Kreativität (eBook)

bei Menschen, Teams und Organisationen
eBook Download: EPUB
2023 | 3. Auflage
184 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-3512-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kreativität -  Dieter Geckler
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Grußwort von Prof. Reinhard Wagner (GPM) * Übersichtliche Einführung in das Thema Kreativität - Bei Künstlern, Ingenieuren, Managern, Softwareentwicklern, Handwerkern, Lehrern und in vielen anderen Berufen gehört Kreativität zu den alltäglichen Aufgaben. Wie aber funktioniert gute Kreativität? Was geht im Gehirn vor? Was sind sinnvolle Hilfsmittel? Welche Tätigkeiten gehören dazu? Auf all diese Fragen findet dieses Buch verständliche Antworten. Das Buch fasst das komplexe Thema Kreativität in einer übersichtlichen Darstellung zusammen. Schritt für Schritt werden die Elemente dargestellt und mit vielen Beispielen unterlegt. Dazu zeigt es die aktuellen Trends - von Scrum bis Design Thinking.

Dr.-Ing. Dieter Geckler arbeitete in einem international tätigen Großunternehmen über 30 Jahre lang für die Umstellung der Planungsabteilungen vom Papierbetrieb auf die Digitalisierung kreativer Prozesse. Dabei optimierte er zahlreiche kreative Einzelschritte bis hin zur Planung und Simulation gesamter Fabriken. Bei dieser Tätigkeit arbeitete er sich in die Theorie kreativer Prozesse ein und beschreibt hier die Grundlagen wie auch die praktische Anwendung.

Vorwort des Verfassers


An einem nicht so kalten Herbsttag ging ich als junger Student in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Innenstadt in Hannover zum Universitätsviertel, wo ich wohnte. Ich passierte eine kleine Nebenstraße mit einem Buchladen. Vor dem Geschäft war die übliche „Wühlkiste“ mit verbilligten Büchern aufgebaut. Ich kramte darin leicht gedankenversunken, bis ich ein Buch in der Hand hielt. Es trug den Titel „Die beiden Säulen der Wissenschaft: Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft“ – oder so ähnlich. Augenblicklich schoss es mir in den Sinn: „… und die Brücke zwischen diesen beiden Säulen sind die Informatik, die Computerwissenschaften, die Künstliche Intelligenz, die Neurologie, die Psychologie und andere. Sie alle tragen dazu bei, die Funktionsweise des Geistes schrittweise zu erforschen und schließlich mit den Naturwissenschaften zu verbinden“.

Mir war sofort klar, dass dies eines der großen Ereignisse der kommenden Zeit sein würde. Wir würden Techniken finden, um den Geist zu simulieren und ihn so in seinen Tiefen zu erkunden. Die „Denkmaschinen“, wie man die Computer damals mit feinem Humor auch bezeichnete, würden tatsächlich anfangen zu denken. Man würde ergründen, was Information wirklich ist, wie sie durch Denken verarbeitet wird, wie sie sich scheinbar aus dem Nichts vermehrt und neue Gedanken hervorbringt. Diese neue Brücke würde die Naturwissenschaften erweitern, aber auch die Geisteswissenschaften verändern. Computer würden eventuell Aufgaben übernehmen, zu deren Erledigung bisher „ein gesunder Menschenverstand“ und eben „Geist“ gehörten – und so in die geistige Arbeitswelt der Menschen eindringen.

Gleichzeitig war mir klar, dass man von diesen Zeiten noch weit entfernt war. Man war sich ja noch nicht einmal darüber einig, was denn Information überhaupt ist. Claude Shannon hatte zwar eine Formel aufgestellt, um Informationsmengen zu berechnen, indem er sie gegen zufälliges Rauschen abgrenzte. Carl Friedrich von Weizsäcker hatte aber eine andere Definition: Für ihn war Information, was Bedeutung hatte. Klar, reines Rauschen hat keine Bedeutung. Aber Bedeutung ist ja viel mehr als nur das Fehlen von Rauschen. Bedeutung hat etwas mit dem Empfänger der Information zu tun. Wenn er es irgendwie mit seinem vorhandenen Wissen verknüpfen kann und dann daraus vielleicht sogar irgendwelche Handlungen ableitet, dann bekommt das Signal irgendwie eine Bedeutung. Dieses Irgendwie – werden wir einmal wissen, wie das genau funktioniert?

