LSD - Kulturgeschichte von A bis Z (eBook)

Wie ein Molekül die Welt veränderte
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
320 Seiten
Nachtschatten Verlag
978-3-03788-565-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

LSD - Kulturgeschichte von A bis Z -  Wayne Glausser
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2018 jährt sich die Entdeckung der psychedelischen Eigenschaften des LSD zum 75. Mal. Damit wird es Zeit, eine Enzyklopädie der Kulturgeschichte dieser einflussreichen Substanz zu verfassen. Der US-amerikanische Autor Wayne Glausser hat sich dieser Herausforderung gestellt und ein Werk vorgelegt, das alle damit in Zusammenhang stehenden wichtigen Stichworte vereint - von A wie Ralph Abraham und Acid bis Z wie Frank Zappa und Zen-Buddhismus. Wayne Glausser präsentiert in seinem Buch eine Auswahl an Artikeln zu wichtigen und einflussreichen Persönlichkeiten der psychedelischen Bewegung sowie über 400 Stichworte rund um die weltweite LSD-Kultur. Mit Texten zur psychedelischen Kunst und Kultur des Untergrunds, zum Einfluss des Acid auf Religion, spirituelle Praxis, Philosophie, Politik, Wissenschaft, Sport und Wirtschaft, bis hin zum Einsatz des LSD in Psycholyse und psychedelischer Psychotherapie. Aus dem Englischen übertragen und um wichtige Stichworte der europäischen psychedelischen Kultur ergänzt. Mit einem Vorwort von Christian Rätsch.

Wayne Glausser ist Literaturwissenschaftler und Englischprofessor an der DePauw-Universität in Greencastle, Indiana. Der Buchautor befasst sich hauptsächlich mit Literatur und Philosophie des 18. und 19. Jahrhunderts sowie mit zeitgenössischer Dichtung und Popkultur.

Wayne Glausser ist Literaturwissenschaftler und Englischprofessor an der DePauw-Universität in Greencastle, Indiana. Der Buchautor befasst sich hauptsächlich mit Literatur und Philosophie des 18. und 19. Jahrhunderts sowie mit zeitgenössischer Dichtung und Popkultur.

Einführung


Mein Interesse an diesem Thema entspringt sowohl meiner persönlichen Erfahrung – als Student in Kalifornien während der späteren Jahre der psychedelischen Ära – als auch meinen wissenschaftlichen Forschungsinteressen – als Englischprofessor, der sich mit diversen Fragen im Umfeld von Drogen, Literatur und Kultur beschäftigt. Ein Kulturlexikon über LSD zu schreiben stellte sich überraschenderweise als ein komplexes Unterfangen heraus. Obwohl der Höhepunkt der psychedelischen Ära nur von kurzer Dauer war, übte LSD einen beträchtlichen und nachhaltigen Einfluss aus. Die Droge wurde in Verbindung mit den gegenkulturellen Lebensstilen und Werten berühmt, aber diese Hippie-Elemente unterwanderten alsbald die Alltagskultur. Zudem erforschten zunächst die Mainstream-Kulturen (wenn auch im Geheimen) der Psychiatrie und des militärischen Geheimdienstes während der Zeit des Kalten Krieges LSD und bereiteten den Weg für das psychedelische halbe Jahrzehnt Mitte bis Ende der 1960er-Jahre.

Die schätzungsweise 400 Einträge in diesem Lexikon können verschiedenen Themenbereichen zugeordnet werden. Eine kleine Anzahl von Personen, die LSD förderten, spielt eine wichtige Rolle – von umsichtigen Intellektuellen wie Albert Hofmann und Aldous Huxley, zu Acid-Befürwortern wie Timothy Leary und Ken Kesey, den psychedelischen Zauberern des Ostens bzw. des Westens. Persönlichkeiten, von denen man weniger erwartet, dass sie LSD befürworteten, wie z. B. die Ernährungsberaterin Adelle Davis und die konservative Politikerin Clare Boothe Luce, treten auch in Erscheinung. Gleichermaßen überraschend ist, dass einige Helden der Gegenkultur den Gebrauch der Droge ablehnten, u. a. Jack Kerouac und Frank Zappa. Darüber hinaus werden namhafte LSD-Hersteller abgedeckt, von der offiziellen Marke „Delysid”, die Sandoz psychiatrischen Wissenschaftlern zugänglich machte, über Owsleys farblich gekennzeichnete Tablettenchargen, bis hin zu den neueren, mit sakralen und säkularen Bildern geschmückten Blotter-Bögen.

