Ich wollt, ich hätt ein Huhn. Fakten & Haltung, neuer Stand der Forschung. Beziehung Mensch & Huhn. Unterhaltsam & informativ: Geschichten über Hühner & Ratgeber über Hühnerhaltung. -  Astrid Drapela

Ich wollt, ich hätt ein Huhn. Fakten & Haltung, neuer Stand der Forschung. Beziehung Mensch & Huhn. Unterhaltsam & informativ: Geschichten über Hühner & Ratgeber über Hühnerhaltung. (eBook)

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2023 | 1. Auflage
256 Seiten
Goldegg Verlag GmbH
978-3-99060-383-3 (ISBN)
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Hühner sind die neuen Katzen! Das Buch, das alles über das Huhn verrät

 

Ob auf dem Land oder in der Stadt: Immer mehr Menschen sind fasziniert von Hühnern und hätten am liebsten ihren eigenen Hühnerstall im Garten. Das Interesse folgt nicht nur dem Trend zur Nachhaltigkeit und Selbstversorgung. Hühner werden häufig zu geliebten gefiederten Haustieren.

 

Astrid Drapela gibt in ihrem außergewöhnlichen Hühnerhaltungsbuch Einblick in neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. In verblüffenden Geschichten verrät sie, warum uns ein Leben mit diesen faszinierenden Tieren sehr bereichern kann.

 

  • Das Hühner-Versteher-Buch: Mit vielen Beispielen aus der Praxis
  • Kleine Kulturgeschichte des Huhns: Der lange Weg zum Haustier
  • Fakten über Hühner: Sensorische und kognitive Fähigkeiten
  • Vom Sozialleben bis zur Kommunikation: Wie verhält sich das Huhn?
  • Artgerechte Tierhaltung: Das bessere Hühnerleben
  • Das etwas andere Nutztier: Hühner als geflügelte Therapeuten

  

Hühner verstehen und selbst halten: Berichte einer passionierten Hühnerhalterin

 

Astrid Drapela ist die Mensch-Tier-Beziehung eine Herzensangelegenheit. In ihrem Buch erzählt sie, wie Hühner ticken, wie schnell Hühner lernen und wie ein komfortables Hühnerleben aussieht. Die Leserinnen und Leser erfahren alles über das Huhn: Vom Sozialleben über die Fortpflanzung bis hin zum Kommunikationsverhalten. Die eine oder andere Anekdote vom Zusammenleben mit dem geliebten Federvieh findet sich natürlich ebenfalls. 'Ich wollt, ich hätt ein Huhn' ist eine Liebeserklärung an die Hühner und das perfekte Buch für alle Tierhalter, die gerne ein bisschen mehr als üblich wissen wollen.



Astrid Drapela ist leidenschaftliche Hühnerhalterin. Die Biologin und Expertin für tiergestützte Therapie unterrichtet an einer Schule, wo sie ein einzigartiges Schulhühnerprojekt wissenschaftlich begleitet. Sie beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Mensch-Huhn-Beziehung, dem Verhalten von Hühnern und ihrem Einsatz in Pädagogik und Therapie. Die Mensch-Tier-Beziehung ist der Autorin eine Herzensangelegenheit. Sie lebt mit ihrer Familie, mit ihren 40 Hühnern und weiteren Haus- und Hoftieren bei Wien.

Einleitung


»Hühner wurden bisher als Studien- und Beobachtungsobjekte unterschätzt. Unbedeutende, für uns eigentlich wertlose exotische Wildtiere (…) werden von gebildeten, talentierten Menschen mit respektvoller Aufmerksamkeit bedacht. Sie werden einbalsamiert, in Museen als Schätze aufbewahrt und von Künstlern porträtiert. Aber diese Geschöpfe, in ihrer Schönheit nur wenigen auf der Erde unterlegen, nützlich, umgänglich und von großem wirtschaftlichem Wert, werden prompt vernachlässigt und missachtet.«1 So beklagte Reverend Edmund Saul Dixon schon im Jahr 1851 die mangelnde Aufmerksamkeit von Wissenschaft und Kunst gegenüber dem Haushuhn. Der britische Pastor schrieb Bücher, in denen er seine Leserschaft für die eigenen Leidenschaften, nämlich Haus- und Ziergeflügel, Ornithologie und Hobbygärtnerei, begeistern wollte.2 Heute, rund 170 Jahre später, scheint der Respekt der Menschheit vor dem Haushuhn, dem inzwischen häufigsten Landwirbeltier der Erde, noch mehr in Vergessenheit geraten zu sein. Zwar entwickelte sich das wissenschaftliche Interesse am Geflügel vor etwa achtzig Jahren erst sehr spät, dafür aber dramatisch, als der Weg für die industrielle Hühnerhaltung geebnet wurde. Auf jeden Menschen kommen heute vier Hühner, doch der Großteil von ihnen verbringt sein Leben unter – gelinde gesagt – unwürdigen Verhältnissen.