Für mich waren das spannende Fragen. Würden wir jemals ergründen, wie sich Information vermehrt und so neues Wissen entsteht? Wie funktioniert diese Kreativität? Diese Fragen und mögliche Antworten darauf wollte ich sammeln, ordnen, zusammenfassen und sie auf diese Art eventuell tiefer erforschen. Das war mein Weg. Das wurde mir bei der Betrachtung des Buches klar. Ich steckte es wieder in die Wühlkiste zurück und ging meines Weges. Aber mein Weg hatte jetzt ein Ziel. Wenn es auch noch stark verschwommen war.

Kreativität wurde ab diesem Zeitpunkt zu meinem Thema. Ich hatte dazu ja viele Kontakte. Meine Mutter war unter anderem Malerin und Schriftstellerin und hatte mir die Grundlagen des kreativen Lebens sozusagen in die Wiege gelegt. Dann studierte ich Maschinenbau und hatte als Teilfach Konstruktionslehre. Ich lernte technisches Zeichnen und wie man eine technische Beschreibung erstellt und sich damit als Autor betätigt. Ich brachte mir das Programmieren bei und arbeitete für einen Studentenjob mit einem der ersten rechnergestützten Konstruktionssystemen. Der Begriff CAD als „Computer-Aided Design“ wurde für diese Technik erst später üblich.

Mit diesen Grundkenntnissen fing ich als Programmierer bei einem Softwarehaus an und konnte so die Abhängigkeit von neuen Ideen beim täglichen kreativen Arbeiten am eigenen Leibe erfahren. Daneben übte ich mich an der Gitarre und komponierte kleine Stücke mit einem Freund, der wunderbar singen konnte. Freunde von mir schufen Bilder oder bessere Kompositionen als ich und studierten Kunst oder Musik. Durch diese Beziehungen war ich mit den Künsten lebenslang in Verbindung und im Gespräch.

Später trat ich eine Stellung in der Produktions- und Fabrikplanung bei einem großen Automobilhersteller an und konnte dort in den Entstehungsprozessen eines neuen Fahrzeuges oder einer neuen Fabrik mitwirken. Diese Projekte kosteten viele Hundert Millionen Euro und beschäftigten mehrere Tausend Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker. So hatte ich die Gelegenheit, meine eigenen kleinen Erfahrungen über Kreativität nun im Großformat und über lange Zeiträume zu beobachten. Ich konnte erleben, wie kluge Köpfe, kleine Teams, ganze Abteilungen oder komplette Unternehmen mit vielen Zulieferern bei überspannenden Großprojekten kreativ wurden und Neues hervorbrachten. Dies alles geschah, während die Fabriken auf die neuen Methoden des „Lean Manufacturing“ umgestellt wurden. Auf Kongressen konnte ich mich mit Kollegen aus anderen Branchen austauschen – ob nun ein Flugzeug, ein Schiff oder eine große Maschine konstruiert wurde, der kreative Prozess dahinter arbeitete immer nach dem gleichen Muster.

Nach und nach übernahmen wir in einer wachsenden Gruppe in unserem Unternehmen die Aufgabe, die Arbeiten der Automobilentwickler und Fabrikplaner zu digitalisieren und die Kollegen dazu zu bringen, sie am Computer auszuführen. Dazu mussten wir die Prozesse und unterschiedlichen Tätigkeiten genau analysieren, den Bedarf der neu zu entwickelnden Software ermitteln oder sie auf dem Markt besorgen. Wir nannten unser Werkzeug zur Planung „Digitale Fabrik“ und konnten die Effektivität des kreativen Schaffens ein gutes Stück erhöhen. Dies gelang uns, indem den Ingenieurinnen und Ingenieuren wirksame ergonomische Benutzeroberflächen zur Verfügung gestellt wurden und sie so ihre Ergebnisse leichter und anschaulicher erarbeiten konnten. Aber auch die Kommunikation der kreativen Personen untereinander wurde effizienter, als wir die Informationsflüsse optimiert und die Verwendung unterschiedlicher Medien überwunden hatten. Bei der Softwareentwicklung führten wir erste agile Methoden wie zum Beispiel das „Scrum“ ein.

