Fast alles, was Sie wissen müssen – Teil 2 (eBook)
Sebastian Klussmann nimmt Sie mit in die faszinierende Welt des Wissens. In diesem kompakten, unterhaltsamen und leicht verständlichen Überblick erfahren Sie das Wichtigste aus den Bereichen Geschichte, Politik & Wirtschaft, Musik, Film & Fernsehen und Lifestyle & Technik. Damit Sie auch ohne Google, Wikipedia und ChatGPT wissen, wer Napoleon, Bismarck und Karl der Große waren, was es mit BRICS auf sich hat und warum alle von Apache reden.
Die perfekte Ergänzung zum Spiegel-Bestseller 'Fast alles, was Sie wissen müssen - Teil 1': Darin finden Sie Wissenswertes aus den Bereichen Kunst & Kultur, Literatur & Medien, Sport & Spiele, Welt & Natur und Wissenschaft.
Sebastian Klussmann, geboren 1989 in Berlin, tritt seit 2013 als Jäger in der erfolgreichen ARD-Quizshow Gefragt - Gejagt an und glänzt mit seinem umfangreichen Wissen. Er ist Gründer und Ehrenvorsitzender des Deutschen-Quizvereins sowie Sieger der Quiz-Europameisterschaft und -Olympiade. Klussmann spricht fünf Fremdsprachen und ist als Moderator, Berater, Keynote-Speaker und Autor zu den Themen Lernen, Gedächtnis und Bildung tätig. Sein erster Bestseller Besserwissen mit dem Besserwisser erschien 2020.
1
Musik
So wie ein Bild mehr sagen kann als tausend Worte, vermitteln Melodien und Rhythmen Emotionen – oft ohne ein einziges gesprochenes oder gesungenes Wort. Die Welt der Musik schwingt häufig über nationale und kulturelle Grenzen hinweg, selbst wenn individuelle Vorlieben variieren mögen. Die gängige Vorstellung von »musikalischer Allgemeinbildung« beschränkt sich leider oft ausschließlich auf die klassische Musik westlicher Prägung. Zweifellos sollte diese ein integraler Bestandteil jedes Kanons sein, doch wäre es ein herber Klangverlust, dabei die vielfältige Welt der Unterhaltungsmusik zu überhören, die uns alle prägt, quasi den »Beat des Alltags«. Musikalische Klangwelten sind so vielfältig und facettenreich wie unsere Kulturen. In dieser faszinierenden Kunstform entsteht ständig Neues und Spannendes, wodurch jegliche Diskussion über vermeintliche kulturelle Aneignung hinfällig wird. Diese könnte im schlimmsten Fall sogar schädlich für die musikalische Weiterentwicklung sein. In diesem Kapitel werfen wir daher einen Blick auf diverse Musikrichtungen, unterschiedlichste Interpreten, Megahits sowie kreative Musikproduzenten. Sie erhalten zudem ein paar Basics zur Musiktheorie, zum Notenlesen, zu Tonleitern und zu Musikinstrumenten aus aller Welt.
Tonleitern und Musikinstrumente
Die musiktheoretische Grundlage abendländischer tonaler Musik bilden heptatonische Tonleitern wie die Dur- und Moll-Tonleitern, die aus sieben Tönen bestehen. Während die europäisch-westliche Musiktradition seit dem Mittelalter diese siebenstufigen Tonleitern nutzt, liegt den meisten klassischen Traditionen anderer Länder, z. B. Indien, China oder Japan, ein pentatonisches, also fünftoniges Ordnungsprinzip zugrunde, wie im Übrigen auch vielen alten Volksmusiken Europas, denn auch auf unserem Kontinent war zunächst die Pentatonik tonangebend.
Die Töne werden mithilfe von Noten notiert, meist im Violinschlüssel, auch G-Schlüssel genannt, da auf der zweiten Notenlinie das G als Referenzton liegt, oder Bassschlüssel, auch F-Schlüssel genannt. Bei der Notation können Noten mit einem vorangestellten Kreuz (#) um einen Halbton erhöht werden, ein a verringert die Note um einen Halbton. Der bewährte Quintenzirkel gibt Orientierung bei den verschiedenen Tonleitern und ihren jeweiligen Vorzeichen, so hat E-Dur beispielsweise vier Kreuze.
