Hat Gott wirklich? gesagt (eBook)
1271 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7549-3293-3 (ISBN)
Mit 18 wurde mir das Buch 'Jesus unser Schicksal' vom ev. Jugendpfarrer Wilhelm Busch in die Hände gegeben. Ich erkannte: So wie ich bin und lebe kann ich nach meinem Tod nicht zu Gott kommen. Aber Jesus starb für mich, für meine Schuld. Mein Vater im Himmel möchte, dass ich jetzt schon mit ihm lebe und meine Erfüllung in ihm finde, denn dafür hat er uns geschaffen. Da schenkte ich ihm mein Herz und erlebte Jesus als Retter aus Angst und Versagen und als Freude meines Lebens. Und doch: Neben so vielem Schönem und Guten gab es immer wieder Sünde und Niederlagen. Bis ich mich Jesus noch völliger hingab und er mein Herz reinigte. Um diese wunderbare Erfahrung geht es in meinen Büchern. Vier Jahre bewahrte er mir diese neue Freiheit. Dann verlor ich den Segen. Nun suche ich ihn neu. Kommt mit!
Mit 18 wurde mir das Buch "Jesus unser Schicksal" vom ev. Jugendpfarrer Wilhelm Busch in die Hände gegeben. Ich erkannte: So wie ich bin und lebe kann ich nach meinem Tod nicht zu Gott kommen. Aber Jesus starb für mich, für meine Schuld. Mein Vater im Himmel möchte, dass ich jetzt schon mit ihm lebe und meine Erfüllung in ihm finde, denn dafür hat er uns geschaffen. Da schenkte ich ihm mein Herz und erlebte Jesus als Retter aus Angst und Versagen und als Freude meines Lebens. Und doch: Neben so vielem Schönem und Guten gab es immer wieder Sünde und Niederlagen. Bis ich mich Jesus noch völliger hingab und er mein Herz reinigte. Um diese wunderbare Erfahrung geht es in meinen Büchern. Vier Jahre bewahrte er mir diese neue Freiheit. Dann verlor ich den Segen. Nun suche ich ihn neu. Kommt mit!
Einleitung
Einen Menschen beurteilen wir in den ersten 3 Minuten. Alles weitere Kennenlernen dient nur noch der Überprüfung unserer inneren Hypothese, die wir bereits über diesen Menschen aufgestellt haben.
Dieses Buch ist anstößig. Es ist ein Fels des Ärgernisses. Entscheide nach den ersten Sätzen, ob du überhaupt weiterlesen und dich der Herausforderung seiner Botschaft stellen willst.
Heilig leben und lieben
Und das ist die Herausforderung:
Unser heiliger Gott ist Liebe. Sollte Gott gesagt haben, dass wir als Christen heilig wie er leben sollen und es auch können? Hat Gott wirklich gesagt, dass wir IHN von ganzem Herzen lieben sollen und es auch können, und unseren Nächsten wie uns selbst? Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass wir in diesem Leben durch unseren Herrn Jesus Christus Sieg über die Sünde in allen Bereichen unseres Lebens haben können? Sollte er? Hat er das gesagt?
Meine und deine Erfahrung spricht dagegen. Ebenso das Zeugnis der Christenheit: Über 50% der männlichen Christen in Europa/weltweit sind in Internetpornographie verstrickt, christliche Ehen werden geschieden, Streit und Spaltung herrschen in unseren Gemeinden, ja oft Zustände wie in Korinth und Laodizäa. Wenn wir alle Sünden zusammentragen wollen, die wir Christen tun, dann gibt es sicher kaum eine begehbare Sünde, die wir nicht begangen haben. Du kannst sicher einiges aus deiner eigenen Erfahrung und der deines Umfeldes beisteuern.
Der Mensch ist und bleibt doch auch als zu Jesus Christus Bekehrter ein sündigendes Wesen.
Das sagt unsere Erfahrung. Und das sagt auch unsere reformatorische Theologie. Und unsere Theologie wird wiederum durch unsere Erfahrung bestätigt.
Die Meinungen hinsichtlich dieser wichtigen Frage, was Gott in und durch seine Gläubigen tun kann oder nicht, gehen allerdings seit Jahrhunderten weit auseinander.
