovagal imbalance with raised parasympathetic activity in horses suffering from PPID. Hypertension was not observed in the study group. In future studies of PPID, younger patients should be investigated since the influence of age. Longitudinal strain analysis could be an interesting choice, since studies on small animals indicate that this parameter is more sensitive in early diagnosis of a dysfunction. Future studies should also include a higher number of cases.
Ziel dieser Studie war es mögliche Auswirkungen auf die kardiale Funktion auch beim Pferd mit PPID nachzuweisen. Um die Herzfunktion beurteilen zu können wurden die Geschwindigkeiten und die Verformungsparameter des Myokards, im Speziellen des interventrikulären Septums und der linksventrikulären freien Wand, bestimmt. Methoden der Wahl waren hierbei die sensitive Gewebedoppler- und die zweidimensionale Speckle Tracking-Echokardiographie. Zur Bewertung der autonomen Funktion konnte ein Elektrokardiogramm mit anschließender Herzfrequenzvariabilitätsanalyse durchgeführt werden. Die via Sinusknoten vermittelten Erregungsraten geben Rückschlüsse über die autonome Funktion. Zudem wurde die Messung des Blutdrucks vorgenommen, um eine mögliche arterielle Hypertension beweisen zu können.
Im Rahmen der Erstuntersuchung wurden insgesamt 28 Pferde mit PPID untersucht. Es handelte sich um aktuelle und ehemalige Patienten der Klinik für Pferde der Freien Universität Berlin. Die Analyse der Herzfrequenzvariabilität zeigte eine erhöhte Parasympathikusaktivität mit reduziertem LF/HF-Verhältnis (0,67 ms2). Der Blutdruck war normotensiv. Gegenüber gesunden Pferden zeigten die Probanden eine diastolische und eine beginnende systolische myokardiale Dysfunktion. Sie zeigten eine reduzierte frühdiastolische Spitzengeschwindigkeit von IVS (PW: 12,18 ± 4,11 cm/s; c-GD: 7,75 ± 4,78 cm/s) und LFW (PW: 14,79 ± 5,79 cm/s; c-GD: 15,47 ± 4,62 cm/s), was für eine herabgesetzte Relaxation durch eine verminderte Elastizität des Myokards spricht. Zusätzlich zeigte sich eine reduzierte systolische Spitzengeschwindigkeit des IVS (PW: p = 0,002; c-GD: p = 0,011), welches auf eine verminderte Kontraktionsfähigkeit hinweist. Einige Tiere zeigten zusätzlich ein reduziertes E/A-Verhältnis. Die spätdiastolische
Spitzengeschwindigkeit wies im Gewebedoppler schon eine Erhöhung auf, welche für einen bekannten Kompensationsmechanismus steht (IVS:PW: 8,07 ± 3,89 cm/s; c-GD: 3,41 ± 2,42 cm/s; LFW: PW: 13,14 ± 4,21 cm/s; c-GD: 9,73 ± 3,48 cm/s). Aufgrund der fehlenden Relaxationsfähigkeit wird die atriale Kontraktionskraft erhöht um eine ausreichende Füllmenge bereitstellen zu können. Ähnliche Ergebnisse konnte auch das Speckle Tracking hervorbringen, hier zeigte sich die spätdiastolische Relaxationsgeschwindigkeit jedoch nicht signifikant erhöht (IVS_SR_A: p = 0,867; LFW_SR_A: p = 0,394). Die GDE zeigte sich in diesem Fall die sensitivere Methode. Diese Befunde konnten schon in Studien zum humanen Cushing Syndrom nachgewiesen werden.
In der Nachkontrolle nach drei bis sieben Monaten konnten trotz Therapie keine signifikanten Verbesserungen festgestellt werden. Einige Parameter zeigten sogar eine weitere Verschlechterung der Werte. Dies spricht für einen progressiven Verlauf der Erkrankung.