Da LSD zuerst im Zusammenhang mit der Psychiatrie in Erscheinung trat, sind viele Einträge Psychiatern gewidmet, die klinische Studien durchführten und die Wirksamkeit der Droge für die Therapie verschiedener Erkrankungen erprobten; weitere psychiatrische Einträge fassen die Resultate solcher Therapien bei der Behandlung von Alkoholismus, Depression, Schizophrenie, Autismus, Sexualproblemen und Unruhezuständen, z. B. bei Sterbenden, zusammen. Tierversuche werden ebenso behandelt, wie beispielsweise die traurige Geschichte von Tusko, dem Elefanten, der an den Folgen eines missglückten LSD-Experimentes starb (positivere Ergebnisse lieferten Experimente mit Spinnen und Delfinen).

Mehrere Hollywoodstars nahmen LSD aus therapeutischen Gründen. Der erste, der sich öffentlich dazu bekannte, war Cary Grant, der in Zeitschriften verlauten ließ, dass die psychedelische Therapie ihn zu einem geistig gesünderen, glücklicheren Menschen gemacht hatte. Andere Filmstars gingen mit ihrem LSD-Konsum vertraulicher um: Sean Connery zum Beispiel, der gleich nach Goldfinger einen turbulenten Trip eingeworfen hatte, und Groucho Marx, der Acid nahm, um sich auf eine Filmrolle als Gott vorzubereiten. Andere Einträge zeichnen den Einfluss von LSD auf berühmte Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen auf, darunter mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Wissenschaftler, führende Industrielle (wie Steve Jobs und Bill Gates) und sportliche Größen (insbesondere der Basketballspieler Phil Jackson und der Baseballspieler Dock Ellis, der im LSD-Rausch einen No-Hitter warf).

In den 1950er-Jahren, zur selben Zeit als die Psychiater das Potenzial von LSD als therapeutisches Mittel untersuchten, testeten die CIA und das Militär den Einsatz von LSD als Waffe im Kalten Krieg. Mehrere Einträge beschäftigen sich mit den Menschen, die diese Experimente durchführten, und mit den daraus gewonnenen Ergebnissen. Das CIA-Programm, bekannt als MK-ULTRA, finanzierte sorgfältige klinische Studien ebenso wie wildere Unternehmen, z. B. „Midnight-Climax”, bei denen Martini-trinkende Drogenpolizisten den Umgang von Prostituierten mit ihren Klienten beobachteten, denen Acid verabreicht worden war. Eine der umstrittensten Episoden in der Geschichte des LSD betraf den CIA-Wissenschaftler Frank Olson, dem von seinem Vorgesetzten ein Überraschungs-LSD-Trip verabreicht worden war und der kurz danach allem Anschein nach Selbstmord beging. Die CIA und die militärischen Versuche machten eine Reihe von Menschen mit LSD bekannt, die psychedelische Enthusiasten und Führer der Gegenkultur wurden – u. a. Ken Kesey, Allen Ginsberg und Robert Hunter, der Lyriker der Grateful Dead (der das Geheimnis dann seinem Freund Jerry Garcia verriet).

Das Lexikon zeichnet LSD-Verbindungen mehrerer politischer Aktivisten und Utopisten auf, die sich in den 1960er-Jahren an der Gegenkultur beteiligten. Ihre Meinungen über den politischen Wert der Droge waren sehr unterschiedlich: Innerhalb der Haight-Ashbury-Gruppe, bekannt als die Diggers, sahen manche LSD als ein wichtiges Instrument, um die Selbstzufriedenheit mit dem Status quo zu untergraben, wogegen andere das Trippen auf Acid als hemmungslose Ablenkung von der eigentlichen Arbeit, nämlich den sozialen Wandel herbeizuführen, kritisierten. Eine Reihe von Einträgen konzentriert sich auf Menschen, Orte und Ereignisse, die mit den politischen Utopisten dieser Ära in Verbindung stehen. Dies schließt auch die kranke Vorstellung Charles Mansons mit ein, der den LSD-Konsum innerhalb seiner „Family” anordnete und der im Folsom-Gefängnis landete, wo er sich dann mit seinem Zellennachbarn Timothy Leary über LSD-Trips austauschte.

