Gehirn, Verhalten und Zeit
Philosophische Anthropologie als Forschungsrahmen
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Was bisher Leben und Bewusstsein, Sprache und Geist genannt wurde, steht in den neuen biomedizinischen, soziokulturellen und kommunikationstechnologischen Verkörperungen zur Disposition. Diese neuen Sozio-Technologien führen zu einer tiefgreifenden anthropologischen Entsicherung, die eine offensive Erneuerung der Selbstbefragung des Menschen als vergesellschaftetes Individuum und als Spezies herausfordert.
Menschenaffen ergänzen ihr Instinkt- und Triebleben positivistisch durch individuelle Intelligenz, Sozialität und Kulturalität. Was ihnen fehlt, ist der Sinn für das Negative, d. h. derjenige Weltkontrast, der die Selbstreferenz von Symbolen und des Sozialen ermöglicht. Was man heute in der Evolutionstheorie den Schlüssel der Menschwerdung nennt, eine soziokulturelle Nischenbildung, arbeitete die Philosophische Anthropologie besser als eine soziokulturelle Umwelt heraus. Die neurobiologische Hirnforschung entdeckt dafür das neurophysische Korrelat in der Selbstreferenz des Gehirnes. Aber sie missversteht ihre Verstehensprojektion als eine deterministische Kausalerklärung. Demgegenüber lädt die – Tiere und Menschen – vergleichende Verhaltensforschung zur Erweiterung und Differenzierung des Forschungsrahmens ein. Die Philosophische Anthropologie deckt diejenigen lebenspraktischen Voraussetzungen auf, unter denen Forschung auch künftig Wesensmerkmal des Menschen bleibt: In der personalen Lebensform besteht der immer wieder übersehene "Rest", der anthropologisch weder erklärt noch verstanden, aber philosophisch erschlossen und eingesehen werden kann.
Menschenaffen ergänzen ihr Instinkt- und Triebleben positivistisch durch individuelle Intelligenz, Sozialität und Kulturalität. Was ihnen fehlt, ist der Sinn für das Negative, d. h. derjenige Weltkontrast, der die Selbstreferenz von Symbolen und des Sozialen ermöglicht. Was man heute in der Evolutionstheorie den Schlüssel der Menschwerdung nennt, eine soziokulturelle Nischenbildung, arbeitete die Philosophische Anthropologie besser als eine soziokulturelle Umwelt heraus. Die neurobiologische Hirnforschung entdeckt dafür das neurophysische Korrelat in der Selbstreferenz des Gehirnes. Aber sie missversteht ihre Verstehensprojektion als eine deterministische Kausalerklärung. Demgegenüber lädt die – Tiere und Menschen – vergleichende Verhaltensforschung zur Erweiterung und Differenzierung des Forschungsrahmens ein. Die Philosophische Anthropologie deckt diejenigen lebenspraktischen Voraussetzungen auf, unter denen Forschung auch künftig Wesensmerkmal des Menschen bleibt: In der personalen Lebensform besteht der immer wieder übersehene "Rest", der anthropologisch weder erklärt noch verstanden, aber philosophisch erschlossen und eingesehen werden kann.
Hans-Peter Krüger ist Professor für Politische Philosophie und Philosophische Anthropologie an der Universität Potsdam.
"Das Buch von Hans-Peter Krüger kann als eine Einführung in die Anthropologie H. Plessners im Spiegel der aktuellen bio-, neuro- und verhaltenswissenschaftlichen Forschungsdebatten gelesen werden." Rebekka A. Klein in: Theologische Literaturzeitung
Erscheint lt. Verlag | 16.12.2009 |
---|---|
Reihe/Serie | Philosophische Anthropologie ; 7 |
Verlagsort | Basel/Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 506 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie |
Naturwissenschaften ► Biologie ► Evolution | |
Sozialwissenschaften ► Ethnologie | |
Schlagworte | animal nature • Anthropologie • Aussetzung • Biology • Blei • brain • Brain, Research • Denken • Differenzierung • Erweiterung • Evolution • evolutionary biology • Evolutionstheorie • Filosofische antropologie • Forschung • Gehirn • Hirnforschung • Human beings • Human beings, Animal nature • Intelligenz • Kultur • L • Lebensform • Life Sciences • Menschen • Neurobiologie • Neurobiology • Philosophical Anthropology • Philosophie • Philosophische Anthropologie • Philosophy of mind • Projekt • Projektion • Referenz • Research • Schlüssel • Schriftstellerlex. • Science • Symbol • Symbole • Theorie • TI • Tier • Tiere • Umwelt • Vergleich • Verhalten • Verhaltensforschung • Verstehen • Zeit • Zeit / Zeitmessung |
ISBN-10 | 3-05-004480-2 / 3050044802 |
ISBN-13 | 978-3-05-004480-4 / 9783050044804 |
Zustand | Neuware |
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