Zur Verdeutlichung zitiere ich hier den Auszug eines Gesprächs zwischen John Wesley aus England und Graf Zinzendorf aus Deutschland vom 3. September 174110.
Zinzendorf
Du sagst, wahre Christen seien keine armen Sünder. Das ist völlig falsch. Die besten Menschen sind bis zum Tode ganz elende Sünder. Wenn sie etwas Anderes sagen, sind sie durch und durch Betrüger oder teuflisch Verführte. Unsere Brüder, die Besseres lehren, hast du bekämpft.
Wesley
Ich bin in Sorge, dass sie Falsches lehren über das Ziel unseres Glaubens in diesem Leben, also über die christliche Vollkommenheit.
Zinzendorf
Ich erkenne keine innewohnende Vollkommenheit in diesem Leben an. Das ist der Irrtum aller Irrtümer. Allein Christus ist unsere Vollkommenheit. Wer eine innewohnende Vollkommenheit lehrt, der leugnet Christus.
Wesley
Ich aber glaube, dass Christi Geist im rechtem Christen die Vollkommenheit schafft.
Zinzendorf
Keineswegs. Unsere ganze Vollkommenheit liegt in Christus. Alle Vollkommenheit besteht im Vertrauen auf das Blut Christi. Die ganze christliche Vollkommenheit ist zugerechnet, nicht einwohnend. Wir sind vollkommen in Christus, in uns selbst niemals.
Wesley
Wir streiten, glaube ich, um Worte. Ist nicht jeder, der wirklich glaubt, ein Heiliger?
Zinzendorf
Aber ein Heiliger in Christus, nicht in sich.
Wesley
Aber lebt er nicht heilig?
Zinzendorf
Gewiss, er lebt heilig in allem.
Wesley
Und hat er nicht ein heiliges Herz?
Zinzendorf
Ganz gewiss.
Wesley
Folglich ist er doch heilig in sich. Trägt er nicht in seinem Herzen die Liebe zu Gott und zum Nächsten, ja sogar das ganze Ebenbild Gottes?
Zinzendorf
Ja, aber das ist die gesetzliche Heiligkeit, nicht die evangelische. Die evangelische Heiligkeit ist der Glaube. Ein Heiliger ist nicht heiliger, wenn er mehr liebt, und nicht weniger heilig, wenn er weniger liebt.
Wesley
Was? Nimmt denn der Glaubende, der in der Liebe wächst, nicht gleichfalls in der Heiligkeit zu?
Zinzendorf
Niemals. Vielmehr in dem Augenblick, in dem er gerechtfertigt ist, wird er auch völlig bis ins Innerste geheiligt. Demnach ist er bis zu seinem Tode weder mehr noch weniger heilig.
Wesley
Also ist ein Vater in Christus nicht heiliger als ein Kind in Christus?
Zinzendorf
Nein. Die ganze Heiligung und Rechtfertigung sind in demselben Augenblick da, und keine wird mehr oder weniger.
Wesley
Ich meinte, wir sollten in der Gnade wachsen!
Zinzendorf
Sicherlich. Aber nicht in der Heiligkeit. Sobald nämlich jemand gerechtfertigt ist, wohnen Vater, Sohn und Heiliger Geist in seinem Herzen. Und sein Herz ist in jenem Augenblick so ganz rein, wie es jemals sein wird.
Wesley
Was du gesagt hast, will ich mit Gottes Hilfe genau erwägen.
Aufgezeichnet von John Wesley und aufgenommen von Zinzendorf in die „Bündingische Sammlung“.
