Illusionen des Sehens (eBook)

Eine Reise in die Welt der visuellen Wahrnehmung
eBook Download: PDF
2005 | 1. Auflage
263 Seiten
Spektrum Akademischer Verlag
978-3-8274-1695-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Illusionen des Sehens -  Thomas Ditzinger
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Zu diesem Artikel existiert eine Nachauflage
"Warum sind nachts alle Katzen grau und erscheinen dabei langsamer als bei Tag? Warum sehen Frauen anders als Männer? Warum ist der Himmel blau, die untergehende Sonne rot und manchmal - ganz selten - sogar grün? Warum brauchen wir zwei Augen? Wie wird der schiefe Turm von Pisa durch die richtige Farbwahl gerade? Wie kann man aus Farbe Bewegung und aus Bewegung Farbe machen?

Antworten auf diese und viele andere Fragen führt dieses anschauliche Buch des Sehens vor Augen. In überraschenden Experimenten kann der Leser die Illusionen des Sehens und die erstaunlichen Seiten seiner eigenen Wahrnehmung selbst entdecken.

Thomas Ditzinger, Bestsellerautor und theoretischer Physiker auf dem Gebiet komplexer Systeme, insbesondere der menschlichen Wahrnehmung, verrät Tricks und Tipps, wie man spielerisch und mit Spaß den neuesten Stand der Kognitionsforschung verstehen kann - auch was die Katzen betrifft: Denn es ist ""nur"" unsere Wahrnehmung, die die Katzen grau und langsam macht.

Der Autor

Dr. Thomas Ditzinger ist Wissenschaftspublizist und Lektor für angewandte Wissenschaften beim Springer-Verlag in Heidelberg. Er studierte und promovierte in theoretischer Physik an der Universität Stuttgart, wo er bereits verschiedene Wahrnehmungsphänomene wie die Erkennung mehrdeutiger Bilder modellierte.

Bei Forschungsaufenthalten am Center for Complex Systems and Brain Sciences, Boca Raton, Florida, am Institut für theoretische Physik der Universität Stuttgart und der Hochschule der Medien entstanden mehr als 30 Publikationen zur menschlichen Wahrnehmung. Er veröffentlichte zehn populärwissenschaftliche Bücher, darunter ""Phantastische Bilder 1 und 2"", die beide Platz 1 der Bestsellerliste in Deutschland erreichten. Thomas Ditzinger lebt in Reichartshausen am Rand des kleinen Odenwalds, ist verheiratet und hat drei Kinder." 

