Trinkwasser Blackout: Ausfall der öffentlichen Trinkwasserversorgung und deren Bewältigung
Diplomica Verlag
978-3-95934-531-6 (ISBN)
Roland Detlinger wurde in Österreich geboren und ist dort auch aufgewachsen. Nach einer umfassenden technischen Ausbildung konnte er in mehreren Unternehmen sowohl national als auch international Erfahrungen in sensiblen Firmenbereichen und mit kritischer Infrastruktur sammeln. Zusätzlich zu einer Vielzahl an Ausbildungen in den Bereichen der persönlichen und unternehmerischen Sicherheit absolvierte er mehrere Studien im Bereich des Sicherheitsmanagements. Der intensive Erfahrungsaustausch mit anderen Sicherheitsexperten machte dem Autor bald klar, dass auch in Fachkreisen das Bewusstsein für die Bedrohung durch einen Stromausfall und dem damit verbundenen Ausfall der Trinkwasserversorgung nicht im dafür notwendigen Umfang vorhanden war. Vergangene und aktuelle Vorfälle legen diesen Schwachpunkt offen dar. Die mangelnde Kenntnis über bereits stattgefundene sowie mögliche neue Schadensauswirkungen in Bezug auf einen Ausfall der öffentlichen Trinkwasserversorgung hat im Autor den Wunsch geweckt, eine Hilfestellung für die Zivilbevölkerung zu schaffen und dadurch die Resilienz in Österreich zu stärken.
Textprobe:
Kapitel 2.4, Trinkwassersicherheit:
In diesem Kapitel soll die Sicherheit der öffentlichen Trinkwasserversorgung in Hinblick auf Qualität und auf Quantität betrachtet werden. Mögliche Beeinträchtigungen durch einen großflächigen, länger andauernden Stromausfall sollen berücksichtigt werden.
Jede Trinkwasserversorgung ist abhängig von der Ergiebigkeit ihrer Quellen und Brunnen. Auch unter normalen Umständen kann diese durch Hochwasser oder Trockenheit beeinträchtigt sein.
Die mengenmäßige Sicherheit kann einerseits durch eine ausreichende Grundwasserneubildung und andererseits durch Neubildung aus Oberflächenwasser gesichert werden. Dies ist von der lokalen Situation abhängig.
Besonders in Bereichen der Grundwasserneubildung durch Oberflächenwasser können im Anlassfall Schadstoffe leichter ins Trinkwasser gelangen.
Gezielte Angriffe auf Wasserversorgungsanlagen durch Hacker sind möglich. In einer Fachzeitschrift wird berichtet, dass unter geringem Aufwand (z.B. zwei Tage - Hacker FX im Zuge einer IT-Sicherheitsprüfung in Ettlingen) die Stromversorgung einer Stadt lahmgelegt werden kann und damit zusammenhängend auch die Wasserpumpen für die Trinkwasserversorgung.
2010 wurde die EU INSPIRE-Richtlinie (Infrastructure for Spatial Information in the European Community) in Österreich im Geodateninfrastrukturgesetz (GeoDIG) sowie in einigen Landesgesetzen umgesetzt. Demnach haben Verwaltungsbehörden sowie natürliche oder juristische Personen privaten Rechts (Wasserversorgungsunternehmen) Geodaten zur Verfügung zu stellen. Dies stellt in Bezug auf den Schutz der Infrastruktur vor unbefugten Zugriffen ein Sicherheitsrisiko dar.
Das 2008 vom Ministerrat beschlossene Programm zum Schutz kritischer Infrastrukturen (APCIP - Austrian Program for Critical Infrastructure Protection) sieht nationales Interesse in der Kategorie Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung nur bei einem einzigen Betrieb in ganz Österreich - der 'ebswien'. Demnach ist österreichweit kein einziges Unternehmen der Trinkwasserversorgung als kritische Infrastruktur eingestuft. Für die Sicherheit der Wasserversorgung hat demnach prinzipiell der Betreiber selbst zu sorgen.
Die Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung durch vorsätzliche kriminelle Handlungen wie Anschläge, durch Naturkatastrophen oder Unfälle kann nicht ausgeschlossen werden. Diese können gesundheitliche Schäden und/oder psychologische Auswirkungen auf die Bevölkerung mit sich bringen.
Für einen Anschlag auf die Trinkwasserversorgung kommen toxische chemische, biologische und radioaktive Substanzen (CBRN-Stoffe) in Frage. Diese müssen jedoch in einer ausreichend hohen Konzentration eingebracht und über einen ausreichenden Zeitraum aufrechterhalten werden, um eine gesundheitsschädliche Wirkung zu erzielen.
Toxische Substanzen können in das Trinkwasserversorgungsnetz über hochbauliche Einrichtungen (z.B. Wasserwerke, Speicherbehälter), direkt in das Trinkwasserverteilungsnetz (z.B. über Hausanschlüsse oder Hydranten) oder über Rohwasserfassungen (z.B. Brunnen, Quellen, Oberflächengewässer) eingebracht werden.
In hochbaulichen Einrichtungen werden diese stark verdünnt, allerdings ist in diesem Fall eine große Anzahl an Menschen betroffen. Bei direkter Einbringung ins Rohrleitungsnetz wird der Stoff weniger stark verdünnt, es sind in der Regel aber auch weniger Menschen gefährdet. Bei der Einbringung von toxischen Substanzen in das Rohwasser findet die größte Verdünnung statt und abhängig von den Aufbereitungsschritten ist es möglich, dass die eingebrachten Stoffe entfernt bzw. inaktiviert werden.
Durch den Menschen eingebrachte, nicht grobsinnlich wahrnehmbare CBRN-Stoffe würden wahrscheinlich entweder erst durch die gesundheitliche Auswirkung in der Bevölkerung oder anhand von technischen bzw. organisatorischen Sicherungsmaßnahmen (wie Überwachungskameras oder Alarmanlagen) erkannt werden. Hochbaueinrichtungen in de
Erscheint lt. Verlag | 24.3.2015 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 168 g |
Themenwelt | Technik ► Elektrotechnik / Energietechnik |
Schlagworte | Energieversorgung • Trinkwasserversorgung • Zivilschutz |
ISBN-10 | 3-95934-531-3 / 3959345313 |
ISBN-13 | 978-3-95934-531-6 / 9783959345316 |
Zustand | Neuware |
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