Fassadendämmerung
Berliner Jugendstil
Seiten
2023
Ammian Verlag
978-3-948052-56-0 (ISBN)
Ammian Verlag
978-3-948052-56-0 (ISBN)
Mit dem Jugendstil beginnt in Berlin um 1900 eine Fassadendämmerung. Der preußische Historismus weicht einer neuen Ästhetik. Pflanzen- und Tierornamente zieren geschwungene Erker, Giebel und Fenster. Mythische Fratzen erobern die Stadt. Für eine kurze Zeit erstrahlen die Fassaden, bevor viele nach dem Krieg und durch Entstuckung wieder verschwinden. Neben Highlights wie dem Hebbel-Theater oder dem U-Bahnhof Bülowstraße enthält das Buch über 70 Jugendstilgebäude aus dem ganzen Stadtgebiet.
Entdecken Sie außerdem auf zwei Spaziergängen einige der schönsten Fassaden und begeben Sie sich auf eine Zeitreise in die Epoche, die Julius Meier-Graefe als „Morgenrot der Moderne“ bezeichnete.
Der Historiker Karl Schlögel bezeichnete den Jugendstil als „einen der glücklichsten Momente der jüngeren europäischen Geschichte“. In der Zeit von 1890 bis 1910 formierten sich nicht nur in Paris, München, Brüssel und Wien Laboratorien eines neuen Stils. Der industrielle Aufschwung ging einher mit einem immensen Bevölkerungswachstum. Aufgrund des Baubooms und der Dynamik Berlins beschrieb Mark Twain die Stadt als „Chicago Europas“. Der zunehmende Reichtum einer bürgerlichen Klasse förderte das Bedürfnis nach Distinktion und Repräsentation. Da kamen die neuen Wundermaterialien Stahl, Beton, Glas und Eisen gerade recht. Sie wurden für den Bau von Warenhäusern, Villen, Mietshäusern, Bahnhöfen und Badeanstalten verwendet. Im Stadtbild tauchten Fassaden mit auffälligen Schildgiebeln, rundgeführten Erkern, schmiedeeisernen Balkonen, flächigen Pflanzenornamenten und stilisierten Medusen auf. Neben dem dekorativen und dem vertikalen Jugendstil war in Berlin auch der teutonische Stil sehr verbreitet. Die Stadt wurde zu einem Sammelbecken verschiedener Jugendstilströmungen, die der Abgrenzungswille gegenüber dem neobarocken und neoklassizistischen Wilhelminismus einte. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bereitete dem „Morgenrot der Moderne“, wie der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe diesen eigenwilligen Stil nannte, ein jähes Ende. Wie durch ein Wunder überstanden in Berlin jedoch mehr Jugendstilgebäude als gedacht zwei Weltkriege und diverse Entstuckungsinitiativen. Zu den Orten zählen auch Jugendstilgebäude im Osten Berlins, für die Erich Honecker ein ausgeprägtes Faible hatte.
In diesem Buch wird erstmals eine große Bandbreite der über 100 noch erhaltenen,
denkmalgeschützten Jugendstilbauten von Berlin gezeigt. Eigens für das Buch konzipierte Spaziergänge verbinden die sehenswertesten Gebäude miteinander und zeigen ein bis dato in der Literatur wenig beleuchtetes Phänomen.
Entdecken Sie außerdem auf zwei Spaziergängen einige der schönsten Fassaden und begeben Sie sich auf eine Zeitreise in die Epoche, die Julius Meier-Graefe als „Morgenrot der Moderne“ bezeichnete.
Der Historiker Karl Schlögel bezeichnete den Jugendstil als „einen der glücklichsten Momente der jüngeren europäischen Geschichte“. In der Zeit von 1890 bis 1910 formierten sich nicht nur in Paris, München, Brüssel und Wien Laboratorien eines neuen Stils. Der industrielle Aufschwung ging einher mit einem immensen Bevölkerungswachstum. Aufgrund des Baubooms und der Dynamik Berlins beschrieb Mark Twain die Stadt als „Chicago Europas“. Der zunehmende Reichtum einer bürgerlichen Klasse förderte das Bedürfnis nach Distinktion und Repräsentation. Da kamen die neuen Wundermaterialien Stahl, Beton, Glas und Eisen gerade recht. Sie wurden für den Bau von Warenhäusern, Villen, Mietshäusern, Bahnhöfen und Badeanstalten verwendet. Im Stadtbild tauchten Fassaden mit auffälligen Schildgiebeln, rundgeführten Erkern, schmiedeeisernen Balkonen, flächigen Pflanzenornamenten und stilisierten Medusen auf. Neben dem dekorativen und dem vertikalen Jugendstil war in Berlin auch der teutonische Stil sehr verbreitet. Die Stadt wurde zu einem Sammelbecken verschiedener Jugendstilströmungen, die der Abgrenzungswille gegenüber dem neobarocken und neoklassizistischen Wilhelminismus einte. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bereitete dem „Morgenrot der Moderne“, wie der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe diesen eigenwilligen Stil nannte, ein jähes Ende. Wie durch ein Wunder überstanden in Berlin jedoch mehr Jugendstilgebäude als gedacht zwei Weltkriege und diverse Entstuckungsinitiativen. Zu den Orten zählen auch Jugendstilgebäude im Osten Berlins, für die Erich Honecker ein ausgeprägtes Faible hatte.
In diesem Buch wird erstmals eine große Bandbreite der über 100 noch erhaltenen,
denkmalgeschützten Jugendstilbauten von Berlin gezeigt. Eigens für das Buch konzipierte Spaziergänge verbinden die sehenswertesten Gebäude miteinander und zeigen ein bis dato in der Literatur wenig beleuchtetes Phänomen.
Heike Maria Johenning, geboren 1968, studierte Slawistik und Romanistik in München, Paris und Moskau und machte ihren Abschluss am Sprachen- und Dolmetscher-Institut München. Seit 1996 arbeitet sie freiberuflich als Autorin und Übersetzerin. Sie hat zahlreiche Reise- und Architekturführer (über St. Petersburg, Moskau, Kiew, Tbilissi, Baku) geschrieben. In all ihren Büchern steht ein im Westen wenig bekanntes Phänomen im Fokus: Jugendstil in Ost-Europa. Ihre Suche nach dem Jugendstil-Erbe in Berlin förderte ungeahnte Schätze zu Tage.
Erscheinungsdatum | 25.10.2023 |
---|---|
Zusatzinfo | zahlreiche farbige Fotografien und Illustrationen |
Verlagsort | Berlin-Friedrichshagen |
Sprache | deutsch |
Maße | 215 x 195 mm |
Gewicht | 520 g |
Themenwelt | Technik ► Architektur |
Schlagworte | Architektur • Art Nouveau • Berlin • Berliner Geschichte • Berliner Spaziergänge • Design • Fassaden • Fassadendämmerung • Fin de siècle • Häuser • Heike Johenning • Jugendstil • Kunst • Maskarone • Stadtgeschichte |
ISBN-10 | 3-948052-56-5 / 3948052565 |
ISBN-13 | 978-3-948052-56-0 / 9783948052560 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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