Untersuchung zur Wahrnehmung der Situation freilebender Katzen in Deutschland sowie einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen
Seiten
2019
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6759-5 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6759-5 (ISBN)
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Mit dieser Arbeit wurden Wissensstände und Einschätzungen bestimmter Personengruppen zur Situation freilebender Katzen innerhalb Deutschlands, wie auch zu einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang im Rahmen einer Onlinestudie in Erfahrung gebracht. Es wurden Mitarbeiter aus Veterinär- und Ordnungsämtern, Tierärzte, Mitarbeiter im Tierschutz und Katzenhalter mittels einer Online-Umfrage befragt. Insgesamt wurden Datensätze von 186 Mitarbeitern der Veterinärämter, 196 Mitarbeitern der Ordnungsämter, 248 Tierärzten, 297 aktiven Mitarbeitern im Tierschutz und 485 Katzenhaltern ausgewertet. Das gewonnene Bild über den Aufklärungsstand und das Meinungsbild der Deutschen zum Thema freilebende Katzen, kann hinweisend für ein weiteres Vorgehen bezüglich einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht sein. Die wichtigsten Ergebnisse der Analysen werden im Folgenden zusammengefasst.
Die Teilnehmer haben insgesamt ein gutes Bewusstsein für die Situation freilebender Katzen in Deutschland. Von Problemen mit freilebenden Katzen wissen 90,3 % der Teilnehmer. Ihre Anzahl schätzen 35,7 % auf 100.000 bis 1 Million Tiere und 23,9 % auf über 1 Million Tiere. Die Situation freilebender Katzen selbst wird von allen Teilnehmern als schlecht eingestuft. Von einem Mangel an medizinischer Versorgung gehen 90,2 % der Teilnehmer aus, von einem Mangel an Nahrung 52,5 %, dass es freilebenden Katzen schlecht geht, glauben 51,6 % der Teilnehmer und einen Mangel an Unterschlüpfen sehen 38,0 % aller Teilnehmer.
Einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang steht ein Großteil der Teilnehmer positiv gegenüber (78,5 %). Unter den Mitarbeitern im Tierschutz sind dies 99,0 %, unter den Tierärzten 88,7 %, unter den Mitarbeitern der Veterinärämter 80,1 %, unter den Katzenhaltern 71,5 % und unter den Mitarbeitern der Ordnungsämter 53,1 %. Der Großteil der Mitarbeiter der Veterinärämter und Ordnungsämter sowie der Tierärzte befürwortet die Kastration von Freigängerkatzen, freilebenden Katzen, Hof- und Stallkatzen sowie Zuchtkatzen mit Freigang. Auch Wohnungskatzen und Zuchtkatzen ohne Freigang im Rahmen einer Kastrationspflicht zu kastrieren befürwortet dagegen nur ein kleiner Teil.
Insgesamt zeigen Katzenhalter dabei, entgegen den vorherigen Vermutungen ein gutes Bewusstsein für die Situation freilebender Katzen und eine positive Einstellung gegenüber einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht, die nicht maßgeblich von den anderen Gruppen abweichen. Von dem Erfolg einer Kastrations- , Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht gehen 62,1 % der Katzenhalter aus. Für durchsetzbar halten diese 38,8 %. Kosten, die durch eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht entstehen, würden 76,2 % der Katzenhalter tragen. Dabei kommt es, zur Vermeidung entsprechender Kosten, für 92,0 % der Katzenhalter nicht in Frage, eine Katze auszusetzen oder abzugeben. Auch der Wissensstand zum Thema Reproduktionsrate und Eintritt der Geschlechtsreife ist unter Katzenhaltern solide. Von einem Erreichen der Geschlechtsreife mit vier bis acht Monaten gehen 53,6 % der Katzenhalter aus, 61,4 % von zwei möglichen Würfen pro Katze und Jahr.
Neben dem guten Aufklärungsstand der Teilnehmer und der Unterstützung einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht fällt vor allem die hohe Kastrationsrate der eigenen Tiere (87,1 %) positiv auf. Auch hier finden sich in der Gruppe der Katzenhalter vergleichbare Werte zu den anderen Gruppen.
