Ermittlung von Referenzintervallen der Thrombozytenfunktion mittels Multiplate® Analyzer beim klinisch unauffälligen Warmblutpferd
Seiten
2018
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6716-8 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6716-8 (ISBN)
- Keine Verlagsinformationen verfügbar
- Artikel merken
Ziel dieser Arbeit war es, das Impedanzaggregometer Multiplate® Analyzer (Roche, Mannheim) in der Pferdemedizin zu etablieren und Referenzintervalle für die Thrombozytenfunktion des erwachsenen Warmblutpferdes zu erstellen.
Im ersten Teil der Studie mussten die verfügbaren Tests des Systems bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeit beim Pferd zunächst überprüft werden. Dazu wurden bei jeweils zehn Probanden sechs Agonisten und isotone Kochsalzlösung zur Ermittlung der Spontanaggregation eingesetzt. Ristocetin (RISTOtest) kam in einer Konzentration von 0,77 mg/ml und Thrombin Rezeptor Aktivierendes Peptid 6 (TRAPtest) in einer Konzentration von 32 µmol/l zum Einsatz. Da bei beiden Tests keine Aggregationen zu erzielen waren, wurden diese für die Messung im Pferdeblut als nicht geeignet erachtet und nicht weiter verwendet. Adenosindiphosphat (ADPtest), Adenosindiphosphat mit Prostaglandin E1 (ADPtestHS), Arachidonsäure (ASPItest) und Kollagen (COLtest) wurden in je drei Konzentrationen eingesetzt: ADPtest: 6,5, 9,75 und 13,0 µM ADP; ADPtestHS: 6,5 µM + 9,4 nM, 9,75 µM + 18,8 nM und 13,0 µM + 28,2 nM ADP + PGE1; ASPItest: 0,5, 0,75 und 1,0 mM Arachidonsäure, COLtest: 0,8, 1,2 und 1,6 µg/ml Kollagen. Diese vier Tests erbrachten auswertbare areas under the curve (AUCs).
Im zweiten Teil der Untersuchung wurden diese Tests bei zehn weiteren Blutproben gesunder Pferde eingesetzt, um die geeignetsten Agonistenkonzentrationen zu bestimmen. Aus den jeweils 20 Ergebnissen wurden folgende Konzentrationen als optimal für die Untersuchung von Pferdethrombozyten abgeleitet: ADPtest: 6,5 µM ADP, ADPtestHS: 6,5 µM ADP und 9,4 nM PGE1, ASPItest: 0,75 mM Arachidonsäure und COLtest: 1,6 µg/ml Kollagen.
Im dritten Teil der Studie erfolgte die Referenzintervallbestimmung. Blutproben weiterer 40 klinisch gesunder Warmblüter, insgesamt von 30 Stuten und 30 Wallachen, wurden in jedem der vier Tests mit der jeweiligen optimalen Agonistenkonzentration sowie bei Spontanaggregation untersucht. Die Kalkulationen erfolgten mit dem Programm Reference Value Advisor. Für die Referenzintervalle der AUCs beim gesunden Warmblutpferd wurden folgende Limits berechnet: ADPtest: 68 383 U, ADPtestHS: 36 355 U, ASPItest: 40 337 U, COLtest: 143 443 U, Spontanaggregation: 0 224 U. Die unteren Grenzwerte dieser Warmblutpferd-spezifischen Referenzintervalle liegen im Speziesvergleich etwas unterhalb derer von Hund [105] und Schaf [11]. Für die Spontanaggregation wurden bislang weder in der Tier- noch in der Humanmedizin Referenzintervalle erstellt.
Zudem wurden Korrelationen zwischen den AUCs der einzelnen Tests bzw. der Spontanaggregation und weiteren Variablen des Blutes, insbesondere der Thrombozytenzahl und dem WBC sowie dem Alter der Pferde berechnet. Dabei konnten für mehrere Variable zwar signifikante, aber stets schwache Korrelationen berechnet werden, aus denen keine wesentlichen Zusammenhänge bei den gesunden Probanden abgeleitet werden kann.
Die AUC-Werte wurden zudem auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern geprüft. Ein signifikanter Unterschied (p = 0,03) wurde für den ADPtestHS berechnet. Da sich die Einzelwerte der Stuten und Wallache in ihrer Verteilung gleichwohl sehr stark überschneiden, fehlte die klinische Relevanz um eine Partizipation des Referenzintervalls durchzuführen.
Die intraindividuelle Variabilität wurde überprüft, indem bei zehn Pferden innerhalb von zwei Jahren insgesamt dreimal die Thrombozytenfunktion bestimmt wurde. Die Auswertung dieser Wiederholungsmessungen ergab große interindividuelle Variationskoeffizienten bei allen vier Tests sowie der Spontanaggregation.
Der Nutzen der in der eigenen Untersuchung ermittelten, optimalen Konzentrationen zur Detektion plättchenhemmender Medikamente beim Pferd konnte von Roscher et al. (2015) und (2017) bereits belegt werden [176, 177]. In weiteren Studien sollte nun geprüft werden, inwiefern bei pathologischen Veränderungen die mittels Multiplate® Analyzer erfassbare Thrombozytenfunktion des Pferdes von den erstmals in der vorliegenden Arbeit entsprechend der internationalen Leitlinie erstellten Referenzintervallen abweicht.
Im ersten Teil der Studie mussten die verfügbaren Tests des Systems bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeit beim Pferd zunächst überprüft werden. Dazu wurden bei jeweils zehn Probanden sechs Agonisten und isotone Kochsalzlösung zur Ermittlung der Spontanaggregation eingesetzt. Ristocetin (RISTOtest) kam in einer Konzentration von 0,77 mg/ml und Thrombin Rezeptor Aktivierendes Peptid 6 (TRAPtest) in einer Konzentration von 32 µmol/l zum Einsatz. Da bei beiden Tests keine Aggregationen zu erzielen waren, wurden diese für die Messung im Pferdeblut als nicht geeignet erachtet und nicht weiter verwendet. Adenosindiphosphat (ADPtest), Adenosindiphosphat mit Prostaglandin E1 (ADPtestHS), Arachidonsäure (ASPItest) und Kollagen (COLtest) wurden in je drei Konzentrationen eingesetzt: ADPtest: 6,5, 9,75 und 13,0 µM ADP; ADPtestHS: 6,5 µM + 9,4 nM, 9,75 µM + 18,8 nM und 13,0 µM + 28,2 nM ADP + PGE1; ASPItest: 0,5, 0,75 und 1,0 mM Arachidonsäure, COLtest: 0,8, 1,2 und 1,6 µg/ml Kollagen. Diese vier Tests erbrachten auswertbare areas under the curve (AUCs).
Im zweiten Teil der Untersuchung wurden diese Tests bei zehn weiteren Blutproben gesunder Pferde eingesetzt, um die geeignetsten Agonistenkonzentrationen zu bestimmen. Aus den jeweils 20 Ergebnissen wurden folgende Konzentrationen als optimal für die Untersuchung von Pferdethrombozyten abgeleitet: ADPtest: 6,5 µM ADP, ADPtestHS: 6,5 µM ADP und 9,4 nM PGE1, ASPItest: 0,75 mM Arachidonsäure und COLtest: 1,6 µg/ml Kollagen.
Im dritten Teil der Studie erfolgte die Referenzintervallbestimmung. Blutproben weiterer 40 klinisch gesunder Warmblüter, insgesamt von 30 Stuten und 30 Wallachen, wurden in jedem der vier Tests mit der jeweiligen optimalen Agonistenkonzentration sowie bei Spontanaggregation untersucht. Die Kalkulationen erfolgten mit dem Programm Reference Value Advisor. Für die Referenzintervalle der AUCs beim gesunden Warmblutpferd wurden folgende Limits berechnet: ADPtest: 68 383 U, ADPtestHS: 36 355 U, ASPItest: 40 337 U, COLtest: 143 443 U, Spontanaggregation: 0 224 U. Die unteren Grenzwerte dieser Warmblutpferd-spezifischen Referenzintervalle liegen im Speziesvergleich etwas unterhalb derer von Hund [105] und Schaf [11]. Für die Spontanaggregation wurden bislang weder in der Tier- noch in der Humanmedizin Referenzintervalle erstellt.
Zudem wurden Korrelationen zwischen den AUCs der einzelnen Tests bzw. der Spontanaggregation und weiteren Variablen des Blutes, insbesondere der Thrombozytenzahl und dem WBC sowie dem Alter der Pferde berechnet. Dabei konnten für mehrere Variable zwar signifikante, aber stets schwache Korrelationen berechnet werden, aus denen keine wesentlichen Zusammenhänge bei den gesunden Probanden abgeleitet werden kann.
Die AUC-Werte wurden zudem auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern geprüft. Ein signifikanter Unterschied (p = 0,03) wurde für den ADPtestHS berechnet. Da sich die Einzelwerte der Stuten und Wallache in ihrer Verteilung gleichwohl sehr stark überschneiden, fehlte die klinische Relevanz um eine Partizipation des Referenzintervalls durchzuführen.
Die intraindividuelle Variabilität wurde überprüft, indem bei zehn Pferden innerhalb von zwei Jahren insgesamt dreimal die Thrombozytenfunktion bestimmt wurde. Die Auswertung dieser Wiederholungsmessungen ergab große interindividuelle Variationskoeffizienten bei allen vier Tests sowie der Spontanaggregation.
Der Nutzen der in der eigenen Untersuchung ermittelten, optimalen Konzentrationen zur Detektion plättchenhemmender Medikamente beim Pferd konnte von Roscher et al. (2015) und (2017) bereits belegt werden [176, 177]. In weiteren Studien sollte nun geprüft werden, inwiefern bei pathologischen Veränderungen die mittels Multiplate® Analyzer erfassbare Thrombozytenfunktion des Pferdes von den erstmals in der vorliegenden Arbeit entsprechend der internationalen Leitlinie erstellten Referenzintervallen abweicht.
Erscheinungsdatum | 01.09.2018 |
---|---|
Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 221 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6716-9 / 3835967169 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6716-8 / 9783835967168 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
A Practical Guide
Buch | Hardcover (2024)
Wiley-Blackwell (Verlag)
145,95 €
Buch | Hardcover (2024)
Wiley-Blackwell (Verlag)
124,55 €
Buch | Softcover (2024)
Wiley-Blackwell (Verlag)
95,12 €