Die energetische Behandlung des Pferdes (eBook)
288 Seiten
Thieme (Verlag)
978-3-13-242878-2 (ISBN)
1 Grundlagen der Anatomie und Pferdebeurteilung
Das hier beschriebene „ideale Pferd“ hat einen harmonischen Körperbau, der sportliche Höchstleistungen ermöglicht und eine gute Voraussetzung für die Ausbildung eines Reitpferdes darstellt. Pferde mit gravierenden körperlichen Exterieurmängeln erleiden im Zuge eines intensiven Trainings jedoch großen psychischen Stress, weil sie ständig an ihre körperlichen Grenzen gebracht werden.
Unser Musterpferd soll in der Bewegung Elastizität, Regelmäßigkeit sowie Geschlossenheit zeigen und frei von Mängeln sein. Pferde mit geringen Mängeln können überragende Leistungen erbringen, ja einzelne gröbere Fehler durch immense innere Werte, Leistungswillen und Kampfgeist kompensieren. Ein Pferd, das keinen Widerrist und keine Sattellage zeigt, evtl. noch mit geradem Rücken und tief angesetztem Hals, ist als Reitpferd wertlos.
Definition
Ein Mangel ist alles, was die Lebensdauer eines Pferdes absehbar verkürzt und die Reitqualität oder Nutzung herabsetzt.
Auch bei Nutzpferden sind die Grundsätze zur Beurteilung von Zuchtpferden zu beachten:
Erklärung
Beurteilung von Zuchtpferden:
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Rassetyp
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Geschlechtstyp
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Adel bzw. Kaliber
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Rahmen
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Bemuskelung
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Entwicklungsstand
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Skelettmechanik: Format, Harmonie, Rücken, Kruppe, Rumpf, Fundament
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Hufe
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Bewegungsmechanik: Korrektheit, Takt, Raumgriff, Elastizität, Bewegungsmanier, Antritt, Gleichgewicht
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Umgänglichkeit: Charakter, Temperament, Nerv
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Fresslust, Futterverwertung
1.1 Schwerpunkt, Statik und Dynamik des Pferdekörpers
Die Lage des Schwerpunkts ist für alle Lebewesen wichtig. Er verschiebt sich bei jeder Vor-, Seiten- und Rückwärtsbewegung. Der Schwerpunkt des Pferdes liegt in Ruhe auf einer Linie vom Sitzbeinende zum Buggelenk etwa am Ende des Brustbeins. Beim ausgesessenen Trab ist der Schwerpunkt weiter nach hinten, beim Leichttrab mehr nach vorn verlagert. Das Pferd ist durch das Gewicht von Kopf und Hals immer vorderlastig. Selbst beim Kaltblüter mit seinen mächtigen Hinterbackenmuskeln liegt der Schwerpunkt nur geringfügig weiter hinten.
Der Schwerpunkt kann durch Heben und Senken des Halses nach vorn oder hinten verlagert werden. Für die Funktion des Halses als Balancierstange ist deshalb dessen Länge und Beweglichkeit von Bedeutung. Halsansatz und -aufsatz helfen, das natürliche Gleichgewicht bei den unterschiedlichsten Bewegungen zu halten ( ▶ Abb. 1.1).
Abb. 1.1 Ein Pferd befindet sich nur so lange im Gleichgewicht, wie das Lot des Schwerpunkts auf dem Boden innerhalb der Unterstützungsfläche bleibt.
Dieses Gleichgewicht muss das Pferd unter dem Reiter erst wieder finden, hierfür die richtigen Muskeln entwickeln, das Gehen mit fallengelassenem und gedehntem Hals lernen. Erst diese Dehnungshaltung erlaubt eine freie, ungehinderte Bewegung mit aktiver Hinterhand und schwingendem Rücken.
Dabei ist ein Langrechteckpferd mit seiner großen Unterstützungsfläche leichter im Gleichgewicht zu halten als ein Quadratpferd mit einer kleinen Unterstützungsfläche. Das Gleichgewicht sollte in jeder Steh- und Bewegungsphase gegeben sein.
Merke
Hilfszügel können das Gleichgewicht des Pferdes erheblich stören!
