Als im Geiseltal noch Bagger lärmten
Bergmannsgeschichten aus dem Braunkohletagebau
Seiten
2005
|
2., Aufl.
EchinoMedia (Verlag)
978-3-937107-06-6 (ISBN)
EchinoMedia (Verlag)
978-3-937107-06-6 (ISBN)
Wie schon in seinen "Geiseltalgeschichten" waren für den Autor auch diesmal ehemalige Braunkohlenkumpel und ihre Familien die Vorbilder für die literarischen Figuren seiner Kurzgeschichten.
Wo einst die Bagger lärmten, entsteht heute ein fast 20 Quadratkilometer großes Gewässer – der künftige Geiseltalsee. Wie schon in seinen „Geiseltalgeschichten“ waren für den Autor auch diesmal ehemalige Braunkohlenkumpel und ihre Familien die Vorbilder für die literarischen Figuren seiner Kurzgeschichten. Wie in seinen vorangegangenen Büchern erzählt W. Gutjahr von Menschen, die eng mit dem Tagebau verbunden waren und liefert neben unterhaltsamen, lustigen und nachdenklich stimmenden Erzählungen wiederrum ein kleines Geschichtszeugnis.
Der Hintergund dieser Geschichten sind die achtziger und neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Damals gingen im Geiseltal die Braunkohlevorräte zu Ende und verschiedene Großgeräte (Bagger, Absetzer) wurden in den neuerschlossenen Tagebau Merseburg-Ost umgesetzt. Da jedoch die bisherigen Großabnehmer Leuna und Buna die Salzkohle aus der Aue nicht wollten, wurde diese zu Briketts für den Hausbrand „veredelt“. Allerdings konnte dabei das Salz nicht entfernt werden und richtete beträchtliche Schäden an den Feuerungen von Küchenherden oder Kachelöfen an. Für die Überführung dieser Kohle in die Brikettfabrik Braunsbedra wurden sogar – um Dieselkraftstoff einzusparen – wieder längst ausrangierte Dampfloks eingesetzt, durch deren Funkenflug nicht nur häufig die Bahndämme abbrannten, sondern mitunter ganze Getreidefelder. Der Umweltschutz wurde immer mehr zum „fünften“ Rad am Wagen.
Durch akuten Rohstoffmangel und politische Fehlentscheidungen hatte sich die wirtschaftliche Situation so verschlechtert, dass selbst der Bergmannstag – der wohl beliebteste Feiertag der Kumpel und ihrer Familien – abgeschafft wurde beziehungsweise nur noch für ausgewählte Funktionäre und Parteigenossen stattfand. Doch trotz dieser Widrigkeiten behielten die Geiseltaler ihren unverwüstlichen Optimismus. Inzwischen sind die Städte und Dörfer um den künftigen See bedeutend sauberer und schöner geworden und viel Neues ist dort entstanden. Den früher allgegenwärtigen Kohlenstaub und den Tagebaulärm gibt es nicht mehr und in der Geisel fühlen sich wieder Fische wohl. Aber auch die Erinnerungen sind noch frisch. Wo immer sich ehemalige Braunkohlenkumpel treffen, reden sie begeistert über ihre Erlebnisse in den einstigen Tagebauen und Brikettfabriken.
Wo einst die Bagger lärmten, entsteht heute ein fast 20 Quadratkilometer großes Gewässer – der künftige Geiseltalsee. Wie schon in seinen „Geiseltalgeschichten“ waren für den Autor auch diesmal ehemalige Braunkohlenkumpel und ihre Familien die Vorbilder für die literarischen Figuren seiner Kurzgeschichten. Wie in seinen vorangegangenen Büchern erzählt W. Gutjahr von Menschen, die eng mit dem Tagebau verbunden waren und liefert neben unterhaltsamen, lustigen und nachdenklich stimmenden Erzählungen wiederrum ein kleines Geschichtszeugnis.
Der Hintergund dieser Geschichten sind die achtziger und neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Damals gingen im Geiseltal die Braunkohlevorräte zu Ende und verschiedene Großgeräte (Bagger, Absetzer) wurden in den neuerschlossenen Tagebau Merseburg-Ost umgesetzt. Da jedoch die bisherigen Großabnehmer Leuna und Buna die Salzkohle aus der Aue nicht wollten, wurde diese zu Briketts für den Hausbrand „veredelt“. Allerdings konnte dabei das Salz nicht entfernt werden und richtete beträchtliche Schäden an den Feuerungen von Küchenherden oder Kachelöfen an. Für die Überführung dieser Kohle in die Brikettfabrik Braunsbedra wurden sogar – um Dieselkraftstoff einzusparen – wieder längst ausrangierte Dampfloks eingesetzt, durch deren Funkenflug nicht nur häufig die Bahndämme abbrannten, sondern mitunter ganze Getreidefelder. Der Umweltschutz wurde immer mehr zum „fünften“ Rad am Wagen.
Durch akuten Rohstoffmangel und politische Fehlentscheidungen hatte sich die wirtschaftliche Situation so verschlechtert, dass selbst der Bergmannstag – der wohl beliebteste Feiertag der Kumpel und ihrer Familien – abgeschafft wurde beziehungsweise nur noch für ausgewählte Funktionäre und Parteigenossen stattfand. Doch trotz dieser Widrigkeiten behielten die Geiseltaler ihren unverwüstlichen Optimismus. Inzwischen sind die Städte und Dörfer um den künftigen See bedeutend sauberer und schöner geworden und viel Neues ist dort entstanden. Den früher allgegenwärtigen Kohlenstaub und den Tagebaulärm gibt es nicht mehr und in der Geisel fühlen sich wieder Fische wohl. Aber auch die Erinnerungen sind noch frisch. Wo immer sich ehemalige Braunkohlenkumpel treffen, reden sie begeistert über ihre Erlebnisse in den einstigen Tagebauen und Brikettfabriken.
Werner Gutjahr (Jahrgang 1932) war von 1955 - 58 Straßenbahnführer im Geiseltal. Anschließend arbeitete er in den dortigen Braunkohletagebauen fast 40 Jahre als E-Lokführer. Nach einem Fernstudium am Literaturinstitut in Leipzig (1978 - 1981) schrieb er zahlreiche Beiträge für Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. Sein erstes von inzwischen 10 Büchern erschien 2002. Heute lebt der Autor bei seinem Sohn im Thüringischen Stadtroda.
Sprache | deutsch |
---|---|
Maße | 120 x 190 mm |
Gewicht | 100 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Regional- / Landesgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
Technik ► Bergbau | |
Schlagworte | Bergbau • Bergbau, Literatur • Braunkohle • Braunkohletagebau • Geiseltal • Kurzgeschichte • Kurzgeschichten • Kurzgeschichte / Short Story • Mitteldeutschland • TB/Sachbücher/Geschichte/Regionalgeschichte, Ländergeschichte |
ISBN-10 | 3-937107-06-1 / 3937107061 |
ISBN-13 | 978-3-937107-06-6 / 9783937107066 |
Zustand | Neuware |
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