WELTERBE WASSER. Augsburgs historische Wasserwirtschaft.

Das UNESCO-Welterbe „Augsburger Wassermanagement-System“

(Autor)

Buch | Hardcover
120 Seiten
2019
context verlag Augsburg
978-3-946917-15-1 (ISBN)
19,80 inkl. MwSt
Welterbe Wasser - Ein Bildband zum Augsburger UNESCO-WelterbeAugsburgs historische Wasserwirtschaft: Kanäle und Wasserkraftwerke, Wasserwerke, Wassertürme und monumentale Brunnen

Der Augsburger Martin Kluger, Jahrgang 1957, befasst sich seit etlichen Jahren intensiv mit Städte- und Kulturtourismus. Seit dem Jahr 2003 entstanden u.a. mehrere Stadtführer (Augsburg, Nürnberg, Regensburg, Ulm, Donauwörth) sowie Führer zu Reisezielen entlang der Deutschen Donau oder im bayerischen Schwaben. Mehrere Kulturreiseführer leiten zu den Sehenswürdigkeiten und zur Geschichte der Fugger und der Mozarts. Kluger konzipierte außerdem das Fuggereimuseum (2006) und den Weltkriegsbunker in der Fuggerei (2008) in der ältesten Sozialsiedlung der Welt, er war darüber hinaus an der Planung und Gestaltung des Lechmuseums Bayern in Langweid (2008) beteiligt. Martin Kluger setzte sich in mehreren Publikationen mit dem Thema Fugger auseinander. 2009 erschien von ihm der Bildband „Jakob Fugger (1459 – 1525). Sein Leben in Bildern", 2010 das Taschenbuch „Fugger – Italien: Geschäfte, Hochzeiten, Wissen und Kunst – Geschichte einer fruchtbaren Beziehung“ sowie 2011 der Bildband „Die Bank der Fugger. Ein glanzvolles Kapitel europäischer Wirtschaftsgeschichte". Zwei umfangreiche Bände befassen sich mit der Geschichte der Fugger, den zahlreichen mit ihrer Geschichte verbundenen Herrschaftsorten, Baudenkmälern und Kunstwerken: Auf der Basis von vier Vorgängerauflagen erschien 2013 das 264 Seiten starke Taschenbuch „Die Fugger in Augsburg: Kaufherrn, Montanunternehmer, Bankiers und Stifter", bereits 2012 wurde „Die Fugger um Augsburg, München und Ulm. Adel, Schlösser und Kirchen" (504 Seiten) herausgegeben. Denkmalführer zu Spuren der Fugger verfasste Martin Kluger mit den Titeln „Die Fuggerei. Ein Führer durch die älteste Sozialsiedlung der Welt" (2009) sowie „St. Thekla Welden" (2012). In englischer Sprache erschien 2014 das von der Regio Augsburg Tourismus GmbH herausgegebene Taschenbuch "Fugger Dynastie in Augsburg. Merchants, Mining Entrepreneurs, Bankers and Benefactors". 2011, und bereits im Januar 2013 in zweiter Auflage, erschien von Martin Kluger „Historische Wasserwirtschaft und Wasserkunst in Augsburg", das mittlerweile vergriffene Begleitbuch zur Interessenbekundung der Stadt Augsburg als UNESCO-Welterbe. 2013 verfasste Kluger den vertiefenden Folgeband „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg. Die historische Augsburger Wasserwirtschaft und ihre Denkmäler im europaweiten Vergleich". Im März 2014 wurde im Kulturpark Rotes Tor die von Kluger konzipierte und vom context verlag gestaltete Ausstellung „Wasserbau und Wasserkraft, Trinkwasser und Brunnenkunst in Augsburg" eröffnet. Im Dezember 2015 erschien "Augsburgs historische Wasserwirtschaft. Der Weg zum UNESCO-Welterbe" von Martin Kluger. Insgesamt verfasste Martin Kluger mehr als 25 Bücher, die in bis zu sieben Folgeauflagen herausgegeben und in einer Stückzahl von mehr als 250.000 Exemplaren (Stand Juli 2014) verlegt wurden.

