Das ökonomische Wissen der Literatur -  Michael Horvath

Das ökonomische Wissen der Literatur (eBook)

Studien zu Shakespeare, Kleist und Kaiser
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2016 | 1. Auflage
171 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-154781-2 (ISBN)
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Michael Horvath leistet mit dieser Studie Pionierarbeit, indem er einen genuin ökonomischen Interpretationsansatz literarischer Texte entwickelt. In Theoriekapiteln und exemplarischen Lektüren unternimmt er den Versuch, das ökonomische Wissen der Literatur ernst zu nehmen und der poetischen Reflexion von Ökonomie und Ökonomik auf breiter interdisziplinärer Grundlage nachzugehen. Brückenschläge zur Mikro- und Makroökonomik, zur Spieltheorie und zur Neuen Institutionenökonomik eröffnen dabei neue Deutungshorizonte. Gemeinsame Wissensressourcen zu identifizieren, nachzuvollziehen und zu verstehen, gereicht beiden Disziplinen zum Vorteil: Der Literaturwissenschaft verhilft der ökonomische Interpretationsansatz zu einem erweiterten Textverständnis, während die Ökonomik durch die Literatur Zugang zu überreichem Anschauungsmaterial gesellschaftlich-kultureller Praxis erhält. In diesem Sinne erweist sich Literatur als anschauliche Theorie.

Geboren 1978; Studium der Neueren deutschen Literatur, Politikwissenschaft, Volks- und Betriebswirtschaftslehre; 2008-14 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Finanzwissenschaft und Industrieökonomik der Technischen Universität München; Lehrbeauftragter an der Carl von Linde-Akademie der Technischen Universität München; Lehrbeauftragter am Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München; 2014 Promotion.

Cover 1
Dank 10
Inhaltsverzeichnis 12
Einleitung 16
Kapitel 1: Zum Verhältnis von Ökonomik und Literaturwissenschaft 22
A. Möglichkeiten und Grenzen des interdisziplinären Dialogs 22
I. Ausgangssituation: Die Kritik an der Ökonomik 23
II. (Un-)Möglichkeit der Interdisziplinarität? 25
B. Zwei idealtypische Richtungen des interdisziplinären Dialogs 29
I. Der literaturwissenschaftliche Zugang: Ökonomie und Ökonomik als Literatur 29
1. Die Historizität des Wissens 29
2. Die Literarizität der Ökonomik 34
3. Vielfalt der Deutungen statt exakter Modelle? 38
II. Der ökonomische Zugang: Ökonomie und Ökonomik in der Literatur 40
1. Die fünf Kategorien ökonomischer Textlektüren 41
2. Ein Forschungsüberblick 44
C. Fazit 46
Kapitel 2: Eigeninteresse und Gemeinwohl in Shakespeares Merchant of Venice 48
A. Vorbemerkung 48
B. Narrative Ökonomie 51
I. Ein wissenspoetischer Zugang 52
II. Was sind Institutionen? 53
C. Das ökonomische Wissen in Shakespeares Merchant of Venice 57
I. Shylock: Auf Treu und Glauben 58
II. Die Kästchenwahl als informationsoffenbarendes Instrument 63
III. Die Ringe als Symbol des Kollektivinteresses 65
D. Ökonomische Perspektivierung 67
I. Das Problem der Rahmenordnung 67
II. Institutionen der Konfliktlösung: Gnade und Recht 68
E. Fazit 70
Kapitel 3: Kleists Erdbeben in Chili im Lichte der Neuen Institutionenökonomik 72
A. Vorbemerkung 72
B. Theoretischer Rahmen: Institutionen und Neue Institutionenökonomik 75
C. Kleists Erdbeben in Chili – ein stabiler „Umsturz aller Verhältnisse“? 77
I. Der Status ex ante: Recht und Ordnung qua Institution 77
II. Das Erdbeben als exogener Schock 79
III. Die Zwischenphase: Verwirklichung einer Utopie? 80
IV. „Und kehrte mit ihr zur Gesellschaft zurück“ – Die Restitution des institutionellen Ordnungsgefüges 86
D. Die Kosten der Utopie 87
E. Fazit 89
Kapitel 4: Die Allegorie des Wettbewerbs in Kaisers Von morgens bis mitternachts 92
A. Vorbemerkung 92
B. Historische Kontexte: Phänomenologie des Sechstagerennens 93
I. Eine kleine Kulturgeschichte: Berlin und die „Six Days“ 95
II. Die Entstehung der modernen Massenkultur aus dem Geiste des Sechstagerennens 100
C. Ökonomische Kontexte: Markt und Wettbewerb 105
I. Klassische Marktsoziologie: Max Weber und Georg Simmel 106
II. Leistungswettbewerb mittels Beförderungsturnieren 109
III. Die Modellanordnung des so genannten Rattenrennens 114
D. Kaisers Von morgens bis mitternachts – Denkspiel und Lehrstück 116
I. Aufbruch: Enge der Familie und Entfremdung in der Gesellschaft 117
II. Geld, Geldwirtschaft und Geldgesellschaft 119
E. „Rollendes Getöse von Rädern“ – Das Sechstagerennen im Stück 121
I. Allegorischer Charakter der Szene 122
II. Drei Effekte der Szene 123
1. Effekt erster Ordnung: Das Rattenrennen der Fahrer 123
2. Effekt zweiter Ordnung: Das Amalgam der Massen 126
3. Effekt dritter Ordnung: Das Präsenzerleben des Kassierers 128
F. Fazit 130
Kapitel 5: Abstraktion und Einzelfall, Theorie und Anschauung 132
A. Markt und Wettbewerb 133
B. Ökonomik im Spiegel von Geschichte, Kultur und Literatur 136
Literaturverzeichnis 140
Personenregister 164
Sachregister 170

Erscheint lt. Verlag 1.11.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte
Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Technik
Wirtschaft Allgemeines / Lexika
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre
ISBN-10 3-16-154781-0 / 3161547810
ISBN-13 978-3-16-154781-2 / 9783161547812
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