Später bearbeitete ich mehrere Einzelaspekte in der Innovationswelt der Digitalen Fabrik. So konnte ich in einem Forschungsprojekt untersuchen, wie man durch Simulation den Energieverbrauch von Robotern optimieren kann. Eine andere Aufgabe war, den Digitalisierungsprozess der Planung auf „Design Thinking“ vorzubereiten, indem dafür ein Testlabor aufgebaut wurde.

Von mir begleitete und untersuchte kreative Gruppen

Dieser Prozess der zunehmenden digitalen Unterstützung der Automobil- und Fabrikplaner war natürlich kein linearer Weg zum Ziel, sondern ein ständiges Vorantasten mit Versuchen, Ideen, Diskussionen, Fehlschlägen, Widerständen, neuen Anläufen und Kompromissen. Aus heutiger Sicht aber, mit einem gewissen zeitlichen Abstand betrachtet, entstanden doch eine gewaltige Reformation der Arbeitsweise der betroffenen Abteilungen, eine deutliche Beschleunigung der Arbeitsleistung, eine erhöhte Transparenz und eine Verbesserung der Arbeitsergebnisse. Etwa die gleiche Anzahl an Personen wie früher schafft heute eine Vielzahl an noch komplexeren Projekten mit weniger Problemen bei der Inbetriebnahme der Fabriken.

Während meiner fast 30-jährigen Arbeit an dieser Aufgabe hatte ich Unterstützung durch die GPM (Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement) in Form von Anregungen, Vorträgen, Freundschaften und Rückhalt. Mit ihrem vielfältigen Wissen und dem gut organisierten Wissensaustausch fand ich bei dieser Gesellschaft Orientierung bei meinem Wirken und eine kontinuierliche Erweiterung meines Horizontes. Dafür möchte ich der GPM und den vielen kompetenten Mitgliedern, Referenten und Diskussionspartnern herzlichst danken.

Aus den Erfahrungen der praktischen Arbeit in den Projekten bei dem Automobilhersteller und mit dem wissenschaftlichen Hintergrund der GPM habe ich mir mein Modell zu den wesentlichen Elementen der Kreativität erarbeitet und dieses mit zahlreichen „Experimenten“ bei der Digitalisierung der Planung ausprobiert, korrigiert und optimiert. Das Ergebnis dieser Erfahrung möchte ich in diesem Buch zusammenfassen und hoffe, damit dem Verständnis von Kreativität einen Baustein hinzufügen zu können. Mich würde es freuen, wenn ich mit dem Buch erreichen kann, dass die Leser mehr über ihre eigene Kreativität erfahren und sie diese neuen Kenntnisse dann auch erfolgreich zur Anwendung bringen können.

Ich möchte all meinen Freunden und Kollegen danken, die mich bei der Erstellung des Buches unterstützt haben. Besonderer Dank gilt meiner leider schon verstorbenen Frau Brigitte, die nicht nur neben den täglichen Problemen immer Verständnis für meine forschenden Tätigkeiten und Unternehmungen hatte, sondern als kreative Künstlerin durch zahlreiche Diskussionen meine Gedanken immer wieder hinterfragte, prüfte und anregte. Der...

Erscheint lt. Verlag 12.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Technik Bauwesen
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Projektmanagement
Schlagworte Ingenieur • Manager • Methode • Projekt • Unternehmen
ISBN-10 3-7578-3512-3 / 3757835123
ISBN-13 978-3-7578-3512-5 / 9783757835125
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