Viele Einträge untersuchen die Verbindung von LSD zu Religion und Spiritualität. Einige Wissenschaftler behaupten, dass der sakramentale Kern der Mysterien von Eleusis im antiken Griechenland ein dem LSD ähnliches Halluzinogen natürlichen Ursprungs gewesen sei. Der Einfluss von LSD auf die Religion in den 1960er-Jahren war nachhaltig. Psychedelische Verbindungen zu Zen-Buddhismus und anderen östlichen Religionstraditionen waren weit verbreitet, aber die Droge hatte auch Auswirkungen auf die Mainstream-Religionen: Professoren an theologischen Fakultäten spekulierten über ihren sakramentalen Wert, und sogar katholische Priester – insbesondere Jesuiten – begaben sich mithilfe von Acid-Trips auf spirituelle Reisen. In der „psychedelischen Religion‘‘ war sowohl Albernheit wie auch Erhabenheit an der Tagesordnung, z. B. täuschten einige Acid-Enthusiasten die Gründung von religiösen Gemeinden vor, um die Drogengesetze zu umgehen. (Siehe z. B. Chief Boo-Hoo)

Das Lexikon enthält Einträge über den rechtlichen Status von LSD, so auch den einzigen relevanten Fall vor dem Obersten Gerichtshof, und erklärt jüngste Versuche, legale psychiatrische und medizinische Experimente wieder aufzunehmen. Die Gesetzgeber in den Vereinigten Staaten und anderswo erklärten LSD für illegal, weil es ihrer Meinung nach zu ernsthaften Gesundheitsrisiken führen könne. Ein allgemeiner Eintrag fasst zusammen, was sowohl über physische wie auch psychische Gesundheitsrisiken bekannt ist. Ein gesonderter Eintrag ist der kontroversen Theorie gewidmet, dass LSD die Chromosomen schädigen könne, eine Behauptung, die viel effektiver verbreitet wurde als die wissenschaftliche Studie, die diese Annahme ein paar Jahre später als Irrtum entlarvte. Ein weiterer Eintrag erläutert, was über den Selbstmord von Diane Linkletter bekannt ist. Ihr Vater hatte ihren Tod mit einem LSD-Trip in Verbindung gebracht und führte in der Folge die Bewegung der Acid-Gegner an, die schließlich ein Verbot von LSD erwirkte.

Etliche Einträge widmen sich dem Einfluss von LSD auf die Künste. Nirgends war dieser Einfluss größer als in der populären Musik. Ein Eintrag beschreibt typische Merkmale des Psychedelic Rock als eine Untergattung, und viele andere behandeln Bands, die während der psychedelischen Ära populäre Musik produzierten. Meist erscheint Information über Musik unter dem Stichwort der Bandnamen mit Querverweisen auf bekannte Songs und Künstler; einige der namhaftesten Vertreter, wie z. B. Jerry Garcia und alle vier Mitglieder der Beatles, bekamen ihre eigenen Einträge. Einige wenige Einträge erfassen mit LSD in Verbindung stehende Musik aus den prä-psychedelischen (z. B. „LSD-25“ von den Gamblers) und den post-psychedelischen Jahren (einschließlich The Clash und Talking Heads). Mehrere Einträge widmen sich der psychedelischen bildenden Kunst. Es gibt einen allgemeinen Eintrag über dieses Thema sowie einzelne Artikel für die bedeutendsten Posterkünstler und ein paar Mainstream-Künstler, Zap Comix, Lightshows und Batikmuster. Die Literatur wird ebenfalls ausführlich behandelt, wobei die Themenauswahl belletristische Werke umfasst, in denen LSD vorkommt. Andere literarische Einträge beziehen sich auf Dichter, die LSD als ihre Muse nutzten, ein paar Journalisten, die Insider- oder Outsiderberichte schrieben, und diverse Sachbücher (darunter sowohl Learys Handbuch für Acid-Konsumenten,...

Erscheint lt. Verlag 19.4.2018
Verlagsort Solothurn
Sprache deutsch
Themenwelt Schulbuch / Wörterbuch Lexikon / Chroniken
Technik
Schlagworte Acid • Albert Hofmann • Bicycle Day • Christian Rätsch • leary • Psychedelik • Psychedelisch • Psychoaktiv • Richard Alpert
ISBN-10 3-03788-565-3 / 3037885653
ISBN-13 978-3-03788-565-9 / 9783037885659
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