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
Einleitung 14
1 Erste Reise: das Licht, die Wahrnehmung und die Gesetze des Sehens 18
1.1 Die menschliche Wahrnehmung 19
1.2 Das Licht und das Sehen 19
1.3 Die Sinne streben nach Ordnung 25
1.3.1 Ein Rätseltier 25
1.3.2 Die Gestaltpsychologie 26
1.4 Die Schafe und die Gesetze des Sehens 27
1.4.1 Das Gesetz der Prägnanz 27
1.4.2 Das Gesetz der Ähnlichkeit 29
1.4.3 Das Gesetz der Nähe 29
1.4.4 Das Gesetz der guten Fortsetzung 32
1.4.5 Das Gesetz der Geschlossenheit 32
1.4.6 Das Gesetz der Erfahrung 33
2 Zweite Reise: die geometrischoptischen Täuschungen 36
2.1 Irrtümer der Sinne 37
2.2 Die Müller-Lyer’sche Täuschung, Teil 1 37
2.3 Die Größenkonstanz: eine wichtige Grundlage der Wahrnehmung 38
2.4 Die Müller-Lyer’sche Täuschung, Teil 2 39
2.5 Die Poggendorff’sche Täuschung 43
2.6 Die Sander’sche Täuschung 44
2.7 Die Hering’sche Täuschung 45
2.8 Die Zöllner’sche Täuschung 46
2.9 Die Kippnachwirkung 47
2.10 Die Fraser’sche Täuschung 48
2.11 Die Vertikalentäuschung 48
2.12 T-Shirts, quer und längs gestreift 50
2.13 Die Oppel-Kundt’sche Täuschung 51
2.14 Die Mondtäuschung 51
2.15 Die Titchener’sche Täuschung 52
2.16 Die Ebbinghaus’sche Täuschung 53
2.17 Die Größentäuschung nach Jastrow 53
2.18 Der Trick mit den Tabletts 53
2.19 Der Sonnenuntergang 55
3 Dritte Reise: Wahrnehmung von Formen und Helligkeiten 58
3.1 Reflektiertes Licht 59
3.2 Der Traum des Busfahrers 59
3.2.1 Die Symmetrie 59
3.2.2 Nähe gegen Symmetrie 61
3.2.3 Abgeschlossenheit gegen Symmetrie 62
3.3 Die Autobahnbrücke und die Asphaltbilder 62
3.3.1 Ein Blockschaltbild 63
3.3.2 Einfache Helligkeitstäuschungen 63
3.3.3 Kompliziertere Helligkeitstäuschungen 65
3.3.4 Die Mach-Streifen 67
3.3.5 Die Craik-Cornsweet-O’Brien-Täuschung 70
3.3.6 Das Hermann’sche Gitter 70
3.3.7 Die Irradiation 72
3.3.8 Helle und dunkle Sonnen 73
3.3.9 Das Kanisza-Dreieck 74
3.4 Im Waldheim 75
3.4.1 Die Tische 75
3.4.2 Die Wertheimer-Benary-Figur 75
3.4.3 Die Wahrnehmung von Durchsichtigkeit 76
3.4.4 Die White-Täuschung: Überdeckung und Simultankontrast 78
4 Vierte Reise: Mehrdeutige Wahrnehmungen 80
4.1 Wie man Freiburg finden kann 81
4.2 Der Rubin-Kelch 82
4.3 Der Necker-Würfel 83
4.4 Perspektivische Ambivalenz 86
4.5 Ambivalente Bilder im Labor der Wahrnehmungspsychologie 87
4.5.1 Messverfahren 88
4.5.2 Die Oszillationsgeschwindigkeit als „Fingerabdruck der Psyche“ 88
4.5.3 Bilder mit unterschiedlicher Gewichtung der Alternativen 89
4.6 Junger Mann oder Schwiegervater? 91
4.7 Junges Mädchen oder Schwiegermutter? 92
4.8 Wie fällt unser Gehirn Entscheidungen? 92
4.9 Die Synergetik 93
4.10 Die Voreingenommenheit 94
4.11 Umkehrbilder 96
4.12 Morphing 98
4.13. Hysterese in der Wahrnehmung 99
4.14 Die fantastische Kunsthalle 100
5 Fünfte Reise: die Farben und der graue Alltag 106
5.1 Nachts sind alle Katzen grau 107
5.1.1 Der Purkinje-Effekt 107
5.1.2 Das Tagsehen und das Nachtsehen 108
5.1.3 Der bunte Hund 108
5.1.4 Verschwindende Sterne 109
5.1.5 Die Helligkeit von Sternen 110
5.1.6 Die elektromagnetische Strahlung 111
5.1.7 Das sichtbare Licht 113
5.2 Das Farbensehen 114
5.2.1 Der Regenbogen 115
5.2.2 Eine Verbindung zwischen Logik und Gefühl 118
5.2.3 Die Dreifarbentheorie des Sehens 120
5.2.4 Stäbchen und Zäpfchen 122
5.2.5 Wie funktioniert das Farbensehen? 123
5.3 Die Schmetterlingswiese 127
5.3.1 Die Ausrüstung 127
5.3.2 Die Schmetterlinge, Einstein, das Licht und die Farben 128
5.3.3 Die Farbe Schwarz 129
5.3.4 Die Farbe Rot 129
5.3.5 Die Farbe Gelb 129
5.3.6 Die Farbe Magenta 130
5.3.7 Die Farbe Weiß 131
5.3.8 Die Komplementärfarbe zu Rot 131
5.4 Eine Rundfahrt durch das Farbensehen 132
5.4.1 Die Farbenadaption 132