© Wikimedia Commons: (Jpascher (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Circle_of_fifths_deluxe_4_de_s.svg), »Circle of fifths deluxe 4 de s«, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode)
Der Abstand zwischen verschiedenen Tonhöhen wird als Intervall bezeichnet, bei einer Oktave sind dies entsprechend acht Tonstufen. Die Abstände zwischen Tonstufen können sowohl einen Halbton als auch einen Ganzton umfassen. Die Tongeschlechter Dur (»hart«) und Moll (»weich«) unterscheiden sich durch unterschiedliche Abstände zum jeweiligen Grundton.
Jeder Akkord und jede Tonleiter hat einen Grundton, z. B. das C. Dur-Tonleitern werden mit Halbtonschritten zwischen der dritten und vierten sowie der siebten und achten Stufe der Tonleiter gebildet, sodass der dritte Ton den Abstand einer großen Terz, also von vier Halbtönen, zum Grundton hat und dann ein E ist. Moll-Tonleitern dahingegen kennzeichnen Halbtonabstände zwischen der zweiten und dritten sowie der sechsten und siebten Stufe der Tonleiter, sodass an dritter Stelle ein es-Ton steht, der zum Grundton einen Abstand von drei Halbtönen hat, also eine kleine Terz.
Diese vermeintlich kleine Differenz macht im Hörempfinden einen großen Unterschied aus: Wir empfinden Stücke in Moll in der Regel als düsterer und melancholischer, Stücke in Dur wirken hingegen fröhlicher und energischer.
Ein weit verbreitetes Klassifikationsschema für Musikinstrumente ist das nach seinen Erdenkern benannte Hornbostel-Sachs-System, das Instrumente in fünf Hauptkategorien klassifiziert, basierend auf ihrem Klangproduktionsmechanismus: Idiophone sind demnach Instrumente, bei denen der Klang durch das Vibrieren des gesamten Instruments entsteht. Beispiele sind Maracas, Triangel und Xylofon. Membranophone erzeugen Klang durch das Vibrieren einer gespannten Membran, so bei Trommeln wie der Pauke oder den Snare Drums. Zu den Chordophonen zählen Gitarren, Geigen und Klaviere, die auf vibrierenden Saiten basieren. Aerophone lassen Luft geräuschvoll vibrieren, wie Flöten, Klarinetten und Saxofone – die man weiter in Holz- und Blechblasinstrumente unterteilen kann. Elektrophone, die jüngste Kategorie, umfassen elektronische Instrumente wie Synthesizer und E-Gitarren, die Klang durch elektrische Schaltungen und Lautsprecher erzeugen.
EINIGE NICHTWESTLICHE Musikinstrumente,
die Sie kennen sollten
Balalaika: russisches Saiteninstrument, das aus einem dreieckigen Resonanzkörper und drei Saiten besteht.
Didgeridoo: Blasinstrument australischer Ureinwohner aus einem hohlen Baumstamm.
Djembe: westafrikanisches Schlaginstrument aus einem ausgehöhlten Holzblock und einer mit Tierhaut bespannten Oberseite.
Erhu: zweisaitiges Streichinstrument aus China, das oft als »chinesische Violine« bezeichnet wird.
Kora: westafrikanisches Harfeninstrument bestehend aus einer großen Kalebasse, die mit einer Tierhaut bespannt ist, und einem langen Hals, an dem 21 Saiten befestigt sind.
Ney: Blasinstrument aus einem dünnen Rohr, stammt aus dem Nahen Osten.
Oud: Saiteninstrument aus dem Nahen Osten und Nordafrika mit flachem Resonanzkörper und kurzem Hals mit Bünden.
Sitar: indisches Saiteninstrument mit normalerweise 17 bis 20 Saiten, das in den 1960er-Jahren auch von westlichen Popmusikern (z. B. den Beatles) benutzt wurde.
Tabla: Schlaginstrument aus Indien, bestehend aus zwei Trommeln, die miteinander verbunden sind. Wird oft in der klassischen indischen Musik eingesetzt.
Taiko: Gruppe von japanischen Schlaginstrumenten.
Klassische Musik
Im großen Kanon klassischer Musik sind es vor allem zwei deutsche Komponisten, deren Bedeutung besonders hervorsticht: Bach und Beethoven.