Und rund 170 Jahre später sagt die „Berliner Erklärung“11:
Insonderheit aber ist die unbiblische Lehre vom sogen. „reinen Herzen“ für viele Kreise verhängnisvoll und für die sogenannte Pfingstbewegung förderlich geworden. Es handelt sich dabei um den Irrtum, als sei die „innewohnende Sünde“ in einem begnadigten und geheiligten Christen ausgerottet. Wir halten fest an der Wahrheit, dass der Herr die Seinigen vor jedem Straucheln und Fallen bewahren will und kann (1Thess 5,23; Jud 24.25; Hebr 13,21) und dass dieselben Macht haben, durch den Heiligen Geist über die Sünde zu herrschen. Aber ein „reines Herz“, das darüber hinausgeht, auch bei gottgeschenkter, dauernder Bewahrung mit Paulus demütig sprechen zu müssen: „Ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt“, empfängt der Mensch überhaupt auf Erden nicht. Auch der gefördertste Christ hat sich zu beugen vor Gott, der allein Richter ist über den wahren Zustand der Herzen, vgl. 1Kor 4,4. „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns“, 1 Joh 1,8. In Wahrheit empfängt der Gläubige in Christo ein fleckenlos gereinigtes Herz, aber die Irrlehre, dass das Herz in sich einen Zustand der Sündlosigkeit erreichen könne, hat schon viele Kinder Gottes unter den Fluch der Unaufrichtigkeit gegenüber der Sünde gebracht, hat sie getäuscht über Sünden, die noch in ihrer Gedankenwelt, in ihren Versäumnissen oder in ihrem Zurückbleiben hinter den hohen Geboten Gottes in ihrem Leben liegen. Es kann nicht genug ermahnt werden, für die Sünde ein Auge sich zu bewahren, welches nicht getrübt ist durch eine menschlich gemachte Heiligung oder durch eine eingebildete Lehre von der Hinwegnahme der Sündennatur.
Mangelnde Beugung über eigene Sünde verschließt den Weg zu neuen Segnungen und bringt unter den Einfluss des Feindes. Traurige Erfahrungen in der Gegenwart zeigen, dass da, wo man einen Zustand von Sündlosigkeit erreicht zu haben behauptet, der Gläubige dahin kommen kann, dass er nicht mehr fähig ist, einen Irrtum zuzugeben, geschweige denn zu bekennen. Eine weitere traurige Folge falscher Heiligungslehre ist die mit ihr verbundene Herabsetzung des biblischen, gottgewollten ehelichen Lebens, indem man mancherorts den ehelichen Verkehr zwischen Mann und Frau als unvereinbar mit wahrer Heiligung hinstellt, vgl. 1Mo 1,28 und Eph 5,31.
Diese beiden Beispiele machen die zwei unterschiedlichen Pole deutlich zwischen denen wir hin- und hergezogen werden können. Und in ihnen kommen die Vertreter eines möglichen dauerhaften Sieges im christlichen Leben nicht gut weg.
Lohnt es sich daher überhaupt, sich mit dieser Frage näher zu befassen?
Es ist schwierig, die Bibel unvoreingenommen zu lesen, besonders nach vielen Jahren persönlicher Erfahrungen als Christ. Dazu kommt die reformatorische Theologie in Europa und besonders in Deutschland im evangelischen Raum, die sich maßgeblich an den Aussagen Luthers und Zinzendorfs und vielerorts an den Leitlinien der Berliner Erklärung orientiert. Dem liegt eine ganze Auslegungstradition zugrunde, die uns auch als Christen in der Sünde gefangen sieht und gefangen hält:
Wir werden der Sünde in diesem Leben nie ganz entkommen, wir werden immer sündigen und an Gott und den Menschen schuldig werden. Es gibt keinen völligen Sieg durch Christus in diesem Leben.
Denn vieles, was Christus getan hat, wird in der reformatorischen Theologie als „(nur) angerechnet“ verstanden. Dieses „angerechnet Sein“ gilt vor Gott und hat eine beziehungswiederherstellende Wirkung und Kraft. Und das ist auch richtig so und die Grundlage jeden rettenden Glaubens an Christus.
Aber auch vor Menschen soll nach Gottes Willen deutlich werden, was Gott in den Gläubigen sichtbar und erfahrbar in diesem Leben bewirkt. Wir können der Welt wohl sagen, dass Gott uns die Gerechtigkeit Christi und seine Heiligkeit anrechnet. Aber die Welt wird nur glauben, dass der Vater den Sohn gesandt hat, wenn sie heilige und veränderte Menschen sieht, die rein und gerecht und in Liebe eins leben.
Mt 6, 9 N
Unser Vater im...
Erscheint lt. Verlag | 17.12.2021 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum |
Technik | |
Schlagworte | Bibel • Christus • Heiligung • Jesus • Liebe • Sieg • Sünde |
ISBN-10 | 3-7549-3293-4 / 3754932934 |
ISBN-13 | 978-3-7549-3293-3 / 9783754932933 |
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