Anämien bei 194 Katzen
Eine prospektive Studie zu Ätiologie, Diagnostik und Verlauf
Seiten
2014
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86387-446-9 (ISBN)
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86387-446-9 (ISBN)
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Man spricht von Anämie, wenn die Erythrozytenkonzentration, der Hämatokrit und die Hämoglobinkonzentration im Blut erniedrigt sind (JAIN 1986). Beim Kleintier ist die Anämie die häufigste Veränderung des roten Blutbildes (WEISS und TVEDTEN 2006). Eine Einteilung nach Schweregrad der Anämie kann bei der Katze wie folgt vorgenommen werden: geringgradig 0,20-0,26 l/l, mittelgradig 0,14-0,19 l/l, hochgradig 0,10-0,13 l/l, höchstgradig <0,10 l/l (TVEDTEN 2010). Anhand des Vorkommens von Retikulozyten und damit der Fähigkeit des Knochenmarks neue Erythrozyten nachzubilden, erfolgt die Klassifikation in re-generative oder nicht regenerative Anämien (JAIN 1986).
Es gibt bisher nur wenige Studien über das Vorkommen verschiedener Anämieformen bei Katzen. In einer Studie mit 100 Katzen mit Anämie hatten 29% eine Anämie aufgrund einer entzündlichen oder neoplastischen Erkrankung, jeweils 24% hatten eine hämolytische bzw. eine Blutungsanämie, jeweils 9% litten an einer intramedullär bzw. extramedullär bedingten nicht regenerativen Anämie und bei 5% konnte keine Ursache der Anämie gefunden werden (ECKMANN 2005). In einer weiteren Studie wurde die Anämie bei 79 Katzen, die in einer internistischen Klinik vorgestellt wurden, prospektiv charakterisiert (LABERKE und HARTMANN 2009). Bei nur 12 Katzen wurde eine regenerative Anämie festgestellt. Bei sieben davon wurde eine chronische Blutung als Ursache angenommen. Die anderen fünf Katzen hatten eine hämolytische Anämie. Bei 63 Katzen lag eine nicht regenerative Anämie vor. Die weitaus häufigste Anämieform (57,3%) in dem untersuchten Patientengut war dieje-nige aufgrund von Neoplasien und chronischer Entzündung. 24% der Katzen litten an einer Anämie infolge einer chronischen Nierenerkrankung. In eine retrospektive Studie aus Frankreich wurden 165 Katzen eingeschlossen, die für mindestens eine Woche anämisch waren (CHERVIER et al. 2010). Katzen mit Blutungsanämie wurden nicht in die statistische Aus-wertung einbezogen. Die meisten Patienten hatte eine Anämie infolge einer Entzündung (26%) oder Neoplasie (21%). 15% der Katzen hatten eine Anämie aufgrund chronischer Nierenerkrankung und bei 13% bzw. 12% lag eine Infektionskrankheit bzw. eine immunmediierte Erkrankung zugrunde. In einer aktuellen Studie aus England hatten die meisten der 180 anämischen Katzen, die innerhalb eines Zeitraumes von sieben Jahren eingeschlossen wurden, Infektionskrankheiten (21,7%, z.B. Feline infektiöse Peritonitis oder Retrovirusinfektionen) und Neoplasien (20%) wie maligne Lymphome (KORMAN et al. 2013).
Ziel dieser Arbeit war es, das Vorkommen der verschiedenen Anämieformen zu evaluieren. Da die akute Blutungsanämie bei der Katze in der Literatur meist als seltene Anämieursache bezeichnet wird, sollte unter anderem untersucht werden, wie häufig diese in einer Tierklinik mit einem gemischten Patientengut aus internistischen und chirurgischen Fällen vorkommt. Besondere Aufmerksamkeit sollte zudem den Hämoplasmeninfektionen bei anämischen Kat-zen und dem Outcome der Katzen mit verschiedenen Anämieformen geschenkt werden.
Es gibt bisher nur wenige Studien über das Vorkommen verschiedener Anämieformen bei Katzen. In einer Studie mit 100 Katzen mit Anämie hatten 29% eine Anämie aufgrund einer entzündlichen oder neoplastischen Erkrankung, jeweils 24% hatten eine hämolytische bzw. eine Blutungsanämie, jeweils 9% litten an einer intramedullär bzw. extramedullär bedingten nicht regenerativen Anämie und bei 5% konnte keine Ursache der Anämie gefunden werden (ECKMANN 2005). In einer weiteren Studie wurde die Anämie bei 79 Katzen, die in einer internistischen Klinik vorgestellt wurden, prospektiv charakterisiert (LABERKE und HARTMANN 2009). Bei nur 12 Katzen wurde eine regenerative Anämie festgestellt. Bei sieben davon wurde eine chronische Blutung als Ursache angenommen. Die anderen fünf Katzen hatten eine hämolytische Anämie. Bei 63 Katzen lag eine nicht regenerative Anämie vor. Die weitaus häufigste Anämieform (57,3%) in dem untersuchten Patientengut war dieje-nige aufgrund von Neoplasien und chronischer Entzündung. 24% der Katzen litten an einer Anämie infolge einer chronischen Nierenerkrankung. In eine retrospektive Studie aus Frankreich wurden 165 Katzen eingeschlossen, die für mindestens eine Woche anämisch waren (CHERVIER et al. 2010). Katzen mit Blutungsanämie wurden nicht in die statistische Aus-wertung einbezogen. Die meisten Patienten hatte eine Anämie infolge einer Entzündung (26%) oder Neoplasie (21%). 15% der Katzen hatten eine Anämie aufgrund chronischer Nierenerkrankung und bei 13% bzw. 12% lag eine Infektionskrankheit bzw. eine immunmediierte Erkrankung zugrunde. In einer aktuellen Studie aus England hatten die meisten der 180 anämischen Katzen, die innerhalb eines Zeitraumes von sieben Jahren eingeschlossen wurden, Infektionskrankheiten (21,7%, z.B. Feline infektiöse Peritonitis oder Retrovirusinfektionen) und Neoplasien (20%) wie maligne Lymphome (KORMAN et al. 2013).
Ziel dieser Arbeit war es, das Vorkommen der verschiedenen Anämieformen zu evaluieren. Da die akute Blutungsanämie bei der Katze in der Literatur meist als seltene Anämieursache bezeichnet wird, sollte unter anderem untersucht werden, wie häufig diese in einer Tierklinik mit einem gemischten Patientengut aus internistischen und chirurgischen Fällen vorkommt. Besondere Aufmerksamkeit sollte zudem den Hämoplasmeninfektionen bei anämischen Kat-zen und dem Outcome der Katzen mit verschiedenen Anämieformen geschenkt werden.
Sprache | deutsch |
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Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Kleintier |
ISBN-10 | 3-86387-446-3 / 3863874463 |
ISBN-13 | 978-3-86387-446-9 / 9783863874469 |
Zustand | Neuware |
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