Von Prof. Karl Ganser Das war 2010 eine abwegige Idee, das System der Wasserversorgung in Augsburg für eine Aufnahme in das Welterbe anzumelden. Was sollte daran besonders sein – an ein paar Wassertürmen, an Quellen im Siebentischwald oder an Kanälen, die keiner kennt? Der Fuggerei, dem Rathaus oder den Prachtbrunnen hätte man vielleicht eher eine Chance gegeben, Welterbe zu werden. Aber einer ließ sich nicht beirren und beschrieb in einem Buch die historische Wasserwirtschaft der Stadt als ein Wunderwerk von Natur, Handwerk, Technik, Baukunst und den Schönen Künsten in der Entwicklung seit dem Mittelalter bis heute. Martin Kluger hat 2015 mit seinem Buch „Augsburgs historische Wasserwirtschaft. Der Weg zum UNESCO-Welterbe“ die Interessenbekundung der Stadt auf eine faszinierende Bühne gehoben. Schon 2012 hatte er ein erstes Begleit­buch zur Bewerbung der Stadt geschrieben, und 2013 legte er ein weiteres nach. Längst nicht alle waren von der Idee angetan und nur wenige konnten sich das Besondere an dieser scheinbaren Alltäglichkeit erklären. Die Augsburger Interessenbekundung überstand das erste Aus­wahl­verfahren unter den vielen Begehren in Bayern und – zum Erstaunen der Fachwelt – auch die Selektion auf Bundesebene. Jetzt musste das Aufnahmeverfahren nach den (bürokratischen) Regularien der UNESCO betrieben werden. Aus der Vielfalt der Objekte musste nun das ausgewählt werden, was nach den Kriterien der UNESCO von „universellem Wert“ und zugleich „authentisch“ ist. Rolf Höhmann mit seinem Büro für Industriearchäologie und einem Team aus der Stadtverwaltung be­­­­­sorgte diese Aufgabe. Die auserwählten Objekte – Lechkanäle und Wasserwerke, Brunnen und Kraftwerke – wurden genau beschrieben und auf dem Kataster lokalisiert. Mit dieser – zwangsläufigen – Reduktion ging etliches an Vielgestaltigkeit, Ver­­­netzung und Farbe verloren. Das Ergebnis ist das „Nominierungs-Dossier“ der Stadt Augsburg, das am 6. Juli 2019 das UNESCO-Welterbekomitee überzeugte. Augsburg ist nun Welterbestadt und stolz auf diesen Titel. Jetzt schreibt Martin Kluger wieder ein Buch über das „Welterbe Wasser“. Er bringt die Verzweigungen, Verflechtungen, Hintergründe, Nebensächlichkeiten des Themas „Wasser als Welterbe“ bis hin zum Pittoresken wieder und neu auf den Tisch. Dieses Buch entfaltet die Kulturgeschichte hinter dem „Wassermanagement-System“. Das Buch wurde wohl auch in der Absicht verfasst, die vielen Reduktionen und Vereinfachungen, die mit dem vorgeschriebenen Bewerbungs­­­verfahren verbunden sind, aufzufangen. Martin Kluger will wohl dem vorbeugen, dass der Welterbetitel noch weiter verkürzt wird und am Ende nur noch dem Stadtmarketing oder dem Tourismus als „Werbefigur“ dient. Die UNESCO aber legt Wert auf den Bildungsauftrag, der mit einem Welterbetitel verbunden ist. Das neue Buch von Kluger ist für die Nachdenklichen und die an Bildung Interessierten geschrieben. Es ist ein Gegenpol zur „Wisch-und-Weg-Epoche“.