Die vorliegende Studie konnte eine kardiale Dysfunktion und eine sympathovagale Imbalance mit erhöhter Parasympathikusaktivität belegen, eine Hypertension lag jedoch in der Studienpopulation nicht vor. Zum Ausschluss des Einflusses des Alters sollten zukünftige Studien auf PPID-Patienten jüngeren Alters zurückgreifen. Hierfür wäre die longitudinale Verformungsanalyse eine interessante Wahl, da diese sich in Studien der Kleintiermedizin sensitiver in der Früherkennung von Dysfunktionen zeigte. Zudem wäre eine größere Fallzahl von Vorteil. Effects of PPID on cardial function shown with tissue Doppler, speckle tracking, ECG and blood pressure measurement
The synonym for PPID „Equine Cushing Syndrome“ is derived from the human cushing syndrome. Both of them show similar symptoms such as immunodeficiency, myasthenia, abnormal fat distribution, lethargy and diversified hair/fur growth. In contrast to equine medicine, studies in humans have been performed in which patients with Cushing Syndrome were examined by tissue Doppler, speckle tracking, ECG and blood pressure measurement. In addition, heart rate variability was investigated. Patients were found to have diastolic myocardial dysfunction with sub-clinical systolic dysfunction in addition to arterial hypertension. Heart rate variability was divergent.
The main goal of the present study was to investigate cardiac function of horses with PPID. For this, velocity and deformation parameters of the interventricular septum and the leftventricular free wall were determined via tissue Doppler and speckle-tracking-Echocardiography. An electrocardiogram with following heart rate variability analysis was executed to evaluate the autonomic function. The excitement rate, transmitted via sinus node, gives feedback on the autonomic function. In addition, a blood pressure measurement was performed to detect a possible arterial hypertension.
28 horses with PPID were investigated during the primary examination. All of them were current or former patients of the „Klinik für Pferde der Freien Universität Berlin“. When compared to those from healthy horses, measurements indicated a beginning diastolic and systolic dysfunction. The systole displays a rising pressure and contraction of the ventricle. The subject group featured a reduced early diastolic peak velocity of the interventricular septum (PW: 12,18 ± 4,11 cm/s; c-GD: 7,75 ± 4,78 cm/s) and the leftventricular free wall (PW: 14,79 ± 5,79 cm/s; c-GD: 15,47 ± 4,62 cm/s), indicating a lowered relaxation through decreased elasticity of the myocardium. Furthermore, a reduced systolic peak velocity of the interventricular septum (PW: p = 0,002; c-GD: p = 0,011) was observed, suggesting a decreased contractility. Additionally, several animals indicated a reduced E/A-ratio. Through tissue Doppler analysis, a late diastolic peak velocity increase was diagnosed, which represents a known compensatory mechanism (IVS:PW: 8,07 ± 3,89 cm/s; c-GD: 3,41 ± 2,42 cm/s; LFW: PW: 13,14 ± 4,21 cm/s; c-GD: 9,73 ± 3,48 cm/s). Due to missing relaxation ability, the atrial contractile force rises to ensure a sufficient filling quantity. Similar results were observed by speckle tracking, though the late diastolic relaxation speed was not significantly increased (IVS_SR_A: p = 0,867; LFW_SR_A: p = 0,394). These findings resemble those in humans suffering from Cushing Syndrome. The analysis of heart rate variability indicated a raised parasympathetic activity in correlation with reduced LF/HF-ratio (0,67 ms2). The blood pressure was normotensiv.
A follow-up check after three to seven months did not, show any significant improvements, despite a therapy Some parameters even indicated a further decline of the values, suggesting a progressive development of the disease.
The current study demonstrates cardiac dysfunction and sympathovagal imbalance with raised parasympathetic activity in horses suffering from PPID. Hypertension was not observed in the study group. In future studies of PPID, younger patients should be investigated since the influence of age. Longitudinal strain analysis could be an interesting choice, since studies on small animals indicate that this parameter is more sensitive in early diagnosis of a dysfunction. Future studies should also include a higher number of cases.
Erscheinungsdatum | 16.04.2021 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Allgemein |
Veterinärmedizin ► Pferd | |
Schlagworte | Blood pressure • Blutdruck • cardiac output • Diagnoseverfahren • Diagnostic techniques • Heart Diseases • Heart function • heart rate • Herzfrequenz • Herzfunktion • Herzkrankheiten • Herzleistung • Horses • Pferde • ppid • Ultraschall • Ultraschall-Diagnose • ultrasonic diagnosis • ultrasonics • ultrasonography |
ISBN-10 | 3-96729-086-7 / 3967290867 |
ISBN-13 | 978-3-96729-086-8 / 9783967290868 |
Zustand | Neuware |
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