Es werden jedoch auch Defizite aufgezeigt. So liegen die Kennzeichnungs- und Registrierungsraten der gehaltenen Katzen in allen Gruppen deutlich unter den Kastrationsraten (55,9 % und 53,3 %) und sind damit klar zu niedrig. Obwohl mit 70,4 % der Großteil der Teilnehmer ihren Katzen Freigang gewährt, zeigt die Studie, dass dieser in allen Gruppen unabhängig vom Kastrationsstatus der Tiere gewährt wird. Weiter wird von 69,0 % der Tierärzte manchmal oder sogar häufig von ungeplantem Katzennachwuchs berichtet. Auch die Umsetzung einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht ist bei den wenigsten Befragten bereits erfolgt. Unter den Mitarbeitern der Veterinärämter kommen 9,1 %, unter den Mitarbeitern der Ordnungsämter 7,7 % und unter den Tierärzten 14,1 % aus einer Region mit umgesetzter Pflicht. Unter den Mitarbeitern der Veterinärämter geben 4,7 % und unter den Mitarbeitern der Ordnungsämter 3,9 % an, dass die Einführung einer Pflicht geplant ist. Ist diese umgesetzt, wird sie meist nicht kontrolliert oder nur nach Anzeigen kontrolliert.
Die Studie zeigt mehrfach die Wichtigkeit eines guten Aufklärungsgrades auf. Nur ein kleiner Teil der Teilnehmer ist durch eigene Erfahrungen auf die Problematik aufmerksam geworden (10,4 %). Wissen Katzenhalter um Probleme mit freilebenden Katzen, schätzen sie deren Anzahl höher ein und haben ihre eigenen Katzen häufiger kastriert und gekennzeichnet. Sind ihre eigenen Katzen kastriert, wird auch der Zeitpunkt des Erreichens der Geschlechtsreifen früher eingeschätzt (vier bis acht Monate). Weiter sind diejenigen Katzenhalter, die eine Kastrations-, Kennzeichnungs-und Registrierungspflicht unterstützen, auch häufiger gewillt, entstehende Kosten zu tragen.
Eine Verbesserung des Aufklärungsstandes könnte so ein wichtiger Aspekt sein, um o.g. Probleme einer Lösung nahe zu bringen. Tierschutzorganisationen entsprechen dieser Verantwortung. Aufklärungsarbeit auf verschiedenen Wegen leisten bereits 97,6 %. Auch Tierärzte kommen dieser Verantwortung nach. Junge Tierärzte empfehlen häufig eine Kastration, Kennzeichnung und Registrierung gehaltener Katzen. Jedoch empfehlen diese insgesamt nur 32,7 % der Tierärzte, über die Hälfte der Tierärzte (55,6 %) empfehlen dagegen lediglich eine Kastration.
Die Teilnehmer haben insgesamt ein gutes Bewusstsein für die Situation freilebender Katzen in Deutschland. Von Problemen mit freilebenden Katzen wissen 90,3 % der Teilnehmer. Ihre Anzahl schätzen 35,7 % auf 100.000 bis 1 Million Tiere und 23,9 % auf über 1 Million Tiere. Die Situation freilebender Katzen selbst wird von allen Teilnehmern als schlecht eingestuft. Von einem Mangel an medizinischer Versorgung gehen 90,2 % der Teilnehmer aus, von einem Mangel an Nahrung 52,5 %, dass es freilebenden Katzen schlecht geht, glauben 51,6 % der Teilnehmer und einen Mangel an Unterschlüpfen sehen 38,0 % aller Teilnehmer.
Einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang steht ein Großteil der Teilnehmer positiv gegenüber (78,5 %). Unter den Mitarbeitern im Tierschutz sind dies 99,0 %, unter den Tierärzten 88,7 %, unter den Mitarbeitern der Veterinärämter 80,1 %, unter den Katzenhaltern 71,5 % und unter den Mitarbeitern der Ordnungsämter 53,1 %. Der Großteil der Mitarbeiter der Veterinärämter und Ordnungsämter sowie der Tierärzte befürwortet die Kastration von Freigängerkatzen, freilebenden Katzen, Hof- und Stallkatzen sowie Zuchtkatzen mit Freigang. Auch Wohnungskatzen und Zuchtkatzen ohne Freigang im Rahmen einer Kastrationspflicht zu kastrieren befürwortet dagegen nur ein kleiner Teil.
