Kastenwagen als Reisemobil (eBook)

Rund um Auswahl, Ausstattung und Ausbau
eBook Download: EPUB
2019 | 3. Auflage
180 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7494-4128-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kastenwagen als Reisemobil -  Andreas Weingand
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Unser erstes Reisemobil war ein James Cook, ein Kastenwagen von Mercedes Benz mit Ausbau von Westfalia. Ein Typ 307 mit Hochdach, Automatik, einer Eberspächer Warmluftheizung, Hochbett, Schiebetür sowie Hecktüren. Der Ausbau war gut durchdacht, über die Hecktür konnte ich sogar mein Surfbord und den Gabelbaum von hinten bis vorne zum Armaturenbrett durchschieben. Wie auch die Bullis T2/T3 waren diese ausgebauten Transporter ideale Reisemobile, kompakt und wendig, ideal für Passstraßen, enge Bergdörfer und den Strand. Heute werden diese Fahrzeugtypen ergänzt durch Fiat Ducato und VW Crafter. Aber mit den vielen Varianten, die inzwischen auf dem Markt sind, beginnt sowohl für den Käufer als auch für den Ausbauer die Qual der Wahl. Mit oder ohne Hochdach? Mit Aufstelldach? Alles Fragen, die vor dem Erwerb geklärt sein sollten. Mögliche Antworten finden Sie in Teil I und Teil II dieses Buches. Der Teil III ist für den Ausbauer gedacht, es ist aber keine Ausbauan-leitung für ein bestimmtes Fahrzeug oder eine bestimmte Ausstattung. Er soll vielmehr die vielen Informationen zu Ausbau, Ausbauteilen, deren Bezugsadressen und der handwerklichen Tätigkeiten bündeln. Für einen Ausbau gibt es im Web viele Beiträge und auf YouTube viele Filmchen. Bis Sie die aber alle gefunden und die Guten aus der Menge der vielen Schlechten aussortiert haben, haben Sie auch diese uncoole Art der Darstellung, nämlich dieses Buch gelesen. Und darin können Sie sogar nachschlagen und Anmerkungen machen! Was Sie übrigens bei den ganzen Filmchen nicht finden werden sind die verschiedenen Bestimmungen vom TÜV, VDE und DVGW etc. Auch diese wissenswerten Infos habe ich für Sie in diesem Buch zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und Gutes Gelingen!

Der Autor, Jahrgang 1950, hat eine handwerkliche und technische Ausbildung als Radio und Fernsehtechniker, der Elektrotechnik sowie der Digitaltechnik. Er hat als Servicespezialist in den Bereichen TV, Halbleiter- und Solarproduktion und Computertechnik gearbeitet. Er hat Konzepte für Rechenzentren, deren Infrastruktur und Notstromversorgungen erstellt und war als Projektleiter und Manager im IT Servicebereich tätig. Inzwischen hat er sein Hobby Wohnmobil zu seiner Hauptbeschäftigung gemacht. Seit über vierzig Jahren fährt er Wohnmobile verschiedenster Bauart und Hersteller und verbindet damit Urlaub und Hobbys wie Surfen, Schwimmen, Ski- und Radfahren mit dem Thema Wohnmobil. Jetzt berät er Selbstausbauer zu den Themen Innenausbau, Elektroinstallation, Lithiumbatterien und Solaranlagen. Seine Kenntnisse und praktischen Erfahrungen in der Wohnmobiltechnik hat er in einer Buchreihe rund ums Wohnmobil zusammengefasst. In der Reihe "rund ums Wohnmobil" sind bis jetzt insgesamt sechs Bücher erschienen, Band 1, das ABC rund ums Wohnmobil, Band 2, Fahrzeugwahl, Miete, Kauf, Band 3, Do it yourself rund ums Wohnmobil, Band 4, Strom und Spannung im Wohnmobil, Band 5, Kastenwagen als Reisemobil und Band 6, Wir rüsten auf mit einer Lithiumbatterie.

Informationen, die bei der Fahrzeugauswahl helfen


Dieses Kapitel ist kein Einkaufsführer! Es soll lediglich eine Aufstellung von einigen wichtigen Gesichtspunkten zur Auswahl eines geeigneten Wohn- oder Reisemobils bieten.

Hier zuerst einmal eine Auswahl möglicher Grundrisse, die sich hauptsächlich an der Bettenanordnung orientiert, nämlich entweder an der Innenbreite des Laderaums oder an der Laderaumlänge. Möglich ist natürlich auch die Verlegung der Betten in ein Hoch- oder Hubdach.

An den drei Beispielen kann man die Hauptgruppierung der Grundrisse klar erkennen:

  • Querbetten (abbaubar) im Heck
  • Längsbetten (abbaubar) im Heck, oder
  • Längsbetten (umbaubar zu Sitzgruppe) hinter dem Fahrerhaus

Am besten klappt es meiner Meinung nach mit der Vorauswahl, wenn Sie sich zuerst einmal eine Wertungsliste zu den Punkten Reiseziele, Reisedauer, Anzahl der Mitreisenden, Fahrzeuggröße, Alltagstauglichkeit, und ggf. Wintercamping erstellen.

Wenn man die Liste geschrieben und bewertet vor sich sieht wird einem viel besser klar, was man will, bzw. nicht will.

Ein Fahrzeug, mit dem man hauptsächlich 2-Tages Städtereisen unternehmen will hat andere Anforderungen (Euro 6d temp, wendig, kompakt) als ein Reisemobil mit dem man 4 Wochen Marokko erkunden will (Autarkie, Solar, großer Wassertank).

Kurzreisen mit wenig Gepäck lassen sich gut mit einem relativ kleinen Wohnmobil oder Campingbussen durchführen. Mit Hubdach sind viele dieser Fahrzeuge sogar parkhaustauglich.

Machen Sie vorwiegend Urlaub in wärmeren Gefilden, werden Sie sich viel außerhalb des Fahrzeugs aufhalten. Der Innenraum und damit die Fahrzeuglänge können dann geringer ausfallen.

Wollen Sie auch Herbst- oder Winterurlaube darin verbringen, spielen großer Innenraum, gute Heizung und gute Isolierung eine für die Urlaubsfreude entscheidende Rolle.

Viele Reisemobilinteressenten wünschen sich eine Alltagstauglichkeit. Urlaub und Fahrt zur Arbeit sind eine Kombination, die Kosten senkt. Die Gesamtfahrzeughöhe sollte dann aber die Höhe 2m nicht überschreiten, damit man auch in den Garagen der Einkaufszentren parken kann. Mit der Stehhöhe beim Kochen wird es dann zwar knapp, aber als Lösung dafür gibt es Hubdächer.

Fahrzeuglänge bzw. Breite spielen natürlich auch im Fahrbetrieb eine große Rolle. Geräumige Fahrzeuge sind halt auch in den Abmessungen größer und erfordern in Ortsdurchfahrten und auf Campingplätzen mehr fahrerisches Können.

Wird bei einem Reisemobil mit < 3,5t zul. Gesamtmasse die Länge von 6 m überschritten, wird es mit der Restzuladung knapp. Man hat mit 7 m Länge zwar viel Platz und Stauraum, aber die zulässigen 3,5t werden oft schon mit drei Mitreisenden und deren Gepäck überschritten. Bei vier Personen sollte Ihnen mindestens eine Zuladung von ca. 500 kg zur Verfügung stehen.

Für all diese verschiedenen Anforderungen gibt es natürlich verschiedene Grundrisse bzw. Ausstattungsformen, um den Innenraum mit den äußeren Abmessungen in Einklang zu bringen. Aber ohne Kompromisse am einen oder anderen Ende geht das leider nicht.

Und deshalb hier eine Zusammenstellung möglicher Fragen:

  • Wohin soll es hauptsächlich gehen? Vorwiegend wärmere Regionen, kühlere Regionen, Kurz- und Städtereisen oder mehrwöchige Europareisen im Rentenalter?
  • Wie viele Personen reisen mit? Nur zwei Erwachsene oder zusätzlich noch Kinder oder Enkel?
  • Sollen es Umbau- oder Festbetten sein?
  • Wird im Heck Platz benötigt, um Fahrräder/Roller zu transportieren oder genügt ein abnehmbarer Heckträger? Wie viel Stauraum in Schrank oder Sitzen wird benötigt?
  • Ist auch Wintercamping oder Reisen im Winterhalbjahr vorgesehen? Will man regelmäßig im Wohnmobil duschen?
  • Möchte bzw. kann man in ein Hochbett steigen oder möchte man ein Einzelbett, in das sich jeder leicht und ohne den Partner zu stören hinlegen kann?

Die erste grundsätzliche Frage an einen Kastenwagen ist die Frage nach der Stehhöhe. Stehhöhe gibt es nur wenn man über einen H2/H3 Kastenwagen verfügt oder wenn der H1-Kasten mit einem Hubdach oder ein Hochdach ergänzt wird. Kochen in einem H1-Kastenwagen, der insgesamt nur eine Höhe von 2 m (Tiefgaragenhöhe) hat, ist für eine Person mit 1,8m Körpergröße eine Qual! Platz nach oben kann man aber durch zwei verschiedene Möglichkeiten schaffen.

Dem Hochdach:

Das serienmäßige Blechdach wird mitsamt seinen Spriegeln abgeschnitten und durch ein ABS- oder GfK Hochdach ersetzt. Dies geschieht entweder schon beim Chassishersteller oder durch den Ausbauer. Auf Höhe der alten Dachkante lässt sich dann ein Hochbett einziehen.

  • Vorteile: Stehhöhe, Hochbett, gut isolierbar
  • Nachteile nicht garagentauglich, Solar bedingt möglich

Eine andere Möglichkeit ist das Hub-, Aufstell- oder Faltdach:

Das Blechdach erhält einen Ausschnitt in den eine hochstellbare Dachkonstruktion eingesetzt wird. Das Hubdach wird entweder manuell, mit Hilfe von Gasdruckfedern oder mittels Elektromotoren schräg hochgestellt. Die Dachschale besteht aus ASB oder GfK, die Seiten werden mit Zeltstoff realisiert. Auch hier kann ein Hochbett eingezogen werden.

  • Vorteile: Stehhöhe, Hochbett, Dachlast möglich
  • Nachteile nicht herbst/winterfest, Solar bedingt möglich

Für die Betten gibt es eine Vielzahl von Varianten, denn: wie man sich bettet so schläft man(n)/frau.

  • Umbaubare Längsheckbetten: als Einzelbetten, teilweise mit Lattenrost. In vielen Reisemobilen sind Längsbetten im Hochdach bzw. Hubdach untergebracht.
  • Umbaubares Querheckbett: spart Fahrzeuglänge, ist meist aber recht kurz, man kann nicht unbemerkt aufstehen. Querbetten sind in Kastenwagen nur mit seitlichen „Ohren“ möglich, die Bettenlänge liegt aber trotzdem meist unter 2 m!
  • Umbaubares Dinettenbett: das Bett wird durch Ablassen des Tisches und Umlegen der Polster aus den Sitzplätzen umgebaut.
  • Hochbett: Je nach Dachart Zeltfeeling, bedingt herbsttauglich, Zugang nur durch Hochsteigen.
  • Hubbetten sind in Kastenwagen unüblich, da sie auch wegen der sich nach oben verjüngenden Seitenwände kaum integrierbar sind.

Und nach den Betten zu den Bädern:

  • Längsbad: braucht viel Platz, egal ob mit oder ohne separate Duschkabine. Wegschwenkbare Waschbecken sollen dann Platz sparen.
  • Raumbad: meist längs, hat den Raum, der dann anderswo gespart wurde.
  • Heckbad: Einstieg über die Hecktüre, hier lässt sich aber kein Durchgang nach vorne realisieren.

Auch für die Sitzgruppen gibt es unterschiedliche Platzierungen:

  • Als Halbdinette links, die dann die drehbaren Fahrer/Beifahrersitze mit einbezieht.
  • Eine L-Sitzbank oder eine Querbank findet sich meist in Verbindung mit drehbaren Frontsitzen und lässt sich oft in zwei weitere Einzelsitze mit Sicherheitsgurten umbauen.
  • Eine verschiebbare Sitzbank mit Klapptisch, zum Bett umbaubar.

Und zum Schluss noch die Küchenformen und der Kühlschranktyp:

  • Die Längsküche, der Klassiker bei Reisemobilen bzw. ausgebauten Kastenwagen, meist teilweise längs der Schiebetür, beeinträchtigt damit nicht den Durchgang. Eine Durchgangsbreite von 50cm sollte aber sein. Bei kompakter Ausführung ist die Arbeits- und Ablagefläche allerdings begrenzt. Daran ändert auch eine auszieh- oder aufklappbare zusätzliche Arbeitsplatte nichts, die meist die Schiebetüre versperrt und nicht besonders stabil ist.
  • Eine Heckküche in kleineren Reisemobilen, die oft nur durch die Hecktüre erreichbar ist. Es gibt keinen Durchgang, aber meist kann man Teile der Küche zum Kochen nach hinten ausschwenken und gewinnt dadurch Platz.
  • Kühlschrank: Kompressor oder Absorber?

In Reisemobilen wird meist der Kompressorkühlschrank oder eine Kühlbox vorgezogen. Hier benötigen Sie keine sperrigen Gasflaschen, außerdem kann er eingeschränkt sogar über Solar betrieben werden. Die Grenzen eines Kompressorkühlschrankes liegen jedoch im ausschließlichen Betrieb über Strom und der Geräuschentwicklung des Kompressors.

  • Mit einem Absorberkühlschrank sind Sie unabhängiger von der Energieform. Diese akzeptieren Gas, Netzstrom und Batterie- bzw. Solarstrom und arbeiten vollkommen lautlos. Richtig effektiv sind sie aber nur im Gasbetrieb und dazu muss dann eine Gasanlage mit Platz für mindestens eine 5 kg-Gasflasche installiert sein.
  • Beim Herd ist es eine ähnliche Problematik. Strom fällt bei frei- oder autarkem Stehen weg, der Energiebedarf ist nur mit 230V Landstrom zu realisieren. Bleibt nur Diesel oder Gas. Diesel hat den Vorteil, dass er bereits im Tank ist, Gas hat den Vorteil, dass es nicht riecht.

Ein Thema, das am...

Erscheint lt. Verlag 13.6.2019
Reihe/Serie Rund ums Wohnmobil
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
Reisen Reiseberichte
Reisen Reiseführer
Technik
Schlagworte Ausbau Reisemobil • Auswahl Ausstattung • Auswahl Fahrzeug • Auswahl Reisemobil • Durchführung Ausbau • Elektrik • GVGW • TÜV • VDE
ISBN-10 3-7494-4128-6 / 3749441286
ISBN-13 978-3-7494-4128-0 / 9783749441280
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