Die Ernährung des Huhns war bis in die 1940er-Jahre so gut wie nicht erforscht worden. Zwar war Hausgeflügel längst allgegenwärtig, doch musste es sich meist mit dem zufriedengeben, was es in Hof und Garten fand.3 Aufgrund der geringen Größe und Anspruchslosigkeit der Hühner, die sich schnell und von den Jahreszeiten unabhängig vermehren ließen, erkannte man schließlich in der Not des Zweiten Weltkriegs ihre Eignung, die Massen in großem Stil zu ernähren.4 Und so begann man mithilfe von vielen Tausenden Studien, diversen, teilweise kuriosen Futterversuchen und der Schaffung neuer Zuchtstämme moderne Hochleistungstiere zu kreieren, die auf geringem Raum in kurzer Zeit und mit minimalem finanziellem Aufwand – je nach Zuchtlinie – Eier und Fleisch liefern konnten.5 Und auch heute ist für den Großteil der weltweit rund 33 Milliarden Hühner6 von der bewegten gemeinsamen Geschichte mit uns, der stetig wachsenden Spezies Mensch, nur eines zu spüren: unser enormer Hunger.


Hunger war hingegen bei dem Entschluss meiner Familie, eigene Hühner zu halten, nicht primär entscheidend. Als wir uns vor einigen Jahren dazu entschlossen, auf unserem kleinen Hof mit Schafen, Ziegen, Katzen, Hunden und Hängebauchschweinen auch noch Hühner aufzunehmen, geschah dies eher als logische Konsequenz auf die unzähligen Nachfragen unserer Bekannten und Freunde. Ein Hof ohne Hühner ist nicht komplett. Unsere Hoftiere halten wir aus reiner Liebhaberei. Keines wurde jemals seiner Milch oder Wolle wegen »genutzt« und schon gar nicht geschlachtet. Mit großem Interesse beobachten wir unsere Tiere. Und dass sie unsere Wiese kurz halten, ist bereits Berechtigung genug, um bei und mit uns in Ruhe leben und altern zu dürfen.

Reverend Dixon hätte zum damaligen Zeitpunkt dennoch allen Grund gehabt, mich zu schelten, war ich doch bis dato auch völlig unbeeindruckt von allen Hühnern, denen ich jemals begegnet war, durchs Leben gegangen. Selbst als mein Hund, seinem Trieb erliegend, das Huhn eines Bauern getötet hatte, empfand ich für den Vogel zwar Bedauern, doch war es mir bei Weitem nicht so nahegegangen wie der Tod anderer Tiere. Ich hätte auch kaum ein Huhn genauer beschreiben können, denn meine mangelnde Aufmerksamkeit erlaubte mir maximal, mich an seine Gefiederfarbe zu erinnern. Über alles andere hatte ich im wahrsten Sinne des Wortes hinweggesehen.

Mehr auf den Wunsch meines Mannes als auf meinen, die ich normalerweise die treibende Kraft bei der Anschaffung neuer Tiere bin, holten wir uns schließlich ein paar Zwerghühner in den Garten, die ein neues Zuhause gesucht hatten. Meine große Begeisterung erweckten diese kleinen, ganz und gar nicht nahbaren, aber wunderschönen Tiere noch nicht. Doch erkannte ich schnell, dass ich die emotionale Komponente der Hühnerhaltung unterschätzt hatte. Denn bereits das erste Ei, das ich im Nest fand, ließ mein Herz höherschlagen. Auch bemerkte ich, dass das Krähen des kleinen Hahns, obwohl dieses es im morgendlichen Vogelkonzert kaum mit dem Gesang der Amseln aufnehmen konnte, mich dennoch entzückte. Als der leise Sänger beim Übersiedeln von seiner versteckten Lage hinter einem Nebengebäude in ein neues, repräsentativeres Gehege einen mysteriösen Tod starb, beschlossen wir, es nun mit großen, sozusagen »richtigen« Hühnern zu probieren. Und so zogen nach ein paar Wochen ein stattlicher – für unsere bis dahin gewohnten Verhältnisse riesiger – schwarzer Hahn und kurz darauf auch einige in Größe und Zutraulichkeit entsprechende Hühner ein. Und damit war es um mich geschehen.


