Handbuch der Vornamen (eBook)

Weibliche Vornamen | Anfangsbuchstabe A

ADELHEID

»Von edlem Wesen«

»Adelheid« geht zurück auf das althochdeutsche adal – adelig, vornehm, von edlem Wesen. Das althochdeutsche heit heißt Wesen, Art und Weise. Nach der Runendeutung steht der Name Adelheid für die Edle, die Reine und für den vollkommenen Adler.25 Adelheid ist die ›Von edlem Wesen‹.

Gegebene Kraft

Adelheid liebt das Reine und Edle und vor allem ein hohes Ansehen. Aus der Runendeutung ›Adler‹ ist abzulesen, dass sie eine weite Sicht von ganz oben auf das Geschehen unten hat und gern den Überblick bewahrt. Sie ist der Typus der Beschützerin. Das althochdeutsche heit erinnert an das Wort heiter. Adelheid zeigt ein heiteres Wesen und ein frohes Gemüt.

Zu entwickelnde Kraft

Edles entsteht durch Trennung und Reinigung von Unedlem, bis nur noch Reines übrig bleibt. Das ist Adelheids wichtigste Arbeit an sich selbst.

Michelangelo wurde einmal gefragt, wie er es anstelle, aus einem Marmorblock einen kunstvollen Löwen zu schaffen. Er antwortete, das sei einfach. Er würde von dem Stein nur alles wegnehmen, was nicht Löwe ist. Auch eine Person ähnelt einem Marmorblock: Von außen lässt sich die kostbare Figur, die im Inneren wohnt, oft nur erahnen. Zu viel Material, zu viel Geschichten über dem Wesentlichen verdecken das Echte. Diese Schichten legt Adelheid mit ihrer Geschichte über ihr Wesen, um es dann neu zu entdecken.

Hohes Ansehen braucht als Ausgleich Bescheidenheit und Demut – und nicht zuletzt auch die Bereitschaft, klein sein zu dürfen.

Risiko bei nicht ausgeglichenen Kräften

Adelheid glaubt gern, sie sei schon ›edel‹ und müsse nicht mehr an sich arbeiten. »(Hier) zeigt sich die Kehrseite des Namens. Hinter dem idealen Schein stehen auch destruktive Kräfte. Der Adler ist ein Raubvogel.«26 Lebt Adelheid ihre ursprüngliche Kraft nicht, kann sich ihr Frohsinn in überdrehtem Überschwang und vor allem in Arroganz ausdrücken, wenn sie sich nicht gesehen und anerkannt fühlt.

Solcher Überschwang kann rasch in Schwere und Schwermut kippen.

Wortbilder im Namen Adelheid

Das Wortbild ›ade‹ in Adelheid erinnert an das französische adieu, was ›zu Gott befohlen‹ bedeutet. Dies kann man als Erinnerung sehen, dass Adelheid sich nicht als die Größte sehen sollte.

Das Wortbild ›leid‹ in Adelheid deutet auf Adelheids Leidensfähigkeit hin. »Erstaunlicherweise bedeutete leiden früher gehen, fahren, reisen. Der Bedeutungswandel zum Jammern und zur Opferhaltung ist laut Duden vermutlich auf die christliche Lehre zurückzuführen.«27 Entscheidend für Adelheids Glück ist, dass sie die Verantwortung für ihr Leben ganz und gar übernimmt. So kann es ihr gelingen, ihr Leiden zu reduzieren.

Das Wortbild ›hei‹ in Adelheid erinnert an das englische high. Adelheid liebt Hochgefühle.

Der Buchstabencode: ADELHEID

A – D: Adelheid hat ein weites Herz (A), mit dem sie sich verborgenen inneren Kräften zuwenden kann (D).

D – I: Adelheid liebt das Verborgene (D) und hat eine gute Intuition (I).

E – E: Adelheid liebt es zu kommunizieren (E) und hat gerne das Sagen (E).

L – H: Adelheid fühlt sich in ihrer Mitte, wenn sie leidenschaftlich sein (L) und anderen Halt geben kann (H).

Namensvarianten: Edeltraut, Edeltraud, Alice, Elke, Heidi

Edeltraut endet mit einem ›t‹, das für Zeit und Trennung steht; sie zeigt ein zweifaches ›t‹. Alte Denkmuster zu überwinden gehört zu ihren wichtigsten Aufgaben. Paradoxerweise hängt sie an vielem Alten, während sie von Freisein träumt.

Edeltraud, Alice, Elke, Heidi → ausführliche Deutung in jeweils separaten Kapiteln.

