Akute Phase Proteine hyperthyreoter Katzen nach Therapie mit radioaktivem Jod
Seiten
2017
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6628-4 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6628-4 (ISBN)
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Akute Phase Proteine (APP) sind eine Gruppe von Plasmaproteinen, deren Konzentration sich auf einen pathogenen Stimulus um mindestens 25 % ändert. Bei der Katze zählen Serum Amyloid A (SAA), α1-saures Glykoprotein (AGP) und Haptoglobin (Hp) zu den wichtigsten Vertretern. Da bisher vergleichsweise wenige Arbeiten zum Verlauf der APP bei der Katze existieren, und deren Rolle als Biomarker zur Diagnostik und dem Monitoring von Erkrankungen noch wenig erforscht ist, wurden in der vorliegenden Studie APP Profile bestehend aus SAA, AGP und Hp als Verlaufsmessungen bei an Hyperthyreose erkrankten Katzen nach Therapie mit radioaktivem Jod evaluiert. Die Konzentrationen von SAA und Hp wurden immunturbidimetrisch, von AGP mittels ELISA bestimmt. Da der einzige kommerziell erhältliche Test zur Messung des felinen AGP bisher nicht für den Einsatz bei der Katze validiert wurde, umfasste ein weiteres Ziel der Arbeit eine Evaluierung des verwendeten Assays. Sowohl im Nachweis der Linearität (Korrelationskoeffizient r = 0,998), als auch der Präzision (Variationskoeffizient (VK) der within-run Präzision: 2,5–4,5 %, VK der between-run Präzision: 3,6–11,7 %) lieferte der ELISA gute bis annehmbare Ergebnisse.
In die prospektive klinische Studie gingen 33 hyperthyreote Katzen, die zwischen Juni 2013 und November 2014 zur Radiojodtherapie vorgestellt wurden, mit einem Gewicht >2,5 kg ein. Unmittelbar vor, sowie zwölf, 36, 72 Stunden und sechs Tage nach Therapie wurden Blutproben zur Bestimmung der APP Konzentrationen im Serum entnommen und die rektale Körperinnentemperatur erfasst. Die Radiojodtherapie resultierte in einem deutlichen Konzentrationsanstieg von zwei der drei untersuchten APP. Eine statistisch hochsignifikante Konzentrationsänderung im Zeitverlauf wurde für AGP nachgewiesen (p = 0,0001). Dessen Konzentration stieg im gesamten Zeitverlauf sukzessive an und erreichte sein Maximum erst zum Ende des Studienzeitraumes. Serum Amyloid A zeigte ebenfalls eine hochsignifikante Veränderung der Konzentration im Zeitverlauf (p = 0,0007), ein Anstieg erfolgte anders als bei AGP jedoch bereits 12 Stunden nach Therapie, um im weiteren Verlauf wieder in das Referenzintervall abzusinken. Für Hp ergaben sich keine statistisch signifikanten Veränderungen der Konzentration in Bezug auf die Zeit (p = 0,11). Ein signifikanter Einfluss der verabreichten Dosis radioaktiven Jods konnte, eventuell bedingt durch die kleine Gruppengröße, für keines der untersuchten APP nachgewiesen werden. Betrachtete man den Verlauf der Körperinnentemperatur, so fiel ein statistisch schwach signifikantes Absinken der Temperatur um mittlere 0,2 °C über die Zeit auf. Als mögliche Ursache kam ein Gewöhnungseffekt an das Handling sowie die Unterbringung in einer ruhigeren Umgebung in Frage.
Bereits zum Ausgangszeitpunkt fielen deutlich höhere mediane APP Konzentrationen der hyperthyreoten Katzen im Vergleich zu gesunden Kontrollen auf. Zwar wurden Begleiterkrankungen so gut wie möglich ausgeschlossen, es bleibt jedoch weiterhin unklar, ob die Hyperthyreose selbst eine APR auslöst, oder möglicherweise nicht erkannte subklinische Begleiterkrankungen zu einer Induktion der APR beigetragen haben.
Zusammenfassend erscheint eine Kombination der beiden major APP SAA und AGP am besten zur Untersuchung der Akute Phase Reaktion nach Radiojodtherapie geeignet. Dies entspricht nicht den Empfehlungen einiger Autoren zur Kombination mindestens eines major und eines moderate APP. Die vorliegende Arbeit stellt einen Beitrag zur Etablierung von SAA, AGP und Hp in der Diagnostik und dem Monitoring von Erkrankungen der Katze dar. In Zukunft sind jedoch weitere Studien notwendig, um einen routinemäßigen Einsatz der APP in der veterinärmedizinischen Praxis zu ermöglichen und deren diagnostisches Potential abschätzen zu können.
In die prospektive klinische Studie gingen 33 hyperthyreote Katzen, die zwischen Juni 2013 und November 2014 zur Radiojodtherapie vorgestellt wurden, mit einem Gewicht >2,5 kg ein. Unmittelbar vor, sowie zwölf, 36, 72 Stunden und sechs Tage nach Therapie wurden Blutproben zur Bestimmung der APP Konzentrationen im Serum entnommen und die rektale Körperinnentemperatur erfasst. Die Radiojodtherapie resultierte in einem deutlichen Konzentrationsanstieg von zwei der drei untersuchten APP. Eine statistisch hochsignifikante Konzentrationsänderung im Zeitverlauf wurde für AGP nachgewiesen (p = 0,0001). Dessen Konzentration stieg im gesamten Zeitverlauf sukzessive an und erreichte sein Maximum erst zum Ende des Studienzeitraumes. Serum Amyloid A zeigte ebenfalls eine hochsignifikante Veränderung der Konzentration im Zeitverlauf (p = 0,0007), ein Anstieg erfolgte anders als bei AGP jedoch bereits 12 Stunden nach Therapie, um im weiteren Verlauf wieder in das Referenzintervall abzusinken. Für Hp ergaben sich keine statistisch signifikanten Veränderungen der Konzentration in Bezug auf die Zeit (p = 0,11). Ein signifikanter Einfluss der verabreichten Dosis radioaktiven Jods konnte, eventuell bedingt durch die kleine Gruppengröße, für keines der untersuchten APP nachgewiesen werden. Betrachtete man den Verlauf der Körperinnentemperatur, so fiel ein statistisch schwach signifikantes Absinken der Temperatur um mittlere 0,2 °C über die Zeit auf. Als mögliche Ursache kam ein Gewöhnungseffekt an das Handling sowie die Unterbringung in einer ruhigeren Umgebung in Frage.
Bereits zum Ausgangszeitpunkt fielen deutlich höhere mediane APP Konzentrationen der hyperthyreoten Katzen im Vergleich zu gesunden Kontrollen auf. Zwar wurden Begleiterkrankungen so gut wie möglich ausgeschlossen, es bleibt jedoch weiterhin unklar, ob die Hyperthyreose selbst eine APR auslöst, oder möglicherweise nicht erkannte subklinische Begleiterkrankungen zu einer Induktion der APR beigetragen haben.
Zusammenfassend erscheint eine Kombination der beiden major APP SAA und AGP am besten zur Untersuchung der Akute Phase Reaktion nach Radiojodtherapie geeignet. Dies entspricht nicht den Empfehlungen einiger Autoren zur Kombination mindestens eines major und eines moderate APP. Die vorliegende Arbeit stellt einen Beitrag zur Etablierung von SAA, AGP und Hp in der Diagnostik und dem Monitoring von Erkrankungen der Katze dar. In Zukunft sind jedoch weitere Studien notwendig, um einen routinemäßigen Einsatz der APP in der veterinärmedizinischen Praxis zu ermöglichen und deren diagnostisches Potential abschätzen zu können.
Erscheinungsdatum | 28.11.2017 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 240 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Kleintier |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6628-6 / 3835966286 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6628-4 / 9783835966284 |
Zustand | Neuware |
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