Die Katze im Sack -  Michael Streicher

Die Katze im Sack (eBook)

Der Weg zu einer gesunden Katze
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
232 Seiten
AtheneMedia-Verlag
978-3-86992-418-2 (ISBN)
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Dieses Buch ist ein MUSS für jeden Katzenhalter und solche, die es werden wollen Kaum einer weiß, wie es um die Gesundheit deutscher Katzen bestellt ist. Sie werden in diesem Buch erschreckende Wahrheiten lesen, die die Katzenwelt in einem anderen Licht erscheinen lassen. Aber nicht die Katzen an sich sind an dem Dilemma schuld, sondern der Mensch. Wir müssen erkennen, dass durch Unwissen, Dummheit, Ignoranz oder aus reinem Profitstreben täglich in Deutschland unzählige Katzen ihr Leben lassen. Viele davon wären zu retten gewesen, wenn bereits im Vorfeld einige Dinge beachtet worden wären. Wo kommen süße, kleine Katzenbabys überhaupt her? Wie können Sie im Vorfeld eine gesunde Katze erkennen? Welche Erkrankungen gibt es? Wie sehen diese aus? Wie oft kommen sie vor? Woher holt man sich am besten eine Katze? Was kostet eine Katze? Welche Katzen sind die gesündesten? Bekommt jeder, der eine Katze möchte, auch eine? Was ist überhaupt ein Züchter? Sind Tierheimkatzen tatsächlich kränker als teure Rassekatzen? Ganze Heerscharen an Anwälten und Gutachtern werden mittlerweile mit den Streitigkeiten zwischen Katzenverkäufer und Käufer beschäftigt, und alle leben gut davon. Nur nicht die Katzen. Tauchen Sie ein in die undurchsichtige Welt der Katzenzüchter, der infektiösen Katzenkrankheiten und den täglichen Kampf des Tierarztes gegen Rechtsanwälte und kranke Katzen. Zum Inhalt: Das Vorwort des Autors Die Katze und der Mensch an sich Die Katzensuche Das Tierheim Der Tierschutzverein Der Bauernhof Der Züchter Die Crazy-Ladies Die gesunde Katze Die Gefahren für den Menschen Giardien Würmer Chlamydien Toxoplasmen Pilz Tollwut Die Gefahren für die Katze Ohrmilben Katzenschnupfen Katzenseuche FeLV FIV Coronavirus FIP Der Katzenkauf Die Grundbedingungen Die unbedenkliche Katze Der Wert einer Katze Die Rechtsschutzversicherung Der Katzenzüchter vor Gericht Der Katzenhalter vor Gericht Das richtige Vorgehen Das Fazit Die Lustig-Bunte-Katzenwelt Das Katzen-Forum Die lustigen Emails Die Formulare Der Test Dr. med. vet. Michael Streicher, Fachtierarzt für Kleintiere, studierte und promovierte in Giessen. Seine Assistenzarztzeit absolvierte er in Kleintierkliniken in Frankfurt, Mönchengladbach und Hannover. Seit 2009 gehört er zu den wenigen Spezialisten in Deutschland, die sich ausschließlich dem Wohle der Katze verschrieben haben. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Katzenkrankheiten und Inhaber der Katzen-Praxis bei Frankfurt, wo er mit seinem Team Tiermedizin ausschließlich für die Katze betreibt. Wie schon in seinem ersten Buch, Die Katze und ihr Doktor, nimmt Dr. Michael Streicher auch diesmal kein Blatt vor den Mund. Die Wahrheit muss auf den Tisch und die Katze aus dem Sack. Viel Spaß beim Lesen, auch wenn es manchmal nicht spaßig ist.

