Mit Graf Zeppelin und Kondor-Flugzeugen nach Brasilien!

Reiseeindrücke mit Fotografien von 1932

(Autor)

Buch | Softcover
120 Seiten
2021 | 1. Neusatz der Ausgabe von 1932
Severus Verlag
978-3-96345-331-1 (ISBN)
22,00 inkl. MwSt
Eine Südamerikafahrt mit der "Graf Zeppelin" - seinerzeit die schnellste Verbindung auf dem Luftweg und der einzige Non-Stop-Flug über den Atlantik. Hierzu erhält Albert Sonntag 1932 eine Einladung als Anerkennung für seinen Einsatz in der deutschen Luftfahrt. Die technisch versierten Beschreibungen der einst innovativen Luftschiffe sowie damals seltene Fotos der neu entdeckten Orte nehmen den Leser mit in das Brasilien einer anderen Zeit.Albert Sonntag, erster Leiter des Flugplatzes Hangelar, beschreibt seine vierwöchige Brasilienreise detailreich und äußerst mitreißend. Aus damaliger Sicht eher untypisch erkundet er Brasilien auf eigene Faust und vermeidet nach eigener Aussage jeden Reiseführer und jegliche Ausflugswerbung. Doch gerade durch diese unkonventionelle Herangehensweise sammelt er Informationen zu Land und Leuten, die so in keinem Reiseführer zu finden sind - von Politik und Wirtschaft über Klima und Kultur bis hin zu Essgewohnheiten und Religion