Insgesamt zeigen Katzenhalter dabei, entgegen den vorherigen Vermutungen ein gutes Bewusstsein für die Situation freilebender Katzen und eine positive Einstellung gegenüber einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht, die nicht maßgeblich von den anderen Gruppen abweichen. Von dem Erfolg einer Kastrations- , Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht gehen 62,1 % der Katzenhalter aus. Für durchsetzbar halten diese 38,8 %. Kosten, die durch eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht entstehen, würden 76,2 % der Katzenhalter tragen. Dabei kommt es, zur Vermeidung entsprechender Kosten, für 92,0 % der Katzenhalter nicht in Frage, eine Katze auszusetzen oder abzugeben. Auch der Wissensstand zum Thema Reproduktionsrate und Eintritt der Geschlechtsreife ist unter Katzenhaltern solide. Von einem Erreichen der Geschlechtsreife mit vier bis acht Monaten gehen 53,6 % der Katzenhalter aus, 61,4 % von zwei möglichen Würfen pro Katze und Jahr.
Neben dem guten Aufklärungsstand der Teilnehmer und der Unterstützung einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht fällt vor allem die hohe Kastrationsrate der eigenen Tiere (87,1 %) positiv auf. Auch hier finden sich in der Gruppe der Katzenhalter vergleichbare Werte zu den anderen Gruppen.
Es werden jedoch auch Defizite aufgezeigt. So liegen die Kennzeichnungs- und Registrierungsraten der gehaltenen Katzen in allen Gruppen deutlich unter den Kastrationsraten (55,9 % und 53,3 %) und sind damit klar zu niedrig. Obwohl mit 70,4 % der Großteil der Teilnehmer ihren Katzen Freigang gewährt, zeigt die Studie, dass dieser in allen Gruppen unabhängig vom Kastrationsstatus der Tiere gewährt wird. Weiter wird von 69,0 % der Tierärzte manchmal oder sogar häufig von ungeplantem Katzennachwuchs berichtet. Auch die Umsetzung einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht ist bei den wenigsten Befragten bereits erfolgt. Unter den Mitarbeitern der Veterinärämter kommen 9,1 %, unter den Mitarbeitern der Ordnungsämter 7,7 % und unter den Tierärzten 14,1 % aus einer Region mit umgesetzter Pflicht. Unter den Mitarbeitern der Veterinärämter geben 4,7 % und unter den Mitarbeitern der Ordnungsämter 3,9 % an, dass die Einführung einer Pflicht geplant ist. Ist diese umgesetzt, wird sie meist nicht kontrolliert oder nur nach Anzeigen kontrolliert.
Die Studie zeigt mehrfach die Wichtigkeit eines guten Aufklärungsgrades auf. Nur ein kleiner Teil der Teilnehmer ist durch eigene Erfahrungen auf die Problematik aufmerksam geworden (10,4 %). Wissen Katzenhalter um Probleme mit freilebenden Katzen, schätzen sie deren Anzahl höher ein und haben ihre eigenen Katzen häufiger kastriert und gekennzeichnet. Sind ihre eigenen Katzen kastriert, wird auch der Zeitpunkt des Erreichens der Geschlechtsreifen früher eingeschätzt (vier bis acht Monate). Weiter sind diejenigen Katzenhalter, die eine Kastrations-, Kennzeichnungs-und Registrierungspflicht unterstützen, auch häufiger gewillt, entstehende Kosten zu tragen.
Eine Verbesserung des Aufklärungsstandes könnte so ein wichtiger Aspekt sein, um o.g. Probleme einer Lösung nahe zu bringen. Tierschutzorganisationen entsprechen dieser Verantwortung. Aufklärungsarbeit auf verschiedenen Wegen leisten bereits 97,6 %. Auch Tierärzte kommen dieser Verantwortung nach. Junge Tierärzte empfehlen häufig eine Kastration, Kennzeichnung und Registrierung gehaltener Katzen. Jedoch empfehlen diese insgesamt nur 32,7 % der Tierärzte, über die Hälfte der Tierärzte (55,6 %) empfehlen dagegen lediglich eine Kastration.
Erscheinungsdatum | 16.02.2019 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 193 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Kleintier |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6759-2 / 3835967592 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6759-5 / 9783835967595 |
Zustand | Neuware |
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