1.2 Statik der Gliedmaßen
Die Gliedmaßen des Pferdes sind schnellen Bewegungen gut angepasst. Sie können sich aber kaum seitwärts drehen. Vorder- und Hintergliedmaßen sind gleichzeitig Stütz- und Fortbewegungsmittel mit folgender Arbeitsteilung:
Die Vordergliedmaßen tragen ca. 55–60 % des Körpergewichts, wirken stoßbrechend und federnd, insbesondere bei schnellerer Gangart und beim Aufsetzen nach dem Sprung. Im Galopp trägt die stützende Vordergliedmaße das gesamte Gewicht. Die Kraft, mit der der Huf auf dem Boden aufsetzt, nimmt mit der Geschwindigkeit zu. So kann die Krafteinwirkung auf die stützende Vordergliedmaße im Renngalopp 1000 kg überschreiten und bei der Landung nach einem Sprung mehr als das Doppelte des Körpergewichts betragen ( ▶ Abb. 1.2).
Abb. 1.2 Innere Anspannung und körperliche Verkrampfung zeigt der aufgerichtete Schweif des Pferdes nach dem Sprung an. Punktuelle Überbelastung im Fesselbereich des zuerst auffußenden Vorderbeins.
Die Hintergliedmaßen sind hauptsächlich für den Vorwärtsschub zuständig. Je stärker der Stoß des einfallenden Gewichts ist, desto straffer muss der Stoßdämpfer sein und umso härter die Federung. Auf der Hintergliedmaße lasten ca. 40–45 % des Körpergewichts. Die Hinterhand ist sehr stark an der Vorwärtsbewegung des Körpers beteiligt, wozu ein stabiles Hüft- und Kreuz-Darmbein-Gelenk notwendig ist. Die Leistungsfähigkeit der Hinterhand wird also durch die Stärke und den Umfang des Beckenrings sowie dessen Lage und Winkelung zur Längsachse des Körpers bestimmt.
Diese Aufgabenteilung zwischen Vorder- und Hinterhand ist variierbar, die Belastung jeder Gliedmaße kann durch Gewichtsverlagerung verändert werden.
Besonders bei stark lahmenden Pferden fällt die veränderte Kopfbewegung auf: Es hebt den Kopf und verlagert den Schwerpunkt kaudal, wenn der schmerzende Vorderfuß auf dem Boden aufgesetzt wird. Es senkt den Kopf und verlagert den Schwerpunkt kranial, wenn der gesunde Fuß belastet wird. Die letztere Bewegung ist für den Beobachter meist auffälliger.
Merke
Ein Pferd mit Vorderfußlahmheit „nickt“ auf dem gesunden Fuß. Wenn eine Hintergliedmaße schmerzt, wird der Kopf gesenkt, sodass der betroffene Fuß entlastet wird.
Die Vorderbeine des ruhig dastehenden Pferdes ermüden nicht, fixierte Sehnen ermöglichen ein Tragen ohne jegliche Muskelanspannung. Die Hintergliedmaßen können durch die sog. Spannsägenkonstruktion bei eingehakter Kniescheibe fast unermüdbar festgestellt werden. Da die Kniescheibe jedoch durch die Eigenspannung des mächtigen 4-köpfigen Kniemuskels (M. quadrizeps) in ihrer Einhakstellung gehalten werden muss, ist eine geringgradige Muskelarbeit nötig.
1.3 Das dreigeteilte Pferd
Der Körper des Pferdes gliedert sich in Vorhand (Kopf, Hals und Vordergliedmaßen), Mittelhand (Wirbelsäule, Brustkorb und Bauch) und Hinterhand (Kruppe, Becken und Hintergliedmaßen).
Heute verlangt der Markt ein Pferd im Rechteckformat mit größerem Rahmen, wobei Vor-, Mittel- und Nachhand jeweils ein Drittel ausmachen sollen. Ein ausreichend langer Hals und der Schweif übernehmen die Balance. Der Rücken sollte weder ▶ zu lang noch zu kurz sein.
Merke
Ein langes Pferd ist kein Anfängerpferd.
1.3.1 Vorhand
Kopf und Hals werden in natürlicher Selbsthaltung weder zu hoch aufgerichtet noch nach vorn weggestreckt. Die vom Kopf über Hals, Schulterblatt und Oberarm ziehenden Muskeln verursachen die bei jeder Bewegung des Vorderbeins charakteristische Kopfbewegung (Kopfnicken). Der Hals dient als ...
Erscheint lt. Verlag | 6.11.2019 |
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Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | energetische Osteopathie Pferd • energetische Therapie des Pferdes • ganzheitliche Behandlung des Pferdes • Kinesiologie beim Pferd • Meridianbehandlung beim Pferd • Muskeln und Meridiane beim Pferd • nergetische Osteopathie Pferd • Pferdeakupressur • Pferdeakupunktur • Sattel und Meridiane • Touch for Heath beim Pferd |
ISBN-10 | 3-13-242878-7 / 3132428787 |
ISBN-13 | 978-3-13-242878-2 / 9783132428782 |
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