„Zeppelingeist und Zeppelintreue ist die Kraft der Zeppelinerfolge!“ Diese Worte beschreiben Albert Sonntag (1894–1935) nicht nur in seiner Leidenschaft zur Luftfahrt im Allgemeinen, sondern vor allem auch in seiner Faszination zum Luftschiff „Graf Zeppelin“. Dieses war für ihn nicht nur aufgrund des technischen Fortschritts von Bedeutung, sondern bot ihm auch eine ganz besondere Möglichkeit: seine erste Atlantiküberfahrt. Sonntag studierte nach dem Abschluss am Gymnasium zunächst zwei Semester Jura, um dann jedoch seine berufliche Laufbahn mit einem Job im Verwaltungsdienst des Bürgermeisters von Wesseling (zwischen Bonn und Köln) zu beginnen, zunächst im Bereich des Bahnverkehrs. Er wechselte zu unterschiedlichen Stationen innerhalb des Verwaltungsamtes und wurde unter anderem an die Seite von Generaldirektor Anton Kotschenreuther gestellt, der für die allgemeinen Verkehrsbetriebe für Bonn und Umgebung zuständig war. Hier wurde er als Sachbearbeiter für die Luftfahrt eingesetzt, wodurch er erste Berührungspunkte mit der Luftfahrt schuf und somit den Grundstein für seine spätere Karriere im Flugverkehr setzte. Doch zunächst musste er im Ersten Weltkrieg an der Westfront als Kriegsfreiwilliger dienen und wurde von 1914 bis 1918 als Beobachter im Korb eines Fesselballons eingesetzt. Nach Kriegsende intensivierte sich nicht nur seine berufliche Auseinandersetzung mit der Luftfahrt und er unterstützte die Wiedergründung des Luftsportvereins Bonn, für den er danach viele Jahre ehrenamtlich tätig war. In diesen 1920er Jahren setzte Sonntag sich trotz des Flugverbots durch die Besatzungsmächte zusammen mit Generaldirektor Kotschenreuther unermüdlich und unter persönlichen Opfern dafür ein, den Flugbetrieb auf seinem heimatlichen Sportflugplatz Hangelar aufzubauen und wurde 1926 schließlich zu dessen Flughafenleiter ernannt. Der Flugplatz wurde trotz der strengen Verbote der französischen Besatzer gestattet, da Sonntag ihn als Sportflughafen ausschrieb, dessen Ziel lediglich die Sportfliegerei sei. Hier glänzte er nicht nur durch seine eigenen fliegerischen Talente als Freiballonfahrer sowie Segel- und Motorflieger, sondern war auch als Initiator in der Lage, neben vielen weiteren Flugtreffen nicht nur die Austragung der ersten deutschen Damenkunstflugmeisterschaft zu organisieren, sondern auch den Besuch des Luftschiffes „Graf Zeppelin“ im Jahr 1930. Bereits im Jahr zuvor hatte Sonntag die „Luftschiffbau Zeppelin GmbH“ in Friedrichshafen kontaktiert und eine Landung des Luftschiffes in Hangelar vorgeschlagen. Aufgrund seiner guten Kontakte zu einigen Entscheidungsträgern in dieser Sache konnte das Ereignis stattfinden, das auch für Sonntag persönlich eine Herzensangelegenheit war. Da die Landung des Luftschiffes einer umfangreichen Vorbereitung bedarf, reiste Sonntag persönlich nach Friedrichshafen, um sich für die Landung des „Graf Zeppelin“ in Hangelar schulen zu lassen. Hierfür war eine große Anzahl an Helfern als sogenannte Haltemannschaft notwendig, die normalerweise von der „Luftschiffbau Zeppelin GmbH“ gestellt, aber vom Veranstalter bezahlt wurde. Um Kosten zu sparen, organisierte Sonntag diese Haltemannschaft für die Landung in Hangelar aus Bediensteten der Stadt Bonn selbst, sodass die Zeppelingesellschaft für dieses Ereignis das erste und einzige Mal darauf verzichtete, ihre eigene Haltemannschaft zu entsenden. Zwei Jahre nach diesem spektakulären Ereignis in Hangelar erhielt Sonntag dann eine Einladung zur Atlantiküberfahrt nach Brasilien mit dem „Graf Zeppelin“ als Anerkennung und Dank für seinen unermüdlichen Einsatz für die deutsche Luftfahrt. Sonntag beschreibt diese „Weltreise“ als Höhepunkt seines Lebens. Schon kurz darauf, im Jahr 1933, entließen die Nationalsozialisten Sonntag aus seinem Amt als Flugplatzleiter in Hangelar. Die gegen ihn in einem Dienststrafverfahren erhobenen Vorwürfe, u.a. Benzinveruntreuung und finanzielle Unregelmäßigkeiten, konnten zwar nie nachgewiesen werden, dennoch trat er sein ehemaliges Amt nicht wieder an. 1935 kam er als Passagier eines Transportflugzeugs bei einem tragischen Unfall ums Leben und wurde vor seiner Beisetzung am Nordfriedhof öffentlich am Bonner Hauptbahnhof aufgebahrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde seiner Frau die Ehrenmitgliedschaft im Verein des Sportflughafens Hangelar angeboten und im Jahr 1977 taufte sie das neue Vereinsflugzeug „Albert Sonntag“. Als weitere Erinnerung bleibt der vorliegende Reisebericht von der Atlantiküberfahrt im „Graf Zeppelin“, damals das erfolgreichste und wohl auch bekannteste Luftschiff. Zwar war dies für das Luftschiff und den größten Teil der Crew nicht der erste Flug über den Atlantik, für Sonntag bedeutete diese Fahrt aber die Erfüllung eines Lebenstraums. Was heutzutage, bei ca. 1.000 Transatlantikflügen pro Tag, als nahezu selbstverständlich gilt, war für Sonntag vor knapp 100 Jahren ein unglaublich großes Ereignis. Die Route der Reise führte ihn und seine Mitflieger von Deutschland aus über das Mittelmeer und Gibraltar an der westafrikanischen Küste vorbei bis nach Recife, Brasilien. Von dort aus wurden während des vierwöchigen Aufenthalts kleinere Flugreisen wie z.B. nach Rio de Janeiro unternommen, die Sonntag unter anderem als schönste Stadt der Welt bezeichnet. Auf der Reise wurden insgesamt 21.000 Kilometer und über 190 Flugstunden zurückgelegt. Allein der Hinflug aus Deutschland dauerte 68 Stunden – heute ist ein Direktflug in ca. 15 Stunden zu bewältigen. Sonntag verfasste das vorliegende Reisetagebuch, um die Eindrücke und Erlebnisse dieser besonderen Reise für die Daheimgebliebenen und für andere Luftfahrtbegeisterte festzuhalten. Dabei war es ihm wichtig, ein möglichst detailliertes und vor allem realistisches Bild der Gegebenheiten darzustellen, die durch seine selbst geschossenen Fotos noch ergänzt werden. Aus diesem Grund wurden weder von ihm geäußerte Ansichten noch etwaige, heute als anstößig betrachtete Ausdrücke angepasst, um diesen möglichst authentischen Einblick in die Blütezeit der Luftschiffe beibehalten zu können. Der Flugverkehr war zur damaligen Zeit noch nicht so selbstverständlich wie heute und somit eröffnet Sonntag mit seinem Bericht den Lesern einen Einblick in eine scheinbar vergangene Zeit, die aus unserer heutigen Perspektive noch einmal neu gelesen werden kann.