Johann Sebastian Bach gilt für viele Musiker heute noch als wohl einflussreichste Person der westlichen Musiktradition. Der mit einer enormen Schaffenskraft gesegnete Mann schuf eine vierstellige Zahl an Kompositionen, aufgezeichnet im Bachwerkeverzeichnis, kurz BWV. Unter der Nummer 565 findet man z. B. »Toccata und Fuge in d-Moll«, das wohl bekannteste Orgelwerk überhaupt.
Allseits produktiver Künstler
Bach kreierte aber nicht nur jede Menge Musikstücke, er zeugte in zwei Ehen zudem sage und schreibe 20 Kinder, von denen später auch viele in seine musikalischen Fußstapfen traten, wie Carl Philipp Emanuel Bach, dessen Werke zeitweise populärer waren als die seines Vaters.
An Fugen – mehrstimmigen Musikstücken mit festem Thema und streng gegliedertem Aufbau – bewiesen Musikmeister ihr Kompositionshandwerk, so auch der im Jahr 1685 in Eisenach geborene Barockmusiker mit dem Zyklus »Die Kunst der Fuge« und dem »Wohltemperierten Klavier«. Neben vielen Kantaten und Konzerten für Violine und Cello zählen seine religiösen Choralwerke, wie z. B. die »Matthäus-Passion«, deren Aufführung von Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1829 eine Wiederentdeckung Bachs einleitete, und das »Weihnachtsoratorium«, die Instrumentalkompositionen der »Brandenburgischen Konzerte«, die »Goldbergvariationen« sowie sein letztes großes Vokalwerk, die »h-Moll-Messe«, zu den herausragenden Schöpfungen.
Im Gegensatz zu den Fugen und religiösen, vokalen Barockkompositionen Bachs wird der im Jahr 1770 in Bonn geborene Ludwig van Beethoven seit jeher vor allem für seine Sinfonien gefeiert und bewundert. Weltbekannt ist seine letzte vollendete Sinfonie, die Neunte, die das Gedicht »An die Freude« von Friedrich Schiller mit einem vierstimmigen Chor vertont und vom Europarat im Jahr 1972 als Europahymne ausgewählt worden ist (»Freude, schöner Götterfunken«). Nicht nur der Einsatz von Gesang bei einer Sinfonie – einer üblicherweise reinen Instrumentalkomposition –, auch die abendfüllende Länge der Aufführung von etwa 70 Minuten setzte neue Maßstäbe und wirkte sogar so weit in die Zukunft, dass die Größe der Audio-CD von Sony auf 74 Minuten normiert wurde, um zu ermöglichen, dass auch die längste Aufführung von Beethovens Neunter ohne Tonträgerwechsel zu hören war. Mindestens genauso viel Wertschätzung erfahren die an vielen Konzerthäusern häufiger aufgeführte 5. Sinfonie (»Schicksalssinfonie«) und die 3. Sinfonie (»Eroica«). Weitere beliebte Beispiele aus Beethovens Œuvre sind die Klavierstücke »Für Elise« und die »Mondscheinsonate«.
Playlist für Aliens
Im Jahr 1977 wurden auf den Raumsonden Voyager I...
Erscheint lt. Verlag | 4.3.2024 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Lexikon / Chroniken |
Technik | |
Schlagworte | 2024 • Alles, was man wissen muss • Allgemeinbildung • allgemeinwissen buch • Allgemeinwissen Erwachsene • Alltagswissen • Basiswissen für jede Gelegenheit • Besserwisser • Bewerbungstest bestehen • Bewerbungsvorbereitung • eBooks • fun facts • Gefragt gejagt • Geschichte • informiert sein • IQ-Training • mehr wissen als andere • mitreden können • Neuerscheinung • Pädagogik • Politik • Quizfragen • Ratgeber • Rätsel • rätselbuch erwachsene • Smalltalk • Small Talk • unnützes Wissen • Vorbereitung Assessment-Center • Wirtschaft • Wissen • Wissenslücken • Wissenstest • Wissenswertes |
ISBN-10 | 3-641-31839-4 / 3641318394 |
ISBN-13 | 978-3-641-31839-0 / 9783641318390 |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 14,7 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich