Ein Leben ohne Müll (eBook)

Mein Weg mit Zero Waste

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 2. Auflage
280 Seiten
Tectum-Wissenschaftsverlag
978-3-8288-7029-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Leben ohne Müll -  Olga Witt
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Zero Waste ist keine Diät, sondern eine Lebenseinstellung. Olga Witt zeigt, was der möglichst totale Verzicht auf Müll bedeuten kann. Auch wenn wir unsere bisherige Bequemlichkeit für Zero Waste ein Stück weit opfern, wird unser Leben nicht komplizierter, aufwendiger oder anstrengender. Ganz im Gegenteil, denn Zero Waste bedeutet vor allem Entschleunigung, Entspannung, Zufriedenheit und Verbundenheit mit uns selbst und der Welt. Wir gewinnen so viel mehr. Aber das erfährt man in der Regel erst, wenn man es selbst ausprobiert ... Der Bestseller Ein Leben ohne Müll ist ein mit vielen praktischen Tipps ausgestattetes Hand- und Mutmachbuch für alle, für Singles, Paare und Familien, die dem alltäglichen Müll Stück für Stück Lebewohl sagen wollen. Zero Waste up to date: 2. Auflage mit aktualisierten Infos, noch mehr Ideen und neuen Rezepten. Dieses Buch wurde im Cradle-to-Cradle-Verfahren produziert. Im Cradle-to-Cradle-Druck kommen nur Substanzen zum Einsatz, deren gesundheitliche Unbedenklichkeit bewiesen ist. Der Umschlag besteht zu 50 Prozent aus getrockneten Wiesengräsern. Die Druckerei kompensiert zudem 110 Prozent ihres CO²-Ausstoßes.

Die Beschäftigung mit Zero Waste hat Olga Witts Leben grundlegend verändert. Mit ihrem Mann und vier Kindern lebt die Architektin in Köln, wo sie Mitbegründerin von Tante Olga ist, dem ersten verpackungsfreien Laden der Stadt, der mittlerweile eine Filiale hat. In ihrem Blog zerowastelifestyle.de berichtet sie von ihrem Streben danach, so wenig Müll wie möglich zu hinterlassen, und bietet Workshops und Vorträge zum Thema an.

Die Beschäftigung mit Zero Waste hat Olga Witts Leben grundlegend verändert. Mit ihrem Mann und vier Kindern lebt die Architektin in Köln, wo sie Mitbegründerin von Tante Olga ist, dem ersten verpackungsfreien Laden der Stadt, der mittlerweile eine Filiale hat. In ihrem Blog zerowastelifestyle.de berichtet sie von ihrem Streben danach, so wenig Müll wie möglich zu hinterlassen, und bietet Workshops und Vorträge zum Thema an.

Reduce, Reuse, Recycle

Der Status quo, was den Umgang mit Müll, mit Rohstoffen und mit Gefahrstoffen angeht, ist also relativ unbefriedigend. Seit gut zehn Jahren gibt es eine Bewegung, die diese Zusammenhänge erkannt hat. Unter dem Namen »Zero Waste« leben Menschen im direkten Gegensatz zur wachstumsorientierten Gesellschaft. Anstatt darauf zu warten, bis sich das System ändert, ändern sie es einfach – im Rahmen ihrer Möglichkeiten, von unten nach oben. Dinge werden nicht einfach weggeworfen und ersetzt, der Abfall wird konsequent reduziert und die Verschwendung von Ressourcen minimiert. Bekanntestes Vorbild ist die US-Amerikanerin Bea Johnson, die in ihrem Blog beschreibt, wie sie schon seit 2008 müllfrei lebt, und eine wahre Herausforderung daraus gemacht hat, ihren Jahresmüll auf den Inhalt eines Einmachglases zu reduzieren. Seitdem wächst die Bewegung rasant. Viele ihrer Nachahmer schreiben eigene Blogs und haben Internetseiten, um das Thema weiter in die Öffentlichkeit zu rücken, wie auch ich. Während auf der einen Seite der von uns produzierte Müll proportional zu unserem »Wohlstand« stetig wächst, bietet diese Bewegung einen attraktiven Gegenpol. Sie zeigt, wie wir unsere planetaren Grenzen achten und gleichzeitig in vollstem Wohlstand leben können.