Weitere weibliche Varianten mit Deutung: Adelene, Adeline, Adelina, Adelgard, Adelgunde, Adelhard, Adelind, Adelisa, Edeltraud, Alwine, Alvina → kurze Deutung im Namenskapitel ›Edeltraud‹.

Weitere weibliche Varianten: Alke, Elka (deutsche Varianten von Elke), Adelaide (französisch), Adela (spanisch), Heide (deutsche Variante von Heidi); Adelinda, Adelinde, Adelindis, Alinde, Edelinde; Adeltraut, Adeltrud, Altraud, Altrud; Alicia (spanisch, englisch), Adaliz, Adelais (altfranzösische Form von Alice), Alica (slowenische Form von Alice), Alida (italienische Kurzform), Alisha (aus dem Englischen), Alissa, Alissia (niederländisch), Alicja (polnische Form von Alice), Alise (lettische Form von Alice), Adele (französisch), Adelia (italienisch), Adelita (spanisch), Alida (deutsch, italienisch), Aletta, Alette (französisch).

Männliche Varianten: Albert, Alwin.

AGATHA

»Die Gute«

»Agatha« geht zurück auf das griechische agathós – gut. Den Namen Agatha gibt es bereits seit dem 11. Jahrhundert in Deutschland. Die heilige Agatha von Sizilien war eine christliche Märtyrerin. Bekannteste Agatha ist wohl die englische Schriftstellerin Agatha Christie. Die ›Gute‹ befasst sich in ihren Kriminalromanen besonders mit dem Bösen, das allerdings stets vom Guten besiegt wird. Agatha Christie soll mit ihren Büchern weit über zwei Milliarden Leser beglückt haben. Agatha ist ›Die Gute‹.

Gegebene Kraft

In Agatha lesen wir dreimal den Vokal ›a‹, der dem Herzen zugeordnet ist. In der Runendeutung wird das Herz-A vom Adler-A unterschieden. Ersteres ist warm und offen, letzteres ist klar und kühl. Agatha bevorzugt das Adler-A. Sie hat einen klaren Verstand und die Gabe, die Dinge ›von oben‹ zu betrachten. Wie ein Adler aus großen Höhen messerscharf sieht, was es zu fassen gilt, packt Agatha Wichtiges sofort an. Sie ist eine Umsetzerin.

Zu entwickelnde Kraft

Agatha kann lernen, ihr Herz zu öffnen und Wärme und Nähe zu zeigen. Eine große Herausforderung für sie ist es, Wärme (Herzlichkeit) und Kühle (Klarheit) in eine Balance zu bringen. Ihr klarer Blick von oben braucht als Gegenpol ein Sich-Einlassen auf Menschen. Agathas Talent, Dinge umzusetzen, braucht auf der anderen Seite als Gegengewicht Gelassenheit.

Risiko bei nicht ausgeglichenen Kräften

Betont Agatha ihre Klarheit und ihre kühle Seite, wirkt sie unterkühlt und läuft Gefahr, die Nähe zu den Menschen zu verlieren. Auf der anderen Seite kann sich eine in Warmherzigkeit ungeübte Agatha, so sie sich einmal auf Menschen einlässt, leicht mit ihnen verwickeln.

Wortbilder im Namen Agatha

Das Wortbild ›gath‹ erinnert an das englische gather, sammeln, einsammeln – so wie Agatha Christie Indizien ›einsammelt‹, bis der Fall schließlich geklärt ist.

Der Buchstabencode: AGATHA

A – A: Agatha hat ein großes Herz (A), mit dem sie in ihre ureigene Größe kommt (A).

G – H: Agatha kann ihre Gabe entfalten (G), anderen Halt zu geben (H).

A – T: Agatha fühlt sich in ihrer Mitte, wenn sie ihr Herz offen hält (A) und Altes hinter sich lässt (T), das sie nicht mehr braucht.

Namensvariante: Agathe

Die deutsche Variante von Agatha endet mit dem Vokal ›e‹, der für Kommunikation steht. Agathes Bedürfnis nach Kommunikation wird stärker sein als das von Agatha.

Weitere weibliche Varianten: Aga, Aget, Aggi, Aggie, Aggy, Eget, Gate, Gatty (englische Kurz- und Koseformen), Agda (dänisch, schwedisch), Agata, Agatina (italienisch). Männliche Variante: Agathon.

AGNES

»Die Reine«

»Agnes« geht zurück auf das altgriechische hagnós – rein, keusch, unbefleckt, heilig. Agnes ist ›Die Reine‹.

Gegebene Kraft

Agnes wird laut Duden von Namensdeutern oft mit dem...