"Zeppelingeist und Zeppelintreue ist die Kraft der Zeppelinerfolge!"Diese Worte beschreiben Albert Sonntag (1894-1935) nicht nur in seiner Leidenschaft zur Luftfahrt im Allgemeinen, sondern vor allem auch in seiner Faszination zum Luftschiff "Graf Zeppelin". Dieses war für ihn nicht nur aufgrund des technischen Fortschritts von Bedeutung, sondern bot ihm auch eine ganz besondere Möglichkeit: seine erste Atlantiküberfahrt.Sonntag studierte nach dem Abschluss am Gymnasium zunächst zwei Semester Jura, um dann jedoch seine berufliche Laufbahn mit einem Job im Verwaltungsdienst des Bürgermeisters von Wesseling (zwischen Bonn und Köln) zu beginnen, zunächst im Bereich des Bahnverkehrs. Er wechselte zu unterschiedlichen Stationen innerhalb des Verwaltungsamtes und wurde unter anderem an die Seite von Generaldirektor Anton Kotschenreuther gestellt, der für die allgemeinen Verkehrsbetriebe für Bonn und Umgebung zuständig war. Hier wurde er als Sachbearbeiter für die Luftfahrt eingesetzt, wodurch er erste Berührungspunkte mit der Luftfahrt schuf und somit den Grundstein für seine spätere Karriere im Flugverkehr setzte. Doch zunächst musste er im Ersten Weltkrieg an der Westfront als Kriegsfreiwilliger dienen und wurde von 1914 bis 1918 als Beobachter im Korb eines Fesselballons eingesetzt. Nach Kriegsende intensivierte sich nicht nur seine berufliche Auseinandersetzung mit der Luftfahrt und er unterstützte die Wiedergründung des Luftsportvereins Bonn, für den er danach viele Jahre ehrenamtlich tätig war.In diesen 1920er Jahren setzte Sonntag sich trotz des Flugverbots durch die Besatzungsmächte zusammen mit Generaldirektor Kotschenreuther unermüdlich und unter persönlichen Opfern dafür ein, den Flugbetrieb auf seinem heimatlichen Sportflugplatz Hangelar aufzubauen und wurde 1926 schließlich zu dessen Flughafenleiter ernannt. Der Flugplatz wurde trotz der strengen Verbote der französischen Besatzer gestattet, da Sonntag ihn als Sportflughafen ausschrieb, dessen Ziel lediglich die Sportfliegerei sei. Hier glänzte er nicht nur durch seine eigenen fliegerischen Talente als Freiballonfahrer sowie Segel- und Motorflieger, sondern war auch als Initiator in der Lage, neben vielen weiteren Flugtreffen nicht nur die Austragung der ersten deutschen Damenkunstflugmeisterschaft zu organisieren, sondern auch den Besuch des Luftschiffes "Graf Zeppelin" im Jahr 1930.Bereits im Jahr zuvor hatte Sonntag die "Luftschiffbau Zeppelin GmbH" in Friedrichshafen kontaktiert und eine Landung des Luftschiffes in Hangelar vorgeschlagen. Aufgrund seiner guten Kontakte zu einigen Entscheidungsträgern in dieser Sache konnte das Ereignis stattfinden, das auch für Sonntag persönlich eine Herzensangelegenheit war. Da die Landung des Luftschiffes einer umfangreichen Vorbereitung bedarf, reiste Sonntag persönlich nach Friedrichshafen, um sich für die Landung des "Graf Zeppelin" in Hangelar schulen zu lassen. Hierfür war eine große Anzahl an Helfern als sogenannte Haltemannschaft notwendig, die normalerweise von der "Luftschiffbau Zeppelin GmbH" gestellt, aber vom Veranstalter bezahlt wurde. Um Kosten zu sparen, organisierte Sonntag diese Haltemannschaft für die Landung in Hangelar aus Bediensteten der Stadt Bonn selbst, sodass die Zeppelingesellschaft für dieses Ereignis das erste und einzige Mal darauf verzichtete, ihre eigene Haltemannschaft zu entsenden. Zwei Jahre nach diesem spektakulären Ereignis in Hangelar erhielt Sonntag dann eine Einladung zur Atlantiküberfahrt nach Brasilien mit dem "Graf Zeppelin" als Anerkennung und Dank für seinen unermüdlichen Einsatz für die deutsche Luftfahrt. Sonntag beschreibt diese "Weltreise" als Höhepunkt seines Lebens.Schon kurz darauf, im Jahr 1933, entließen die Nationalsozialisten Sonntag aus seinem Amt als Flugplatzleiter in Hangelar. Die gegen ihn in einem Dienststrafverfahren erhobenen Vorwürfe, u.a. Benzinveruntreuung und finanzielle Unregelmäßigkeiten, konnten zwar nie nachgewiesen werden, dennoch trat er sein ehemalige

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Einbandart Paperback
Themenwelt Natur / Technik Fahrzeuge / Flugzeuge / Schiffe Luftfahrt / Raumfahrt
Reisen Reiseberichte Südamerika
Technik Luft- / Raumfahrttechnik
Schlagworte Atlantiküberquerung • Condor-Flugzeug • Flughafen Hangelar • Luftfahrt • Luftschiff • Non-Stop Atlantikflug • Rio de Janeiro • Südamerika
ISBN-10 3-96345-331-1 / 3963453311
ISBN-13 978-3-96345-331-1 / 9783963453311
Zustand Neuware
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