Von Prof. Dr. Joachim-Felix LeonhardAls am 6. Juli 2019 aus dem fernen aserbaidschanischen Baku die Meldung in Deutschland und vor allem in Augsburg ankam, dass die Bewerbung der Stadt Augsburg um die Aufnahme ihrer historischen Wasserwirtschaft in die Liste des UNESCO-Welterbes erfolgreich war, war dies zu Recht Anlass zu großer Freude und Stolz über das Erreichte für die Stadt, die mit dem Bezug auf das so einfach klingende und doch so vielschichtige Thema "Wasser" eine bemerkenswert weitsichtige inhaltliche Entscheidung bei der Planung getroffen hatte, wo in vergleichbaren anderen Fällen vielleicht eher das oder die jeweilige(n) historische(n) Monument(e) im Vordergrund hätten stehen mögen. Bemerkenswert aber auch, weil sie damit einen wesentlichen Beitrag zur Erinnerungskultur geleistet hat, der weit über die touristische Vermittlung von Gebäuden in Stein und Mörtel hinausgeht, weil er sich dem Wasser nicht erst seit den sommers wie winters in Mitteleuropa gestiegenen Wärmegraden als einem Element des Lebens - also der menschlichen Existenz auf unserem Planeten - zuwendet.Wasser und Geschichte, Natur und Kultur haben gemeinsam, dass sie stets im Fluss sind. Dies besagt schon der Satz des griechischen Philosophen Heraklit von Ephesos ("panta rhei") in seinen Flussfragmenten im 6./5. Jahrhundert vor Christus in der freilich meist verkürzt zitierten Fassung, wo es vollständig heißen müsste, dass "alles fließe und nichts bleibe". Beides kann sich neben Verläufen in der Natur auch auf die Entwicklung des Wissens um Natur und Kultur, um Existenz und Leben beziehen, wo immer neue Erkenntnisse frühere Erfahrungen ergänzen und Dynamik an die Stelle von Statik tritt.Die bis in den Beginn des 15. Jahrhunderts und noch weiter zurückreichende Augsburger Wasserwirtschaft und Wasserkunst als einzigartiges historisches Erbe zu begreifen, wie es die UNESCO jetzt getan hat, heißt einerseits, sich dieses auf fast 180 Kanalkilometern von Menschenhand fein verzweigte, intelligente Nutzungssystem als wichtige, ja wesentliche Grundlage der wirtschaftlich-urbanen Entwicklung der ehemaligen Reichsstadt sowie die Verantwortung zum Erhalt für spätere Generationen vor Augen zu führen. Es heißt andererseits, zu erkennen, dass das aus Lech und Wertach sowie der kleinen Singold kommende Wasser bis zum Süden der Stadt heranfließt, um Augsburg dann über die Kanäle seit mehr als 800 Jahren - schriftlich belegt seit 1276, sicherlich aber schon zuvor - zu vielerlei Nutzung zu durchströmen und nach der Mündung der Wertach im Norden Augsburgs als Einzelfluss Lech dessen baldiger eigener Mündung in die Donau entgegenzuströmen. Es ist ein offenes System von Wasserwirtschaft, dem sich drei Monumentalbrunnen in der Stadt als Kunstwerke hinzugesellen. Offen sollte auch die Beschäftigung mit diesem besonderem Erbe sein: offen und einladend für Bürgerinnen und Bürger der Stadt, stolz auf diese Ehrung der UNESCO für "ihr" Welterbe zu sein, und für die auswärtigen Besucher und Gäste, dieses Wassersystem kennenzulernen, in dem sich Technik und Kunst, Natur und Kultur einander begegnen und verbinden. Offen aber auch für Themen der Gegenwart, in der Fragen von Wasser, von Reinheit, Knappheit oder Kampf um Wasser in einzelnen Regionen der Erde ebenso eine Rolle spielen werden, wie dies die Veränderungen durch den Klimawandel erwarten oder befürchten lassen. Sich des Wertes des Wassers bewusst zu werden, ist so nicht nur eine Wahrnehmung von Fernsehbildern abendlicher Nachrichtensendungen: Es ist, weil zwischen Natur und Kultur angelegt, ein Gebot, das Welterbe als nachhaltigen Bildungsauftrag an- und aufzunehmen - in der Schule und in der Erwachsenenbildung, in Forschung und Lehre an Hochschule und Universität. Dann kann aus der jetzigen Verleihung des Ehrenstatus "Welterbe Augsburger Wasserwirtschaft und Wasserkunst" etwas Dauerhaftes bei und für jedermann entstehen und Antrieb für urbane und soziale Entwicklungen sein, wie es das Wasser von Lech, Wertach und

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 283 Fotografien
Verlagsort Augsburg
Sprache deutsch
Maße 240 x 225 mm
Themenwelt Reisen Bildbände Deutschland
Technik Umwelttechnik / Biotechnologie
Schlagworte Augsburg • UNESCO • Wassermanagement-System • Wasserwirtschaft • Welterbe • Weltkulturerbe
ISBN-10 3-946917-15-1 / 3946917151
ISBN-13 978-3-946917-15-1 / 9783946917151
Zustand Neuware
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