»Zero Waste« bedeutet übersetzt »Kein Müll«. Wer sich länger mit dem Thema beschäftigt, der merkt bald, dass die zweite Bedeutung des Begriffs noch viel wichtiger ist, nämlich »Keine Verschwendung«. Es geht im Wesentlichen also um einen achtsamen und sparsamen Umgang mit Ressourcen. Die drei berühmten »R« Reduce, Reuse, Recycle geben eine klare und leicht umsetzbare Handlungsanweisung, die in jeder Situation anwendbar ist. Ich habe die Reihe erweitert um die für mich sehr wichtigen weiteren Punkte:

Refuse — Reduce — Reuse — Recycle — Rethink – Relax

Refuse – Verweigern

Refuse bedeutet zum einen, unnötige Verpackungen strikt abzulehnen. Zum anderen umfasst das Verweigern auch all das Material, das wir an jeder Ecke ungefragt in die Hand gedrückt bekommen. Flyer, Servietten, Strohhalme, Einkaufswagenchips und jede Art von billigen Werbegeschenken und Give-aways. Anstatt wie bisher alles anzunehmen, was umsonst ist, gibt uns Refuse die Möglichkeit, uns bewusst dagegen zu entscheiden. Nur anzunehmen, was wir wirklich brauchen, erspart uns zu Hause jede Menge Krempel. Um nicht annehmen zu müssen, ist es gerade anfangs oft notwendig, dass wir vorbereitet sind und nicht unser Unterbewusstsein oder unsere Bequemlichkeit handeln lassen. Mit der Zeit wird aber auch das ein automatisierter Prozess, der uns keine Energie mehr abverlangt.

Tipps:

Verpackung beim Einkauf selbst mitbringen

verpackte Sachen ablehnen bzw. darauf verzichten

Werbegeschenke ablehnen (meist sind sie von minderer Qualität, gehen schnell kaputt oder füllen am Ende irgendwelche Schubladen)

Kugelschreiber liegen lassen (auch wenn man Kulis immer gebrauchen kann, hat man doch ohnehin schon Hunderte davon zu Hause rumfliegen)

Flyer, Visitenkarten oder Infozettel erst anschauen und dann entscheiden, ob man sie mitnehmen möchte; eventuell abfotografieren und das Papier liegen lassen

im Restaurant/Café schon bei der Bestellung Strohhalme, Servietten, Zuckertütchen, Untersetzer oder Papiere, Kekse und Milchtöpfchen abbestellen, wenn man sie nicht braucht (alles, was einmal am Tisch war, muss weggeworfen werden, auch wenn es nicht benutzt wurde); wenn man vergessen hat, rechtzeitig abzubestellen, kann man dem Personal am Ende ein Feedback hinterlassen, dass sie Müll einsparen könnten, wenn sie das Besteck nicht immer vorsorglich in eine Serviette rollen würden

den Erhalt postalischer Werbe- oder Infopost verhindern (mehr dazu später)

Reduce – Reduzieren

Unser bisheriges Weltbild basiert meist darauf, dass wir alles konsumieren, was wir können, weil wir es können. Die globalen Zusammenhänge, die ich eingangs kurz angerissen habe, zeigen, was aus diesem Verhalten folgt. Müll und Ressourcenverbrauch sind vor allem deshalb ein Problem, weil wir so viele Menschen sind. Wenn wir allen die gleichen Rechte und den gleichen Rohstoffverbrauch zugestehen, dann funktioniert das nur über eine drastische Reduktion an allen Ecken und Enden. Deshalb ist Zero Waste die bewusste Reduktion von allem, womit wir uns umgeben. Wir konsumieren weniger, obwohl wir es uns leisten können. Wir betrachten globale Zusammenhänge und die Auswirkungen unseres unreflektierten Kaufens. Denn Produkte, die gar nicht erst hergestellt werden, enthalten auch keine endlichen Rohstoffe oder Chemikalien und müssen auch nicht recycelt werden. Es geht also darum, von vornherein umsichtiger und sparsamer mit den Ressourcen umzugehen, nur das zu verwenden, was sinnvoll und notwendig ist, und Verschwendung zu verringern.

Eine Brötchentüte ist zwar nur aus Papier, aber mit der Dauer ihrer Zweckerfüllung von vielleicht einer halben Stunde letztendlich unnötig. Genau aus diesem Gedanken heraus ist es auch nicht möglich, sich »grün« zu kaufen, indem man nur genügend ökologisch sinnvolle Produkte verwendet.

Auch Ökostrom ist zwar gut und mittlerweile sollte ihn wirklich jeder haben, aber der Stromanbieter kann kein Freifahrtschein dafür sein, nun sorglos überall das Licht anzulassen. Das Windkraftwerk wird nämlich sicher nicht mit Ökostrom produziert, und die Argumente der Atom- und Kohlebefürworter lassen sich nicht außer Kraft setzen, solange wir einen so immensen Stromverbrauch haben, der noch dazu stetig wächst. Der höchste Stromverbrauch fällt auch nicht im Privathaushalt an, sondern in der Industrie, die unsere Produkte produziert. Ob das alles durch Ökostrom ersetzt werden kann, ist wirklich fraglich. Das sinnvollste Produkt ist immer »kein Produkt«. Auch wenn es mittlerweile ökologische Alternativen für alles Mögliche gibt, so bleibt die beste Wahl die Reduzierung und das Zufriedensein mit dem, was man bereits hat.