5.4.2 Farbsehstörungen 133
5.4.3 Die fantastische Farbenwelt der Honigbiene 136
5.4.4 Das negative Nachbild 137
5.4.5 Rotierende Scheiben 139
5.4.6 Das Phänomen der flatternden Herzen 141
5.4.7 Blau ist eine ganz besondere Farbe 142
5.5 Am Meer 145
5.5.1 Warum ist der Himmel blau? 146
5.5.2 Die Farbkontrastverstärkung 149
5.5.3 Die Hering’sche Gegenfarbentheorie 151
5.5.4 Der Watercolor-Effekt 154
6 Sechste Reise: das räumliche Sehen 158
6.1 Vor der Abfahrt 159
6.1.1 Warum haben Menschen zwei Augen? 159
6.1.2 Die Augen 159
6.1.3 Gekoppelte und entkoppelte Augen 160
6.1.4 Dreidimensionale Umwelteindrücke 162
6.1.5 Tiefenbestimmung durch Konvergenz 163
6.1.6 Tiefenbestimmung durch Querdisparation 164
6.2 Der Zeigefingerweg 164
6.2.1 Ein senkrechter Zeigefinger 164
6.2.2 Zwei senkrechte Zeigefinger 165
6.2.3 Zwei waagrechte Zeigefinger 166
6.2.4 Tiefenauflösung durch die Querdisparation 166
6.3 Die Zufallspunktbilder 167
6.3.1 Der Trick mit dem Stereoblick 168
6.3.2 Die Herstellung von Zufallspunktbildern 168
6.3.3 Fantastische Versuche zur räumlichen Wahrnehmung 169
6.3.4 Verrauschte Bilder 173
6.3.5 Wo steckt der Fehler? 174
6.3.6 Die Rivalität von Strukturen 175
6.3.7 Die Rivalität von Farben 176
6.4 Auf der Hauptstraße 177
6.4.1 Stereofotografie 177
6.4.2 Die Hohlmaske 178
6.4.3 Das Erkennen von Tiefe mit einem Auge 181
6.5 Andere Methoden zur Tiefenwahrnehmung 182
6.5.1 Die Wahrnehmung von Tiefe durch Bewegung 182
6.5.2 Tiefenwahrnehmung durch das Erkennen von Überdeckungen 182
6.5.3 Tiefenwahrnehmung durch das Erkennen von Durchsichtigkeit 183
6.5.4 Tiefenwahrnehmung durch Größenvergleich 183
6.5.5 Tiefenwahrnehmung durch die Deutung des Schattenwurfs 186
6.5.6 Tiefenwahrnehmung durch die Erkennung des Helligkeitskontrasts 190
6.5.7 Eine nicht realisierte Methode zur Tiefenwahrnehmung 191
6.5 Warum haben Menschen zwei Augen? 191
6.6 In Venice Beach 192
6.7 Eine Zeitreise durch die Technik des Stereosehens 194
6.7.1 Das Spiegelstereoskop 194
6.7.2 Das Linsenstereoskop 195
6.7.3 Die Sehtechniken mit und ohne Stereoskop 196
6.7.4 Der Tapeteneffekt 198
6.7.5 Die Rotgrün-Anaglyphentechnik 199
6.7.6 Die Polarisationsfiltertechnik 199
6.7.7 Der Pulfrich-Effekt 201
6.7.8 Die Shutter-Brille 203
6.7.9 Die Zufallspunktstereogramme 204
6.7.10 Die Autostereogramme 204
6.7.11 Zusammenfassung 206
6.8 Neue Wunderwelten der Wahrnehmung 207
6.8.1 Mehrfachwelten und Geisterbilder 207
6.8.2 Ein Sehtest zur Ermittlung der Konvergenztiefe 210
6.8.3 Das Gehirn formt sich seine eigene dreidimensionaleWelt 212
6.8.4 Der Pulling-Effekt – unser Gehirn ist faul, aber nicht zu faul! 214
6.8.5 Ein Sehtest zur Ermittlung der Tiefensehschärfe 215
6.8.6 3D für Fortgeschrittene 216
7 Siebte Reise: Bewegungen sind Leben 220
7.1 Erkennung von Bewegungen 221
7.2. Relativbewegungen am Bahnhof 222
7.3 Scheinbewegungen, Filme und bewegliche Sterne 225
7.4. Nachwirkungen, Wasserfälle und nochmal Züge 229
7.5 Autokinetischer Effekt und Sternenschwanken 230
7.6 Bewegungsillusionen mit periodischen Mustern 231
7.7 Bewegungsillusionen mit Farben 233
7.7.1 Der schiefe Turm von Pisa wird begradigt 233
7.7.2 Gesetz des gemeinsamen Bewegungsschicksals 236
7.8 Bewegungsillusionen durch räumliche Wechselwirkung 237
7.9 Ein neues Faszinosum: die modernen Bewegungsillusionen unter Einfluss von Farbe, Tiefe, Form und Helligkeiten 239
7.9.1 Die Ouchi-Illusion 239
7.9.2 Pinna-Brelstaff-Illusion 240
7.9.3 Rotierende Schnecken 244
7.9.4 Wirbelnde Ringe 244
7.9.5 Hitzeflimmern 246
Schlusswort 248
Literaturhinweise 250
Bildnachweis 256
Index 260
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2 Zweite Reise: die geometrischoptischen Täuschungen (S. 23-24)

