Nutrition of giraffes (Giraffa camelopardalis) in captivity:Evaluation of feeding practice andanalysis of rations in European zoos - Isabel Gussek

Nutrition of giraffes (Giraffa camelopardalis) in captivity:Evaluation of feeding practice andanalysis of rations in European zoos

(Autor)

Buch
134 Seiten
2016
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6435-8 (ISBN)
29,80 inkl. MwSt
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Studien zur Ernährung von Giraffen (Giraffa camelopardalis) in Zoohaltung: Bewertung der Fütterungspraxis und Charakterisierung von Rationen aus europäischen Zoos
Die Ernährung von Giraffen im Zoo stellt im Vergleich mit anderen Pflanzenfressern eine besondere Herausforderung dar. Giraffen sind Laub fressende Wiederkäuer und haben Anpassungen entwickelt, die eine optimale Aufnahme, Zerkleinerung und Verdauung von Laub als bevorzugter Nahrung ermöglichen. Unter Zoobedingungen ist Laubfütterung nur begrenzt möglich. Rationen enthalten deshalb vor allem Futtermittel, die den Eigenschaften von Laub in unterschiedlichem Ausmaß ähneln, was eine passende Kombination in der Rationsgestaltung erfordert. Fütterungsempfehlungen geben Hilfestellung bei der Realisierung einer artgerechten Fütterung, jedoch zeigen sich in der Praxis Unterschiede in der Akzeptanz der Empfehlungen. Auch bestimmte Anzeichen und Erkrankungen bei Zoogiraffen weisen darauf hin, dass die Fütterung nicht immer der guten fachlichen Praxis entspricht. Über den vorhandenen Wissensstand hinaus galt es deshalb herauszufinden, welche Auswirkungen unterschiedliche Rationen auf Giraffen in Zoos haben, und ob sich daraus Verbesserungspotential für die Fütterung erschließt.
Datengrundlage dieser Studie war zum einen eine Umfrage unter den Mitgliedszoos des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Giraffen. Der Stand der Fütterungspraxis wurde erfragt und Unterschiede zwischen den Zoos, generelle Entwicklungen der letzten zehn Jahre und der Grad der Übereinstimmung mit den Fütterungsempfehlungen evaluiert. Zum anderen wurden in zwölf deutschen Zoos Daten zur Rationszusammensetzung und Futtermittelqualität erhoben. Die Ergebnisse wurden zusammen mit zusätzlich generierten Daten zu ernährungsspezifischen Tiervariablen genutzt, um Erkenntnisse über die Auswirkungen der Rationsgestaltung auf Giraffen zu gewinnen.
Die Ergebnisse zeigten eine ausgeprägte Variabilität der Fütterungspraxis, mit Abweichungen von den Empfehlungen in 50 % der Zoos. Verbesserungspotential wurde insbesondere bei der Rationszusammensetzung deutlich. Der Anteil an Konzentrat- und Saftfutter in der Trockenmasse (TM) der Ration betrug regelmäßig mehr als 50 %, was mit einem entsprechend geringen Grobfutteranteil einherging. Fütterungsempfehlungen für Luzerneheu als Grobfutter sowie eine Ergänzung mit pelletiertem Mischfutter, Luzernegrünmehlpellets und Zuckerrübenschnitzeln konnten bestätigt werden. Dennoch zeigte sich besonders bei der Auswahl von Konzentratfutter eine Präferenz für ‚traditionelle‘ stärkereiche Getreideprodukte, trotz ihrer wegen eines sehr raschen ruminalen Abbaus begrenzten Eignung für Wiederkäuer. Die Empfehlung auf Saftfutter zu verzichten, konnte angesichts negativer Auswirkungen auf die Futteraufnahme nur bestätigt und unterstützt werden.
Da steigende Konzentratfutteranteile bzw. Energiegehalte in der Ration mit einer abnehmenden TM-Aufnahme der Giraffen verbunden waren, wurde die Regulation der TM-Aufnahme mit besonderem Interesse betrachtet. Eine energiebasierte Futteraufnahmeregulierung wurde angenommen, weil die Giraffen weniger Futter, vor allem Grobfutter, aufgenommen haben als es die Kapazität des Verdauungstrakts erlauben würde. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Verhaltensrepertoire der Giraffen. Je höher der Grobfutteranteil der Rationen war, umso mehr Zeit wurde mit Futteraufnahmeaktivität verbracht und desto weniger orale Stereotypien zeigten sich im Beobachtungszeitraum.
Es wurde geschlussfolgert, dass eine Anpassung, in der Regel eine Reduzierung der Konzentrat- und Saftfuttermengen Voraussetzung für eine möglichst hohe Grobfutteraufnahme bei Zoogiraffen ist. Der intensive Austausch über die Praxistauglichkeit von Fütterungsempfehlungen könnte die Bereitschaft zur Umsetzung steigern und so eine Verbesserung der Giraffenernährung in europäischen Zoos ermöglichen.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Sprache englisch
Einbandart Paperback
Themenwelt Veterinärmedizin
Schlagworte Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft
ISBN-10 3-8359-6435-6 / 3835964356
ISBN-13 978-3-8359-6435-8 / 9783835964358
Zustand Neuware
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