Weniger zu kaufen ermöglicht es uns, bei dem, was wir noch kaufen, auf Qualitätsstandards und Siegel zu achten, die der Umwelt und den produzierenden Arbeitern weniger schadet, wie Bio- und faire Produkte.

Einfacher Wechsel

Den schlimmsten Müll kann man vermeiden, wenn man gleich seinen Stromanbieter wechselt, und kein Umstieg ist einfacher als das. Die deutschen Stromanbieter, die ich zurzeit ohne Einschränkungen empfehlen kann, sind Greenpeace Energy, Naturstrom und Polarstern sowie dezentrale Energiegenossenschaften. Andere Stromanbieter stecken mit einem Bein in der Kohle- oder der Kernenergie. Übrigens: Greenpeace Energy bietet auch Gas aus regenerativen Quellen an, das sogenannte »Windgas«. Etwas aufwendiger, aber nicht minder relevant ist der Wechsel zu einer Ökobank (Triodos, Ethikbank, Umweltbank oder GLS). Konventionelle Geldinstitute (wozu auch die private Rentenversicherung gehört) unterstützen alles, womit man Geld machen kann, darunter auch Waffenexporte und Rohstoffminen und die skrupellose Ausbeutung der abhängigen Arbeiter, Zwangsumsiedlungen, Kinderarbeit, Regenwaldrodung und Wasserverseuchung.15 Jeder kann das Leid dieser Welt also allein auch schon dadurch schmälern, dass er sein Bankkonto wechselt und seine Geldanlagen überprüft.

Reuse – Wiederverwenden

Zufrieden sein mit dem, was man hat, ist auch die Grundlage von Reuse. Dabei geht es darum, auf die Dinge zurückzugreifen, die schon da sind. Wenn ich Altkleidersammlungen sehe, in Mülleimer reingucke oder an Sperrmüll vorbeifahre, dann wird mir immer wieder klar, wie unglaublich viel schon da ist – so viel, dass wir es kaum noch wertschätzen und uns unachtsam davon entledigen und nachkaufen.

Bereits existierende Gegenstände sollten so lange wie möglich im Nutzungskreislauf verbleiben und so intensiv wie möglich genutzt werden, um das Nachproduzieren und damit den Einsatz neuer Rohstoffe zu verringern. Dazu gehört, so weit wie möglich nur noch gebrauchte Gegenstände einzukaufen, genauso wie das stetige Ausmisten und Abgeben von ungenutzten Dingen, die jemand anders brauchen kann. Dafür ist es aber auch nötig, dass wir wieder mehr Gewicht auf die Qualität und die Dauerhaftigkeit unserer Produkte legen.

Der Umstieg von Einweg- auf Mehrwegartikel ist ein wesentlicher Schritt zurück zu »Kein Müll« und mehr Wiederverwendung.

Recycle – Stofflich verwerten

Mülllosigkeit gibt es in unserer Gesellschaft nicht. Jeder Gegenstand wird irgendwann zum Ende seines »Lebens« kommen. Damit wir ihn nach unseren bisherigen Möglichkeiten als Rohstoff weiterverwenden können, ist das Recycling aber ungemein wichtig. Um ein gutes Recycling möglich zu machen, muss der Müll von uns so gut es geht getrennt werden, also muss auch der Deckel vom Joghurtbecher (wenn der Becher denn noch anfällt) abgetrennt werden, bevor beides im Gelben Sack landet.

Sinnvolle Produkte berücksichtigen diesen Aspekt schon bei ihrer Produktion und lassen eine möglichst sortenreine Trennung ihrer Bestandteile zu. Ein Beispiel ist ein Bürostuhl, der vollständig auseinandergeschraubt werden kann, ohne dass einzelne Teile verklebt sind. Nach dem Prinzip der Circular Economy, der Kreislaufwirtschaft, wäre so ein tatsächliches Recycling möglich, in dem nichts verloren ginge. Recycling ist unumgänglich und zweifelsohne sinnvoll, und weil wir nicht unendlich neue Rohstoffe fördern...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2019
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Technik
Wirtschaft
Schlagworte Klimawandel • Minimalismus • Müllvermeidung • Nachhaltigkeit • Ökologie • Plastik • Plastikmüll • Umweltschutz • unverpackt • Zero Waste
ISBN-10 3-8288-7029-5 / 3828870295
ISBN-13 978-3-8288-7029-1 / 9783828870291
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