Dr. med. vet. Michael Streicher, Fachtierarzt für Kleintiere, studierte und promovierte in Giessen. Seine Assistenzarztzeit absolvierte er in Kleintierkliniken in Frankfurt, Mönchengladbach und Hannover. Seit 2009 gehört er zu den wenigen Spezialisten in Deutschland, die sich ausschließlich dem Wohle der Katze verschrieben haben. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Katzenkrankheiten und Inhaber der Katzen-Praxis bei Frankfurt, wo er mit seinem Team Tiermedizin ausschließlich für die Katze betreibt.


Katzenzucht bedeutet das Heranziehen von Katzen mit rassetypischen Merkmalen und Eigenschaften vor dem Hintergrund der genetischen Selektion und Auswahl der idealsten Zuchttiere. Die Nachkommen sind nachweislich frei jeglicher Erb- und Infektionserkrankungen.


Da viele Katzenzüchter Genetik nicht auf ihrem Stundenplan hatten und auch die nachweisliche Gesundheit oft fehlt, halte ich die Zuchtdefinition aus Österreich mehr als zutreffend. Wer fällt demnach aber unter den Züchterbegriff?


Vom Menschen kontrollierte Fortpflanzung von Tieren durch gemeinsames Halten geschlechtsreifer Tiere verschiedenen Geschlechts oder gezielte Anpaarung. Das ist Zucht! Das trifft beim Schwein genauso zu wie bei der Katze. Wie würde man jemanden nennen, der in seinem Wohnzimmer ein weibliches und ein männliches Schwein hält, um irgendwann ein Spanferkel auf den Grill zu legen? Ja, bekloppt auch, aber ist das nicht auch ein Züchter? Er produziert Fleisch. Jetzt nehmen wir anstelle des einen Schweins eine weibliche, unkastrierte Katze mit Freigang. Eines schönen Tages kommt diese Katze mit sieben kleinen Katzenbabys anmarschiert. Als was, außer verantwortungslos, kann der Katzenhalter noch bezeichnet werden? Als Züchter. Warum? Ganz einfach: Er hat eine gezielte Anpaarung vorgenommen. Das gezielt bezieht sich natürlich nicht auf die exakte Auswahl des Deckkaters, aber auf den Kater an sich. Wer eine nicht kastrierte Katze nach draußen lässt, kann sich zu 99 % sicher sein, dass hinter der nächsten Ecke ein potenter Kater lauert. Wer einen hundert Euroschein bei sich vor die Wohnungstür legt und darauf vertraut, dass er morgen noch da ist, wird die gleiche Intelligenz aufweisen, wie jemand, der auf die Nichtdeckung seiner unkastrierten Katze hofft. Auch wer seiner Katze aus psychologischen Gründen einmal Junge bescheren möchte, der züchtet. Sie wollen, dass Ihre Kinder das Wunder der Geburt live und in Farbe miterleben? Dann züchten Sie. Jeder, wirklich jeder, der durch sein Zutun, sein Wegsehen oder seine Ignoranz Katzenleben erschafft, ist ein Züchter. Das habe ich mir noch nicht einmal ausgedacht, wie vielleicht jetzt so mancher glauben mag und schon zum Computer gerannt ist, um mir eine bitterböse Email zu schreiben oder das Katzen-Forum gegen mich aufzubringen. Setzen Sie sich wieder entspannt hin und genießen Sie. Wie inseriert jemand die zuvor genannten sieben kleinen Katzenbabys? Ich gebe Ihnen zwei Auswahlmöglichkeiten:

Hier haben wir nun unsere Hobbyzucht. Was ist eine Hobbyzucht? Oder anders gefragt: Was signalisiert das Wort Hobbyzucht einem potentiellen Katzenkäufer? Wem gegenüber möchte sich die Hobbyzucht abgrenzen? Vermutlich ist die Bezeichnung noch nicht einmal mit böser Absicht gewählt, man möchte sich einfach von der gewerbsmäßig betriebenen Katzenzucht abgrenzen. Der Begriff Hobbyzucht signalisiert vielen Katzeninteressenten ein besonderes Maß an Qualität: Hier züchtet jemand, der nicht auf Gewinn ausgerichtet ist, sondern jemand, der in seiner Freizeit, aus Spaß an der Freude, nur wenige Katzen groß zieht. Solche Hobbyzüchter bedürfen keiner besonderen behördlichen Erlaubnis und werden auch nicht auf ihre Fachkenntnis überprüft. Und genau das spiegelt sich auf den tierärztlichen Behandlungstischen wider: Kranke Tiere, die für einen teilweise nicht unerheblichen Betrag aus Hobbyzuchten erworben wurden. Jeder, der Katzen vermehrt, ist ein Züchter. Wer seine unkastrierte Kätzin durch die Gegend streifen lässt, genauso wie derjenige, der für seine Kinder einmal das Wunder der Geburt ins Wohnzimmer holen möchte. Wer Katzen vermehrt, der züchtet. Punkt.












Die Crazy-Ladies



Der Ausdruck Verrückte Damen stellt eine Verniedlichung einer hochgradig pathologischen Störung dar. Auffällig ist, dass meist Frauen betroffen sind, aber auch Männer können erkranken. Die korrekte Bezeichnung lautet Tierhorten oder Animal Hoarding. Der Betroffene wird umgangssprachlich als Tier-Messie bezeichnet. Eine der bekanntesten Katzen-Messies ist die Katzenlady aus der Comicserie Die Simpsons. Man muss zugegeben, dass sie zu den lustigsten Charakteren überhaupt zählt, und man sich immer wieder freut, wenn diese Dame mit mehreren Katzen unter dem Arm durch die Stadt läuft und den Leuten laut fluchend ihre Katzen hinterher wirft. In der Realität wäre dies nicht komisch, im Gegenteil. Aber die Dame charakterisiert genau den Typus Mensch, den man hinter einem Katzen-Messie vermuten würde. Es handelt sich hierbei nicht um eine besondere Form der Tierliebe, sondern um eine besonders schwere Form der Tierquälerei. Tier-Messies sammeln unkontrolliert lebende Tiere. Im Falle von Großtieren, wie Pferden, fällt Anwohnern oder Passanten recht schnell auf, dass etwas auf der Weide oder im Stall nicht stimmt. Es kommt zur Verletzung aller einem Tierhalter obliegenden Pflichten den Tieren gegenüber, wie Hygiene, Fürsorge, Fütterung, Pflege und medizinische Versorgung. Es kommt zur Verwahrlosung des Tierbestandes, aber auch des Tierhalters und seiner Umgebung. Der Betroffene selbst ist nicht in der Lage, seine Situation und die der Tiere einzuschätzen, zu beurteilen und etwas daran zu ändern. Die Anzahl der Tiere ist nicht ausschlaggebend für die Definition eines Tier-Messies. Entscheidend sind die Verwahrlosung und die fehlende Einsicht der Betroffenen. Sie sind vermutlich kein Tier-Messie, wenn Sie mehr als drei Katzen haben. Wenn diese drei Katzen bei Ihnen zu Hause aber unkontrolliert überall hinurinieren, sich beliebig fortpflanzen können, abgemagert sind, Sie den Müll seit drei Jahren nicht mehr hinausgebracht haben und bereits zwei tote Katzen unter dem Sofa liegen, sollten Sie sich mal bei einem Arzt melden. Es handelt sich dabei um eine psychische Erkrankung, die dringend therapiert werden muss. Die Betroffenen sind hilflos und können nur mit fremder Hilfe die Zustände ändern. Die Ursachen, die zu einer solchen Erkrankung führen, sind vielfältig. Keiner wird jedoch als Messie geboren. Depressionen, Demenz, Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen werden als mögliche Auslöser angesehen. Aber auch kritische Ereignisse wie Hochzeit, Geburt, Trennung, Arbeitslosigkeit, Todesfälle und schwere Erkrankungen können ursächlich damit im Zusammenhang stehen. Tier-Messies geben die Tiere nicht freiwillig ab. Warum auch? Ihnen fehlt die Einsicht, dass irgendetwas nicht stimmen könnte. „Den Tieren geht es doch bei mir gut. Ich kümmere mich wenigstens um sie.“ Es gibt jedoch auch Zwischenstufen, auf die Sie bei Ihrer Katzensuche treffen könnten. Nicht selten finden Katzenhalter den Weg zum Tierarzt mit einer kleinen, süßen, schnupfenden Katze, die sie tags zuvor aus unhaltbaren Zuständen befreit haben. Eine mögliche Anzeige im Internet oder einer Zeitung könnte so aussehen:

Wenn man sich diese Anzeige genauer anschaut, läuft es einem eiskalt den Rücken herunter:

Preisgünstig: Über einen günstigen Fernseher kann man sich freuen, eine Katze darf nicht günstig sein.

Verschiedene Altersstufen heißt: Katzeneltern, Katzenkinder und Katzengroßeltern, sowie vermutlich die Katzenkindeskinder leben unter einem Dach. Um einen sexuellen Generationenkonflikt zu vermeiden, bräuchte man ein 800 qm großes Haus mit unzähligen abtrennbaren Räumen zur Verhinderung der interfamiliären Fortpflanzung. Wer ein 800 qm großes Anwesen zu bewirtschaften hat, dem fehlt die Zeit, Katzen zu züchten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist hier Inzucht im Spiel.

Alle Tiere entwurmt: Wenn hier noch ein Überblick besteht, wer wann mit was entwurmt wurde: Hut ab!

Elterntiere bekannt: Sehr unwahrscheinlich, dass der Katzenhalter einen Überblick darüber hat, wer sich mit wem, wo und wann fortgepflanzt hat.

Vor Ort sieht es dann folgendermaßen aus: Zwei-Zimmer-Wohnung mit neun Katzen und zwei Katzentoiletten. Der strenge Uringeruch schlägt einem beim Betreten der Wohnung entgegen. Spätestens hier muss der Rückwärtsgang eingelegt werden und eine Anzeige beim Amtsveterinär erfolgen. Wenn Sie es sich persönlich nicht trauen sollten, teilen Sie die Zustände Ihrem Tierarzt mit, der dann in seinem Namen eine Anzeige machen wird. Kaum ein Katzensuchender wird aber diese Wohnung ohne Katze verlassen. Das Mitleid und das Mitgefühl gegenüber der dort gequälten Kreaturen sind stärker als die Vernunft. „Wenn ich die Katze nicht nehme, dann nimmt sie keiner mehr.“ Tun Sie sich den Gefallen, und lassen die dort erworbene Katze umgehend von einem Tierarzt untersuchen. Noch besser: Nehmen Sie Ihren Tierarzt mit zum Katzenkauf. Ihr Tierarzt wird Ihnen natürlich für diese Leistung seine Arbeitszeit berechnen, aber in vielen, vielen, vielen Fällen wäre die rechtzeitige tierärztliche Beratung günstiger gewesen, als die Behandlung der bereits krank erworbenen Katze. Holen Sie sich NIEMALS aus einem hygienisch fraglichen Haushalt, und dabei ist es egal ob es eine Katze für geschenkt oder eine teure Rassekatze ist, eine Katze ins Haus, wenn Sie ein kleines Kind oder eine weitere Katze haben.

Ein Animal Hoarder gibt in der Regel seine Tiere nicht ab, es gibt jedoch verschiedene Typen. Einer davon ist der Züchter-Typ. Sein ursprüngliches Ziel ist der Aufbau einer Katzenzucht. Er verliert jedoch sehr schnell die Kontrolle über seine...

Erscheint lt. Verlag 8.6.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Veterinärmedizin
ISBN-10 3-86992-418-7 / 3869924187
ISBN-13 978-3-86992-418-2 / 9783869924182
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