Hühnerliebhaberinnen und -liebhaber wie Dixon gab es ganz offenbar zu jeder Zeit in der gemeinsamen Geschichte von Mensch und Huhn, die – wie erst seit Kurzem bekannt – relativ jung, dafür aber grotesk intensiv geworden ist. In den digitalen Medien setzen sich Prominente vermehrt für eine Verbesserung der Haltungsbedingungen und eine Korrektur des Images des Haushuhns ein. Isabella Rossellini bricht eine Lanze für die Intelligenz und Liebenswürdigkeit der Hühner7 und ganze Fotobände widmen sich nur der Schönheit des Federviehs.8 Dem Blog des Franzosen Guirec Soudée rund um seine Weltumsegelung gemeinsam mit dem braunen Legehybridhuhn Monique folgte fast eine Viertel Million Menschen.9 Und zusehends wächst die Bedeutung der Hühner auch im »echten Leben« wieder.

Seit Beginn der 2010er-Jahre spricht man im anglo-amerikanischen Raum vom backyard chicken movement, welches das Phänomen beschreibt, dass immer mehr private Haushalte auch abseits des ländlichen Raumes eigene Hühner halten und sich so ein Stück Selbstversorgung zurückerobern. In Großstädten werden gar Balkone zu Volieren umfunktioniert, in denen man Zwerghühner und Wachteln findet. Das Huhn ist für uns Menschen in erster Linie ein Nutztier, und damit wird seine Bedeutung als Individuum zuerst einmal negiert. Die Diskrepanz zwischen Fleischlieferant und geliebtem Heimtier, die sich durch den Einzug in die Privathaushalte auftut, zeigt sich drastisch in den digitalen Medien: Sucht man nach Hühnern, sind sie hauptsächlich in Rezepten oder im Allheilmittel Hühnersuppe zu finden, dazwischen aber wieder in kunstvollen Fotografien, die stolze Hähne in ihrer ganzen Pracht zeigen. Unweigerlich stößt man auch auf Seiten, die sich ganz der Hühnerzucht widmen. Diese erfreut sich auch wieder steigernder Beliebtheit, erlebt gar eine Renaissance wie Mitte des 19. Jahrhunderts, als viele Rassestandards erstmals definiert wurden. Chicken-Clicker-Kurse, bei denen man (s)einem Huhn gezielt Kunststücke beibringen kann, schießen wie Pilze aus dem Boden.

Doch erst seit etwa zwei Jahrzehnten widmet sich auch die Forschung den kognitiven und sensorischen Fähigkeiten des Haushuhns.10 Das ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil die Intelligenz anderer Vögel schon länger im Fokus der Wissenschaft steht. Einer breiten Öffentlichkeit etwa ist bekannt, dass Rabenvögel Werkzeuge benutzen oder dass Papageien, zusätzlich zu ihrem Sprachtalent, erstaunlich schnell artistische Kunststücke lernen können. Wissenschaftliche Berichte über die arithmetischen Fähigkeiten frisch geschlüpfter Hühnerküken hingegen schafften es kaum in die Medien.11 In der Fachliteratur sucht man oft verzweifelt lange nach Hühnern als in der Biologie gleichberechtigter Vogelart. Denn auch im größten Teil der wissenschaftlichen Publikationen über das Huhn wird seine Rolle als Nahrungsmittel, als industriell gehaltenes Nutztier und auch als Krankheitsüberträger stets in den Vordergrund gerückt, sodass man Artikel über seine Biologie akribisch suchen muss.

Die Forschung hat sich bis dato erstaunlich wenig mit dem Urahn all unserer Haushühner, dem asiatischen Ban­kivahuhn, beschäftigt. Der Löwenanteil der wissenschaftlichen Hauptwerke rund um diese Wildvögel entstammt dem Zeitraum zwischen den 1920er- und 1960er-Jahren12, und häufig wurden dabei – wie damals in der Verhaltensforschung üblich – Gruppen von eigens gezüchteten Bankivahühnern unter Laborbedingungen untersucht.13 Erst während des vergangenen Jahrzehnts entwickelte besonders die Genetik ein echtes Interesse an der Grundlagenforschung rund um das Haushuhn, seine Vorfahren und die Auswirkungen der Domestikation, also der Haustierwerdung, auf Biologie und Verhalten.14

Die Verhaltensbiologie fördert zunehmend Fakten zutage, die den alltäglichen Beobachtungen von Hühnerhaltern zur Intelligenz ihrer Tiere recht geben. Diesen erstaunlichen Erkenntnissen rund um das Huhn, seiner Natur- und Kulturgeschichte, seiner Vielfalt und Geselligkeit widmet sich dieses Buch. Es will einen Bogen spannen von den Tieren, die die Evolution im dichten Unterholz der tropischen Wäldern Südostasiens hervorbrachte, hin bis zu den Hochleistungshühnern,...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Technik
ISBN-10 3-99060-383-3 / 3990603833
ISBN-13 978-3-99060-383-3 / 9783990603833
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