Prävalenzen von Anaplasma phagocytophilum, Babesia spp. und Borrelia burgdorferi sensu lato in Schildzecken aus hessischen Naherholungsgebieten - Eun Ju Kim

Prävalenzen von Anaplasma phagocytophilum, Babesia spp. und Borrelia burgdorferi sensu lato in Schildzecken aus hessischen Naherholungsgebieten

(Autor)

Buch
150 Seiten
2016
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6459-4 (ISBN)
29,80 inkl. MwSt
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Schildzecken sind weltweit verbreitet und übertragen eine Vielzahl von Krankheitserregern wie Borrelia burgdorferi sensu lato, Anaplasma phagocytophilum und Babesia spp., die klinisch sowohl für den Menschen als auch für Tiere relevant sind. Um Infektionsgefahren infolge von Zeckenexpositionen besser einschätzen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, das Vorkommen dieser Zecken-assoziierten Krankheitserreger zu ermitteln. Flächendeckende Prävalenzstudien zu B. burgdorferi s.l., A. phagocytophilum und Babesia spp. in hessischen Schildzeckenpopulationen lagen bis zum Beginn dieser Studie nicht vor. In der vorliegenden Arbeit wurden daher adulte Schildzecken in 26 Gebieten Hessens von April bis Juni 2009 gesammelt und bestimmt (Ixodes ricinus, n= 1926; Haemaphysalis concinna, n= 106; Dermacentor reticulatus, n= 10). Auf der Basis eines durch Vorexperimente optimierten Extraktionsprotokolls wurde DNA aus diesen Zecken aufgereinigt und mithilfe selbst etablierter und validierter PCR/nested PCR-Ansätze auf das Vorhandensein dieser Pathogene untersucht.
In I. ricinus wurden alle drei Erreger mit Gesamtprävalenzen von 36,6% für B. burgdorferi s.l., 23,2% für A. phagocytophilum und 8,1% für Babesia spp. nachgewiesen. Für die Identifizierung von B. burgdorferi s.l. wurden PCR-Amplifikate aus positiv getesteten Weibchen (n= 291) zusätzlich sequenziert und sechs europäische Genospezies bestimmt. Die am häufigsten nachgewiesene Spezies war B. garinii (23,5%), gefolgt von B. valaisiana (22,0%), B. burgdorferi s.s. (19,5%), B. afzelii (15,6%), B. lusitaniae (11,0%) und B. spielmanii (0,3%), inklusive nachgewiesener Koinfektionen. B. miyamotoi (6,1%), der Erreger des Rückfallfiebers, wurde ebenfalls gefunden. Mischinfektionen zwischen Borrelia-Genospezies konnten in 37 weiblichen Zecken (12,7%) nachgewiesen werden. A. phagocytophilum wurde in 25 Gebieten und ausschließlich in I. ricinus gefunden. Eine positive Probe aus jedem Gebiet wurde sequenziert, um die Identität der Arten zu bestätigen. An 22 Orten traten Babesia spp. in I. ricinus auf, und an 2 Orten in H. concinna. Die Sequenzanalysen aller Babesia-positiven I. ricinus-Zecken ergaben Befallsraten von 5,0% für B. venatorum und 2,8% für B. microti. Beide Arten gelten als humanpathogen, sodass von einem Infektionsrisiko ausgegangen werden muss. Mischinfektionen mit verschiedenen Babesia spp. wurden in 12 I. ricinus-Zecken nachgewiesen. Von den untersuchten H. concinna-Zecken (n= 1926) waren 21 Zecken (19,8%) mit Babesien infiziert. Die Sequenzen von 18 Proben zeigten eine 96%ige Ähnlichkeit zu B. crassa, und eine Probe wies eine 97%ige Ähnlichkeit zu B. motasi auf. Zusätzlich wurde Theileria capreoli in einer H. concinna-Zecke identifiziert. Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass mehr als die Hälfte aller untersuchten I. ricinus-Zecken in Hessen (55,0%) mit mindestens einem Erreger infiziert ist. Besonders B. burgdorferi s.l. und A. phagocytophilum sind weit verbreitet. Somit muss Hessen als Endemiegebiet angesehen werden. Auch Mischinfektionen treten auf, was eine erhöhte Aufmerksamkeit von Human- und Tiermedizinern hinsichtlich der Diagnose, der klinischen Symptome und der Behandlung erfordert.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Sprache deutsch
Maße 146 x 210 mm
Gewicht 176 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Veterinärmedizin
Schlagworte Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft
ISBN-10 3-8359-6459-3 / 3835964593
ISBN-13 978-3-8359-6459-4 / 9783835964594
Zustand Neuware
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