Für diesen Artikel ist leider kein Bild verfügbar.

Energiegewinnung aus Biomasse. Potenziale und Risiken von biogenen Rohstoffen

(Autor)

Buch | Softcover
74 Seiten
2016
Diplomica Verlag
978-3-95934-944-4 (ISBN)
39,99 inkl. MwSt
Die thermische Verbrennung von Holz, Stroh und anderen pflanzlichen Bestandteilen ist eine seit Jahrhunderten benutzte Energiequelle. Durch die Nutzung von Atomenergie und anderen fossilen Rohstoffen geriet die Produktion von Wärme und Strom durch diese leicht wieder anbaubaren Rohstoffe jedoch zunächst in den Hintergrund. Erst die Ölkrise erinnerte die Menschen wieder daran, wie abhängig wir mittlerweile von importierten fossilen Rohstoffen geworden sind. Durch das zunehmende Bewusstsein, was die Konsequenzen für die Umwelt angeht, und die immer lauter werdende Frage, wie wir in Zukunft mit fossilen Trägern umgehen wollen, haben die EU und die Bundesregierung, nach dem Kyoto-Protokoll im Jahr 1997 Zielsetzungen zur Reduzierung der CO2 Belastung formuliert, welche schrittweise durchgesetzt werden. Die Renaissance der Biomasse und die damit verbundene Rückbesinnung auf die neuen Energieträger ermöglichen den schrittweisen Abbau von fossilen Energieträgern. Dennoch ist die Bioenergie stark umstritten. Die Debatten rund um das Thema EEG und die Ökosteuer reißen nicht ab, die Techniken sind noch zu unsicher und die landwirtschaftliche Nutzung von Non-Food Agrarflächen unterdrückt die Kleinbauern und erhöht die Preise.
Die vorliegende Studie befasst sich aus diesem Grund mit der Thematik der Biomasse und sucht die Auseinandersetzung mit dem neuen Energieträger. Ziel ist es, den Nutzen und die Risiken aus umwelttechnischer, ökonomischer und politischer Sicht zu vergleichen. So soll eine Antwort auf die Frage gefunden werden, inwiefern Biomasse als potenzieller Energieträger für die Zukunft relevant sein wird.

Textprobe:
Kapitel 4. Potenzialanalyse:
Biomasse leistet einen erheblichen Beitrag zur Energieversorgung. Die Auseinandersetzung mit der Thematik ist dabei nötig (vgl. BfN 2005, 62 f.). Die Potenziale beeinflussen sich dabei gegenseitig. Übergänge zwischen den jeweiligen Potenzialtypen sind dabei nicht ausgeschlossen. Die häufigsten Konfliktpotenziale auf dem Bereich der Biomasseerzeugung laufen gerade in der Land- und Forstwirtschaft nicht immer konfliktfrei ab. Um eine Analyse durchführen zu können, bedarf es sich die jeweiligen Kriterien zur Potenzialanalyse genauer anzuschauen. Der erste Punkt ist dabei das Kriterium der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeitskriterien dürfen nicht für konventionelle Energiesysteme angewandt werden (vgl. Gamba 2007, 7). Nachhaltigkeitskriterien sind durch Leitbilder und Ziele geprägt. Die Ziele sollen dabei eine Entwicklungsrichtung oder Sollwerte definieren. Die Details der Nachhaltigkeitskriterien sind dabei globale Fragen, Fragen zur Gesellschaft, zur Produktion und zur Entwicklung inklusive dem anthropozentrischen Ansatz (vgl. Gamba 2007, 9). Für den Bereich der Bioenergie bedeutet es, dass diese Indikatoren für die Bewertung wichtig sind. Dazu werden häufig Studien durchgeführt. Diese Studien erfassen dabei die energetische Nutzung inklusive der Reste, welche in der Produktion anfallen. Weitere Kriterien zur Untersuchung in Studien sind die biologische Vielfalt die Analyse von Boden und Wasser und die Veränderung im Landschaftsbild. Zertifizierungsprojekte, ob national oder international bilden dabei Standards für den Anbau der Biomasse. Dabei rückt vor allem der Bereich der Herstellung der Biokraftstoffe in den Mittelpunkt. Die Bundesregierung setzt dabei vor allem schwerpunktmäßig auf Szenarien, welche die obere oder untere Grenze der Bioenergie Potenziale erstellt (vgl. Gamba 2007, 17). Dazugehörige Kenngrößen sind Daten aus der Landwirtschaft, der Automobilwirtschaft und der Energiewirtschaft (vgl. Bley 2009, 9). Um eine direkte CO2-Minderung und eine Schätzung für den aktuellen und späteren Bedarf zu berechnen, ist die folgende Potenzialanalyse, der Versuch eine realistische Bewertung zu ermöglichen (vgl. Funk 2009, 26). Denn eine realistische Bewertung schafft auch die Möglichkeit, eine eventuelle preisliche Entwicklung vorauszusehen. Um jedoch mit der Analyse zunächst beginnt zu können, muss man sich den aktuellen Stand der Biomasseentwicklung genauer ansehen.
4.1 Aktueller Stand:
Im Jahr 2008 deckte Bioenergie 13 % des Weltenergieverbrauchs aus. 90 % der Energie wurde dabei von Holz gedeckt (vgl. BioÖkonomieRat 2012, 13). Nach dem Kyoto Protokoll ist der Prozentsatz zu wenig. Jedoch ist der Anteil der zur Zeit genutzten fossilen Brennstoffe immer noch zu hoch. Der größte Anteil ist der der Braunkohle, gefolgt von Kernenergie (22,4 %) und Steinkohle (18,7 %). Biomasse hat dabei im Jahr 2010 lediglich 4,6 % beim Anteil auf dem Gebiet der Biomasse dabei erreicht (vgl. DENA 2012). Das ist deutlich zu wenig. Das Bundesland Bayern liegt in der Produktion von Biomasse vorn. Das produziert pro Jahr 196 MW an Leistung, es folgen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (190 MW), Brandenburg mit 163 MW und Baden-Württemberg mit 144 MW. Berlin nimmt dabei mit 20 MW nur einen kleinen Anteil an. Dies liegt jedoch daran, dass Berlin eine sehr kleine Anbaufläche besitzt und somit mit seinem Nachbarland Brandenburg dementsprechend nicht konkurrieren kann. Das Bundesland Bremen liegt dabei als Schlusslicht ganz weit hinten, da es überhaupt gar keine Biomasse produziert (vgl. statista 2012). Der BioÖkonomieRat sieht dem Jahr 2012 jedoch ein größeres Energieszenario mit knapp 23 % voraus (vgl. BioÖkonomieRat 2012, 11). Die Durchsetzung dieser Ziele hängt davon ab, wie sich die Ausgestaltung der bioenergetischen Nutzung in der Zukunft in Sachen Nachhaltigkeit und Optimierung (Ausbau der Biomassenutzung) entwickeln wird (vgl. BfN 2005, 156).

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 190 x 270 mm
Gewicht 201 g
Themenwelt Technik Elektrotechnik / Energietechnik
Schlagworte Bioenergie • Biomasse • CO2 Belastung • Energiequelle • Erneuerbare Energien • Klimaschutz • Nachhaltigkeit • pflanzliche Rohstoffe
ISBN-10 3-95934-944-0 / 3959349440
ISBN-13 978-3-95934-944-4 / 9783959349444
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Wegweiser für Elektrofachkräfte

von Gerhard Kiefer; Herbert Schmolke; Karsten Callondann

Buch | Hardcover (2024)
VDE VERLAG
48,00