Sicherung der genetischen Diversität in kleinen hessischen Rotwild-Populationen
Seiten
2020
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6863-9 (ISBN)
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Die Rotwildpopulationen Hessens sind durch das Jagdgesetz sowie durch das dichte Verkehrsnetz und andere anthropogene Strukturen in 20 definierte Gebiete verinselt. Außerhalb der Rotwildgebiete soll es zu keiner Ausbreitung der Wildart kommen. Nur Hirsche, deren Geweih mindestens 10 Enden mit Kronenbildung aufweist, sind außerhalb der Gebiete zur Gewährleistung des Austauschs zu schonen; damit tritt der Abschuss von Rotwild in den Rotwild-freien Gebieten als wichtiger Isolationsfaktor hinzu. So steht zu befürchten, dass verminderter oder unterbrochener Austausch, insbesondere bei den kleinen Rotwildgebieten langfristig zur genetischen Verarmung, zu Inzuchtdepressionen und Fitness-Verlust führen könnte. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, populationsgenetische Kenngrößen und den genetischen Austausch zwischen den 5 mittelhessischen Rotwildgebiete Krofdorfer Forst (KF), Dill-Bergland (DB), Lahn-Bergland (LB), Hoher Vogelsberg (HV) und Nördlicher Vogelsberg (NV) zu untersuchen.
In den Gebieten leben nach den Schätzungen der Rotwildhegegemeinschaften zwischen 200 (KF und NV) und 800 (DB) Tiere. Insgesamt wurden Proben von 278 Individuen, und zwar 166 Gewebeproben und 112 Bohrproben aus Geweihen und Abwurfstangen, anhand von 16 Mikrosatelliten-Markern untersucht. Die populationsgenetischen Parameter und Genfluss zwischen den Gebieten wurden mit frei verfügbaren Analyseprogrammen berechnet.
Die populationsgenetischen Kennzahlen zeigten deutliche Unterschiede zwischen den 5 Gebieten, wobei sich Dill-Bergland, Lahn-Bergland und Hoher Vogelsberg bezüglich Homozygotie und Inzuchtgrad positiv vom Krofdorfer Forst und dem Nördlichen Vogelsberg abgrenzen. Die direkte Vergleichbarkeit der populationsgenetischen Ergebnisse mit nationalen und internationalen Studien ist allerdings nur bedingt möglich, weil die aktuellen Gebiete mit einem doppelt so hohen Stichprobenumfang und anderen Markern als die Vergleichsstudien erhoben wurden. Die erheblichen Einflüsse der Stichprobengröße, der Markeranzahl und der verwendeten Marker zeigen die Vorversuche zur aktuellen Studie. Sie zeigen auch, dass die gewählte Probenzahl signifikant besser geeignet ist, um Aussagen über Populationen zu erheben, als die gängige Anzahl von unter 30 Proben pro Population. Der wichtigste Befund der vorliegenden Arbeit ist die absolute Frakturierung der mittelhessischen Gebiete durch die Achse Wetzlar – Gießen – Marburg – A5. Die Gebiete nordwestlich und südöstlich dieser Achse zeigen keinerlei Verbindung mehr miteinander. Maßzahlen um 60 bis 70 % für die Verbindung zwischen Dill- und Lahn-Bergland sowie zwischen Hohem und Nördlichem Vogelsberg gehen zwischen den getrennten Gebieten auf 1 bis 5 % zurück, die heute als Reste einer historisch guten Verbindung anzusehen sind. Um eine umfassende Einschätzung der Situation der Rotwildgebiete Mittelhessens vornehmen zu können, müssen die noch ausstehenden 15 Gebiete dringend mit aufgenommen werden.
In den Gebieten leben nach den Schätzungen der Rotwildhegegemeinschaften zwischen 200 (KF und NV) und 800 (DB) Tiere. Insgesamt wurden Proben von 278 Individuen, und zwar 166 Gewebeproben und 112 Bohrproben aus Geweihen und Abwurfstangen, anhand von 16 Mikrosatelliten-Markern untersucht. Die populationsgenetischen Parameter und Genfluss zwischen den Gebieten wurden mit frei verfügbaren Analyseprogrammen berechnet.
Die populationsgenetischen Kennzahlen zeigten deutliche Unterschiede zwischen den 5 Gebieten, wobei sich Dill-Bergland, Lahn-Bergland und Hoher Vogelsberg bezüglich Homozygotie und Inzuchtgrad positiv vom Krofdorfer Forst und dem Nördlichen Vogelsberg abgrenzen. Die direkte Vergleichbarkeit der populationsgenetischen Ergebnisse mit nationalen und internationalen Studien ist allerdings nur bedingt möglich, weil die aktuellen Gebiete mit einem doppelt so hohen Stichprobenumfang und anderen Markern als die Vergleichsstudien erhoben wurden. Die erheblichen Einflüsse der Stichprobengröße, der Markeranzahl und der verwendeten Marker zeigen die Vorversuche zur aktuellen Studie. Sie zeigen auch, dass die gewählte Probenzahl signifikant besser geeignet ist, um Aussagen über Populationen zu erheben, als die gängige Anzahl von unter 30 Proben pro Population. Der wichtigste Befund der vorliegenden Arbeit ist die absolute Frakturierung der mittelhessischen Gebiete durch die Achse Wetzlar – Gießen – Marburg – A5. Die Gebiete nordwestlich und südöstlich dieser Achse zeigen keinerlei Verbindung mehr miteinander. Maßzahlen um 60 bis 70 % für die Verbindung zwischen Dill- und Lahn-Bergland sowie zwischen Hohem und Nördlichem Vogelsberg gehen zwischen den getrennten Gebieten auf 1 bis 5 % zurück, die heute als Reste einer historisch guten Verbindung anzusehen sind. Um eine umfassende Einschätzung der Situation der Rotwildgebiete Mittelhessens vornehmen zu können, müssen die noch ausstehenden 15 Gebiete dringend mit aufgenommen werden.
Erscheinungsdatum | 11.06.2020 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 166 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6863-7 / 3835968637 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6863-9 / 9783835968639 |
Zustand | Neuware |
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