Der richtige Blickwinkel ist entscheidend! Je nachdem, aus welcher Perspektive wir die Dinge sehen, interpretieren wir sie auf diese oder jene Weise. Immer dann, wenn unsere Sinne uns einen Streich spielen und die spontane Wahrnehmung der Realität unsere Fantasie zu überfordern scheint, wird uns überdeutlich bewusst, wie störungsanfällig und leicht beeinflussbar unser Gehirn doch eigentlich ist. Wie oft sitzen wir blauäugig vermeintlichen Realitäten auf, die sich nach einiger Zeit als plumpe Illusion entpuppen!

Doch ein Trost bleibt: Unsere Kreativität scheint noch um einiges größer zu sein als die Anfälligkeit für Sinnestäuschungen. Denn immerhin ist es der menschlichen Intelligenz gelungen, Täuschungen als solche zu entlarven und (zumindest teilweise) wissenschaftlich zu erklären!

2.1 Irrtümer der Sinne

Die optischen Täuschungen führen unsere Sinne in die Irre. Bilder von optischen Täuschungen werden vom Betrachter teilweise völlig anders wahrgenommen, als es die tatsächlich vorhandenen physikalischen Bildgegebenheiten vermuten lassen. Zum Beispiel erscheinen zwei identische geometrische Figuren unterschiedlich groß oder lang, gerade Linien können gekippt erscheinen oder als ob sie einen Sprung hätten. Sie werden sehen, auf nichts ist mehr Verlass! Die bekanntesten optischen Täuschungen sind die geometrischoptischen Täuschungen. Die meisten der über 200 bekannten Figuren, die geometrisch-optische Täuschungen hervorrufen, wurden schon Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt und nach ihrem jeweiligen Entdecker benannt. Die Art und Weise, auf die sie die Gesetze des Sehens brechen, ist von Bild zu Bild verschieden – genauso wie das letztendliche Sehergebnis. Kaum ein Feld der Wahrnehmungspsychologie ist so vieldeutig und durch widersprüchliche Erklärungsversuche gekennzeichnet wie die optischen Täuschungen. Bei manchen Bildern weiß man überhaupt nicht, wie und warum eine bestimmte Täuschung erfolgt. Dies mag auf der einen Seite befremdlich sein, hat auf der anderen Seite aber auch etwas Beruhigendes. Denn das Unwissen ist bekanntlich die Mutter aller Abenteuer, auf deren Spuren wir mit diesem Buch ja sind.

Die geometrisch-optischen Täuschungen bestehen normalerweise aus zwei Bildbestandteilen, zumeist Strichzeichnungen. Der eine Teil verursacht die Täuschung und der andere Teil ist der Bildrest, über den man sich täuscht.

Betrachten Sie zum Beispiel die berühmte Müller-Lyer’sche Täuschung in Bild 2.1.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2005
Sprache deutsch
Themenwelt Technik
ISBN-10 3-8274-1695-7 / 3827416957
ISBN-13 978-3-8274-1695-7 / 9783827416957
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