Kundenrelevante Auslegung von Nutzfahrzeugen

Die vorliegende Arbeit ergänzt das Verfahren zur Analyse des Kundenbetriebs und kundenrelevanter Auslegung um den Bereich der Nutzfahrzeuge. Die hier verwendete 3F-Methode bildet das "Zusammenspiel" zwischen Fahrer-, Fahrzeug- und Fahrumgebungseinflüssen in einem orthogonalen System ab. Somit kann diese Methode die komplette Fahrzeugentwicklung begleiten. Nach einer Neudefinition des 3F-Kundenraums unter Berücksichtigung der Besonderheiten von Nutzfahrzeugkunden, steht die Identifikation der 3F-Kunden sowohl aus statistisch erfassten Messdaten als auch aus gemessenen Zeitverläufen im Vordergrund. Mit den so gewonnenen Daten können Belastungen unterschiedlicher Kundentypen an Bauteilen und Bauteilgruppen ermittelt werden. Für Fahrzeuge, die sich noch in der Entwicklung befinden und somit noch nicht im realen Versuch vermessen werden können, entstand eine modular aufgebaute Simulationsumgebung mit einem statistischen Fahrer- und Fahrumgebungsmodell. Mit dieser können sowohl Belastungen als auch Kraftstoffverbräuche im Kundenbetrieb simuliert werden. Die für das Fahrer- und Fahrumgebungsmodell benötigten Eingangsdaten werden aus einer Messdatenbasis bereits vermessener und vergleichbarer Fahrzeuge gewonnen. Anhand von zwei Beispielen wird der Einsatz der 3F-Methode in der Fahrzeugentwicklung von Nutzfahrzeugen aufgezeigt. Zum einen wird eine Energiebetrachtung am Fahrzeug unter Verwendung der modularen Simulationsumgebung für Nutzfahrzeugkunden im 3F-Parameterraum erstellt. Aus diesen Daten konnte der Einsatz eines Hybridsystems kundenabhängig analysiert werden. Zum anderen werden die gewonnenen Erkenntnisse zum Kundenverhalten verwendet, um die Schaltstrategie kundentypabhängig zu optimieren.